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Gerüchteküche: GeForce RTX 3050 und GeForce RTX 2060 12GB mit veränderten Spezifikationen

Von VideoCardz kommen zwei Meldungen mit teils veränderten Spezifikationen zu den kommenden Portfolio-Auffüllungen von nVidia im Mainstream-Bereich, welche zusammen betrachtet auch ein neues Bild zu den nVidia-Plänen in diesem Segment ergeben. Die erste Meldung ergeht zur "GeForce RTX 3050" auf allerdings der Basis des "GA106-150" Chips. Selbiger wurde bislang als "GeForce RTX 3050 Ti" vermeldet, während die non-Ti-Variante auf dem GA107-Chip basieren sollte. nVidia scheint dies umgestoßen zu haben und wohl nur noch diese non-Ti-Variante auf GA106-Basis herausbringen zu wollen. Dafür erhält jene Lösung nunmehr jedoch gleich 8 GB Grafikkartenspeicher – was wiederum eine Reduzierung des Speicherinterfaces von 192 auf 128 Bit bedeutet. Trotz besserer Speicherbestückung wäre jene Karte somit grundsätzlich etwas langsamer als die ursprünglich geplante GeForce RTX 3050 Ti mit 192-Bit-Interface einzuordnen.

GeForce RTX 2060 6GB GeForce RTX 2060 12GB GeForce RTX 3050 GeForce RTX 3060
Chipbasis nVidia TU106-300 nVidia TU106 nVidia GA106-150 nVidia GA106-300
Hardware Turing, 30 Shader-Cluster (1920 FP32-Einheiten) @ 192 Bit Interface Turing, 34 Shader-Cluster (2176 FP32-Einheiten) @ 192 Bit Interface Ampere, 24 Shader-Cluster (3072 FP32-Einheiten) @ 128 Bit Interface Ampere, 28 Shader-Cluster (3584 FP32-Einheiten) @ 192 Bit Interface
Speicher 6 GB GDDDR6 12 GB GDDR6 8 GB GDDR6 12 GB GDDR6
TDP (GCP) 160W 184W ? 170W
FHD Perf.Index 910% geschätzt ~1000-1100% geschätzt ~800-950% 1130%
Listenpreis $299 ? ? $329
Release 7. Januar 2019 7. Dezember 2021 Q2/2022 25. Februar 2021
Angaben zu noch nicht veröffentlicher Hardware basieren auf Gerüchten & Annahmen

Anzumerken ist, dass VideoCardz diese neuen Daten zur GeForce RTX 3050 selber als unbestätigt betrachten, da nur eine singuläre Quelle vorliegt, welche sich ihrer Sache auch nicht 100%ig sicher ist. Nimmt man sich allerdings die zweite Meldung zur "GeForce RTX 2060 12GB" hinzu (welche ihrerseits über multiple Quellen vergleichsweise gut abgesichert ist), läßt sich zusammengefasst durchaus ein Sinn erkennen: Danach soll diese 12-GB-Ausführung der GeForce RTX 2060 von der Hardware der originalen GeForce RTX 2060 wegrücken und vielmehr mit 34 anstatt 30 Shader-Clustern antreten. Dies wäre nahezu die Hardware der GeForce RTX 2060 Super – mit allerdings weiterhin auf 192 Bit reduziertem Speicherinterface, die Super-Variante hatte bereits 256 Bit. Allerdings könnte die GeForce RTX 2060 12GB der GeForce RTX 2060 Super bei der herauskommenden Performance durchaus nahekommen, da die neue Karte über ein höheres Power-Limit verfügt (184W im Gegensatz zu den 170W der 2060 Super) – und somit eventuell höher takten kann.

Gänzlich sicher ist diese Auslegung jedoch nicht: Denn nVidia könnte hier auch eigentlich unqualifizierte TU106-Chips verwenden, welche nur mit höheren Spannungen zufriedenstellend funktionieren. Ergo bleibt noch einiger Spielraum zur projektivierten Performance der GeForce RTX 2060 12GB, trotz der gut bekannten Performance-Punkte der umliegenden Turing-Karten. Doch sofern die GeForce RTX 2060 12GB in ihrer Performance (gegenüber früheren Annahmen) grundsätzlich nach oben geht und die GeForce RTX 3050 (gegenüber der früher genannten GeForce RTX 3050 Ti) hingegen nach unten, ergibt sich zumindest ein klares Ergebnis: Beide Karten tauschen ihre Position in der Performance-Abfolge. Und damit wird der Sinn der ganzen Aktion sichtbar: Somit steht nicht mehr eine Ampere-basierte Karte mit nur 4-8 GB Speicher vor dieser Turing-basierten Karte mit 12 GB Speicher. Die mitgegebene Speichermenge entspricht somit wieder der Performance-Reihenfolge, nVidia vermeidet hiermit die Wiederholung einer ungünstigen Situation wie zwischen GeForce RTX 3060 (12GB) und GeForce RTX 3060 Ti (8GB).

