Twitterer Apisak gibt einen Infofetzen zu Intels DG2-128 Grafikkarte zum Besten: Danach soll jene Grafiklösung mit 1024 FP32-Einheiten an einem 96-Bit-Interface samt 6 GB GDDR6-Speicher (alles schon bekannt) mit einem Chiptakt von 2.45 GHz unter dem Verkaufsnamen "Intel Arc A380 Graphics" antreten. Die Namenswahl entspricht dem vorab bereits geleakten Namensschema, womit sich dann auch auf weitere DG2- sowie zukünftige Intel-Lösungen spekulieren läßt – beispielsweise "Intel Arc A580 Graphics" für DG2-512. Die vom Twitterer weiterhin genannte Performance-Maßgabe von "GeForce GTX 1650 Super" erscheint hoch angesichts der bekannten Hardware-Daten, allerdings über den Chiptakt von (eventuell nur "bis zu") 2.45 GHz durchaus nicht außerhalb des möglichen. Damit könnte Intel IPC-technisch sogar beachtbar unterhalb der Turing-Architektur liegen, würde dies schlicht über den Mehrtakt ausgleichen.
Intel Arc A380 Graphics
2.45GHz 6GB
perf 1650S
Quelle: Apisak @ Twitter am 2. Dezember 2021
Chip | Grafikkarte | Hardware | TDP | Performance-Richtung | |
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DG2-512 | SOC1 | ? | 32 Xe-Cores (4096 FP32) @ 256 Bit, 16 GB GDDR6 | 225W | RX 6700 XT & RTX 3070 |
DG2-448 | SOC1 | ? | 28 Xe-Cores (3584 FP32) @ 192/256 Bit, 12/16 GB GDDR6 | 175W | RTX 2080 bis 2080 Super |
DG2-128 | SOC2 | Arc A380 | 8 Xe-Cores (1024 FP32) @ 96 Bit, 6 GB GDDR6 | 75W | GTX 1650 bis 1650 Super |
Angaben zu noch nicht veröffentlicher Hardware basieren auf Gerüchten & Annahmen |
Twitterer Kopite7kimi bestätigt hingegen den kürzlichen Leak zu den veränderten Hardware-Daten der GeForce RTX 3050: Danach bleibt die Karte beim GA106-150-Grafikchip, bekommt allerdings gleich 8 GB GDDR6-Speicher – was den Zurückschritt auf ein 128-Bit-Speicherinterface nach sich zieht. Zur Anzahl der freigeschalteten Shader-Cluster sagte der Twitter nichts neues, die letzte Information lag auf 24 (von maximal 30) Shader-Clustern. Damit sind keine Bäume auszureißen, aber dennoch ist eine Performance klar oberhalb der letzten Einsteiger-Klasse zu erwarten – irgendwo Richtung GeForce GTX 1070 bis 1080, oder zwischen GeForce GTX 1660 Ti bis (bestenfalls) leicht oberhalb der GeForce RTX 2060 6GB. Intels vorgenannten "Arc A380" und diese GeForce RTX 3050 gehen sich also Performance-technisch höchstwahrscheinlich aus dem Weg.
GA106-150-Kx-A1
RTX 3050
8G GD6
Quelle: Kopite7kimi @ Twitter am 2. Dezember 2021
AnandTech berichten über eine neuerliche Hürde für nVidias geplante ARM-Übernahme: Nunmehr strengt sogar die mächtige US-Regulierungsbehörde FTC ein Verfahren gegen diese Übernahme an, um selbige regelrecht zu blockieren. Grund hierfür sind Bedenken bezüglich der Macht, welche nVidia damit über das ARM-Ökosystem erlangen würde, was von vielen anderen IT-Firmen genutzt wird. Nach einigen anderen wettbewerbsrechtlichen Hürden erscheint dieser Vorstoß seitens der FTC als bisher größter Bremsblock für die geplante Übernahme, vielerorts geht man damit bereits von einem sicheren Scheitern dieses Übernahme-Versuchs aus. Für nVidia wäre dies maximal ungünstig, denn immerhin arbeitet man seit letztem Herbst an diesem Fall und hat sicherlich bereits einiges an Zeit & Geld in die Übernahme-Vorbereitungen investiert. Zwar galoppiert nVidia auch beim organischen Wachstum seit einigen Quartalen voran, mittels des hohen Aktienkurses wäre aus rein unternehmerischer Sicht jedoch auch ein Wachstum durch Übernahmen interessant.
Schweres Brot hat AMDs Chefin Lisa Su im Analysengespräch mit der Credit Suisse hinterlassen, notiert von Seeking Alpha. Allerdings ist es wohl besser, dies hier im ordentlichen Zusammenhang auszuwerten, ehe das ganze aus dem Zusammenhang gerissen wieder und wieder zitiert wird. So kommt die Aussage der AMD-Chefin zum Kauf von aktuellen Spielekonsolen mit "You can find them, you're not just willing to pay for them." in einigen Ohren eventuell in der falschen Tonlage an. Allerdings hatte der die Frage stellende Analyst vorher schon gesagt, dass er schlicht nicht den 2- bis 3fachen Preis zahlen will – und nur darauf bezog sich der zweite Halbsatz der AMD-Chefin. Deren Aussage läßt sich allein genommen durchaus böswillig deuten, aber im Zusammenhang mit der Fragestellung ergibt sich eher denn ein kleiner Scherz in Richtung des (sicherlich ausreichend verdienden) Analysten.
John Pitzer — A year ago, virtually, I complain that I couldn't find an Xbox or a PlayStation. We're a year later, I still can't find them. I'm pretty cheap. I don't want to pay 2x or 3x the retail.
Lisa Su — You can find them, you're not just willing to pay for them.
Quelle: AMDs CEO Lisa Su im Gespräch mit Analyst John Pitzer von Credit Suisse, notiert von Seeking Alpha am 30. November 2021
Eher interessant ist daher eine zweite Aussage der AMD-Chefin im weiteren Gespräch mit dem Analysten: Damit bestätigt die AMD-Chefin, was derzeit offensichtlich ist: AMD konzentriert sich zunehmend auf das Premium-Segment – was indirekt bedeutet, dass man zu Zeiten von Wafer- und Bauteile-Knappheit andere Marktsegment weniger stark beliefert. AMD hat sich diese Möglichkeit natürlich auch erst einmal mittels der starken Zen-Architektur erarbeitet, mit dem Bulldozer-Produktprogramm wäre dies unmöglich gewesen. Und zugleich ist das ganze letztlich eine zwangsweise Maßnahme, die dem Analysten nur in warmen Worten verkauft wird: AMD hat gar keine andere Wahl in Zeiten der Knappheit, als auszuwählen, welche Märkte und Marktsegmente man beliefert. Gäbe es keine Chip-Krise, würde AMD zwar genauso über eine Tendenz pro des Premium-Segment reden (weil Analysten dies einfach hören wollen), aber generell alle Märkte beliefern, wo es etwas zu verdienen gibt oder wenigstens Marktanteile zu holen sind.
But yes, we're going to continue to focus on the premium segments of the market and that should be positive from a gross margin standpoint.
Quelle: AMDs CEO Lisa Su im Gespräch mit Analyst John Pitzer von Credit Suisse, notiert von Seeking Alpha am 30. November 2021