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Hardware- und Nachrichten-Links des 28. Juli 2021

Laut Greymon55 @ Twitter wird es neben einem Desktop- und Mobile-Refresh bei nVidia nächstes Jahr auch einen Mobile-Refresh bei AMD geben. Obwohl AMD (nach bisherigem Wissen) keine weiteren Grafikchips für diesen Zeitraum in Vorbereitung hat – und hiermit auch kaum die NextGen-Grafikchips gemeint sein dürften – könnte jener Schritt für AMD notwendig sein, da letztlich nVidia selbiges in Vorbereitung hat und die großen Notebook-Hersteller üblicherweise ein jährliches Technik-Update sehen wollen. Inwiefern jenes dann sehr viel besser ist als die vorherigen Lösungen, spielt dabei augenscheinlich kaum eine Rolle – es zählt primär der neuere Name. In der weiteren Vergangenheit ist AMD sogar oftmals diesen Weg mitgegangen, beispielsweise wurde die Radeon HD 8000 Serie als nahezu 1:1-Refresh der Radeon HD 7000 Serie ausschließlich für OEMs (unter Mobile wie Desktop) aufgelegt, um selbigen einfach etwas "neues" zu bieten.

Not only Super series, NVIDIA and AMD will refresh their laptop gpu next year.
Quelle:  Greymon55 @ Twitter am 28. Juli 2021

Weitere Angaben wie Termin oder zu Produkten gab es noch nicht, dürften womöglich auch noch einige Zeit in Vorbereitung sein. Terminlich sollte AMD sicherlich nicht später als Frühjahr antreten, weil irgendwann Richtung Jahresende die nächste Grafikchip-Serie wartet. Die größere Frage ist natürlich, inwiefern AMD überhaupt mit mehr Performance bei diesem Refresh der Radeon RX 6000M Serie aufwarten kann. Der bislang hierfür bestenfalls benutzte Navi-22-Chip erscheint diesbezüglich ausgereizt, mehr als ein wenig höhere Taktraten werden sich diesem nicht entlocken lassen. Wirklich klar mehr Performance – welche angesichts des kommenden SUPER-Refreshs von nVidia durchaus zweckmäßig wäre – würde sich nur über die Verwendung des (dicken) Navi-21-Chips auch für Mobile-Bedürfnisse ergeben. Hierfür wird man sicherlich eine abgespeckte Chipversion mit zudem maßvollen Taktraten ansetzen müssen, um beim Stromverbrauch keine neuen Höchstmarken zu reißen.

Offen bleibt, ob AMD nicht eventuell doch noch einen Desktop-Refresh zur Radeon RX 6000 Serie ansetzt. Dies erscheint aus technischer Sicht kaum zu lösen, denn die vorhandenen Navi-2X-Chips werden von den bisherigen Grafikkarten bereits vollkommen ausgenutzt – auch hier wieder würde man wiederum bestenfalls etwas Taktrate herauspressen können. Im Gegensatz zum Mobile-Bereich existiert im Desktop-Bereich auch kein noch höherer, bislang ungenutzter Chip. Da zudem alles im Desktop-Bereich herauskommende weitaus kritischer von Fachpresse und Nutzern betrachtet wird, dürfte AMD vermutlich eher vermeiden, eine ganze Refresh-Generation aufzulegen – mit welcher man sich mehr lächerlich macht, als es einen positiven Effekt erbringt. Letztlich ist auch von nVidias "SUPER"-Refresh kein großer Durchbruch zu erwarten, denn an der Leistungsspitze unterliegt nVidia nahezu demselben Effekt: Kein neuer Chip da, der vorhandene (GA102) ist bereits nahezu ausgenutzt.

AMD nVidia
Desktop-Refresh in 2022 unbekannt
neue Desktop-Spitzenlösungen nicht möglich bzw. wenn dann nur um einen marginalen Effekt
Mobile-Refresh in 2022
neue Mobile-Spitzenlösungen denkbar allein über Navi 21 für Mobile  (mittels GA103-Chip)
Anmerkung: reine Wiedergabe von Gerüchten – keine offiziellen Daten

Igor's Lab bestätigen nunmehr zum Launch von Intels "Alder Lake", was bisher nur in der Gerüchteküche vermeldet wurde: In diesem Spätherbst treten allein die K/KF-Modelle samt dem Z690-Chipsatz an, der (große) Rest des Portfolios an weiteren Prozessoren samt Mainbard-Chipsätzen folgt dann zur CES 2022 (5. bis 8. Januar in Las Vegas). Der Alder-Lake-Launch soll zwischen 25. Oktober und 19. November 2021 ablaufen – was darauf hindeutet, dass der gestern genannte (mögliche) Vorstellungstermin vom 27. Oktober 2021 durchaus zutreffen sein könnte. Wie im übrigen Kepler_L2 @ Twitter erwähnt, scheinen nur die mittleren wie größeren Z690-Mainboards auf DDR5-Speicher zu setzen, die LowEnd-Modelle von Z690 sowie alle Mainboards mit den kleineren Chipsätzen hingegen auf DDR4-Speicher. Alder Lake wird somit DDR5-Speicher faktisch nur in der Spitze mitbringen, in der Breite des Portfolios hingegen weiterhin auf DDR4-Speicher setzen.

