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News des 13. September 2022

Laut Twitterer Kopite7kimi wird nVidias AD102-Chip mit mehr als 75 Milliarden Transistoren ein echtes Schwergewicht (das 2,7fache von GA102), insbesondere bei der Zielsetzung eines reinen Gaming-Beschleunigers. Die genaue Transistoren-Menge ist noch nicht bekannt, aber da die (einfache) Mehrheit einer früheren Umfrage mit der Antwortoption "70-80 Mrd. Transistoren" korrekt gelegen haben soll und es laut dem Twitterer wie gesagt mehr als 75 Mrd. sind, dürfte die endgültige Zahl irgendwo zwischen 76-80 Mrd. Transistoren liegen. Damit würde der AD102-Chip dem GH100-Chip der Hopper-Generation vergleichsweise nahe kommen, welcher seinerseits mit 80 Mrd. Transistoren seitens nVidia genannt wird. Die augenscheinlich geringe Differenz bei der Transistorenmenge zwischen GH100 und AD102 ist natürlich auch Ausdruck des Umstands, dass beide Grafikchips über die gleiche Menge an FP32-Einheiten verfügen.

HPC-Chip bester Gaming-Chip
Pascal GP100: 60 SM, 3840 FP32, 4096 Bit HBM2
15,3 Mrd. Tr. auf 610mm², 16nm TSMC
GP102: 30 SM, 3840 FP32, 384 Bit GDDR5X
12 Mrd. Tr. auf 471mm², 16nm TSMC
Volta/Turing GV100: 84 SM, 5376 FP32, 4096 Bit HBM2
21,1 Mrd. Tr. auf 815mm², 12nm TSMC
TU102: 72 SM, 4608 FP32, 384 Bit GDDR6
18,6 Mrd. Tr. auf 754mm², 12nm TSMC
Ampere GA100: 128 SM, 8192 FP32, 6144 Bit HBM2
54,2 Mrd. Tr. auf 826mm², 7nm TSMC
GA102: 84 SM, 10'752 FP32, 384 Bit GDDR6X
28,3 Mrd. Tr. auf 628mm², 8nm Samsung
Hopper/Ada GH100: 144 SM, 18'432 FP32, 6144 Bit HBM2e
80 Mrd. Tr. auf 814mm², 4nm TSMC
AD102: 144 SM, 18'432 FP32, 384 Bit GDDR6X
~76-80 Mrd. Tr. auf ~610mm², 4nm TSMC
Hinweis: Alle Angaben zu noch nicht vorgestellter Hardware basieren auf Gerüchten & Annahmen.

Allerdings ist der Aufbau dennoch im Detail grundverschieden: Während der Gaming-Chip AD102 über extra INT32-Einheiten in den Shader-Clustern (neben den FP32-Einheiten) verfügen soll, geht der HPC-Chip GH100 mehr in Richtung FP64 sowie von Datenformaten mit abgespeckter Genauigkeit. Gleichfalls sind die Interfaces beim GH100-Chip deutlich umfangreicher, sprich HBM2e mit 6144 Bit, PCI Express 5.0 und NVLink (AD102: GDDR6X mit 384 Bit und PCI Express 4.0). Nichtsdestotrotz würde es überraschen, wenn beide Grafikchips mit ähnlicher Transistorenmenge auf der derzeit kolportierten deutlich unterschiedlichen Chipfläche herauskommen würden: Der GH100 wird von nVidia mit 814mm² angegeben, während der AD102-Chip in der Gerüchteküche mit ~610mm² genannt wird, in jedem Fall etwas kleiner als der vorhergehende GA102-Chip (628mm²). Natürlich ist es dennoch möglich, dass die gänzlich unterschiedlichen Ansätze für beide Chips zu dieser Flächen-Differenz führen, hierzu würde man im Fall des Falles dann aber gern eine genauere Erklärung hören.

Twitterer Wxnod zeigt die Verpackung einer "Gigabyte GeForce RTX 4090 Gaming OC", welche ihrerseits mit einem Renderbild der Karte selber bestückt ist. Dabei hat sich Gigabyte augenscheinlich an das Design der Watt-gleichen GeForce RTX 3090 Ti gehalten, was dann auch wieder eine Baubreite von 4 Slots bedeuten würde. Der Kartonagen-Aufdruck bestätigt zudem die Speicherbestückung von 24 GB GDDR6X für die AD102-basierte GeForce RTX 4090. Logischerweise könnte das ganze auch gefälscht sein – allerdings fehlt dafür ein wenig der Aufreger, denn gezeigt wird letztlich nichts außergewöhnliches. Vielmehr liegt alles im Rahmen der Erwartungen und bestätigt einmal mehr, dass die üblichen Herstellerdesigns bereits in Massenfertigung sind und am Tag des Verkaufsstarts durchaus bereits im Einzelhandel bereit liegen können.

Die Vorstellung der GeForce RTX 4090 ist zur GTC 2022 zu erwarten ("GeForce Beyond Special Broadcast" am 20. September um 17 Uhr deutscher Zeit auf Twitch und YouTube), Launch samt Verkaufsstart sollten dann irgendwann im Oktober passieren. Fast schon eher interessant als die Technik & Performance der Karte dürfte sein, was nVidia zur Preisgestaltung der GeForce RTX 4090 sowie zur Terminlage der weiteren RTX40-Karten zu sagen hat. Möglicherweise läßt man sich selbst zur GTC 2022 letzteren Punkt offen, möglicherweise gibt es hingegen genaue Termine für GeForce RTX 4070 & 4080. Wie stark das Interesse hierzu ist, hängt natürlich auch an dem anderen Punkt ab – der Preisgestaltung der "Ada Lovelace" Generation. Diesbezüglich gibt es derzeit noch keine griffigen Informationen, etwaige Vorbesteller-Preise sind hingegen immer übertrieben, woraus dann nicht der Normalpreis ableitbar ist.

