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News des 16. August 2022

AMD hat ein Livestream-Event für den 29. August zur Vorstellung seiner "nächsten Generation an Ryzen-Prozessoren" angekündigt. Jenes findet zu deutscher Zeit in der Nacht vom 29. auf 30. August um 1 Uhr morgens statt und wird auf AMDs YouTube-Channel zu sehen sein. Zu erwarten ist eine komplette Vorstellung der direkt in der Pressemitteilung genannten Zen-4-Architektur, anzunehmenderweise auch mit Produkt-Daten, Preisen und AMD-eigenen Performance-Angaben zu den ersten Ryzen-7000-Prozessoren. Das Datum wurde korrekt seitens WCCF Tech vorhergesagt (falsche Uhrzeit allerdings), insofern gibt es eine gute Chance darauf, dass auch deren aktualisierte Angabe zum eigentlichen Launch-Termin passen könnte.

Hardware Takt TDP/PPT Liste Release
Ryzen 9 7950X Zen 4, 16C/32T, 16+64 MB L2+L3 ?/5.7 GHz 170/230W ? 27. Sept. 2022 (?)
Ryzen 9 7900X Zen 4, 12C/24T, 12+64 MB L2+L3 ?/5.6 GHz 170/230W ? 27. Sept. 2022 (?)
Ryzen 7 7700X Zen 4, 8C/16T, 8+32 MB L2+L3 ?/5.4 GHz 105/142W ? 27. Sept. 2022 (?)
Ryzen 5 7600X Zen 4, 6C/12T, 6+32 MB L2+L3 ?/5.3 GHz 105/142W ? 27. Sept. 2022 (?)
Anmerkung: alle Angaben zu noch nicht vorgestellter Hardware basieren auf Gerüchten & Annahmen

Unklar bleibt allerdings, ob an diesem 27. September "nur" der Marktstart stattfindet und der eigentliche Launch samt unabhängigen Testberichten eventuell vorher passiert. Dies wäre zumindest aus Gründen der medialen Aufmerksamkeit zu empfehlen, da am 27. September auch Intel seine "Raptor Lake" Prozessoren vorstellen wird. In Intels Fall handelt es sich allerdings tatsächlich nur um eine reine Vorstellung, die unabhängigen Testberichte zur 13. Core-Generation kommen erst im später (angeblich in der Woche vom 17.-23. Oktober). Es wird also (voraussichtlich) nicht passieren, dass beide neuen Prozessoren-Generationen am selben Tag launchen: Im dümmsten Fall gibt es am 27. September den eigentlichen Ryzen-7000-Launch, bei Intel aber nur die offizielle Vorstellung. Logischerweise können sich alle Termine immer noch etwas verschieben.

PC Games Hardware und VideoCardz zitieren fernöstliche Berichte, nachdem zum Ende des Augusts nun endlich wirklich Bewegung in die Ampere/RDNA2-Grafikkartenpreise kommen soll. Sowohl AMD als auch nVidia wollen die Straßenpreise runtertreiben – augenscheinlich um die Alt-Generation aus den Lägern zu bekommen. Dabei will nVidia offenbar aggressiver als AMD vorgehen, sprich die höheren Preisschritte vornehmen. Aller Voraussicht nach wird es dabei jedoch zu keinerlei Listenpreis-Senkung (seitens AMD & nVidia) kommen, denn das Problem liegt – wie gestern ausgeführt – weniger in jetzt in die Lieferkette gehenden neuen Grafikkarten, sondern vielmehr bei den jetzt noch bei Grafikkarten-Herstellern, Distributoren und Einzelhändlern schmorenden Lagerbeständen, die üblicherweise zu klar höheren Preisen eingekauft wurden. Hiermit werden AMD & nVidia nachträgliche Rabatte geben bzw. die Aufteilung der minderen Einnahmen zwischen allen Parteien managen müssen, damit diese Lagerbestände endlich gegenüber dem Endkunden preisgesenkt angeboten werden können.

