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News des 10. August 2022

Von YouTuber Moore's Law Is Dead kommen Aussagen aus Hersteller-Kreisen zum Problem der zu hohen Lagerbestände an Ampere-Grafikkarten. Hierzu werden teilweise Erfolge beim Abverkauf von GeForce RTX 3090 & 3090 Ti gemeldet – mit allerdings dem Umstand im Hintergrund, dass die anderen GA102-basierten Grafikkarten (GeForce RTX 3080 & 3080 Ti) genauso noch (schnellstmöglich) abverkauft werden müssen. Andere Stimmen sind weitaus weniger optimistisch und sprechen gar vom Zeitraum mehrerer Monate, welche dieser Abverkauf noch benötigen wird – allerdings ist unklar, auf welche Teile des Portfolios sich diese Aussage bezieht. Interessant ist daneben die Information, dass nVidia den Grafikkarten-Herstellern nur bei GA102-basierten Grafikkarten helfen wird – nicht jedoch bei GA104-basierten Grafikkarten und kleiner (GeForce RTX 3070 Ti und kleiner).

Ampere Oversupply (8/10/22) Update:
 
Source 1:  Nvidia has directly stepped in to help AlBs clear their reserve stockpiles of GA102 in exchange for big pre-purchases of Enthusiast Lovelace. This was the compromise of the "Nvidia AIB Revolt." But even with help, it's still going to take months for AlBs to sell through what they have, and they're on their own when it comes to selling off GA104 and lower.
 
Source 2:  The channel is already starting to run dry of RTX 3090s, and the RTX 3090 Ti is starting to show signs of depleting stock as well. After that, we'll see how aggressive we need to get for the 3080 Ti and 3080 12GB to sell through...
 
Source 3:  Late August is when the more aggressive actions will kick in from both AMD and Nvidia if there's still a ton of inventory left over. Nvidia can still stomach going a bit lower on pricing if needed, but AMD won't get much cheaper.

Quelle:  Moore's Law Is Dead @ YouTube am 10. August 2022

Für jene haben die Grafikkarten-Hersteller und die Handelskette sicherlich noch etwas mehr Zeit, aber auch dieses Problem wird eines Tages vor der Tür stehen (dann allerdings erst im Jahr 2023). Zudem läßt sich erkennen, dass nVidia hierbei direkt mit den Grafikkarten-Herstellern verhandelt und versucht deren zu hohe Lagerbestände zu reduzieren. Ein üblicher Weg wären nachträgliche Rabatte auf bereits verkaufte Grafikchips, jene gehen bei nVidia dann als Abschreibungen in die Bilanz ein. Auf Basis dieser Rabatte können die Grafikkarten-Hersteller dann genauso interne Rabatte an Distributoren und Einzelhandel weiterreichen. Dies kann somit auch für bereits in der Handelskette befindliche Ware passieren, denn das Ziel ist schließlich, dass die Preissenkung möglichst umgehend im Einzelhandel ankommt – und nicht erst in ein paar Wochen. Angeblich soll es somit schon im laufenden Monat zu einer sichtbare Preisbewegung kommen – sowohl bei nVidia als auch AMD.

Letztere haben aufgrund geringeren Marktanteils und vor allem limitierter Produktionskapazitäten in diesem Fall das sicherlich geringere Problem. nVidia hingegen hat der Marktabschwung ausgerechnet zu einem Zeitpunkt erwischt, wo man die vorherigen Probleme in der Fertigung überwunden hatte, sprich die Produktionsmenge ausgeweitet wurde. Die kommenden Wochen sollten demzufolge bemerkbare Preisreduzierungen bei den jeweiligen Spitzen-Grafikkarten mit sich bringen – nicht in Form niedrigerer Listenpreise, sondern rein bei den Einzelhandelspreisen. Die großen Redzierungen sind allerdings fast nur bei den Grafikkarten mit aufgeblähten Listenpreisen zu erwarten – sprich Radeon RX 6900 XT & 6950 XT sowie GeForce RTX 3080 Ti, 3090 & 3090 Ti. Für alle anderen Grafikkarten sind eher kleinere Abschläge anzunehmen, da deren Kalkulation (zwischen Kosten und Verkaufspreis) deutlich knapper angelegt ist.

