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Die Marktanteile bei PC-Prozessoren im Q4/2011 und im Gesamtjahr 2011

Die Marktforscher der IDC bieten neue Zahlen zu den Marktanteilen im Markt für PC-Prozessoren des vierten Quartals 2011 sowie des Gesamtjahres 2011 an (als PC-Prozessoren gelten wohl alle x86-Modelle, da ARM-Prozessoren generell sowie andere Hersteller für Serverprozessoren nicht mit erfasst sind). Im groben und ganzen haben sich die Marktanteile selbst im Gesamtjahr nur eher mäßig verschoben – was aber auch kein Wunder ist, das größte Volumen an PC-Prozessoren wird nun einmal über OEM-Verträge zwischen den CPU-Entwickler und großen PC-Herstellern gelöst und ist damit eine eher weniger bewegliche Größe bzw. nichts, was man über Nacht ändern könnte oder auch wollte. Das grobe 20-zu-80-Verhältnis zwischen AMD und Intel bleibt dementsprechend erst einmal bestehen.

AMD Intel VIA
Q4/2011 insgesamt 19,6% (-0,1) 80,3% (+0,1) 0,1% (±0)
Q4/2011 Desktop 23,8% (-0,3) 76,1% (+0,3) ?
Q4/2011 Mobile 17,6% (±0) 82,3% (±0) ?
Q4/2011 Server/Workstation 5,7% (+0,8) 94,3% (-0,8) ?
2011 insgesamt 19,7% (+0,7) 80,1% (-0,6) 0,2% (-0,1)
2011 Desktop 26,0% (-1,6) 73,8% (+1,7) 0,2% (-0,2)
2011 Mobile 16,0% (+2,7) 83,8% (-2,6) 0,2% (-0,1)
2011 Server/Workstation 5,5% (-1,5) 94,5% (+1,5) ?
Die in Klammern gesetzten Zahlen zeigen diejenigen Prozentpunkte an, welchen die Hersteller gegenüber dem jeweiligen Vorquartal (Q3/2011 zu Q4/2011) bzw. dem jeweiligen Vorjahr (2010 zu 2011) gewonnen oder verloren haben.

Beachtbare Verschiebungen gab es nur in den Teilsegmenten, wo Intel über das Jahr 2011 zum einen im Server/Workstation-Segment hinzugewann – was aber vermutlich wegen Bulldozer nicht mehr auf das vierte Quartal 2011 zutrifft und daher im Jahr 2012 auch schon wieder anders aussehen kann. Zum anderen legte Intel über das Jahr 2011 deutlich bei den Desktop-Prozessoren zu, wo AMD bisher noch am stärksten war – das Fehlen von schlagkräftigen Modellen für den Desktop zehrt nun aber deutlich an dieser einstigen AMD-Stärke. Dafür konnte AMD bei den Mobile-Prozessoren über das Jahr 2011 klar hinzugewinnen und damit in einer der bisherigen Domänen von Intel erfolgreich wildern – hier dürften sich dann die Bobcat- und Llano-Designs bezahlt gemacht haben.

Da das Mobile-Segment inzwischen das stärkste aller Marktsegmente ist, steht am Jahresende 2011 sogar ein kleiner Zuwachs des Insgesamt-Marktanteils zugunsten von AMD. Dies kommt eher unerwartet angesichts der aktuellen Unfähigkeit von AMD zu schlagkräftigen Enthusiasten-Prozessoren, ist dann aber eben doch ein weiteres klares Anzeichen dafür, dass der Gesamtmarkt zuerst von den OEM-Verträgen dominiert wird und der Enthusiasten-Bereich im Desktop-Segment stückzahlentechnisch keinen wirklich beachtbaren Einfluss auf die insgesamten Verkaufszahlen mehr hat.

Desweiteren vermeldet die IDC eine insgesamte Steigerung der abgesetzten PC-Prozessoren zwischen 2010 und 2011 von 3,6 Prozent und erwarten vom Jahr 2012 eine weitere Steigerung von 5,1 Prozent. Der durchschnittliche Verkaufspreis ging zudem das zweite Jahr in Folge nach oben, zwischen 2010 und 2011 um immerhin 9 Prozent. Theoretisch spricht dies für glänzende Geschäfte bei den CPU-Entwicklern – im genauen ist es jedoch weiterhin ein himmelweiter Unterschied zwischen dem hochprofitablen Intel und dem vor sich hin krebsenden AMD. Zumindest sehen mittels steigender Verkaufspreise und steigender Absatzmengen der reinen x86-Modelle trotz des zunehmenden Einflusses von ARM-Prozessoren auf das PC-nahe Geschäft mit Tablets die Aussichten für alle x86-Hersteller weiterhin gut aus.