19

Hardware- und Nachrichten-Links des 18./19. März 2020

Notebookcheck thematisieren die großen Performance-Unterschiede, welche sich mit demselben Mobile-Prozessor auf zwei unterschiedlichen Notebooks ergeben können. Zum Test standen hierbei zwei Notebooks mit jeweils Intels Core i7-1065G7 (aus Intels Ice-Lake-Generation): Das Lenovo IdeaPad S340-15IIL (~650€) sowie Microsofts Surface Laptop 3 15 (~1250€) – wobei das teurere Gerät dann bei ernsthaften Tests auch wirklich deutlich mehr Performance bot, realisiert augenscheinlich über eine klar bessere Kühllösung. Dabei ist der erste Cinebench-Durchlauf mit ~740 zu ~770 Punkten noch fast gleich, aber während das Microsoft-Gerät dann bei ständiger Cinebench-Wiederholung sich auf einem Wert von ca. 720 Punkten einpendelt, kommt das Lenovo-Gerät langfristig nur noch auf ca. 460 Punkten heraus – eine Performance-Differenz von immerhin -36% bzw. +56%. Selbige Differenz läßt sich im übrigen auch bei weiteren, langlaufenden Benchmarks feststellen – bei allem, was nicht nur kurzfristig Power benötigt, liegt das Microsoft-Gerät weit vor dem Lenovo-Gerät. Speziell im Spiele-Bereich kommt auch noch der Punkt hinzu, das durch die zusätzliche Belastung der jeweiligen iGPU der dabei entstehende Strombedarf sowie die Hitzeentwicklung das Lenovo-Gerät ziemlich umgehend auf niedrigere Taktraten schicken.

Allerdings ergibt dies nun nicht automatisch eine Empfehlung zugunsten des größeren, teureren Microsoft-Geräts. Denn es gibt durchaus Anwendungszwecke, wo die sparsamere Lenovo-Ausführung sogar sinnvoller ist – wie, wenn es sich um eine vergleichsweise einfache Surf-Station handelt, wo faktisch niemals irgendein leistungsfressendes Programm angeworfen wird. Dann liegen die am häufigsten anzutreffenden Lasten schlicht im Einladen von Webseiten – wo exakt dieses Lastprofil vorherrscht, wo das Lenovo-Gerät sein Stärken hat: Kurzfristige Lastspitzen – und danach wieder weitgehender Leerlauf. Der Clou beim Notebook-Kauf liegt also darin, selber zu realisieren, wofür man das Kaufobjekt dann wirklich einsetzt. Und natürlich darf dabei auch der Preispunkt mit in die Kalkulation aufgenommen werden, denn im konkreten Fall ist das Microsoft-Gerät mit seinem Mehrpreis von ca. +92% für die gebotene Mehrleistung von ca. +56% klar überteuert – gerade, da eine äquadate Kühlung sicherlich weit entfernt von gleich 600 Euro Mehrkosten ist. Aber dies ist vielleicht auch die spezielle Schwäche des Microsoft-Geräts, normalerweise dürften Notebooks mit voll ausgefahrenem Core i7-1065G7 nicht derart viel mehr gegenüber dem Lenovo-Gerät kosten. In jedem Fall lohnt sich beim Notebook-Kauf vorab ein genaues Studium der vorhandenen Möglichkeiten – und, sofern vorhanden, die Konsultation des entsprechenden Tests von Notebookcheck.

Zu den nunmehr offengelegten Hardware-Spezifikationen der NextGen-Konsolen Playstation 5 und Xbox Series X wäre noch der Punkt zu erwähnen, das die diversen früheren Leaks hierzu erstaunlich zielgenau waren: Bereits im letzten August wurde die XBSX mit 52 Shader-Clustern zu einer Speicherbandbreite von 560 GB/sec beschrieben, ein Leak vom Dezember 2019 zeigt dann die groben Hardware-Daten sowohl von PS5 als auch XBSX nahezu perfekt auf. Natürlich kann man im Vorfeld nicht wissen, welcher der herumschwirrenden Leaks dann letztlich passend sind – aber in diesem Fall ergab sich doch eine beachtbar erstklassige Trefferquote. Im übrigen läßt sich hieran auch erkennen, dass Sony schon seinerzeit mit vergleichsweise hohen Taktraten geplant hatte, alle früheren Leaks allerdings (für beide NextGen-Konsolen) unter den letztlich finalen Taktraten lagen. Inwiefern Sony sein Boost-System nur wegen der stärkeren Hardware der XBSX aus der Taufe gehoben hat, läßt sich daran also nicht sagen – kolportiert wird es ja so, denkbar ist es sicherlich, nur bewiesen werden kann es kaum.

Einzurechnen wäre an dieser Stelle dann auch, das ein solch gravierendes Feature gerade im Rahmen einer Spielekonsolen-Entwicklung üblicherweise nicht erst kurz vor Ultimo drangepflanscht wird – so was geht im PC-Bereich, aber bei Spielekonsolen eigentlich nur im Rahmen der (vor Jahren durchlaufenen) Projektphase. Gut möglich also, das Sony von Anfang an mit einem Boost-Modus für die Playstation 5 plante. Dabei ist die Festsetzung der offiziellen Taktrate bei der PS5 denkbarerweise vielleicht tatsächlich dem guten Eindruck geschuldet, welche Microsoft mit der XBSX und deren 12,1 TFlops herausarbeiten konnte. Angesichts dessen wollte Sony möglicherweise nichts mit einer "9 "vor dem Komma präsentieren und hat demzufolge seinen maximalen Boosttakt schlicht "passend gemacht" (um eben die "10" vor dem Komma zu erreichen). Bei einem Boost-Verfahren ist diese kleine "Mogelei" letztlich einfacher zu realisieren, weil man prinzipbedingt nicht zum ständigen Erreichen dieses Boost-Takt verpflichtet werden kann. Auch dies bleibt aber eine These und kann derzeit durch nichts als Vermutungen "belegt" werden. Wo Sony üblicherweise mit dem GPU-Takt landet, wird dagegen eine der noch zu klärenden Fragen zur Playstation 5 sein – zwischen 1.9 und 2.2 GHz ist diesbezüglich alles noch möglich.

