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Hardware- und Nachrichten-Links des 5. April 2018

Die an dieser Stelle gern einmal geäußerte These, wonach AMDs Vega 12 Grafikchip womöglich die in Intels Kaby-Lake-G verbaute AMD-Grafiklösung sein könne, ist augenscheinlich Nonsens, wie in unserem Forum herausgefunden wurde. Vielmehr ist Vega 12 tatsächlich etwas gänzlich unbekanntes, denn laut einem AMD-Mitarbeiter handelt es sich hierbei um ein neues Produkt, zu welchem es bisher weder eine AMD-Ankündigung noch einen Leak gegeben haben soll. Damit sind wieder alle Möglichkeiten offen – von einem LowCost-Chip innerhalb der Vega-Serie (der wahrscheinlich gecancelte Vega 11 sollte das Midrange-Segment besetzen) bis hin zu einem Refresh des Vega 11 in einem kleineren Fertigungsverfahren (12nm) ist alles denkbar. In jedem Fall gibt der größte Teil des Vega-Portfolios nach wie vor einige Rätsel auf, hat AMD bislang wenig mit klärenden Informationen dazu beigetragen, das ein vernünftiges Gesamtbild erkennbar wäre. Dabei wurde in nachfolgender Auflistung des bisher bekannten Wissens (bzw. Unwissens) zu den verschiedenen Vega-Chips die beiden erkennbaren mobilen Modelle mit HBM2-Speicherinterface einzeln ausgeführt, da jene augenscheinlich leicht unterschiedliche Hardware-Daten und -Chipflächen aufweisen. Trotzdem ist es möglich, das die integrierte Vega-GPU von Kaby-Lake-G sowie "Vega Mobile" letztlich doch auf demselben AMD-Chip basieren.

Chip Technik Zielsegment Verkaufsnamen
Vega 20 geschätzt 300-350mm² in 7nm 4096 SE an 4096 Bit HBM2-SI HPC- und Profi-Lösungen ?
Vega 10 484mm² in 14nm 4096 SE an 2048 Bit HBM2-SI HighEnd-Gaming, Profi-Lösungen Radeon RX Vega 56 & 64
Vega 11 unbekannt unbekannt vermutlich Midrange-Gaming wahrscheinlich gestrichen
Vega 12 unbekannt unbekannt unbekannt ?
Vega Mobile ~241mm² 1792-2048 SE an 1024 Bit HBM2-SI Midrange-Mobilegrafik ?
KBL-G ~218mm² 1536 SE an 1024 Bit HBM2-SI Midrange-Grafik für Intels Kaby-Lake-G Radeon RX Vega M GL & GH
"Vega iGPU" integriert als APU (14nm) 704 SE an 128 Bit DDR4-SI (geshart) Mainstream-Grafik für AMDs Raven-Ridge-APUs Radeon Vega 3/6/8/10 Mobile & Radeon Vega 8/11
Anmerkung: Bei "Vega Mobile" und "Vega iGPU" ist unklar, ob dies den realen Codenamen entspricht. Bei der AMD-Grafik für Kaby-Lake-G ist der AMD-Codename komplett unbekannt, hier könnte sich letztlich auch schlicht "Vega Mobile" dahinter verbergen.

Laut der DigiTimes verändern die Grafikkarten-Hersteller unter dem Druck von nVidias GPP-"Initiative" nunmehr ihre eigene Grafikkarten-Strategie. Dazu sollen eigene Brandnamen für AMD-basierte Grafikkarten gehören (bei MSI sieht man schon den Anfang hiervon), genauso aber auch eine Reduzierung der Bestellungen bei AMD. Letzteres wird nicht wirklich erklärt, womöglich spielt hier auch das nun endlich absehbare Ende des Mining-Booms und damit die Rückkehr zur normalen Lieferbarkeit im Grafikkarten-Markt in absehbarer Zeit eine Rolle. Es müssen nun zwar noch viele frühere Bestellungen abgearbeitet werden, aber keiner will am Ende derjenige sein, welcher basierend auf den hohen Bestellmengen der Boom-Zeit auf einem zu hohen Lagerbestand sitzt – gerade wenn im Herbst dann mittels nVidias Turing-Serie etwas neues ansteht, was den Bedarf hin in Richtug eben dieser neuen Grafikkarten umlenken wird. In der Summe sind die Aussagen der DigiTimes vergleichsweise unspezifisch – aber da gerade die DigiTimes exzellente Kontakte zu den taiwanesichen Boardherstellern hat, ist die Grundaussage des spürbaren Drucks durch nVidias GPP durchaus ernstzunehmen.

