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News des 13. Juni 2022

Twitterer MEGAsizeGPU zeigt die ersten Benchmarks zur "Sapphire Radeon RX 6700 Pulse", sprich einer Radeon RX 6700 non-XT. Die Karte wurde seitens Sapphire zuerst ohne "RX"-Kennzeichnung veröffentlicht, inzwischen wurde jedoch die Produkt-Webseite entsprechend korrigiert. Interessanterweise entspricht das Sapphire-Modell nicht ganz AMDs Referenz-Vorgaben für die Radeon RX 6700 non-XT: Die Chip-Taktraten sind leicht höher (?/2230/2495 MHz anstatt 1941/2174/2450 MHz), zudem hat die Sapphire-Karte die deutlich höhere TDP (220W anstatt 175W). Die konkrete Änderung der ASIC-Power ist allerdings unbekannt, kann auf Basis der TDP-Angaben nur vermutet werden. Trotzdem kommt die Sapphire-Karte nicht so wirklich auf Touren, der aufgestellte TimeSpy-Wert zeigt jene in der Mitte zwischen Radeon RX 6650 XT und 6700 XT liegend, sogar mit leichter Tendenz zur kleineren Karte.

Hardware TimeSpy (Quelle)
AMD Radeon RX 6700 XT Navi 22 XT, 40 CU @ 192 Bit 12'827 3DMark
Sapphire Radeon RX 6700 Pulse Navi 22 XL, 36 CU @ 160 Bit 11'166 MEGAsizeGPU @ Twitter
AMD Radeon RX 6650 XT Navi 23 KXT, 32 CU @ 128 Bit 10'334 Guru3D
AMD Radeon RX 6600 XT Navi 23 XT, 32 CU @ 128 Bit 9727 3DMark
TimeSpy-Werte: Graphics Score

Da es auch mit maximierten Stromverbrauchs-Wert nicht wesentlich weiter nach oben geht (11'414 GPU-Punkte unter TimeSpy, +2,2%), wird sich auch kaum die Situation ergeben, dass eine Radeon RX 6700 non-XT übertaktete und maximiert so schnell die reguläre Radeon RX 6700 XT einholt. Dafür sind die Abspeckungen von der XT zur non-XT augenscheinlich zu wirkmächtig: Nur 36 anstatt 40 Shader-Cluster zuzüglich beachtbar niedrigerer Taktraten, dazu ein 160-Bit-Interface anstatt 192 Bit und auch nur 80 MB Infinity Cache anstatt 96 MB wie bei der XT-Variante. Der große Vorteil der Radeon RX 6700 non-XT liegt eher darin, eine etwas schnellere Alternative zur Radeon RX 6600 XT oder 6650 XT mit mehr als nur 8 GB Grafikkartenspeicher zu bilden. Jener Vorteil kommt allerdings auch erst dann zum Tragen, insofern die Radeon RX 6700 non XT einen gut zwischen Radeon RX 6650 XT und 6700 XT liegenden Preispunkt vorweisen kann. Dies läßt sich derzeit mangels Angebot in westlichen Breiten noch nicht eruieren.

Radeon RX 6600 XT Radeon RX 6650 XT Radeon RX 6700 Radeon RX 6700 XT
Chip Navi 23 XT Navi 23 KXT Navi 22 XL Navi 22 XT
Hardware 32 Shader-Cluster @ 128 Bit Interface, 32 MB IF$ 32 Shader-Cluster @ 128 Bit Interface, 32 MB IF$ 36 Shader-Cluster @ 160 Bit Interface, 80 MB IF$ 40 Shader-Cluster @ 192 Bit Interface, 96 MB IF$
Taktraten 1968/2359/2589 MHz & 16 Gbps 2055/2410/2635 MHz & 17,5 Gbp 1941/2174/2450 MHz & 16 Gbps 2321/2424/2581 MHz & 16 Gbps
Rohleistungen 9,7 TFlops & 256 GB/sec 10,3 TFlops & 280 GB/sec 10,3 TFlops & 320 GB/sec 12,4 TFlops & 384 GB/sec
Speicher 8 GB GDDR6 8 GB GDDR6 10 GB GDDR6 12 GB GDDR6
TDP 160W  (ASIC: 130W) 180W  (ASIC: 143W) 175W  (ASIC: ?W) 230W  (ASIC: 186W)
4K Perf.Index 159% 167% geschätzt ~180-190% 221%
Listenpreis $379 / 380€ $399 / 449€ inoffiziell $479 / 479€
Release 11. August 2021 10. Mai 2022 Juni 2022 18. März 2021

