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Hardware- und Nachrichten-Links des 20./21. Juli 2019

Von Twitterer 'Apisak' kommen zwei Hinweise (No.1 & No.2) auf die Performance der GeForce RTX 2080 Super: Zum einen ein (OpenCL-bezogenes) Resultat im Geekbench, zum anderen ein Eintrag in der Final Fantasy XV Benchmark-Datenbank. Letzteres erlaubt dann sogar eine genauere Performance-Abschätzung dieser letzten kommenden Super-Grafikkarte, da die Werte der umliegenden Grafikkarten bekannt sind und man daher mit den relativen Differenzen der RTX-Karten untereinander arbeiten kann. Einziger etwas schwieriger Punkt ist, das die FF15-Datenbank natürlich Durchschnittswerte aller jemals eingereichten Tests beinhaltet, bei GeForce RTX 2080 & 2080 Ti ergo Werte von Referenz-Taktung, Werksübertaktungen, Founders Edition und eigenen Overclocking-Versuchen. Dies beachtend läßt sich die bisherige Performance-Schätzung zur GeForce RTX 2080 Super von ~190-200% im UltraHD Performance-Index auf ~195-200% genauer eingrenzen – die reine Rechnung ergibt im übrigen einen Wert von ca. 199%, die angegebene Spanne dient eher dazu, jetzt noch keine Genauigkeit zu versprechen, die man auf Basis von Vorab-Ergebnissen besser noch nicht liefern sollte.

Technik FF15 WQHD@HQ 4K Perf.Index
GeForce RTX 2080 Ti TU102, 4352 SE @ 352 Bit SI, 11 GB GDDR6 Ø 9927 Ref.: 228%   FE: 236%
GeForce RTX 2080 Super TU104, 3072 SE @ 256 Bit SI, 8 GB GDDR6 8736 geschätzt: ~195-200%
GeForce RTX 2080 TU104, 2944 SE @ 256 Bit SI, 8 GB GDDR6 Ø 8071 Ref.: 180%   FE: 186%
GeForce RTX 2070 Super TU104, 2560 SE @ 256 Bit SI, 8 GB GDDR6 Ø 7636 172%
Quelle der Benchmarks: Final Fantasy XV Benchmark-Datenbank vom 21. Juli 2019

Andere Benchmarks werden dann anders skalieren, aber sofern die relativen Differenzen der RTX-Karten untereinander nicht ungewöhnlicherweise bemerkbar abweichen, dürfte die GeForce RTX 2080 Super in diesem Performance-Rahmen herauskommen. Mit einem 4K-Index von ~195-200% würde man grob +10% auf die GeForce RTX 2080 in der Referenz-Taktung oben drauf legen, was sicherlich das bislang schwächste Super-Angebot darstellt (bei den beiden anderen Super-Karten sind es gegenüber deren Vorgänger-Lösungen jeweils ca. +17%). Allerdings ist nVidia bei der GeForce RTX 2080 Super zum einen limitiert auf die Möglichkeiten des TU104-Chips, welche mit dieser Super-Ausführung dann auch schon voll ausgeschöpft werden. Dies ist auch am höheren Speichertakt der GeForce RTX 2080 Super zu sehen (3875 MHz anstatt 3500 MHz), was die bislang einzige nVidia-Grafikkarte mit einem derart hohen GDDR6-Takt darstellt. Zum anderen darf die GeForce RTX 2080 Super natürlich auch der GeForce RTX 2080 Ti nicht zu nahe kommen, welche weiterhin unverändert im nVidia-Portfolio verbleibt. Jener wird die GeForce RTX 2080 zwar wie gesagt ca. 10% abknappsen, die GeForce RTX 2080 Ti in der Referenz-Taktung bleibt allerdings um einen Performance-Vorteil von +14-17% vorn – und hat am Ende der Dinge immer noch ihren Mehrspeicher als weiteres Verkaufsargument.

Nach der am Dienstag antretenden GeForce RTX 2080 Super ist dann die Launch-Flut zur Jahresmitte für den Augenblick vorbei – wobei in deren Nachwehen noch die kleineren Ryzen-3000-Prozessoren sowie im August die Custommodelle zu Radeon RX 5700 /XT zu betrachten sein werden. Davon abgesehen gibt es nur noch wenige feste Launch-Termine dieses Jahr – in Form der beiden neuen HEDT-Generationen Intel Cascade Lake X & AMD Ryzen Threadripper 3000, welche beide ziemlich zeitgleich im Oktober antreten sollen, sowie des Ryzen 9 3950X als Top-Modell der Ryzen-3000-Serie im September. Danach geht es schon ins Feld der Spekulationen, welches allerdings mit "Navi 12" & "Navi 14" auch nicht gerade groß ausfällt. Jene beiden kleineren Navi-Grafikchips sollen AMD den Aufbau eines fast kompletten Navi-Portfolios ermöglichen und normalerweise vergleichsweise zeitnah erscheinen, nur der größere Navi-21-Chip steht ziemlich fest erst für das Jahr 2021 (aufgrund der kolportierten 7nm+ Fertigung) an. Früher dürfte es auch von nVidia nichts neues geben, schließlich wartet man auch dort auf 7nm+ respektive hat derzeit eben erst den RTX-Refresh herausgebracht. Allenfalls ein neuer HPC-Chip in 7nm+ könnte vielleicht schon dieses Jahr vorgestellt werden – aber dies hat dann keine Bewandtnis bezüglich der Releasetermine entsprechender Consumer-Produkte.

