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Hardware- und Nachrichten-Links des 9. Januar 2013

Die PC Games Hardware berichtet von einem "Cold Boot Bug" beim nVidia-Treiber 310.90, welcher sich bei einigen Anwendern zum einen in einem beim Systemstart nicht ladenden Treiber und zum anderen in teilweise deutlich niedrigeren Frameraten unter Spielen äußert. In beiden Fällen soll ein Windows-Neustart helfen, da der Fehler nur sporadisch und nicht ständig wiederkehrend auftritt. nVidia ist der Fall bekannt und man arbeitet schon an dieser Problematik, dürfte also in Kürze Abhilfe liefern. Daß jener Fehler ausgerechnet im neuesten Treiber 310.90 auftritt, ist allerdings besonders ärgerlich, da jener Treiber unter anderem auch eine Sicherheitslücke der früheren nVidia-Treiber schließt und daher durchaus als Pflicht-Update angesehen werden kann.

Der Heise Newsticker hat ein paar erste Benchmarks zur Grafikperformance von Tegra 4 ausgegraben – welche erstaunlicherweise nicht besonders gut für die nVidia-Neuentwicklung aussehen, da Tegra 4 hier im Vergleich zur PowerVR-Grafik des iPad 4 (deutlich) oder auch zu der Mali-Grafik des Nexus 10 (leicht) verliert. nVidia darf man allerdings (vorerst) noch zu gute halten, daß der entsprechende Treiber wohl noch nicht vollständig optimiert ist, eventuell kann man hier also noch etwas zulegen. Außerdem soll die PowerVR-Grafik des iPad 4 eine viel größere Chipfläche als beim Tegra 4 einnehmen – schon ironisch, daß nVidia im SoC-Bereich ausgerechnet mit den kleineren Chips zu überzeugen versucht, während man im PC-Bereich regelmäßig Boliden mit 500mm² und mehr Chipfläche auflegt.

Zudem gab es noch exaktere Informationen zur Tegra 4 Grafik-Architektur: Die bekannten 72 Shader-Einheiten teilen sich in 24 Vertex Shader und 48 Pixel Shader auf – auf Unified Shader hat nVidia aus Platzgründen verzichtet, denn diese würden komplexer sein und damit größer ausfallen sowie mehr Strom verbrauchen. Mit welcher weiteren Tegra-Ausbaustufe nVidia dann endlich auf die Unified Shader wechseln wird (und damit auch GPGPU ermöglichen würde) ist leider noch nicht bekannt. Nebenbei erwähnte nVidia auch noch, daß man für die nVidia-Spielekonsole Shield mit Tegra-4-Unterbau keinen subventionierten Preis erwarten dürfe, da das Spieleangebot im Android-Bereich schließlich (zumindest teilweise) kostenlos sei. Dies ist zwar verständlich, trotzdem wird Shield natürlich in der Praxis mit den Preisen der anderen Spielekonsolen verglichen werden und darf daher für einen echten Erfolg auf keinen Fall einen zu hohen Preis aufweisen.

Aus einem chinesischen Forum (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) kommen neue Informationen zur Hardware der Xbox 720: Danach soll das aktuelle Developer-Kit der kommenden NextGen-Konsole von Microsoft über eine Achtkern-CPU, 8 GB Speicher und eine als "8xxx" beschriebene Grafiklösung verfügen. Zu letzterer gilt zu sagen, daß sich diese Angabe nach einer Betriebssystem-Meldung (es ist eine Spezialversion von Windows 8 im Einsatz) anhört und nicht danach, daß man explizit nachgeschaut hätte – womit sich unter "8xxx" faktisch alles von AMD verbergen könnte, gerade im Angesichts der aktuellen Rebranding-Aktion. Grafikkarten-seitig bestätigt diese Meldung ergo nur, daß es sich um eine AMD-GPU mit höchstwahrscheinlich dem Mindestlevel GCN1 handelt – alles weitere wird man sehen müssen. Interessant ist daneben natürlich die Achtkern-CPU, welche allerdings auch schon in früheren Spezifikations-Meldungen zur Xbox 720 notiert wurde. Seinerzeit wurde hierzu die recht niedrige Taktrate von 2.0 GHz genannt, was dann die gleich acht Rechenkerne wieder etwas relativiert. Zu beachten wäre zudem, daß frühe Developer-Kits durchaus auch vom finalen Produkt abweichende Hardware mitbringen können, wenn die eigentlich geplante Hardware noch nicht zur Verfügung steht.