18

Intel Geschäftsergebnisse Q3/2012: Solide Zahlen zu einem schwierigen Zeitpunkt

Wie üblich eröffnet Intel die Berichtssaison der drei großen Technologie-Entwickler im PC-Segment – und wie zuletzt üblich gibt es gute Zahlen, selbst wenn einige Pressekommentare in eine andere Richtung gehen. So erzielte Intel im dritten Quartal 2012 einen Umsatz von 13,5 Milliarden Dollar, was auf der Höhe des vorhergehenden zweiten Quartals 2012 liegt (ebenfalls 13,5 Mrd. $), jedoch etwas schwächer als der Vergleichszeitraum des Vorjahres aussieht (14,2 Mrd. $ im Q3/2011). Beim Gewinn sowie beim operativen Gewinn gibt es die tendentiell gleichen Ergebnisse: Auf gleicher Höhe vom Vorquartal, aber etwas schwächer als im Vorjahreszeitraum.

  AMD Intel nVidia
(Mio. $) Umsatz Gewinn (operativ) Umsatz Gewinn (operativ) Umsatz Gewinn (operativ)
Q4/06 1773 -574 (-529) 9694 1501 (1488) 878 163 (138)
Q1/07 1233 -611 (-504) 8852 1610 (1675) 844 132 (141)
Q2/07 1378 -600 (-457) 8680 1278 (1350) 935 172 (184)
Q3/07 1632 -396 (-226) 10090 1860 (2247) 1115 235 (247)
Q4/07 1770 -1772 (-1678) 10712 2271 (3047) 1202 256 (262)
Q1/08 1456 -358 (-214) 9673 1443 (2062) 1153 176 (202)
Q2/08 1349 -1189 (-143) 9470 1601 (2255) 892 -120 (-155)
Q3/08 1797 -127 (122) 10217 2014 (3098) 897 61 (56)
Q4/08 1162 -1436 (-1274) 8226 234 (1539) 481 -147 (-175)
Q1/09 1177 -416 (-298) 7145 647 (670) 664 -201 (-230)
Q2/09 1184 -330 (-249) 8024 -398 (-12) 776 -105 (-110)
Q3/09 1396 -128 (-77) 9389 1856 (2579) 903 107 (107)
Q4/09 1646 1178 (1288) 10569 2282 (2497) 982 131 (134)
Q1/10 1574 257 (182) 10299 2442 (3448) 1001 137 (147)
Q2/10 1653 -43 (125) 10765 2887 (3981) 811 -141 (-175)
Q3/10 1620 -118 (128) 11102 2955 (4136) 843 84 (103)
Q4/10 1650 375 (413) 11457 3388 (4347) 886 171 (179)
Q1/11 1610 510 (54) 12847 3160 (4158) 962 135 (154)
Q2/11 1574 61 (105) 13032 2954 (3935) 1017 151 (174)
Q3/11 1690 97 (138) 14233 3468 (4785) 1066 178 (197)
Q4/11 1691 -177 (71) 13887 3360 (4599) 953 116 (122)
Q1/12 1590 -590 (-580) 12906 2738 (3810) 925 60 (73)
Q2/12 1410 37 (77) 13501 2827 (3832) 1044 119 (140)
Q3/12 13457 2972 (3841)
2007 (Mrd. $) 6,0 -3,4 (-2,9) 38,3 7,0 (8,3) 4,1 0,8 (0,8)
2008 (Mrd. $) 5,8 -3,1 (-1,5) 37,6 5,3 (9,0) 3,4 -0,0 (-0,1)
2009 (Mrd. $) 5,4 0,3 (0,7) 35,1 4,4 (5,7) 3,3 -0,1 (-0,1)
2010 (Mrd. $) 6,5 0,5 (0,8) 43,6 11,7 (15,9) 3,5 0,2 (0,3)
2011 (Mrd. $) 6,6 0,5 (0,4) 54,0 12,9 (17,5) 4,0 0,6 (0,7)

Jetzt kann man kritisieren, daß man von einem dritten Quartal im üblichen mehr erwarten darf als nur die Zahlen des zweiten Quartals. Allerdings ist das Jahr 2012 wegen des bevorstehenden Starts von Windows 8 nun einmal etwas besonderes: Die PC-Hersteller und Konsumenten halten sich einfach etwas zurück und warten auf den Marktstart von Windows 8. Selbst wenn dies nur teilweise passiert, reicht dies schon für eine gewisse Geschäftsdelle im Quartal direkt zuvor aus. Hinzu kommt das allgemein nicht gerade rosige wirtschaftliche Umfeld, welches den Konsumenten etwas die Stimmung an großen Shoppingtouren verdirbt – und so gesehen hat sich Intel hervorragend geschlagen, da es nur zu einer Mini-Delle reichte.

Rechnet man dann noch die bekannte Schwäche von Intel im boomenden Markt der Smartphone/Tablets-Chip hinzu, sind die Zahlen sogar überaus solide – welcher andere Hersteller schafft es schon, in so einem schwierigen Umfeld und mit so einer offenen Flanke im Produkt-Portfolio nur derart geringfügige Geschäftsrückgänge zu posten. Nichtsdestotrotz besteht für Intel nun natürlich die Aufgabe, die Schwarzmaler mit einem überzeugenden vierten Quartal zu widerlegen – was wegen des automatischen Minibooms durch den Launch von Windows 8 als gut möglich erscheint. Mittelfristig muß Intel zudem trotzdem im Smartphone/Tablet-Markt entscheidend einsteigen, um nicht im eher ausgereizten PC-Segment festzuhängen.