Dies ist auch der hauptsächliche Grund, wieso sich keine weiteren Betrachtungen zur (allgemeinen) Grafikkartenpreis-Übertreibung mehr lohnen: Die oberen Portfolio-Teile erreichen augenscheinlich den Abverkaufs-Status und reduzieren damit ihre Straßenpreise derartig stark, dass es eine allgemeine Statistik maßgeblich verfälschen würde. Dies gilt insbesondere aus Sicht der unteren und mittleren Portfolio-Teile, wo noch so einige Grafikkarten existieren, die derzeit immer noch nicht ihre Listenpreise erreicht haben (GeForce RTX 3050). Das Preisübertreibungs-Niveau ist bei diesen Karten allerdings deutlich schwächer als einstmals (meist keine +10% auf Listenpreis), womit die eigentliche Phase der Grafikkarten-Preisübertreibungen des Jahres 2021 als im wesentlichen abgeschlossen betrachtet werden kann. Der Grafikkarten-Markt geht derzeit schon in die nächste Phase über – in diejenige des Abverkaufs der Alt-Generation und damit die Vorbereitung auf die nächste Grafikkarten-Generation.

Zuletzt schon verlinkt, aber noch nicht extra gewürdigt wurde die aktualisierten TimeSpy-Benchmarks der PC Games Hardware mit allen aktuellen und einigen früheren Beschleunigern. Der 3DMark13 eignet sich zwar nach wie vor kaum zur Beurteilung zwischen AMD & nVidia, aber als sythetischer Benchmark kann man gut – innerhalb desselben Herstellers – selbst auf verschiedenen PC-Systemen vergleichen. Daher ist das ganze immer noch notwendig und sinnvoll zur ersten Beurteilung neuer Hardware, wie ja auch die zuletzt aufgetauchten TimeSpy-Werte von verschiedenen GeForce RTX 40 Grafikkarten bewiesen haben. Die neueren Benchmarks der PCGH ersetzen hierbei in nachfolgender Übersicht die bisher verwendeten Werte der PC-Welt – welcher auch nicht verkehrt waren, aber schlicht viel älter (Launch-Zeitpunkt) und damit nicht ganz so belegkräftig wie die frisch aufgelegten TimeSpy-Werte der PCGH.

Hardware TS Extreme GF30/GF40 Quelle
AD102, 144 SM @ 384 Bit AD102-???, <600W >24'000 +117% AGF, 5. Aug.
AD102, 128 SM @ 384 Bit (OC) AD102-300, 21 Gbps GDDR6X, AIB OC variant ≥20'000 Kopite7kimi, 19. Jul.
AD102, 128 SM @ 384 Bit AD102-300, 2.52 GHz, 21 Gbps GDDR6X, 450W TBP >19'000 +86% Kopite7kimi, 18. Jul.
AD103, 80 SM @ 256 Bit AD103-300, 21 Gbps GDDR6X, 420W TBP >15'000 Kopite7kimi, 29. Jul.
AD103, 76 SM @ 256 Bit AD103-300, 21 Gbps GDDR6X, ~420W TBP (320W?) ~15'000 +70% Kopite7kimi, 5. Aug.
RTX 3090 Ti Founders Edition 11'056 PC Games Hardware
AD104, 60 SM @ 192 Bit AD104-???, 21 Gbps GDDR6X, 300W TBP (285W?) >11'000 +68% Kopite7kimi, 4. Aug
RTX 3090 Founders Edition 10'208 PC Games Hardware
AD104, 56 SM @ 160 Bit AD104-275, 18 Gbps GDDR6, 300W TBP ~10'000 Kopite7kimi, 29. Jul.
RTX 3080 Founders Edition 8798 PC Games Hardware
RTX 3070 Founders Edition 6563 PC Games Hardware
Anmerkungen: alle Angaben zu noch nicht vorgestellter Hardware basieren auf Gerüchten & Annahmen; TimeSpy Extreme = Graphics Score

Mit dieser solideren (wie breiteren) Wertebasis sollten die kommende Leaks in diese Richtung hin somit besser einzuordnen lassen. Die aktuell vorhandenen Zahlen zeigen allerdings auch schon eine gewisse, interessante Tendenz an (selbst wenn an den Hardware-Daten der GeForce RTX 40 Karten kaum etwas final ist): Der Leistungsgewinn der Ada-Lovelace-Generation wird an der Leistungsspitze klar größer und kann bei einer möglichen "Ada Titan" durchaus (mehr) als das Doppelte vom Ampere-Spitzenprodukt (in Form der GeForce RTX 3090 Ti) erreichen. Natürlich ist derzeit noch unsicher, in welchem Maßstab selbige neue Titan-Karte herauskommt bzw. ob nVidia jene tatsächlich derart hochschraubt – oder jene auch etwas weniger stark ausgelegt. So oder so zeigt sich hiermit "nur" die Ausgangslage auf Basis der zugrundeliegenden Technik: Der AD102-Chip hat halt mit +71% Shader-Clustern den (klar) größen Sprung zwischen Ampere- und Ada-Generation, die anderen Ada-Chips rangieren diesbezüglich mit +20% bis +25% deutlich niedriger.