VideoCardz berichten über ein kurzzeitig bei SiSoftware zu sehendes Performance-Preview zum Core i9-13900 aus Intels "Raptor Lake" Generation. Der Artikel ist dort wieder entschwunden, wahrscheinlich weil Intel interveniert hat – aber die Benchmarks sind nun einmal im Web (u.a. bei der Wayback Machine) und werden somit weiter verbreitet. Zu erwähnen wäre, dass es sich hierbei nicht um eigene Benchmarks seitens SiSoftware handelt, sondern schlicht um eine Aufbereitung von Benchmarks aus deren Benchmark-Datenbank, sprich also mit unbekannter Quelle – mit vermutlich irgendein Hersteller oder gar Intel selber als Urheber, wo man die Online-Funktion der Benchmark-Software nicht ausgeschaltet hat. Bei den aufgestellten Benchmark-Werten handelt es sich um die Sandra-typischen Micro-Benchmarks, welche eine bestimmte CPU-Funktionalität unter Ausschaltung aller anderen möglichen Limitationen austesten.

Die herauskommenden Ergebnisse sind bei echten technischen Unterschieden üblicherweise recht hoch – und demzufolge nicht mit den Ergebnissen vollwertiger Benchmarks aus dem Anwendungs- oder Spiele-Bereich zu vergleichen. Dies sollte beachtet werden, wenn man sich die Ergebnisse dieses auf niedrigem Takt (3.7 GHz für die Performance-Kerne) laufenden Engineering Samples von "Raptor Lake" ansieht: Immerhin +33% mehr Integer-Rechenkraft sowie +49% mehr Fließkomma-Rechenkraft. Allein die Vorteile unter SIMD/Vector-Berechnungen sind mit einem einstelligen Plus nicht so stark. Die vorgenannten Integer- und FPU-Ergebnisse erscheinen hingegen unter Einrechnung des erheblichen Taktraten-Nachteils wiederum sogar als etwas zu gut. Entweder profitieren die Benchmarks hier zu stark von Cache-Verbesserungen oder aber der Performance-Abschlag zwischen diesen Theorie-Benchmarks und echten Anwendungs-Benchmarks ist dann wirklich sehr groß. So oder so läßt sich derzeit damit aus diesen Benchmark-Zahlen kein wirkliches Performance-Bild formen – sondern nur der Hinweis, dass "Raptor Lake" durchaus ein zugkräftiger Refresh zu "Alder Lake" sein könnte.

Twitterer Greymon55 versucht die AMD-Roadmap bezüglich der Termine für Zen-5-Prozessoren genauer einzuordnen, denn AMDs Roadmaps geben wie bekannt nur Endtermine an. Damit sollen alle eingezeichneten Produkte irgendwann bis zu diesem Endtermin erscheinen – wann genau, ist jedoch völlig offen. Laut dem Twitterer soll man die Desktop-Prozessoren von Zen 5 mit Codenamen "Granite Ridge" irgendwann Anfang 2024 erwarten, denn frühere AMD-Roadmaps sollen diesbezüglich sogar von Ende 2023 gesprochen haben. Und da die Mobile-APUs eigentlich nie gleichzeitig mit den Desktop-Prozessoren erscheinen, dürfte die Zen-5-APU "Strix Point" dann eher eine Sache des (späten) zweiten Quartals 2024 sein – womöglich mit einem Launch zur Computex 2024. Beide sind zum jetzigen Stand natürlich trotzdem nur wohlfeile Vermutungen für einigermaßen weit in der Zukunft liegenden Produkte, bis zu deren Realisierung sich noch einiges ändern könnte.

Last year I heard from the laptop oem that Strix Point was early 2024, but now it looks like it's been pushed back to mid-2024. Because desktops are always ahead of mobile, according to the early roadmap ZEN5 Desktop is at the end of 2023. But the latest road map says 2024.
Quelle:  Greymon55 @ Twitter am 13. Juni 2022
 
So they're each a quarter or so late. So it's quite possible that Granite Ridge is Q1 2024 and Strix Point is Computex (Q2).
Quelle:  Greymon55 @ Twitter am 13. Juni 2022