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Möglicherweise erste Kepler-basierte Mobile-Lösung aufgetaucht

Im heutigen Nachrichtenüberblick wurde es schon kurz erwähnt: BSN berichten über ein (laufendes) Samsung-Notebook mit nVidia GeForce 600M Mobile-GPU auf Basis eines "N13P-GT" Grafikchips. Zuerst dachten wir dabei in Richtung einer weiteren Rebranding-Lösung, weil die zu diesem Grafikchip gezeigten Daten mit nur 96 Recheneinheiten eher auf eine LowCost-Lösung schließen lassen und alle neuen LowCost-Lösungen von AMD und nVidia leider nur Rebrandings der letzten Grafikchip-Generation sind.

Die Grafikchip-Koryphäen in unserem Forum haben jedoch eine andere Auflösung parat: Demnach deuten der Codename "N13P-GT" ziemlich sicher auf den GK107-Chip hin, welcher in jedem Fall in 28nm hergestellt wird – die Architektur sollte Kepler sein, dies läßt sich aber noch nicht verifizieren. Die niedrigen Hardware-Daten dieses Mobile-Grafikchips mit nur 96 Recheneinheiten und ziemlich zahmen Taktraten erklärt man dagegen damit, daß nVidia möglicherweise bewußt eine fehlerhafte Hardware-Erkennung eingebaut hat, um auf diesem Wege Vorab-Leaks zu verhindern bzw. wie in diesem Fall mit falschen Informationen zu unterminieren.

Und selbst dies muß noch nicht einmal zutreffen, um die nur 96 Recheneinheiten zu erklären: Eine andere Erklärung wäre, daß das Anzeigemodul des Treibers nicht die echte Anzahl der Recheneinheiten ausliest, sondern nur die Anzahl der Shader-Cluster (2) – und diese schlicht mit der bekannten Anzahl an Recheneinheiten pro Shadercluster (48) bei allen kleinen nVidia-Chips multipliziert. Da aber bei Kepler die Shadercluster vermutlich komplett umgebaut werden und demzufolge auch eine andere Anzahl an Recheneinheiten pro Shadercluster aufweisen können, kann der reine Auslesevorgang beim N13P-GT Mobile-Grafikchip durchaus funktionieren – nur die daraus errechnete Anzahl an Recheneinheiten stimmt trotzdem nicht.

Denn derzeit wird der GK107-Chip auf 384 Recheneinheiten im Vollausbau geschätzt – mit Shaderclustern, welche jeweils sogar 96 Recheneinheiten tragen. Der N13P-GT Mobile-Grafikchip als abgespeckte Variante des GK107 (der Vollausbau hört im Mobilbereich auf "N13E-...") könnte demzufolge 192 oder 288 Recheneinheiten tragen – bei nur 192 Recheneinheiten wären im übrigen nur zwei Shadercluster aktiv, dann könnte sich exakt jener vorgenannte Auslesefehler ergeben.

Sogar die Differenz Chip- zu Shadertakt kann letztlich ein Auslese- bzw. Deutungsfehler sein: Vermutlich wird ab Fermi dem Treiber-Anzeigemodul nur noch der Shadertakt gemeldet und dieses bildet dann daraus automatisch den (halbierten) Chiptakt. Wenn Kepler nun wirklich keinen Hotclock mehr hat und Chip- und Shadertakt somit gleich sind, stimmt diese Rechnung natürlich nicht mehr. In jedem Fall sollte man auf diese Anzeigen nicht all zu viel geben, vermutlich ist da real einiges anders als es derzeit angezeigt wird. Und in der Tat drängt sich durchaus der Verdacht auf, daß jenes Samsung-Notebook mit "N13P-GT" Grafikchip wirklich schon eine erste Kepler-Lösung trägt.