Hardware FHD / 4K Perf.Index Listenpreis Release
GeForce RTX 3090 GA102, 82 SM @ 384 Bit, 24 GB GDDR6X 2100%   /   376% $1499 / 1549€ 24. Sept. 2020
GeForce RTX 3080 Ti GA102, 80 SM @ 384 Bit, 12 GB GDDR6X 2060%   /   366% $1199 / 1199€ 3. Juni 2021
GeForce RTX 3080 GA102, 68 SM @ 320 Bit, 10 GB GDDR6X 1940%   /   330% $699 / 719€ 17. Sept. 2020
GeForce RTX 3070 Ti GA104, 48 SM @ 256 Bit, 8 GB GDDR6X 1720%   /   271% $599 / 619€ 10. Juni 2021
GeForce RTX 3070 GA104, 46 SM @ 256 Bit, 8 GB GDDR6 1640%   /   250% $499 / 519€ 29. Okt. 2020
GeForce RTX 3060 Ti GA104, 38 SM @ 256 Bit, 8 GB GDDR6 1460%   /   217% $399 / 419€ 2. Dez. 2020
GeForce RTX 3060 GA106, 28 SM @ 192 Bit, 12 GB GDDR6 1130%   /   165% $329 / 329€ 25. Febr. 2021
GeForce RTX 2060 12GB TU106, 34 SM @ 192 Bit, 12 GB GDDR6 geschätzt ~1000-1100% / ~135-150% ? 7. Dez. 2021
GeForce RTX 3050 GA106, 24 SM @ 128 Bit, 8 GB GDDR6 geschätzt ~800-950% / ~100-130% ? Q2/2022
Angaben zu noch nicht veröffentlicher Hardware basieren auf Gerüchten & Annahmen

Augenscheinlich hat nVidia ab jener GeForce RTX 3060 seine Lektion gelernt – und versucht nun nicht mehr, klar VRAM-limitierte Lösungen unterhalb von 8 GB Grafikkartenspeicher in den Markt zu schicken. Dies zwingt mangels der Verfügbarkeit von 1,5-GBit-Speicherchips (mittels welchen man Zwischenvarianten beim VRAM-Ausbau realisieren könnte) zu einigen Klimmzügen – was aber immer noch besser ist, als im Jahr 2022 mit 4-GB-Grafikkarten anzutreten (so wie die GeForce RTX 3050 ursprünglich geplant war). Natürlich läßt nVidia den echten Einsteiger-Bereich somit (vorerst) offen, das Performance-Potential selbst der GeForce RTX 3050 liegt deutlich über dem von Intels DG2-128 sowie AMDs Navi-24-Lösungen. Aber da auch im Jahr 2022 Waferfläche (vorerst) knapp sein wird, sendet nVidia seine Chips lieber ins (höherpreisigere) Mainstream-Segment – und benutzt den GA107-Chip weiterhin exklusiv fürs (Gewinn-trächtige) Mobile-Segment.

Nachtrag vom 2. Dezember 2021

Twitterer Kopite7kimi bestätigt hingegen den kürzlichen Leak zu den veränderten Hardware-Daten der GeForce RTX 3050>: Danach bleibt die Karte beim GA106-150-Grafikchip, bekommt allerdings gleich 8 GB GDDR6-Speicher – was den Zurückschritt auf ein 128-Bit-Speicherinterface nach sich zieht. Zur Anzahl der freigeschalteten Shader-Cluster sagte der Twitter nichts neues, die letzte Information lag auf 24 (von maximal 30) Shader-Clustern. Damit sind keine Bäume auszureißen, aber dennoch ist eine Performance klar oberhalb der letzten Einsteiger-Klasse zu erwarten – irgendwo Richtung GeForce GTX 1070 bis 1080, oder zwischen GeForce GTX 1660 Ti bis (bestenfalls) leicht oberhalb der GeForce RTX 2060 6GB. Intels vorgenannten "Arc A380" und diese GeForce RTX 3050 gehen sich also Performance-technisch höchstwahrscheinlich aus dem Weg.