Streng abzuwarten bleibt allerdings, wie tief heruntergehend im Angebotsportfolio diese kommenden Straßenpreis-Senkungen reichen werden. Gut möglich, dass dies nur die Spitzen-Grafikkarten betrifft, welche schon dieses Jahr durch die NextGen-Modelle abgelöst werden – jedoch nicht Mittel- und Unterbau des Angebotsportfolios, welcher dieses Jahr noch nicht zur Ablösung ansteht. Im dümmsten Fall werden die Hoffnungen auf endlich einmal günstige GeForce RTX 3050, 3060 & 3060 Ti Grafikkarten (vorerst) enttäuscht, weil es hier nur um Preissenkungen bei Radeon RX 6900 & 6900 XT sowie GeForce RTX 3080 Ti, 3090 & 3090 Ti geht. Die "mittleren" Grafikkarten erreichen den Abverkaufsstatus vermutlich erst zum Jahresende, die kleineren Grafikkarten eventuell erst im Frühjahr 2023 – da sich über die Verzögerungen beim Ada-Release der Aufbau des NextGen-Portfolios nun stärker in Richtung des ersten Halbjahr 2023 orientiert. Dieses Jahr sieht vermutlich nur den Release weniger Spitzen-Grafikkarten – GeForce RTX 4090 sowie 1-2 Ausführungen von Navi 31.

Noch zu thematisieren sind die RDNA4-Infos von RedGamingTech @ YouTube – in einem Video mit Spezifikationen zu Radeon RX 7000 Grafikkarten, welche inzwischen etwas von der Realität überholt worden sind. Ergo kann man sich hier leider nicht aufs Detail versteifen, es könnte einiges falsch oder falsch interpretiert worden sein – und dennoch könnte anderes korrekt sein, denn der YouTuber konnte in der Vergangenheit über AMD oftmals korrekte Informationen vorhersagen (Stichwort "Infinity Cache" bei RDNA2). Vielleicht fällt der zu RDNA4 genannte "reprogramable custom block" eines Tages in die gleiche Kategorie. Als programmierbarer Block läßt sich selbiger für alles mögliche einsetzen, der bei der Sache angepeilte Vorteil (gegenüber festverdrahteten Einheiten) ist derzeit natürlich noch eher unklar.

RDNA 4
– This is very early info, most of the basic elements of the design are decided, but much can change between this info and launch. We'll know more likely late 2023. Target release date is what you may expect based on AMD's current cycle, late 2024 or early 2025.
– Uses GDDR7 memory (again, not surprising given release date).
– Clock frequencies apparently 'even higher' than RDNA 3 – and given RDNA 3 is rumored to be around 3ghz, you can speculate from here.
– Performance sees a HUGE bump yet again (no specific perf targets yet, sorry).
– Most interesting thing by far though, is that it features essentially a reprogramable custom block. For a very basic (but not totally accurate) idea of this, it seems to be similar to Xilinx IP, but totally custom and new technology for AMD. This technology can be used for everything from ML (like Tensor instructions) to augmenting Ray Tracing cores and more.

Quelle:  RedGamingTech @ YouTube, veröffentlicht am 8. August 2022

Für den Augenblick ist somit die Termin-Ansetzung vielleicht noch am ehesten interessant: Für die RDNA4-Generation lautet selbige auf Ende 2024 bis Anfang 2025 – sprich also doch mit einem 2-Jahres-Abstand zu RDNA3. Dies eröffnet gleichzeitig die gute Chance auf eine Refresh-Generation zur Radeon RX 7000 Serie – welche der YouTuber um den Jahreswechsel 2023/24 mit wiederum schlicht hochgesetzten Chip- und Speichertaktraten (24 Gbps) erwartet, aber ohne neue Hardware (äquivalent zum Radeon RX 65x0 Refresh). Nachdem AMD bei den ersten RDNA-Ausführungen noch recht schnell neue Generationen nachgeschoben hat, kommt nun wohl das im Grafikchip-Business übliche Modell zum tragen: Eine Grafikchip-Generation auf Basis einer neuen Architektur-Stufe braucht zwei Jahre, bis dahin bleibt eine Hardware-Generation aktuell. Ob man jene mittels Refresh-Lösungen auf Basis desselben Siliziums "streckt", spielt dafür keine Rolle – echte neue Hardware gibt es nur im grobem 2-Jahres-Abstand.