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AMD stellt die Carrizo-basierten APUs Stoney & Bristol Ridge für den Mobile-Bereich vor

Mit dem Start der Computex hat AMD auch seine siebente APU-Generation vorgestellt, welche aus den beiden Prozessoren "Stoney Ridge" (E2-, A6- & A9--Modelle) und "Bristol Ridge" (A10-, A12- & FX-Modelle) besteht. Beide basieren auf der Carrizo-Architektur, welche die Basis für AMDs letztjährige APU-Generation war – wobei Bristol Ridge allem Anschein nach ein technologisch unverändertes Carrizo-Die darstellt, nur inzwischen einigermaßen fertigungsoptimiert. Als neues Feature kommt noch das DDR4-Speicherinterface (bis DDR4/2400) hinzu, welches allerdings Carrizo auch schon (deaktiviert) trug. Stoney Ridge ist hingegen schlicht eine 1-Modul-Abwandlung von Bristol Ridge: Nur 2 anstatt 4 CPU-Kerne (ein anstatt zwei Excavator-Module), die Grafiklösung mit maximal 192 anstatt 512 Shader-Einheiten. Solcherart Abspeckungen gab es auch schon bei AMDs früheren APU-Generationen, nur hatten jene seinerzeit noch keine eigenen Codenamen – aber man kann es natürlich auch gern hochtrabend machen.

Nachdem die früheren Bobcat/Jaguar/Puma-basierten LowPower-APUs von AMD eingestellt wurden, wird Stoney Ridge nunmehr deren Rolle als LowCost-Lösung übernehmen – inzwischen hat AMD diese Bulldozer-basierte Excavator-Technik soweit herunteroptimiert, das man sogar im selben Energieverbrauchs-Bereich liegt wie diese früheren LowPower-APUs. Genau jene Stromverbrauchsoptimierungen sind auch das, was Bristol Ridge primär von Carrizo unterscheidet (der DDR4-Speicher soll laut AMD nur der integrierten Grafik auf die Sprünge helfen, ansonsten aber kaum etwas ausmachen): Es gibt beachtbar höhere Taktraten für CPU- und iGPU-Teil, daraus soll dann laut AMD eine Zunahme der CPU-Performance um 12% sowie der iGPU-Performance um 37% gegenüber Carrizo resultieren.

AMD Bristol Ridge & Stoney Ridge Mobile-Lineup
AMD Bristol Ridge & Stoney Ridge Mobile-Lineup
AMD Bristol Ridge Features
AMD Bristol Ridge Features
AMD Stoney Ridge Features
AMD Stoney Ridge Features

Leider nichts neues gibt es zum Thema Carrizo-basierter Desktop-Prozessoren zu vermelden, augenscheinlich sollen jene wirklich erst zum Jahresende zusammen mit den Zen-Prozessoren (im selben Sockel AM4) erscheinen. Trotz das AMD dies teilweise vorher schon so angedeutet hatte, erstaunt diese Releasestrategie dann doch einigermaßen: Immerhin ist Bristol Ridge augenscheinlich ein einwandfreies Carrizo-Die – und da verwunderte es schon letztes Jahr, das AMD jenes nicht für Desktop-Prozessoren hat nutzen wollen. Jetzt ist ein Jahr vergangen, wurde die Produktion optimiert, das DDR4-Speicherinterface freigeschaltet (und sind die DDR4-Preise im Sinkflug). Zudem ist die Jahresmitte ein idealer Releasezeitpunkt für typische OEM-Produkte, da gerade zur Computex die OEM-Hersteller die Vorbereitungen für die im Sommer und Frühherbst erscheinende Back-to-School-Generation vornehmen.

