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Hardware- und Nachrichten-Links des 26. April 2018

Wie AMD auf Twitter verkündet, hat man bereits eine funktionierende Profi-Grafikkarte basierend auf "Vega 20" in den AMD-Entwicklerlaboren am laufen. Die exakte Meldung spricht (natürlich) nur von "7nm Vega" – aber selbige wurde schon auf einer alten AMD-Roadmap als "Vega 20" benannt. Demzufolge muß der Tape-Out von Vega 20 in letzter Zeit über die Bühne gegangen sein, der Release entsprechender Lösungen sollte dann eigentlich nicht mehr ganz so weit entfernt sein. Einen Strich durch die Rechnung könnte allerhöchstens die 7nm-Fertigung machen, welche möglicherweise nicht so schnell auf Touren zu bringen ist. Andererseits sollte es für den überschaubaren Bedarf im Profi-Bereich eigentlich immer ausreichend sein, selbst wenn AMD hiermit die wirklich allerersten 7nm-Produkte im PC-Bereich in den Händen hält. Ob das ganze nun noch dieses Jahr herauskommt, bleibt jedoch nach wie vor abzuwarten – AMD hatte seinerzeit rein offiziell nur versprochen, dieses Jahr noch erste Vega-20-Testsamples (an AMD-Abnehmer) herausgeben zu wollen.

Bei Heise weist man darauf hin, das es seitens des Windows-Betriebssystems zur Verfügung gestellte Microcode-Fixes gegen Spectre 2 nur bei Windows 10 gibt – Windows 7 & 8 werden diesbezüglich von Microsoft nicht mehr bedient (so viel zum Thema von "garantiertem" Support). Auch bei Windows 10 ist das Angebot an mittels Windows selber zur Verfügung gestellter Microcode-Fixes gegen Spectre 2 allerdings nicht ganz vollständig und beschränkt sich derzeit auf die CPU-Generationen Haswell, Broadwell, Skylake, Kaby Lake und Coffee Lake. Ob die hierbei noch fehlenden CPU-Generationen Sandy Bridge & Ivy Bridge sowie die ebenfalls mit Updates bedienten Teile der Nehalem-Generation noch nachgeliefert werden, bleibt abzuwarten. Bei AMD-Prozessoren gibt es derzeit diesen Weg generell nicht – dort läuft alles nach demselben Schema, welcher auch bei Intel gilt, sofern Windows keine entsprechenden Microcode-Fixes mitbringt: Ohne BIOS-Update kein echter Schutz. Jener Schutz vor Spectre 2 besteht immer aus den zwei Komponenten Betriebssystem-Update und Microcode-Fix, nur beide zusammen ergeben einen wirksamen Schutz.

Spectre 2 Microcode-Fixes Windows 7 Windows 8 Windows 10
AMD Bulldozer & Zen nur BIOS-Update nur BIOS-Update nur BIOS-Update
Intel Nehalem *, Sandy & Ivy Bridge nur BIOS-Update nur BIOS-Update nur BIOS-Update
Intel Haswell, Broadwell, Skylake, Kaby & Coffee Lake nur BIOS-Update nur BIOS-Update Microcode-Fix durch Windows oder BIOS-Update
* gilt natürlich nur für die überhaupt mit entsprechenden Spectre-2-Fixes versorgten Teile der Nehalem-Generation

Videocardz haben in Intel-Dokumentationen eine Bestätigung für den Z390-Chipsatz entdeckt. Jener ist für die kommenden Achtkerner auf Coffee-Lake-Basis gedacht, die wohl nicht mehr auf dem aktuellen Z370-Chipsatz funktionieren – welcher wie bekannt ja nur ein umgelabelter Z270 ist, ohne die eigentlichen Features der 300er Chipsatz-Serie. Der Z390 stand allerdings auch schon in früheren Intel-Roadmaps, insofern ist diese Bestätigung nicht mehr ganz so bedeutsam. Viel interessanter ist daher die erstmalige Nennung eines X399-Chipsatzes (jener Name ist übrigen eigentlich schon seitens AMD belegt): Jener stellt die Ablösung des aktuellen X299-Chipsatzes der Core-X-Prozessoren im HEDT-Segment dar und soll seinerseits für HEDT-Prozessoren basierend auf den CPU-Generationen Coffee Lake und Cannon Lake dienen. Bislang war als HEDT-Ablösung von Skylake-X eigentlich "Cascade Lake" ab dem dritten Quartal 2018 bekannt – aber Intel wirft in letzter Zeit öfters einmal seine Roadmaps um, diese frühere Information muß also inzwischen nicht mehr aktuell sein.

Genauso gut ist es natürlich denkbar, das Cascade Lake, welches ja auch nur einen (chip-gleichen) Refresh von Skylake-X darstellt, inzwischen anders bei Intel benannt wird – an dieser Stelle braucht es wohl bessere weitere Informationen, um das ganze zielgenauer einordnen zu können. Überraschend ist es dennoch, das Intel überhaupt einen neuen Mainboard-Chipsatz herausbringt: Normalerweise reicht Intel pro zwei HEDT-Generationen ein Mainboard-Chipsatz aus – und da der X299-Chipsatz für Core X neu war, konnte man bisher davon ausgehen, das die nachfolgende HEDT-Generation den X299-Chipsatz auch noch benutzen darf. Mit einem anderen Gedankenmodell würde sich dies alles allerdings wieder (sinnvoll) zusammenfügen lassen: Es passt, sobald jene Coffee- und Cannon-Lake-basierten HEDT-Prozessoren nicht der direkte Core-X-Nachfolger sind, sondern erst für das Jahr 2019 als Cascade-Lake-Nachfolger geplant sind. Dann würde ein neuer HEDT-Chipsatz (im Jahr 2019) wieder Sinn ergeben bzw. dem üblichen Ablauf bei Intel entsprechen.

Allenfalls wäre es etwas verwunderlich, wenn Intel im Jahr 2019 immer noch neue Coffee-Lake-basierte Prozessoren herausbringen will (welche von der CPU-Architektur her schließlich "Skylake" entsprechen) – aber das HEDT-Segment hinkt bei den CPU-Architekturen traditionell hinterher, dies kann man somit nicht wirklich auszuschließen. Eine solche Roadmap würde zudem anzeigen, das mit der eigentlichen Nachfolge-Architektur "Ice Lake" dann selbst im Consumer-Segment im Jahr 2018 wirklich nicht mehr zu rechnen ist – sondern eben erst im Jahr 2019 (und damit ist dann kaum der Jahresanfang gemeint). Interessant ist daneben noch die Nennung von Cannon Lake im HEDT-Segment: Normalerweise sollte Cannon Lake bei Intel nur noch als 10nm-Testgeneration erscheinen, sprich nur im Rahmen von Zweikern-Prozessoren für LowVoltage-Zwecke. Ob sich diese Pläne aufgrund der weiteren Verschiebung von Ice Lake geändert haben oder ob es sich bei dieser Notierung schlicht um einen Copy&Paste-Fehler handelt, muß sich ebenfalls später noch ergeben.