GA106-150-Kx-A1
RTX 3050
8G GD6

Quelle:  Kopite7kimi @ Twitter am 2. Dezember 2021

Nachtrag vom 3. Dezember 2021

Laut Twitterer Hongxing2020 gibt es für die GeForce RTX 3050 nunmehr mit dem 27. Januar (als Verkaufsstart) einen regelrechten Termin. Bestätigt wurde mit dieser Meldung zudem die Speichermenge von 8 GB – was dann die dritte Bestätigung zu diesem Punkt ist und somit als (passabel) "sicher" eingebucht werden kann. Damit hat nVidia ein vergleichsweise vollgepacktes Programm zum Jahreswechsel 2021/22, denn in den zwei Monaten um den Jahreswechsel herum stehen nVidia-seitig immerhin fünf Grafikkarten an – vier Ampere-basierte und eine Turing-basierte (GeForce RTX 2060 12GB). Ohne neuer Chip-Generation (welche noch grob ein Jahr entfernt ist) und angesichts weiterhin hoher Preislagen im Grafikkarten-Markt sind dies erstaunliche breite Aktivitäten nVidias. Ursprünglich könnte wohl sogar ein kompletter Ampere-Refresh geplant gewesen sein, aber zumindest dieses Projekt scheint nunmehr vom Tisch bzw. zugunsten einzelner Programmergänzungen aufgegeben zu sein.

12.3 update:
GeForce RTX 3050 (8GB) 2022.1.27 on-shelf

Quelle:  Hongxing2020 @ Twitter am 3. Dezember 2021

Hardware Ankündigung Release
GeForce RTX 3090 Ti GA102, 84 SM @ 384 Bit, 24 GB GDDR6X möglw. CES 2022 Anfang 2022
GeForce RTX 3080 12GB GA102, 68 (?) SM @ 384 Bit, 12 GB GDDR6X 17. Dez. 2021 11. Jan. 2022
GeForce RTX 3070 Ti 16GB GA104, 48 (?) SM @ 256 Bit, 16 GB GDDR6X 17. Dez. 2021 11. Jan. 2022
GeForce RTX 2060 Super TU106, 34 SM @ 192 Bit, 12 GB GDDR6 7. Dez. 2021 7. Dez. 2021
GeForce RTX 3050 GA106, 24 SM @ 128 Bit, 8 GB GDDR6 möglw. CES 2022 27. Jan. 2022
Angaben zu noch nicht veröffentlicher Hardware basieren auf Gerüchten & Annahmen

Nachtrag vom 14. Dezember 2021

Zur wohl weiterhin für den 27. Januar 2022 geplanten GeForce RTX 3050 bringt Twitterer Kopite7kimi nochmals neue Spezifikationen ins Spiel: Die bislang angenommenen 3072 FP32-Einheiten (24 Shader-Cluster), welche allerdings noch auf der alten Hardware-Ansetzung mit 192-Bit-Speicherinterface basieren, sind offenbar nicht mehr aktuell. Jene ursprünglich als "GeForce RTX 3050 Ti" geplante Karte wäre wohl nur mit maßvollem Abstand zur GeForce RTX 3060 durchs Ziel gegangen (4 weniger Shader-Cluster, gleiches Speicherinterface), hatte allerdings eine klare Sollbruchstelle in Form von nur 6 GB VRAM. Mit der neuen Ausführung als "GeForce RTX 3050" hat nVidia dieses Problem mittels 8 GB VRAM an einem kleineren, dafür passenden 128-Bit-Interface gelöst – und benötigt nun womöglich wegen der damit einhergehenden geringeren Speicherbandbreite nicht mehr so viele Shader-Cluster.

GTX 1060 has GP106-400/300, GP104-150/140 versions, they have almost same specs. So does RTX 3050. So 3072 is wrong.
But I don't think we can see RTX 3050 based on GA107.

Quelle:  Kopite7kimi @ Twitter am 14. Dezember 2021
 
2560 2304
Quelle:  Kopite7kimi @ Twitter am 15. Dezember 2021

Der Twitterer geht in einem zweiten Tweet somit von nur noch 18 oder 20 Shader-Clustern aus – womit sich diese Neugestaltung der GeForce RTX 3050 deutlich vom Performance-Level der früher angedachten GeForce RTX 3050 Ti entfernen würde. Mit dieser Hardware wäre sogar die Benutzung des GA107-Chips möglich (max. 20 Shader-Cluster an einem 128-Bit-Interface), allerdings soll der GA107-Chip exklusiv ins Mobile-Segment gehen und kommt selbst für diese kleine Hardware-Gestaltung der GeForce RTX 3050 wohl weiterhin der "GA106-150" Chip zum Einsatz. Ganz augenscheinlich geht es nVidia hiermit um einen passenderen Kontrahenten zu Intels "Arc A380" auf Basis von DG2-128. Die Performance-Klasse jener neu gestalteten GeForce RTX 3050 sinkt demzufolge deutlich auf ein Niveau von GeForce GTX 1650 Super (Perf.Index 610%) bis GeForce GTX 1660 (Perf.Index 690%) ab – vorbehaltlich genauerer Hardware-Daten natürlich.