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Hardware- und Nachrichten-Links des 28./29. März 2013

Videocardz berichten über erste in Fernost aufgetauchte Radeon HD 8970M Benchmarks. Diese Mobile-Lösung wurde bisher noch nicht offiziell im Rahmen der Radeon HD 8000M Serie angekündigt und soll auf AMDs Neptune-Chip basieren. Gemäß einer früheren Nennung der Codenamen der Sea-Islands-Generation müsste dies einen Mainstream-Grafikchip ergeben, die von AMD angegebene Performance leicht oberhalb des Niveau der GeForce GTX 680M passt allerdings eher zu einem Performance-Chip. Die kleine Fehleinordnung muß allerdings nichts bedeuten, die bekannten Sea-Islands-Chips wurden bisher wohl schlicht in der falschen Reihenfolge aufgelistet. Klar ist damit nur: AMD bereitet neue Mobile-Lösungen vor, welche möglicherweise Sea-Islands-basiert sind – und bei der Performance allerdings nur minimal etwas oben drauf legen, denn natürlich ist die GeForce GTX 680M nicht nVidias schnellste Mobile-Lösung, dies ist vielmehr die GeForce GTX 680MX.

Zum Grafikchip von nVidias Entwicklungs-Plattform "Kayla" gibt es – im Gegensatz zum kürzlich vermuteten "GK117-Chip" – noch einen anderen Erklärungsansatz: Danach scheint bei "Kayla" schlicht der GK208-Chip verwendet worden sein – darauf deuten einige Treiber-Einträge hin. Jener GK208-Chip wurde früher schon einmal erwähnt, seinerzeit dachte man dabei aber eher an einen noch kleineren Chip im Rahmen von 192 Shader-Einheiten – was für "Kayla" und den GK208 jedoch nicht zutrifft, hier gibt es gleich 384 Shader-Einheiten wie beim GK107-Chip. Wie nVidias Kepler-Refreshgeneration einzuschätzen ist, bleibt damit weiterhin höchst nebulös. Am Ende zählt vielleicht einfach nur die schlichte Regel, daß nVidia wahrscheinlich keine Gamer-Chips auflegen wird, welche dem GK110 gefährlich werden können – und damit wohl doch bei den bisherigen Chipgrößen bleibt, egal wie deren Codenamen letztlich ausfallen.

Die PC Games Hardware vermeldet eine gewisse "Verwirrung um Ivy Bridge E" bezüglich dessen tatsächlichem Erscheinen und eines möglichen Sockel-Wechsels. Allerdings basiert diese "Verwirrung" auch nur auf dezent geäußerten Vermutungen in den als Quelle genannten News-Postings – einen realen Ansatzpunkt hierfür gibt es derzeit nicht. Sicherlich wäre es durchaus überlegenswert, Ivy Bridge E vielleicht nicht mehr so spät noch herauszubringen, immerhin wird zum Releasetermin im vierten Quartal dann schon Haswell im Markt stehen. Andererseits sind die E-Prozessoren bei Intel faktisch eine "Resteverwertung" aus der Xeon-Serie von Workstation/Server-Prozessoren – und auf diesem Feld wird Intel seine Releasepläne sicherlich nicht umwerfen, ergo dürfte das (wenngleich späte) Erscheinen von Ivy Bridge E wohl doch gesichert sein.

Die DigiTimes berichtet über Aussagen aus Kreisen von Mainboard-Herstellern, daß eine neue mittelfristige Intel-Roadmap keine Anzeichen dafür bietet, daß Intel demnächst von gesockelten Prozessoren im Desktop-Bereich weggehen wollte. Die Roadmap reicht bis zum ersten Halbjahr 2015 – bis zu diesem Zeitpunkt will Intel im Desktop-Bereich weiterhin 95% aller seiner CPUs gesockelt ausliefern (für den LowCost-Bereich wird es einige gelötete Exemplare geben). Dies dürfte allen früheren Befürchtungen, Intel würde demnächst keine wechselbaren Desktop-Prozessoren mehr liefern, erst einmal den Zahn ziehen. Gänzlich weg ist das Thema natürlich damit nicht – je nachdem wie schwach die langfristige Konkurrenzsituation gegenüber AMD ausfällt, könnte Intel irgendwann doch noch einmal diese Idee neu aufrollen.

Zu den Nachrichten des 16./17. März gab es deutlichen Widerspruch in dieser Form, als daß die benötigten großen Betrachterabständen für UltraHD-Fernseher klar angezweifelt wurde. Und man hat damit auch Recht – die alte Regel, wonach größere Fernseher um so größere Betrachterabstände benötigen, stammt noch aus Röhren-Zeiten und hat spätestens im Zeitalter von HD-Material ihre Berechtigung verloren. Im neuen HD-Zeitalter gilt eher die umgedrehte Regel: Man darf den Betrachterabstand nicht zu groß werden lassen, um noch die ganzen Details sehen zu können (sofern auch wirklich HD-Material anliegt). Ergo kann man diese alte Regel aus Röhren-Zeiten für das HD-Zeitalter wohl vergessen – und wir bitten um Entschuldigung, diese gedankenverloren einfach so wieder aufgewärmt zu haben.