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Intel Geschäftsergebnisse Q2/2014: Teilweise Rekordergebnisse im Schatten des schwachen PC-Markts

Die seitens Intel publizierten Geschäftsergebnisse für das zweite Kalenderquartal 2014 zeigen einmal mehr an, wie deutlich sich Branchenführer Intel von der allgemeinen Schwäche des PC-Markts abkoppeln kann: Waren die letzten Intel-Quartalszahlen allesamt schon durchaus gutklassig in einer Zeit, wo dem PC schon nahezu dessen Ende vorhergesagt wurde, brechen die aktuellen Quartalszahlen teilweise die Intel-Rekorde für ein zweites Jahresquartal: Der Quartalsumsatz liegt um eine glatte Milliarde oberhalb des Vergleichszeitraums des Vorjahres und stellt damit den besten Quartalsumsatz eines zweiten Jahresquartals sowie sogar den viertbesten Quartalsumsatz von Intel überhaupt dar – wobei der absolute Rekord "nur" um 402 Millionen Dollar höher liegt und damit durchaus in den kommenden beiden Quartalen in Gefahr kommen kann.

Q2/2013 Q3/2013 Q4/2013 Q1/2014 Q2/2014
Umsatz 12811 Mio. $ 13483 Mio. $ 13834 Mio. $ 12764 Mio. $ 13831 Mio. $
Gewinn 2000 Mio. $ 2950 Mio. $ 2625 Mio. $ 1947 Mio. $ 2796 Mio. $
operativer Gewinn 2719 Mio. $ 3504 Mio. $ 3549 Mio. $ 2533 Mio. $ 3844 Mio. $
Für exakte Vergleichswerte zu AMD, Intel & nVidia zurück bis ins Jahr 2006 bitte klicken.

Beim Gewinn sowie operativen Gewinn stellte Intel im zweiten Quartal 2014 zwar keine absolute Rekordwerte auf, jedoch durchaus hervorragend zu nennende Zahlen, welche die Kriegskasse von Intel (erneut) enorm füllen werden. Der Ausblick auf das Gesamtjahr könnte somit nicht rosiger für Intel ausfallen, schließlich kommen die zwei üblicherweise ertragsreichsten Quartale noch. Dabei gibt es produkttechnisch gar keine echten Erklärungen für solcherart großartige Zahlen: Weder gar es im ersten Quartal (was dann im zweiten Quartal geschäftswirksam wäre) großartige Produkt-Vorstellungen, noch gab es einen besonderen Anstieg des allgemeinen Geschäfts im PC-Markt. Selbst Intels große Offensive im Markt der Tablet-Chips dürfte letztlich angesichts der Mini-Preise, zu welchen Intel seine Tablet-Prozessoren verschleudert, nicht einen solch großen Umsatzanstieg verursachen können.

Damit bleibt als Erklärung nur noch der Punkt übrig, daß es Intel unter Umständen gelungen ist, seinen Kontrahenten – maßgeblich AMD – noch mehr Geschäftsanteile abzunehmen. Am Ende dürfte es vermutlich das Zusammenspiel mehrerer Gründe sein, welche es Intel ermöglicht hat, ohne größere Produktimpulse ein solch gutes zweites Quartal hinzulegen. Auf die Geschäfte der anderen großen Hersteller im PC-Markt müssen diese Intel-Geschäftsergebnisse damit keinen Einfluß haben – jene müssen bei weitem nicht so gut ausfallen, auch wenn Börsenanalysten hier sofort einen Zusammenhang konstruieren. Intel ist und bleibt jedoch ein Sonderfall und gleichzeitig auch ein Fels in der Brandung des ansonsten allgemein betrachtet weiterhin nur durchschnittlich laufenden PC-Geschäfts.