Auch fehlt den Bristol-Ridge-Mobilemodellen ein wenig der positive Buzz, wenn es keine Tests entsprechender Desktop-Modelle gibt bzw. man bezüglich der Performance dieser APUs sich weitgehend auf Schätzungen verlassen muß. Gut möglich natürlich, das AMD auf Basis interner Benchmarks den Vergleich mit Intel bewußt scheut und die Bristol-Ridge-Desktopmodelle zu einem Zeitpunkt ansetzt, wo man mit der Zen-Architektur wieder mal für positive CPU-Schlagzeilen sorgt – und in deren Kielwasser versucht Bristol Ridge im Desktop zu positionieren. Damit kann man vielleicht für den (uninformierten) Massenmarkt blenden, doch trotz aller Hürden wird sich die Performance von Bristol Ridge im Desktop dennoch eines Tages klar bestimmen lassen – egal, wie gut oder schlecht dies für AMD ausgeht. Nur das eben auch die Zeit gegen Bristol Ridge arbeitet, zum Jahresende 2016 wird Intel schließlich mit Kaby Lake schon wieder eine neue Prozessoren-Generation an den Start bringen – gegen welche der zu diesem Zeitpunkt dann anderthalb Jahre alte Carrizo-Ansatz eventuell wortwörtlich "alt" aussieht.

Llano Trinity Richland Kaveri Carrizo Bristol Ridge
Die 1,45 Mrd. Transist. auf 228mm² Chipfläche 1,3 Mrd. Transist. auf 246mm² Chipfläche 2,41 Mrd. Transist. auf 245mm² Chipfläche 3,1 Mrd. Transist. auf 250mm² Chipfläche
Fertigung 32nm SOI GloFo 32nm SOI GloFo 28nm Bulk GloFo 28nm Bulk GloFo
CPU-Technik 4 Husky-Rechenkerne der K10.5-Architektur 4 Piledriver-Rechenkerne der Bulldozer-Architektur 4 Steamroller-Rechenkerne der Bulldozer-Architektur 4 Excavator-Rechenkerne der Bulldozer-Architektur
CPU-Takt max. 3.0 GHz max. 4.2 GHz (unter TurboCore) max. 4.4 GHz (unter TurboCore) max. 4.1 GHz (unter TurboCore) max. 3.4 GHz (unter TurboCore, nur Mobile) max. 3.7 GHz (unter TurboCore, nur Mobile)
Grafikeinheit 400 VLIW5 SE (20 TMUs, 8 ROPs) mit max. 600 MHz Takt 384 VLIW4 SE (24 TMUs, 8 ROPs) mit max. 800 MHz TurboCore-Takt 384 VLIW4 SE (24 TMUs, 8 ROPs) mit max. 844 MHz TurboCore-Takt 512 SE (32 TMUs, 8 ROPs) mit max. 720 MHz TurboCore-Takt 512 SE (32 TMUs, 8 ROPs) mit max. 800 MHz TurboCore-Takt 512 SE (32 TMUs, 8 ROPs) mit max. 900 MHz TurboCore-Takt
Interface 128 Bit DDR3, max. DDR3/1866 128 Bit DDR3, max. DDR3/1866 128 Bit DDR3, max. DDR3/2133 128 Bit DDR3, max. DDR3/2133 128 Bit DDR3, max. DDR3/2133 128 Bit DDR4, max. DDR4/2400
Featureset SSE4a, DirectX 11.0 SSE4a, AVX 1.1, FMA3/4, DirectX 11.0 SSE4a, AVX 1.1, FMA3/4, GCN 1.1, DirectX 11.2b, Mantle, TrueAudio SSE4a, AVX2, FMA3/4, GCN 1.2, DirectX 11.2b, HSA 1.0, Mantle, TrueAudio
Sockel FM1 FM2 FM2 FM2+ - AM4
integr. Chipsatz Northbridge Northbridge Northbridge Northbridge North- und Southbridge North- und Southbridge
Launch 14. Juni 2011 Mobile: 15. Mai 2012
Desktop: 2. Oktober 2012
Mobile: 12. März 2013
Desktop: 5. Juni 2013
Desktop: 14. Januar 2014
Mobile: 4. Juni 2014
Mobile: 2. Juni 2015 Mobile: 1. Juni 2016
Desktop: Jahresende 2016