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News des 14. November 2023

Laut Twitterer Chi11eddog soll AMD angeblich noch zwei weitere Zen3D-Prozessoren herausbringen: Ryzen 5 5500X3D sowie Ryzen 7 5700X3D als schlicht Takt-schwächere Ausführungen von Ryzen 5 5600X3D und Ryzen 7 5800X3D. Der Taktraten-Abschlag soll hierbei jeweils 400 MHz weniger beim Boost-Takt betragen, ist also nicht unerheblich. Eine Händler-Beschränkung wie beim 5600X3D (nur erhältlich bei Micro Center in den USA) wird nicht genannt, ist bei gleich zwei neuen Modellen auch eher unwahrscheinlich. Eher sieht es somit danach aus, als wolle AMD noch einmal viele Sockel-AM4-Besitzer zu einem letzten Upgrade bewegen – und bringt dafür Zen3D schlicht in mehr Preisklassen. Denn natürlich dürfte ein abgesenkter Preis das Hauptmerkmal dieser weiteren Zen3D-Modelle sein, preislicher Platz gegenüber den non-X3D-Modellen existiert durchaus.

New AM4 Ryzen 7 5700X3D and Ryzen 5 5500X3D are coming?
5700X3D: 8C/16T, 4.1GHz/3.0GHz, 96MB L3 cache,
5500X3D: 6C/12T, 4.0GHz/3.0GHz, 96MB L3 cache.

Quelle:  Chi11eddog @ Twitter am 14. November 2023

Derzeit kann allerdings nicht sicher von diesen Prozessoren ausgegangen werden: Der Twitterer mag in der jüngeren Vergangenheit öfters richtig gelegen haben, gibt aber höchstselbst dem Tweet schon ein Fragezeichen mit. Weitere Hinweise hierzu wären also abzuwarten, ehe man sich diesbezüglich sicher sein kann. Zudem dürfte der Taktratenabschlag wohl durchaus einen gewissen Performance-Effekt haben, sicherlich kommen die neuen X3D-Modelle nicht so nahe an den Ryzen 7 5800X3D heran wie der Ryzen 5 5600X3D. Offen bleibt derzeit auch die gewichtige Frage, ob AMD hierfür überhaupt attraktive Preise machen wird – welche primär diejenigen Anwender mitnimmt, welche bislang nicht in einen Ryzen 7 5800X3D investieren wollten. Um da eine echte Preisdifferenz zu erzeugen, müsste AMD mit den neuen X3D-Modellen schon in Richtung 200 Euro Straßenpreis blicken, wenn es den Ryzen 7 5800X3D derzeit ab 319 Euro gibt (welcher auch schon einmal knapp unter 300 Euro lag).

Arch. Kerne Takt L2+L3 iGPU TDP/PPT Liste Straße Release
Ryzen 9 7950X3D Zen 4 16C/32T 4.2/5.7 GHz 16+128 MB 120/162W $699 ab 664€ 28. Febr. 2023
Ryzen 9 7900X3D Zen 4 12C/24T 4.4/5.6 GHz 12+128 MB 120/162W $599 ab 530€ 28. Febr. 2023
Ryzen 7 7800X3D Zen 4 8C/16T 4.2/5.0 GHz 8+96 MB 120/162W $449 ab 378€ 6. April 2023
Ryzen 7 5800X3D Zen 3 8C/16T 3.4/4.5 GHz 4+96 MB ohne 105/142W $449 ab 319€ 20. Apr. 2022
Ryzen 7 5700X3D Zen 3 8C/16T 3.0/4.1 GHz 4+96 MB ohne ? ? ? ?
Ryzen 5 5600X3D Zen 3 6C/12T 3.3/4.4 GHz 3+96 MB ohne 105/142W $230 ? 7. Juli 2023
Ryzen 5 5500X3D Zen 3 6C/12T 3.0/4.0 GHz 3+96 MB ohne ? ? ? ?