All B/H series boards are DDR4 and low end Z690 is DDR4 also
Quelle:  Kepler_L2 @ Twitter am 30. Juni 2021

Nochmals Kepler_L2 @ Twitter macht mit einem Statement noch einmal ganz klar, was GCD und MCD unter der RDNA3-Architektur bzw. den MCM-Chips Navi 31 & 32 enthalten: Der GCD enthält den kompletten Grafikchip inklusive auch der Interfaces, allein der Infinity Cache fehlt – jener ist ausgelagert in den MCD. Die vorherigen, spekulativen Deutungen zum MCD haben meist eine höhere Funktionalität vermutet, nun aber handelt es sich hierbei schlicht nur um den (ausgelagerten) Infinity Cache – womöglich hergestellt in mehreren Slices wie beim kommenden 3D V-Cache der Zen-3-Prozessoren. Erst mit zukünftigen Chip-Generationen (Navi 41, RDNA4) könnte dann die Heraustrennung des I/O-Parts aus dem GCD erfolgen. Zudem wird "Graphics Core Die" als ausgeschriebener Name eines GCDs genannt (bisher spekulativ auch im Gespräch "Graphics Complex Die"), wobei leider der ausgeschriebene Name eines MCDs nicht erwähnt wird (spekulativ "Multi Cache Die" oder eher "Memory Core Die").

It's "Graphics Core Die" not complex actually. For MI200 the GCD contains everything (Naples-like design), for Navi31 it contains everything except the IC, for Navi41 and MI300 I imagine they will move more of the I/O to another die.
Quelle:  Kepler_L2 @ Twitter am 28. Juli 2021

VideoCardz weisen auf einen Unterpunkt zu AMDs neuen Quartalszahlen hin, wonach AMD im zweiten Quartal 2021 bereits erste Auslieferungen zu "Radeon Instinct" HPC-Beschleunigern auf Basis der CDNA2-Architektur vermeldet hat. Damit dürfte dann nichts anderes als "Radeon Instict MI200" auf Basis des "Aldebaran"-Chips gemeint sein – und damit dem ersten MCM-Konstrukt beider Grafikchip-Entwickler. Selbiges war zwar generell etwas früher dran als die anderen 5nm-Projekte, wurde jedoch bislang eher nicht vor Jahresende 2021 erwartet. Mit diesen Auslieferungen muß der Tape-Out von Aldebaran schon einigermaßen zurückliegen, vermutlich Richtung Frühjahr 2020. Ob AMD hierfür wirklich schon den 5nm-Node von TSMC angesetzt hat, oder nicht doch vielleicht den (früher verfügbaren) 6nm-Node, wäre noch zu klären. In jedem Fall wurde die Termin-Tabelle im Artikel zur 5nm Grafikchip-Generation somit entsprechend aktualisiert.

AMD nVidia
HPC Aldebaran  (CDNA2)
Projektstatus:  Designende erreicht
Tape-Out:  augenscheinlich bereits 2020 gelaufen
Vorstellung:  sollte umgehend erfolgen
Marktstart:  erste Auslieferungen im Q2/2021
Spekulations-Thread zu "AMD CDNA2" im 3DCenter-Forum
GH100  (Hopper)
Projektstatus:  Designende erreicht
Tape-Out:  angeblich in Bälde
Vorstellung:  möglicherweise Frühjahr 2022
Marktstart:  vermutlich Ende 2022
Spekulations-Thread zu "nVidia Hopper" im 3DCenter-Forum
Gaming Navi 31  (RDNA3)
Projektstatus:  Designende vermutlich erreicht
Tape-Out:  angeblich in Bälde
Launch:  erwartet H2/2022
Spekulations-Thread zu "AMD RDNA3" im 3DCenter-Forum
AD102  (Lovelace)
Projektstatus:  Projekt-Plan finalisiert
Tape-Out:  vermutlich später im Jahr
Launch:  erwartet Q4/2022
Spekulations-Thread zu "nVidia Lovelace" im 3DCenter-Forum
Anmerkung: reine Wiedergabe von Gerüchten – keine offiziellen Daten

Laut Golem hat Sony derzeit 10 Millionen PlayStation 5 verkauft, Microsoft hingegen die Xbox Series S/X immerhin 6,5 Millionen mal abgesetzt. In beiden Fällen hat man damit knapp die jeweiligen Vorgänger geschlagen: Sony hat diese Verkaufsmarke mit der PS5 um 20 Tage früher als mit der PS4 erreicht, während Microsoft im selben Zeitrahmen "nur" 5,7 Millionen Stück der Xbox One verkauft hatte. Angesichts der Chip-Krise sind dies bemerkenswerte Zahlen – welche letztlich auch wieder darauf hindeuten, dass sich Sony und Microsoft bei AMD & TSMC durchaus breite Waferkontingente gesichert haben, dabei absolut im Rahmen der bisherigen Erfahrungswerte kalkuliert haben. Dass der Bedarf nochmals deutlich größer war und dass dafür dann keine Reserven bei den Waferkapazitäten vorhanden sind, konnte man hingegen kaum vorhersehen. Die großen Waferkontingente pro Sony & Microsoft sowie die AMD-interne Bevorzugung der eigenen Ryzen-Prozessoren erklären dann auch gut, wieso gerade AMDs Grafikkarten so schlecht lieferbar waren (und sind).