Vorstellung Testberichte Marktstart
AMD Ryzen 7000 29. August 20. September (15 Uhr) 27. September (15 Uhr)
Intel Core i-13000 K/KF 27. September ? angebl. 20. Oktober
nVidia GeForce RTX 4090 20. September (17 Uhr) ? vermtl. Mitte/Ende Oktober
AMD Navi 31 unbekannt ? angebl. November
nVidia GeForce RTX 4070 & 4080 möglw. Jahreswechsel 2022/23 ? möglw. Jahreswechsel 2022/23
Intel Core i-13000 non-K angebl. CES 2023 ? angebl. zweite Januar-Hälfte 2023
AMD Navi 33 angebl. CES 2023 ? vermtl. Q1/2023
AMD Ryzen 7000 X3D angebl. CES 2023 ? angebl. Februar/März 2023
AMD Navi 32 unbekannt ? unbekannt
nVidia GeForce RTX 4060 unbekannt ? unbekannt
Hinweis: Alle Termin-Angaben ohne Gewähr, da oftmals aus der Gerüchteküche stammend und zudem jederzeit änderbar.

Allgemein erscheint die Ausgangssituation für nVidia nicht gerade gut, um ein weiteres Mal höhere Preise durchzusetzen – aber als 80%iger Marktdominator kann man sich dies vielleicht dennoch leisten. Nur hält sich dann die Begeisterung der Grafikkarten-Käufer und Hardware-Enthusiasten in Grenzen, was schließlich jetzt schon zu sehen ist. Es ist halt schwer, einer neuen Generation mit einem großem Performance-Sprung entgegenzufiebern, wenn man genauso auch schon weiss, dass jene mit Steigerungen des Stromverbrauchs und des Grafikkarten-Preises einhergehen werden. Aber natürlich kann das derzeit eher unterdurchschnittliche Begeisterungs-Level auch noch gewisse Vorteile offenbaren: Wie wenn die Grafikkarten-Verfügbarkeit ordentlich bleibt oder auch wenn die Hersteller dabei lernen, es mit Preis & Wattage (zukünftig) nicht zu sehr zu übertreiben.

Die Statistik der Mindfactory-Grafikkartenverkäufe in der 36. Woche 2022 seitens Twitterer TechEpiphany zeigt einen leichten Abschwung bei der Absatzmenge auf allerdings immer noch – gegenüber dem Frühjahr – ziemlich hohem Absatzniveau. Ansonsten schwankt alles nur im Rahmen üblicher Schwankungsbreiten, welche für den kleinen Erfassungsrahmen von nur einer Woche logischerweise nicht gerade knapp sind. Interessant ist allerhöchstens, dass der nach wie vor hohe Durchschnittspreis auf AMD- wie nVidia-Seite primär über Verkäufe von Midrange-Grafikkarten erzielt wird. Denn an der Spitze der Verkaufscharts stehen die GeForce RTX 3060 & 3070 sowie Radeon RX 6600 & 6700 Serien, die erste HighEnd-Karte kommt gerade einmal auf Platz 6. Dies zeigt an, dass die Grafikkarten-Preise weiterhin im Grundsatz übertrieben sind, wenn der Gesamt-Durchschnitt aller von der Mindfactory abgesetzte Modelle (inkl. auch solchen Bremsern wie "GeForce GT 710") derzeit bei 578 Euro liegt.

Grafikkarten-Verkäufe der Mindfactory im Jahr 2022 (in Stück)
insgesamt RDNA2 Ampere andere nVidia AMD ASP NV ASP
4. Woche 2022 2180 895   (41%) 815   (37%) 470   (22%) 859€ 903€
5. Woche 2022 2780 1035   (37%) 1225   (44%) 520   (19%) 819€ 820€
7. Woche 2022 2370 1105   (47%) 975   (41%) 290   (12%) 696€ 771€
8. Woche 2022 2475 940   (38%) 1305   (53%) 230   (9%) 784€ 867€
11. Woche 2022 2655 1165   (44%) 1280   (48%) 210   (8%) 673€ 835€
12. Woche 2022 1830 970   (53%) 750   (41%) 110   (6%) 559€ 908€
14. Woche 2022 2755 1460   (53%) 1060   (38%) 235   (9%) 680€ 836€
16. Woche 2022 2470 1160   (47%) 1310   (46%) 185   (7%) 626€ 831€
17. Woche 2022 2370 1010   (43%) 1150   (48%) 210   (9%) 615€ 797€
18. Woche 2022 2070 925   (45%) 915   (44%) 230   (11%) 564€ 805€
29. Woche 2022 2955 1135   (38%) 1650   (56%) 170   (6%) 586€ 732€
30. Woche 2022 3415 1345   (39%) 1880   (55%) 190   (6%) 501€ 679€
33. Woche 2022 2565 1060   (41%) 1450   (57%) 55   (2%) 513€ 665€
34. Woche 2022 3040 1160   (38%) 1650   (54%) 230   (8%) 507€ 625€
35. Woche 2022 3235 1050   (32%) 2040   (63%) 145   (5%) 503€ 621€
36. Woche 2022 2805 1100   (39%) 1500   (54%) 205   (7%) 497€ 630€
alle Daten basierend auf den Erhebungen von @TechEpiphany auf Twitter; Wochenkonvention: Sonntag zu Samstag