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Umfrage-Auswertung: Wie häufig wird der Prozessor gewechselt?

Die Umfrage der letzten Woche beschäftigte sich mit der Frage, wie häufig der Prozessor gewechselt wird, nachdem die gleichlautende Umfrage zur Nutzungsdauer von Grafikkarten schon sehr interessante Ergebnisse hervorgebracht hatte. Ähnlich wie bei dieser Grafikkarten-bezogenen Umfrage kommt die Prozessoren-bezogene Umfrage laut der dabei abgegebenen Stimmen auf stark verteilte Ergebnisse – sowohl der schnelle Wechsel innerhalb eines Jahres als auch eine sehr lange Nutzungsdauer von mehr als fünf Jahren kommen auf beachtbare Stimmenanteile.

Der Schnitt der abgegebenen Stimmen liegt bei 3 Jahren und einem Monat (± ein Monat), was bemerkbar länger als bei den Grafikkarten (2¼ Jahren) ist – der Wechsel wird im Prozessoren-Bereich also im Durchschnitt nicht schon mit der übernächsten Generation, sondern erst mit der zweiten nachfolgenden Generation vollzogen. Jener Durchschnittswert muß natürlich nichts bezüglich der einzelnen Anwender bedeuten, denn durch die homogene Stimmverteilung gibt es bedeutsame Anteile für alle möglichen Wechselstrategien:

bisher zukünftig
Wechsel mit der nächsten Generation ca. 15% ca. 8%
Wechsel mit der übernächsten Generation ca. 24% ca. 25%
Wechsel mit der 3. nachfolgenden Generation ca. 26% ca. 29%
Wechsel mit der 4. nachfolgenden Generation ca. 18% ca. 20%
Wechsel mit der 5. nachfolgenden Generation ca. 15% ca. 12%
Wechsel mit der 6./7. nachfolgenden Generation ca. 2% ca. 6%
durchschnittlicher Wechselzeitpunkt 3 Jahre, 1 Monat
(± ein Monat)
3 Jahre, 3 Monate
(± zwei Monate)

Gut zu sehen ist an dieser Auswertung (welche allerdings einen gewissen Spielraum bei den exakten Zahlen hat, deswegen nur "ca"-Angaben), daß zwar alle Wechselstrategien ihre Bedeutung haben, sich in Zukunft dennoch der Wechselzeitpunkt weiter nach hinten verschieben wird: Der Anteil derjenigen Anwender, welche bereits mit der nächsten Generation wechseln, geht wohl deutlich zurück und der Anteil derjenigen Anwender, welche mit der übernächsten Generation wechseln, geht ganz leicht zurück – während die Anteile jener Anwender zulegen, welche erst mit der dritten oder vierten nachfolgenden Prozessoren-Generation wechseln werden. Als kleine Anomalie wird der Anteil jener Anwender, welche erst mit der fünften nachfolgenden Generation wechseln, etwas zugunsten jener Anwender zurückgehen, welche erst mit der sechsten oder siebenten nachfolgenden Generation wechseln.

In der Summe aller abgegebenen Stimmen ergibt dies eine längere aktuelle Nutzungsdauer von zwei Monaten, was zuerst nach nicht viel klingt, aber auch wieder 6 Prozent mehr sind – und für die Hersteller einen entsprechend kleinen Umsatz innerhalb dieser drei Jahre bedeutet. Der Umsatzeffekt ist wohl deutlich kleiner als bei den Grafikkarten (7½ Prozent in 2 Jahren), aber dennoch angesicht der allgemeinen Schwäche des PC-Marktes nicht gerade eine positive Nachricht für die Prozessoren-Bauer und PC-Hersteller. Andererseits war dies eine total absehbare Situation: Der Performance-Bedarf im PC-Bereich stagniert – außerhalb von Spielen – seit einigen Jahren, womit die Übermotorisierung der meisten PCs für allgemeine HomeOffice-Aufgaben viel augenscheinlicher wird und sich daher einfach kein wirklich Auf- oder Umrüstbedarf ergibt.

Daß die seit der Nehalem-Generation gebotenenen jährlichen Performance-Zuwächse nun auch nicht gerade atemberaubend sind, kommt hier noch hinzu. Wahrscheinlich würde es derzeit aber auch keinen großen Kaufschub auslösen, wenn die Performance-Situation besser ausähe – wie gesagt limitiert zuerst der Performance-Bedarf für HomeOffice-Rechner, nach welchem einfach keine größeren Prozessoren benötigt werden als die derzeit angebotenen Modelle. Daher ist stark davon auszugehen, daß in Zukunft die durchschnittlichen Nutzungs-Zeiträume im Prozessoren-Bereich noch weiter ansteigen werden.