Projekt Technik & Ausrichtung Terminlage
AMD Ryzen 9 3950X 16kerniges Top-Modell der Ryzen-3000-Serie September 2019
AMD Navi Mainstream Navi-Grafikchip mit 1536 Shader-Einheiten für das Mainstream-Segment in Ersatz von Radeon RX 580/590 vermutlich Herbst/Winter 2019
AMD Ryzen Threadripper 3000 Zen-2-Abwandlung mit bis zu 32 oder bis zu 64 CPU-Kernen für das HEDT-Segment Oktober 2019
Intel Cascade Lake X Cascade-Lake-Abwandlung (auf Skylake-X/SP-Basis) mit bis zu 18 CPU-Kernen für das HEDT-Segment Oktober 2019
AMD Navi LowCost Navi-Grafikchip mit vermutlich 768-896 Shader-Einheiten für das LowCost-Segment in Ersatz der Radeon RX 560 vermutlich Winter 2019
nVidia Ampere nächster HPC-Chip von nVidia, vermutlich in der 7nm+ Risk-Fertigung möglicherweise Herbst/Winter 2019 (reine Vorstellung)

Neben den kürzlich genannten Messungen zur PCI-Express-Skalierung aus SSD-Sicht gibt es bei TechPowerUP natürlich auch noch den üblichen Test der PCI-Express-Skalierung auf der Radeon RX 5700 XT – und damit erstmals im Grafikkarten-Bereich unter PCI Express 4.0 auf einem X570-basierten System. Wie nicht wirklich anders zu erwarten, bringt PCI Express 4.0 derzeit allerdings nur minimale Performance-Vorteile von ca. +1% unter FullHD sowie WQHD gegenüber PCI Express 3.0, während es unter der UltraHD-Auflösung noch nicht einmal für einen Prozentpunkt Mehrperformance reichen wollte. Bei diesem Ergebnis kommen dann primär zwei Punkte zusammen: Erstens einmal gibt es im Grafikkarten-Bereich derzeit keinen Drang zu höheren PCI-Express-Anbindungen, trotz das PCI Express 3.0 nun bereits ungewöhnlich lange den allgemeinen Standard darstellt. Augenscheinlich sind die Spieleentwickler aber bereits mit der Bandbreite von PCI Express 2.0 zufriedengestellt, ist PCI Express 4.0 somit aus technischer Sicht nicht notwendig und dürfte vermutlich erst in ferner Zukunft irgendwann mal einen gewissen Unterschied ergeben.

Radeon RX 5700 XT FullHD WQHD UltraHD
PCI Express 4.0 x16 100% 100% 100%
PCI Express 3.0 x16 -1% -1% ±0
PCI Express 2.0 x16 -2% -2% -1%
gemäß den Ausführungen von TechPowerUp (unter jeweils 21 Spiele-Tests)

Und zweitens fehlen heuer die SLI- und CrossFire-Lösungen, welche gleich beim Start des neuen PCI-Express-Standards weg gewisse Performance-Vorteil hätten aufzeigen können. Multichip-Konstruktionen waren immer schon der Vorantreiber dieses Standards, zum einen wegen des höheren Datenverkehrs zwischen den Grafikkarten (inzwischen weitgehend auf Hersteller-eigene Lösungen ausgelagert), zum anderen wegen der glatten Halbierung der PCI-Express-Bandbreite pro Grafikkarte bei den üblichen Consumer-Plattformen, wo aus dem Prozessor herauskommend nur 16 PCI Express Lanes für Grafikkarten zur Verfügung stehen. Mit dem faktischen Ende von SLI & CrossFire (bei AMD mehr, bei nVidia weniger) fehlt nunmehr dieser bisherige Technik-Vorantreiber, ist demzufolge aus Grafikkarten-Sicht eigentlich egal, ob man ein Mainboard mit PCI Express 2.0, 3.0 oder 4.0 betreibt. Die eigentliche Relevanz des PCI-Express-Standards verschiebt sich somit aus Endanwender-Sicht klar hin in Richtung performanter SSDs. Hierzu existiert dann allerdings immer noch der offene Punkt, ob SSDs mit PCI Express 4.0 auch wirklich eine Praxis-Beschleunigung (gegenüber hochklassigen PCI-Express-3.0-SSDs) erbringen können, neben den sicherlich eindrucksvollen Theorie-Benchmarks.