Stichwort Grafikkarten-Preise, provoziert durch den Mining-Boom: Der vor einiger Zeit an dieser Stelle schon einmal erwähnte "Antminer E3" von Bitmain kostet laut TweakPC nunmehr nicht mehr 2000 Dollar, wie angekündigt – sondern nur noch 800 Dollar. Damit werden alle Kalkulationen zugunsten dieses Ethereum-ASICs nochmals (viel) günstiger: Die Rechenleistung liegt bei ca. 6x Radeon RX 580, die Preislage allerdings bei nur ca. 3x Radeon RX 580, zugunsten der Grafiklösung gerechnet mit deren nominellen Preispunkt (auf dem aktuell realen Preispunkt dann nur ca. 2x Radeon RX 580). Ethereum-Mining per Grafikkarte wird damit nahezu obsolet, denn der "Antminer E3" macht das ganze mindestens doppelt so kosteneffizient wie gängige Grafikkarten. Dies bedeutet, das mit der realen Verfügbarkeit dieser Gerätschaften weiterer Druck aus dem Grafikkarten-Markt herausgehen dürfte. Hinzu kommt dann noch, das sich Ethereum langsam aber sicher vom Mining verabschiedet: Die PC Games Hardware berichtet hierzu über das kommende "Casper"-Update, welches Ethereum auf einen Hybrid zwischen Proof of Work (aka Mining) und Proof of Stake umstellen wird.

Die kürzliche Meldung über den neu aufgestellten Spectre-2-Schutz bei Intel enthielt noch einen entscheidenden Fehler: Selbst innerhalb der Westmere-Generation wird nicht jeder Prozessor mit einem entsprechenden Microcode-Fix versehen, einen wirklich durchgängigen Schutz gibt es somit erst ab der Sandy-Bridge-Generation. Innerhalb der originalen Nehalem-Generation gibt es schon Teile mit/ohne Schutz, bei dessen Refresh in Form der Westmere-Generation trifft man dann denselben Mischmasch an: Der eigentlich wichtigste Part in Form der Gulftown-Modelle des Desktop-Bereichs (Core i7-970, -980, -980X, -990X) wird nun auch nicht mehr gefixt – während dagegen die auf dem gleichen Die basierenden, aber unter dem eigenen Codenamen "Westmere-EX" laufenden Server-Modelle doch noch mit Microcode-Fixes versehen werden. Eine solide Erklärung seitens Intel dafür, wieso 100%ig Architektur-gleiche Prozessoren auf der einen Seite Fixes bekommen, auf der anderen Seite jedoch nicht, würde an dieser Stelle durchaus interessieren.

Sei es, wie es ist – in jedem Fall geht die Trennlinie nunmehr quer durch die komplette Nehalem/Westmere-Architektur, durchgängig abgesichert wird somit erst ab der Sandy-Bridge-Architektur. Bei älteren Prozessoren als Nehalem braucht man wie schon ausgeführt generell nicht mehr mit Microcode-Fixes gegen Spectre 2 rechnen, bei Nehalem & Westmere kommt es dagegen konkret auf das einzelne Modell an, wie gemäß nachstehender Tabelle zu ermitteln. Das Übersichts-Diagramm wurde gemäß der vorstehenden Fehlerkorrektur ebenfalls angepasst, kann aber leider in Bezug auf die einzelnen Parts von Nehalem & Westmere keine wirkliche Genauigkeit bieten, da es hier einfach zu viele Varianten und kein erkennbares Schema seitens Intel gibt. Der Text der vorgenannten kürzlichen Meldung wurde ebenfalls bezüglich dieses Fehlers bei der Betrachtung der Westmere-Generation angepasst, für welchen wir hiermit (mit Dank an das korrigierend eingreifende Forum) um Entschuldigung bitten.

Mobile Desktop Server
Nehalem 8C - - Nehalem-EX (Beckton)
Nehalem 4C (3Ch.) - Bloomfield
(Core i7-920, -930, -940, -950, -960, -965 XE, -975 XE)
Nehalem-EP/-WS (Gainestown)
Nehalem 4C (2Ch.) Clarksfield
(Core i7-720QM, -740QM, -820QM, -840QM, -920XM, -940XM)
Lynnfield
(Core i5-750, -750S, -760, Core i7-860, -860S, -870, -870S, -875K, -880)
Jasper Forest
Westmere 10C - - Westmere-EX
Westmere 6C - Gulftown
(Core i7-970, -980, -980X, -990X)
Westmere-EP/-ES
Westmere 2C Arrandale
(Core i3-3xx, Core i5-4xx/5xx, Core i7-6xx)
Clarkdale
(Core i3-5xx, Core i5-6xx)
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= Spectre-2-Schutz; = kein Spectre-2-Schutz; alle Angaben laut Intels Support-Dokument (PDF) mit Stand vom 2. April 2018