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Umfrage-Auswertung: AMD vs. Intel: Wohin geht aktuell die Tendenz der Desktop-Käufer?

Die Umfrage der vorletzten Woche stellte nach dem Launch von Ryzen 3000 die Frage, ob der CPU-Käufer bei einer jetzt anstehenden Neuanschaffung eher zugunsten von AMD als zugunsten von Intel tendieren würde. Mittels dieser Umfrage sollte Intel die Gelegenheit gegeben werden, das Bild wieder etwas zurechtzurücken, welches die Ersteindrucks-Umfrage zu Ryzen 3000(die sich logischerweise allein AMD-Prozessoren bezieht) mit satten 90,4% positivem Ersteindruck zugunsten von Ryzen 3000 gegeben hatte. Allerdings gelingt Intel dies nur sehr eingeschränkt, denn die Tendenz der CPU-Käufer hier bei dieser Umfrage ist weiterhin überaus eindeutig: 68,6% klare AMD-Käufer gegenüber 2,7% klare Intel-Käufer ergeben nicht nur eine extrem hohe Differenz zugunsten von AMD, sondern natürlich eine hohe absolute Mehrheit zugunsten von AMD – welche hiermit also mehr als zwei Drittel aller Stimmen auf sich vereinigen.

Intel kann mit der (kleinen) Anzahl der klaren Intel-Käufer eigentlich nicht viel anfangen, sondern muß eher darauf hoffen, im Feld der unentschlossenen Umfrageteilnehmer besser als AMD herauskommen. Jene unentschlossenen Umfrageteilnehmer liegen bei kumuliert 28,7% Stimmenanteil, wobei von dieser Teilmenge allerdings gleich 74% eher zu AMD tendieren, nur 12% zu Intel tendieren und weitere 14% dann keine Präferenz haben. Mittels einer guten Arbeit am Markt bei den Distributoren & Einzelhändlern sowie den Anbietern von Komplett-PCs kann Intel hier durchaus noch etwas reißen, so daß das letztlich herauskommende Ergebnis der realen Verkäufe nicht ganz so deutlich zugunsten von AMD ausfallen könnte. Am Ende bestätigt diese Umfrage aber auch nur das, was im Retail-Markt derzeit zu sehen ist – wo AMD die CPU-Verkäufe bei der 'Mindfactory' im August 2019 mit einem Verhältnis von 78:22% erneut sehr eindeutig beherrscht.

Dies ist dann mal ein seltener Fall, das 3DCenter-Ergebnisse überhaupt auf den kompletten Retail-Markt übertragbar sind – wobei weiterhin bestehenbleibt, das solcherart Ergebnisse keinesfalls auf den Gesamtmarkt übertragen werden können. Dort fließen dann OEM- und B2B-Geschäfte mit ein, welche in der Summe wesentlich höhere Volumen erzeugen als der Retail-Markt – meist wird selbiger Retail-Markt im CPU-Bereich auf weit unter 10% Marktanteil eingeschätzt (im Grafikkarten-Bereich ist es höher, aber trotzdem der kleinere Anteil). Selbst eine gewisse AMD-Dominanz im Retail-Geschäft mit Desktop-Prozessoren wird also nicht dazu führen, das sich an den Marktanteilen für PC-Prozessoren entscheidendes ändert – es sind wohl gewisse Zuwächse für AMD zu erwarten, aber nichts, was dem Bild des Retail-Markts oder dieser Umfrage nahekommen würde. Dafür braucht es erfahrungsgemäß einfach Zeit, der OEM- und B2B-Bereich bewegt sich arg träge und viele PC-Hersteller ziehen erst jetzt mit Ryzen 3000 die Auflage eigener AMD-PCs wieder in Betracht. Wie hingegen die Käufer-Tendenz im Notebook-Bereich aktuell aussieht, ist dann das Thema einer neuen Umfrage.