3

Hardware- und Nachrichten-Links des 3. Juni 2016

Im Zuge der Diskussion über differierende Bildqualitäten zwischen AMD- und nVidia-Hardware hat AMD auf Reddit auch den Benchmarkwert einer einzelnen Radeon RX480 unter Ashes of the Singularity (FullHD, Crazy-Preset, 8xMSAA) bekanntgegeben: Auf 34,2 fps sollte jene dort kommen, da AMD die CrossFire-Skalierung mit +83% angegeben hat und die zwei Karten bekannterweise bei auf 62,5 fps herauskamen. Leider gibt es faktisch keine Benchmark-Werte anderer aktueller Grafikkarten unter diesem Setting (zwar viele mit Crazy-Preset auf 4xMSAA, nicht aber auf 8xMSAA), so das diese Angabe nicht wirklich weiterhilft bei der genaueren Performancebestimmung der Radeon RX480. Hinzu kommt natürlich immer noch der Punkt, das AMD-Hardware in diesem Bencharks vergleichsweise gut gegenüber nVidia-Hardware wegkommt – auch wenn dieser Effekt gegenüber den Pascal-Grafikkarten kaum noch ausgeprägt ist. Zumindest läßt sich erfahren, das auch die Radeon RX480 noch gut mit CrossFire skaliert – aber es wäre auch verwunderlich, wenn dem nicht so wäre. Zudem sind SLI & CrossFire generell auf einem absteigenden Ast zu sehen, außerhalb von VR-Beschleunigung sinkt die Bereitschaft der Spieleentwickler sehr deutlich, hierfür noch etwas zu tun.

Laut PCGamer arbeitet nVidia an GP104-basierten Mobilelösungen – sprich, GeForce GTX 1070 und 1080 für Gamer-Notebooks. Dabei will man augenscheinlich auf den "M"-Suffix verzichten und ähnlich wie bei der GeForce GTX 980/Notebooks faktische Desktop-Lösungen ins Mobile-Segment bringen – mit gleichen Spezifikationen und Taktraten, wenngleich die Performance unter den thermischen Bedingungen eines Notebooks nicht gänzlich gleich sein kann (niedrigere praktische Boost-Taktraten durch schnelleren Anschlag ans Temperatur-Limit). Die dabei herauskommende Performance wäre für Mobile-Verhältnisse ziemlich brutal, auch wenn sich das ganze natürlich nur für reinrassige DTRs oder Dockingstationen eignet – aber der Anspruch echter Gaming-Notebooks wäre hiermit wirklich zu erfüllen. Terminlich kann man sich auf den Herbst einstellen, denn natürlich werden die Notebook-Hersteller noch ein wenig Zeit brauchen, um dies alles in die Praxis umzusetzen.

Bei der PC Games Hardware hat man sich angesehen, was man aus AMDs Radeon R9 Nano noch herausholen kann, wenn man es richtig anfängt. Die Karte bietet wie bekannt die volle Hardware der Radeon R9 Fury X und sogar deren Taktraten – kann allerdings jene in der Praxis aufgrund eines deutlich niedrigeren Power-Targets nicht halten, sondern kommt nur auf durchschnittlich 876 MHz Chiptakt im Gegensatz zu den tatsächlich 1050 MHz Realtakt der Radeon R9 Fury X. Demgegenüber hat die PC Games Hardware (primär) drei Maßnahmen gestellt: Erstens eine verbesserte Wasserkühlung, zweitens eine leichte Spannungsabsenkung und drittens das maximale Hochsetzen des Power-Targets auf 228 Watt. Damit kam die Radeon R9 Nano trotz gegenüber der Radeon R9 Fury X deutlich niedrigerem Power-Target fast überall auf die Realtaktung der Radeon R9 Fury und damit bis auf eine minimale Differenz auch auf deren Performance. Für den gänzlich anderen Ansatz, welchen AMD mit der Radeon R9 Nano verfolgt hat (Effizienz vor maximale Performance), ist dies ein gutes Ergebnis – was vor allem die Möglichkeiten zeigt, welche die Grafikkarten- und Kühlerhersteller noch haben, aus einem Referenzdesign noch die letzten Prozente herauszukitzeln.

Dummerweise konnte die Radeon R9 Nano aufgrund einer preislich falschen Ansetzung seitens AMD nie wirklich zünden – und nun, mit den ersten Grafikkarten der 14/16nm-Generation im Markt, erledigt sich auch der frühere Effizienzgedanke dieser Karte sehr deutlich. Dies ist allerdings ein Schickal, welches mehr oder weniger alle 28nm-Beschleuniger teilen – sobald in einem bestimmten Preissegment erste 14/16nm-Beschleuniger auftauchen oder jene fest angekündigt sind, lohnen die allermeisten 28nm-Beschleuniger umgehend kaum noch. Speziell die Radeon R9 Nano wird nunmehr in allen Disziplinen (auch der Effizienz) klar von der GeForce GTX 1070 überrundet – und dabei stellt jene nVidia-Karte noch nicht einmal die absolute Spitze aus Sicht des Preis/Leistungs-Verhältnisses dar, dieser Titel dürfte wohl an die Radeon RX480 gehen. AMDs Polaris-10-Karte scheint eine ähnliche Performance wie die Radeon R9 Nano zu einer geringeren Stromaufnahme und grob der Hälte des Preises anbieten zu können – logisch, das da die klare Empfehlung in Richtung des Abwartens auf die Radeon RX480 ergeht.

Der Planet 3DNow! vermeldet die ersten beiden Bristol-Ridge-basierten Notebooks: Beide sind mit dem APU-Modell A12-9700P ausgerüstet, hinter welchem sich ein Vierkerner auf 2.5/3.4 GHz samt einer Radeon R7 Grafiklösung mit 384 Shader-Einheiten auf maximal 758 MHz Chiptakt für eine TDP von 15 Watt verbirgt, ergo eine mittlere Lösung in AMDs Bristol & Stoney Ridge Portfolio. Das hierauf basierende Lenovo Ideapad 310-15ABR macht dann erst einmal einen der typischen OEM-Fehler, indem hierzu noch eine dedizierte Grafiklösung in Form einer Radeon R5 M430 hinzugesteckt wird – welche mit ihren 320 Shader-Einheiten ähnlich leistungsfähig wie die integrierte Grafiklösung ist, damit also nur im CrossFire-Verbund zu einer Leistungssteigerung führt. Das Acer Aspire E5-553G-12AY erscheint da intelligenter gedacht, da man hier augenscheinlich auf eine dedizierte Grafiklösung verzichtete, dafür aber die beliebte Kombination aus SSD und HDD anbietet. Erstaunlicherweise haben beide Bristol-Ridge-Notebooks noch einige Lieferzeit: Das Lenovo-Gerät wird mit "Mitte August" angegeben, zum Acer-Gerät gibt es eine Händlerangabe von "1-3 Monate Lieferfrist". Dies passt wenig dazu, daß das Design beider Notebooks augenscheinlich schon spruchreif ist und das AMD Bristol Ridge auf Basis des Carrizo-Dies nun schließlich schon seit vielen Monaten vorbereiten konnte.