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Hardware- und Nachrichten-Links des 9. April 2018

Videocardz haben in den ganzen Kommentaren bei Reddit das Statement des offiziellen PowerColor-Accounts gefunden, welcher die Radeon RX 500X Serie schlicht als OEM-Produkte einordnet. Dies ergibt eine gute Auflösung zur Frage, wieso sich AMD auf diesen Re-Refresh einläßt, welcher schließlich bei einem guten Teil der Beobachter und Grafikkarten-Käufer nicht gut wegkommt. Mit einer entsprechenden OEM-Serie würde AMD primär den PC-Herstellern etwas neues bieten, weil diese einfach einmal im Jahr etwas neues wollen – siehe die rein im OEM-Bereich erschienene Radeon HD 8000 Serie als Wiedergänger der Radeon HD 7000 Serie. Und im Retail-Markt würde alles beim alten bleiben und man würde sich nicht den medialen Ärger eines Re-Refreshes an Land ziehen. Allenfalls die genannten 5-6% Mehrperformance passen etwas weniger zu dieser Auslegung – für eine reine OEM-Serie muß man eigentlich keine Mehrperformance bieten. Gänzlich sichergehen kann man mit dieser Auslegung damit noch nicht, aber die Chance darauf ist doch ziemlich hoch.

Bei PCWorld thematisiert man die Frage, ob die AMD-Grafiklösung in Intels Kaby-Lake-G Kombi-Prozessor wirklich rein Vega-basiert ist – wie es sich gemäß der Intel-offiziellen Namensgebung á "Vega M" eigentlich ergibt. Dabei werden zwei primäre Gegenargumente angeführt: Zum einen ordnet das Info-Tool AIDA64 den zugrundeliegenden Grafikchip als "Polaris 22" ein – eine Fehlbenennung ist hierbei nicht besonders wahrscheinlich, da es speziell diesen Grafikchip bislang nirgendwo anders gibt. Und zum anderen fehlt mit den aktuellen Treibern der Support für DirectX 12.1 bei Kaby-Lake-G – es wird maximal DirectX 12.0 unterstützt, so wie bei allen Polaris-basierten Lösungen. Dabei ist unzweifelhaft, das "Vega M" tatsächlich einige Vega-Features hat – nur eben wahrscheinlich nicht alle, sprich am Ende schlicht einen Zwitter aus Polaris- und Vega-Technik darstellen könnte. Selbiges ist bei SemiCustom-Lösungen von AMD nicht ungewöhnlich, in dem angebotenen Baukastensystem kann sich der AMD-Kunde jederzeit eine vollkommen spezifische Lösung erstellen. Zumindest würde diese Auslegung auch erklären, wieso AMD neben "Vega M" für Kaby-Lake-G auch noch einen "Vega Mobile" mit fast denselben Daten und nahezu derselben Chipfläche auflegt.

Beim TechSpot hat man sich den Core i7-8750H aus Intels Coffee-Lake-H Mobile-Portfolio an Sechskern-Prozessoren im Vergleich zu früheren Mobile-Prozessoren angesehen. Mit seinen sechs CPU-Kernen auf anständigen Taktraten ist es natürlich kein großes Problem, deutlich vor den früheren Mobile-Prozessoren (allesamt Vierkerner) zu landen: Bei der Anwendungs-Performance ging es immerhin um +37% gegenüber einem Core i7-7700HQ nach oben. Innerhalb desselben TDP-Rahmens und der grundsätzlich selben Chipfertigung ist dies dennoch ein starkes Ergebnis, werden die zwei mehr Rechenkerne sowie der etwas höhere Maximaltakt ziemlich gut in Mehrperformance umgewandelt. Die Spiele-Performance sieht bei durchschnittlicher sowie minimaler (1% lowest) Framerate einen Zugewinn von immerhin +9%, was für mehrheitlich Grafikkarten-limitierte Szenarien (auf einer GeForce GTX 1070 MaxQ) auch nicht verkehrt ist. Intel ist es also wirklich gelungen, das die neuen Mobile-Sechskerner ihre höhere nominelle Performance auch auf die Straße bringen – etwas, was mit früheren Fertigungstechnologien aufgrund der TDP-Beschränkung bzw. den CPU-Eigenlimits bei Temperatur und Stromverbrauch wohl nicht hätte funktionieren können.

