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Die Prozessoren-Marktanteile im ersten Quartal 2019

AMD hat die neuesten Prozessoren-Marktanteile für x86-Prozessoren (ohne IoT/Embedded/SemiCustom-Prozessoren) für das erste Quartal 2019 bekanntgegeben, erhoben wiederum seitens der Marktforscher von Mercury Research. Die hierzu genannten Zahlen füllen auch ein paar Wissenslücken zum Q1/2018 sowie zum Q4/2018, womit die nachfolgende Auflistungen mehr Vergleichsmöglichkeiten zu früheren Quartale aufbietet. Dabei wurde offiziell jeweils nur ein AMD-Marktanteil bekanntgegeben, da aber VIA in diesem Markt kaum noch aktiv ist und es keine anderen x86-Anbieter mehr gibt, dürfte die Differenzsumme zu 100% jeweils dem Intel-Marktanteil entsprechen. Im ersten Quartal 2019 konnte AMD dabei fast durch die Bank weg zulegen: Der Desktop-Marktanteil ging um +1,3 Prozentpunkte nach oben, der Mobile-Marktanteil um +1,0 Prozentpunkte – nur das Server-Geschäft verlor leicht um -0,3 Prozentpunkte. In der Summe reichte es somit über alle x86-Prozessoren hinweg zu einem Marktanteilsgewinn von +1,0 Prozentpunkten zugunsten von AMD.

x86 Desktop x86 Mobile x86 Server x86 insgesamt
Q1/2019 17,1% vs. 82,9% 13,1% vs. 86,9% 2,9% vs. 97,1% 13,3% vs. 86,7%
Q4/2018 15,8% vs. 84,2% 12,1% vs. 87,9% 3,2% vs. 96,8% 12,3% vs. 87,7%
Q3/2018 13,0% vs. 87,0% 10,9% vs. 89,1% 1,6% vs. 98,4% 10,6% vs. 89,4%
Q2/2018 12,3% vs. 87,7% 8,8% vs. 91,2% - 9,1% vs. 90,9%
Q1/2018 12,2% vs. 87,8% 8,0% vs. 92,0% 1,0% vs. 99,0% 8,6% vs. 91,4%
Q4/2017 12,0% vs. 88,0% 6,9% vs. 93,1% 0,8% vs. 99,2% -
Q3/2017 10,9% vs. 89,1% 6,8% vs. 93,2% - 7,5% vs. 92,5%
Q2/2017 11,1% vs. 88,9% - - -
Q1/2017 11,4% vs. 88,6% - - -
Q4/2016 9,9% vs. 90,1% - - -
Q3/2016 9,1% vs. 90,9% - - -
AMD-Marktanteil in rot, Intel-Marktanteil in blau – Quelle aller Zahlen: Mercury Research (jeweils ohne IoT/Embedded/SemiCustom-Prozessoren)

Die hierbei erreichten absoluten Zahlen sind allerdings trotz der anhaltend positiven Entwicklung noch lange nicht als "gesund" anzusehen: 13,3% Marktanteil insgesamt sowie 17,1% Desktop-Marktanteil spiegeln überhaupt nicht wieder, wie konkurrenzfähig AMDs Prozessoren inzwischen geworden sind. Schließlich ist man im Desktop-Segment in der Breite bestens aufgestellt (nur bei den absoluten Spitzenprodukten führt Intels Core i9-9900K), liegt im HEDT- sowie Server-Segment in fast allen Disziplinen vorn, allein das Mobile-Segment ist derzeit immer noch vergleichsweise schwach besetzt. Auch dort hat man allerdings mittels seiner Zen-basierten APUs der Raven Ridge & Picasso Familien vernünftige Angebote, es werden mittels jener nur noch nicht alle Performance- und TDP-Punkte abgedeckt. Eingerechnet des im Mobile-Segments noch nicht ganz so vollzähligen Produktportfolios wäre dennoch anhand der anderen von AMD gebotenen Produkte ein insgesamter AMD-Marktanteil von um die 40% herum inzwischen durchaus gerechtfertigt.

Das dem nicht so ist, hängt primär mit dem sich nur sehr langsam bewegenden Markt zusammen – sowohl bei den B2B-Käufern als auch beim Privatkäufer von Desktop-PCs oder Notebooks. Genauso wie die großen Systemhäuser nur langsam die AMD-Angebote annehmen, ist schließlich auch in den Köpfen der Endkunden "Intel" immer noch die Marke für performante PC-Prozessoren – ein Vorurteil, welches sich nur arg langsam abbauen läßt. AMD steht also noch ein sehr langer Weg zu annehmbaren Marktanteilen (oberhalb der 30%-Marke) bevor – und die bisherigen Zen-Generationen haben vielleicht nur das notwendige positive Klima hierzu erarbeitet. Wenigstens hat AMD eine vergleichsweise starke Prozessoren-Roadmap für die nähere Zeit in der Hinterhand, und trifft hierbei auf eine eher schwache Prozessoren-Roadmap seitens Intel, welche insbesondere im Desktop-Markt Federn lassen dürften. Die Beharrungskräfte sind allerdings weiterhin stark und werden AMD selbst bei eventuell überlegenen Produkten noch lange Zeit nur Teile des gerechten Lohns überlassen.