VideoCardz werten den Video-Bericht von Hardware Unboxed @ YouTube zu Intels "APO"-Feature aus – welches als Erweiterung zu Intels "Thread Director" die verschiedene CPU-Kerne von Intel-Prozessoren im Gaming-Einsatz optimal organisiert. Eigentlich dachte man, dies hätte jener "Thread Director" bereits längst getan – die hohen mittels APO erzeugten Performance-Gewinne sprechen jedoch das Gegenteil. Stein des Anstosses ist dann, dass Intel das APO-Feature nur für die 14. Core-Generation freischalten wird, nicht jedoch für die technisch gleichen Prozessoren von 12. und 13. Core-Generation. An dieser Stelle könnte man sogar argumentieren, dass letzteren jenes Feature eigentlich zusteht, immerhin wurde dieselbe (grundsätzliche) Funktionalität bereits mit dem "Thread Director" versprochen.

Denkbar natürlich, dass die Mechanik hinter beiden Features jeweils gänzlich anders liegt: Thread Director soll möglichst automatisch und mit jeder Software arbeiten, während APO ("Application Optimization") schon vom Namen her eine klar Anwendungs-spezifische Sache ist und denkbarerweise somit auch Anwendungs-spezifische Feineinstellungen enthält. Zudem ist zur Frage der Wirkmächtigkeit einzuschränken, dass die derzeit zu sehenden hohen Performance-Gewinne voraussichtlich nicht zu verallgemeinern sind: Logischerweise hat Intel sein APO-Feature derzeit mit zwei Spiele-Titeln demonstriert, wo der Thread Director richtiggehend versagt. Bei der Masse der Spiele-Titel dürfte dies hingegen nicht so sein, so dass dort das Potential von APO viel kleiner oder eventuell auch gar nicht mehr vorhanden ist. Daran, dass hier Nutzern der 12. & 13. Core-Generation das volle Potential ihrer Prozessoren verweigert wird, ändert dieser Einwand jedoch nichts.

Die PC Games Hardware thematisiert einen YouTube-Test seitens TechTablets, welcher eine GeForce RTX 4090 per OCuLink mit einem Mini-PC als externe Grafikkarte paart. Die OCuLink-Verbindung liefert mit 63 Gbps deutlich mehr als Thunderbolt und USB4, welche derzeit auf 40 Gbps limitiert sind. Leider gab es mit dem 3DMark13 TimeSpy-Test nur ein einzelnes Benchmark-Ergebnis, welches sich mit anderen Tests vergleichen läßt. Die dort erzielten 32'459 Grafik-Punkte sind gut –11% langsamer, als was eine GeForce RTX 4090 im Desktop (laut UL-Angabe) schafft. Für eGPU-Verhältnisse wäre dies allerdings ein handelbarer Performance-Abschlag, da wurden auch schon viel drastischere Werte gemessen.

Nachteiligerweise ist der TimeSpy-Benchmark auch schon vergleichsweise alt und ist in selbigen kaum noch ein Einfluß von CPU wie PCIe-Bandbreite spürbar. Um wirklich zu beweisen, dass es die OCuLink-Verbindung deutlich besser als gewöhnliches Thunderbolt & USB4 kann, müsste man schon (direkt) vergleichende Spiele-Benchmarks aufstellen. So bleibt es (derzeit) beim reinen Verdacht, dass OCuLink eventuell eine gangbare Wahl für eGPU-Bedürfnisse sein könnte. In der Praxis hat sich das Thema "eGPU" aber eigentlich nie realisiert, da (bisher) die Anbindungen immer wieder gegenüber der Entwicklung auf dem Desktop zurückhingen und gleichzeitig die gutklassigen eGPU-Gehäuse zumeist völlig überteuert daherkamen. Auch die inzwischen größere Verbreitung an Thunderbolt-Ports im Notebook-Bereich hat daran nichts geändert, dass das Thema nur noch in einer (sehr) kleinen Nische existiert.