Core i7-8550U Core i7-7700HQ Core i7-8750H
Technik Kaby Lake, 4C +HT, 1.8/4.0 GHz, 15W TDP, 409$ (im Dell XPS 13) Kaby Lake, 4C +HT, 2.8/3.8 GHz, 45W TDP, 378$ (im MSI GS63VR 7RG Stealth Pro) Coffee Lake, 6C +HT, 2.2/4.2 GHz, 45W TDP, 395$ (im Gigabyte Aero 15X)
Anwendungs-Performance (8 Tests) 64,8% 100% 137,3%
Spiele-Perform. (9 Tests @ avg. fps) - 100% 108,9%
Spiele-Perform. (9 Tests @ 1% min. fps) - 100% 109,2%
Basierend auf den Benchmarks seitens TechSpot. Die Spiele-Performance wurde dabei durchgehend auf einer GeForce GTX 1070 MaxQ unter FullHD mit maximaler Bildqualität aufgenommen. Der Core i7-8550U wurde im Artikel fälschlicherweise mit einer TDP von 25 Watt angegeben, real sind es nur 15 Watt.

Vom spanischen El Chapuzas Informatico (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) kommt ein weiterer Vorab-Test zu Ryzen 2 – diesesmal in Form des kleinsten Sechskern-Modells Ryzen 5 2600. Der Pinnacle-Ridge-basierte Prozessor bringt gegenüber seinem Summit-Ridge-basierten Vorgänger Ryzen 5 1600 genau 200 MHz mehr Base- und Turbo-Takt daher, was rund ~6% Mehrtakt bedeutet. In der Praxis von (allerdings nur 3 Einzeltests) gab es einen Performancesprung von allerdings +9,3% – vorangetrieben durch überdurchschnittliche +12,3% beim CineBench sowie +11,9% beim x264-Benchmark. Eine echte Erklärung hierfür werden wohl erst die kommenden Launchreviews am 19. April bringen können – aber letztendlich läuft es auf einen hohen einstelligen Performancegewinn heraus, was als typisch für einen klaren Refresh gelten kann. Der Übertaktungserfolg ist wie schon bei anderen Tests mit Ryzen 2 jedoch eher überschaubar: Gerade einmal 4.1 GHz wurden erreicht – dies wäre für den originalen Ryzen zwar gutklassig, bedeutet für Ryzen 2 aber keineswegs einen echten Overclocking-Durchbruch.

Videocardz haben in einer AMD-Präsentation zum einjährigen Jubiläum des Ryzen-Starts in den Fußnoten den Hinweis auf "Zen 5" erspäht, an welcher AMD angibt bereits zu arbeiten. Der Codename gibt die vermutlich fünfte Ausführung der Zen-Architektur wieder – derzeit bereits bekannt sind Zen, Zen+, Zen 2 und Zen 3, während "Zen 4" mit gewisser Wahrscheinlichkeit gar nicht als Codename benutzt wird (mit Rücksicht auf chinesischen Aberglauben). So oder so sollte Zen 5 dann schon mit einer Fertigungstechnologie unterhalb der 7nm-Fertigung antreten, da Zen 2 & Zen 3 bereits auf dieser 7nm-Fetrigung geplant sind und es danach sicherlich auch bei GlobalFoundries weiter bzw. tiefer gehen wird mit den Fertigungsnodes (5nm & 3nm). Was AMD ansonsten mit Zen 5 vorhat, dürfte sich hingegen wohl erst in einigen Jahren herausstellen, denn vor dem Jahr 2021 braucht man mit Zen-5-basierter Hardware nicht rechnen. Somit dürfte sich Zen 5 bei AMD derzeit auch erst in einer frühen Konzeptionsphase befinden, in welcher es primär um das Ausloten des vermutlichen Bedarfs sowie der Möglichkeiten zu Verbesserungen geht.