Mit dem 20. März wird der Handel die Auslieferung von "Doom: Eternal" beginnen, der Fortsetzung des 2016er Doom-Reboots unter nunmehr der id Tech 7 Engine und wiederum der "Vulkan" Grafik-API. Über die genauen PC-Systemanforderungen gab es bis zuletzt Verwirrungen & kurzfristige Änderungen, womit die noch zum Monatsanfang breit vermeldeten Anforderungen teilweise nicht mehr aktuell sind bzw. durch die augenscheinlich nun endlich finalen PC-Systemanforderungen von Publisher "Bethesda" ersetzt wurden. Jene zeigen auf einen durchaus anständigen Hardware-Bedarf insbesondere beim Minimum hin, die typische FullHD-Empfehlung ist dagegen mit Core i7-6700K samt GeForce GTX 1060 6GB oder Radeon RX 480 wohl von den allermeisten ernsthaften Gamer-PCs zu schultern. Positiv sind die genannten weiteren Systemanforderungen für höhere Auflösungen bzw. eine genaue Angabe, was mit den jeweiligen PC-Anforderungen zu erreichen sein sollte. Negativ ist die teilweise hohe Schwankungsbreite in der Performance der notierten Hardware – speziell wenn bei den Minimum-Anforderungen GeForce GTX 1050 Ti (FHD Perf.Index 360%), GeForce GTX 1060 3GB (FHD Perf.Index 520%), Radeon R9 280 (FHD Perf.Index 340%) und Radeon R9 290 (FHD Perf.Index 490%) in einen Topf geschmissen werden, obwohl jene Grafikkarten doch sehr erhebliche Performance-Differenzen aufweisen. Wenn man sich schon so viel Arbeit mit umfangreichen PC-Systemanforderungen macht, dann sollte jene dann besser doch entsprechend sinnig ausfallen.

offizielle PC-Systemanforderungen zu "Doom: Eternal"
Minimum
(1080p "Low" @ 60 fps)
Empfohlen FHD
(1080p "High" @ 60 fps)
Empfohlen WQHD
(1440p "High" @ 60 fps)
"Ultra-Nightmare"
(2160p "Ultra-Nightmare" @ 60 fps oder 1440p "Ultra-Nightmare" @ 120 fps)
OS Windows 7/10 64-Bit, Vulkan, 50 GB Festplatten-Platzbedarf
CPU Core i5 @ 3.3 GHz oder Ryzen 3 @ 3.1 GHz Core i7-6700K oder Ryzen 7 1800X Core i7-6700K oder Ryzen 7 1800X Core i9-9900K oder Ryzen 7 3700X
Speicher 8 GB RAM 8 GB RAM 8 GB RAM 16 GB RAM
Gfx GeForce GTX 1050 Ti, GeForce GTX 1060 3GB, GeForce GTX 1650 oder Radeon R9 280, Radein R9 290, Radeon RX 470 GeForce GTX 970 (Texture Quality = Medium), GeForce GTX 1060 6GB oder Radeon RX 480 8GB GeForce GTX 1080, GeForce RTX 2060 oder Radeon RX Vega 56 GeForce RTX 2080 Ti oder Radeon VII

Dazu gehört auch die übermäßige beim "Ultra-Nightmare" Anforderungs-Set abgefragte Prozessoren-Power – unwahrscheinlich, das unter höheren Auflösungen plötzlich so viel mehr Prozessoren-Power notwendig sein soll, dies wäre nur im 120-fps-Modus zu erwarten. Ein interessanter Punkt ist zudem der Hinweis der Entwickler, das Windows 8/8.1 nicht mehr unterstützt wird – Windows 7 hingegen schon. Der Grund hierfür liegt in der Einstellung des Treiber-Supports von AMD für Windows 8/8.1, womit unter diesem Betriebssystem ergo keine für Doom: Eternal angepassten Grafikkarten-Treiber herauskommen werden bzw. die neueste verfügbare Treiber-Version für Windows 8/8.1 mit 17.7.1 aus dem Jahr 2017 wohl kaum noch für moderne Systeme benutzbar ist. nVidia stellt allerdings nach wie vor neue Grafikkarten-Treiber für Windows 8/8.1 zur Verfügung, allerdings haben sich die Doom-Macher entschlossen, den (offiziellen) Support für Windows 8/8.1 gleich ganz einzustellen. Inoffiziell sollte das Spiel auf Windows 8/8.1 und einer nVidia-Grafikkarte mit dem passenden nVidia-Treiber (ab Version 442.74) laufen, für etwaige Probleme damit existiert dann allerdings kein Anspruch auf Hersteller-Support. Jene Situation könnte durchaus von anderen Spiele-Entwicklern zukünftig genauso gehandhabt werden – womit der bei AMD ausgelaufene Treiber-Support für Windows 8/8.1 somit den offiziellen Spiele-Support auch für nVidia-Hardware abschießt.