Das ZDNet Korea (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) beschäftigt sich mit den Stabilitäts-Problemen von "Raptor Lake" und notiert hierzu das bekannte Wissen: Intel empfiehlt seine "Intel Default Settings" als neue Standard-Settings der Mainboard-Hersteller, hat mit dem eTVB-Bug einen verschärfenden, aber nicht ursächlichen Fehler gefunden und arbeitet generell weiterhin daran, hier noch etwas griffiges zu finden, was dann auch zu einer Lösung des Problems führt. Genau dies ist nämlich mittlerweile der springende Punkte im PC-Business: Ohne einer eindeutigen Lösung (die "Intel Default Settings" sind augenscheinlich nicht derart gemeint) dürfte das Verbraucher-Vertrauen leiden und sich Intels nächste Desktop-Generation "Arrow Lake" womöglich schlechter verkaufen – wie ein nicht genannter Mainboard-Hersteller gegenüber dem ZDNet angab:

Wenn das Stabilitätsproblem nicht eindeutig gelöst wird, wird es das Misstrauen der Verbraucher verstärken und den Absatz von Intels neuem Prozessor 'Arrow Lake' für Desktop-PCs, den Intel im vierten Quartal auf den Markt bringen wird, verringern.
Quelle:  Mitarbeiter eines nicht genannten Mainboard-Herstellers gegenüberZDNet Korea, veröffentlicht am 26. Juni 2024, maschinell übersetzt ins Deutsche

Dies mag für Deutschland mit seiner im DIY-Segment eindeutigen Marktpräferenz pro AMD keine große Rolle spielen, aber in Südkorea ist das Prozessoren-Geschäft im DIY-Segment eher Intel-lastig, erst in jüngerer Vergangenheit halbwegs ausgeglichen und zuletzt konnte sogar erstmals AMD mit kleinem Vorsprung die Marktführerschaft übernehmen. In diesem Markt ist für AMD allerdings eben noch sehr viel mehr zu holen, ergo kommen jene Stabilitäts-Probleme für Intel zur Unzeit. Sicherlich muß etwas, was mit "Raptor Lake" passiert, keineswegs bei "Arrow Lake" wieder auftauchen, allem Anschein nach will Intel bei Arrow Lake den Stromdurst sogar wieder etwas drosseln. Aber schlechte Geschehnisse färben einfach auf andere Produkte ab, gerade wenn jene nicht zeitnah sowie zufriedenstellend gelöst werden können. Für Intel ist es an dieser Stelle ein klein wenig von Nachteil, dass Raptor Lake inkl. des Architektur-gleichen "Alder Lake" so vergleichsweise lange für Intel im Markt steht: Dies sind immerhin drei CPU-Generationen – was die Menge potentiell betroffener Nutzer hochzieht.

Die PC Games Hardware weist auf einen Leserartikel aus dem PCGH-Forum hin, welcher sich mit dem Thema "Speicherübertaktung bei AMDs X3D-Prozessoren" beschäftigt. Hierzu gibt es oft die Ansicht, dass dies auf AMDs X3D-Modellen wenig etwas bringt, der extra große Level3-Cache bereits die (bessere) Performance unter Spielen erzwingt. Gemäß dem Leserartikel läßt sich dies allerdings gut relativeren: Zwar bringt eine Speicherübertaktung beim Ryzen 9 5900X etwas mehr an Spiele-Performance ein (+13-16% von DDR4/3200 auf DDR4/3800) als beim Ryzen 7 5800X3D (+8-12%), allerdings liegen die Ergebnisse nicht gerade drastisch auseinander und nähern sich immer weiter an, je stärker man auf die Minimum-Frameraten schaut (+14,1% vs +11,7+ unter 0,2% low fps). Daneben unterstreicht der Artikel den hohen Wert der Speicherübertaktung für die Spieleperformance, gegenüber welcher viele andere Tuning-Möglichkeiten im Prozessoren-Bereich weit zurückstecken müssen.

Laut WCCF Tech sollen AMDs neue Mainboard-Chipsätze X870E und X870 am 30. September antreten, was man als zeitnah zum Launch von Zen 5 X3D wertet. Zu selbigem wird derzeit in der Gerüchteküche ein September-Termin herumgereicht, allerdings bislang noch ohne exaktes Datum – was möglicherweise nunmehr der 30. September sein könnte. Wie bekannt wird AMD seine regulären Zen5-basierten Desktop-Prozessoren irgendwann im Juli herausbringen, wozu derzeit in der Gerüchteküche das (unbestätigte) Datum des 31. Juli umgeht. Da die Zen5-basierte Mobile-Modelle von "Strix Point" nunmehr schon am 15. Juli erscheinen sollen, deutet sich eine Release-Abfolge von "Strix Point" (Mobile) vor "Granite Ridge" (Desktop) hin – was für AMD sehr ungewöhnlich wäre und demzufolge eine bewußte Entscheidung darstellen sollte. Jene Entscheidung reflektiert zum einen die Bedeutung des Mobile-Marktes, wo nahezu doppelt so viele PCs abgesetzt werden wie im Desktop-Markt – und natürlich auch den Punkt, dass AMD im Mobile-Markt die größeren Reserven hat, dort viel mehr Marktanteile zu erobern sind.

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