Mit der GeForce RTX 30 Mobile-Serie [1] hat nVidia zur CES 2021 eine neue, Ampere-basierte Serie an Mobile-Grafiklösungen vorgestellt, welche derzeit in Form erster Notebooks in den Markt kommt. Wie bei allen jüngeren Mobile-Serien verfügen auch die GeForce RTX 30 Mobile-Beschleuniger über einen TGP-Rahmen und damit eine vergleichsweise wandelbare Performance. Bei der GeForce RTX 30 Mobile-Serie ist dies nun erstmals einer breiteren Öffentlichkeit aufgefallen, sicherlich forciert durch nVidias Entscheidung, auf die Begriffe "MaxQ" und "MaxP" zur groben Performance-Angabe zu verzichten – obwohl auch jene ziemlich wandelbar waren (und noch sind). In Folge dessen gab es erstmals Mobile-Benchmarks unter Berücksichtigung und Angabe der jeweils vorliegenden TGP zu beobachten, womit es mittels nachfolgendem Überblicks-Artikel möglich sein sollte, die Performance von nVidias GeForce RTX 30 Mobile-Serie zumindest grob (gegeneinander wie auch im Vergleich zum Desktop) einzuordnen.
Vorab zur Begriffs-Erklärung: Das Power-Limit bzw. die TDP wird seitens nVidia für seine Mobile-Grafiklösungen mittels des Begriffs "TGP" (Total Graphics Power) spezifiziert. Zusätzlich zum Basis-TGP darf der Notebook-Hersteller auch noch einen dynamischen Spielraum ("Dynamic Boost 2.0") aktivieren, welcher auf einer dynamischen Umschichtung von TDP-Reserven zwischen CPU und GPU aufbaut. Hierbei hofft man, dass speziell die CPU noch ein paar TDP-Reserven übrig hat und man jene dann dynamisch dem Grafikchip zusprechen kann – ausgehend von der These, dass das Kühlsystem des vorliegenden Notebooks für eine spezifikationsgerechte Volllast sowohl von CPU als auch GPU ausgelegt ist. Unter rein GPU-limitierten Benchmarks sollte man damit durchaus etwas herausholen können, gerade theoretische Tester dürften hierauf anschlagen (Spiele wiederum weniger). Allerdings wird der Effekt immer deutlich kleiner ausfallen gegenüber einer im gleichen Maßstab angehobenen Basis-TGP, da üblicherweise immer nur dynamisch für ein paar Sekundenbruchteile beschleunigt werden dürfte.
Sofern das Kühlssystem des vorliegenden Notebooks nicht für diese hohe Dauerlast ausgelegt ist, wird zudem zuerst das Temperatur-Limit den Grafikchip herunterregeln, unabhängig etwaiger TGP-Reserven. Leider kann man den Effekt des dynamischen Spielraums derzeit nur schätzen, da zu selbigem keine spezifischen Benchmarks vorliegen – und dies dann natürlich je nach Notebook-Modell auch jeweils anders ausgehen wird. Generell sollte man sich hiervon vor dem Vorliegen beweiskräftiger Benchmarks besser nicht zu viel versprechen: Ein dynamischer Spielraum von 15 Watt könnte vielleicht einen Performance-Effekt von 3-5% ergeben, im Idealfall auch etwas mehr, bei unzureichender Kühlung auch gar nichts ergeben. Deswegen ist es wichtig, den dynamischen Spielraum möglichst explizit anzugeben – und nicht nur die maximale TGP, wie jene in nVidias Treibern auftaucht oder bei vielen Notebook-Herstellern notiert wird. Als praktikable Angabe hat sich dabei das Modell "Basis-TGP – maximale TGP" herauskristallisiert (Beispiel: "80-100W"): Hiermit sieht man direkt minimale und maximale TGP, der dynamische Spielraum ergibt sich aus der Subtraktion beider Werte.
Jene Angabe ist nunmehr bei allen ernst gemeinten Tests von Mobile-Grafiklösungen zu bringen, denn die Mobile-Grafiklösungen von nVidia sind wie gesagt sehr wandelbar – eine GeForce RTX 3080 Laptop könnte mit nur 80 Watt TGP antreten, oder auch gleich mit 165 Watt. In der Praxis nutzen die Notebook-Hersteller diese Möglichkeiten jedoch nicht ganz aus: Augenscheinlich orientieren sich die allermeisten MaxQ-Lösungen am unteren Ende der TGP-Skala, oftmals auch mit nur geringem dynamischen Boost. Bei den Standard-Lösungen gibt es eine größere Variabilität, allerdings sind zwei grundsätzliche Stoßrichtungen zu erkennen: Notebooks im mittleren TGP-Bereich bei um die 100 Watt herum – und Notebooks, welche die TGP-Reserven fast oder ganz ausnutzen (so etwas wie "MaxP"-Varianten). Hierbei geht es augenscheinlich schlicht um das gewählte Kühlsystem, welches für höhere TGPs natürlich entsprechend ausgelegt sein muß – was nur bei wenigen, speziell derart gedachten Notebook-Modellen der Fall ist. Dennoch bleibt es dabei: Jede denkbare Variante ist möglich und könnte auch erscheinen – womit der Notebook-Käufer vor dem Kauf sowohl die TGP-Werte ermitteln als auch auf das Vorhandensein eines ausreichendes Kühlsystems (mittels Testberichten) prüfen muß.
Hardware | MaxQ | Standard | |
---|---|---|---|
GeForce RTX 3080 Laptop | GA104, 48 SM @ 256 Bit, 8/16 GB GDDR6 | 80-145W Basis-TGP, plus dynamisch 0-20W, 12 Gbps |
115-150W Basis-TGP, plus dynamisch 0-15W, 14 Gbps |
GeForce RTX 3070 Laptop | GA104, 40 SM @ 256 Bit, 8 GB GDDR6 | 80-120W Basis-TGP, plus dynamisch 0-20W, 12 Gbps |
115-125W Basis-TGP, plus dynamisch 0-15W, 14 Gbps |
GeForce RTX 3060 Laptop | GA106, 30 SM @ 192 Bit, 6 GB GDDR6 | 60-110W Basis-TGP, plus dynamisch 0-20W, 12 Gbps |
80-115W Basis-TGP, plus dynamisch 0-15W, 14 Gbps |
Bezüglich Benchmarks der GeForce RTX 30 Mobile-Lösungen kann derzeit auf die Ausarbeitungen von ComputerBase [2] (plus GeForce RTX 3060 Laptop [3]), Golem [4], Notebookcheck [5] (plus GeForce RTX 3060 Laptop [6]) sowie TechSpot [7] zurückgegriffen werden, welche erst einmal die Grundbedingung einer (zumeist) soliden TGP-Angabe erfüllen. Teilweise sind selbst die in diesen Artikeln notierten TGP-Angaben noch nicht wirklich vollständig, aber man kann hierzu inzwischen auf die Aufstellungen seitens Notebookcheck zurückgreifen, welche (bekannte) TGP- und Taktraten-Angaben für jedes aktuelle Notebook mit GeForce RTX 30 Mobile-Grafiklösung fein säuberlich auflisten: GeForce RTX 3060 Laptop [8], GeForce RTX 3070 Laptop [9] & GeForce RTX 3080 Laptop [10]. Die Angaben zu den benutzten Notebooks wie Prozessoren waren dagegen nahezu vollständig – wobei fast nur moderne, leistungsfähige Prozessoren-Modelle verwendet wurden und somit Differenzen in der CPU-Leistung (normalerweise) in den Hintergrund treten sollten. Nichtsdestotrotz weisen alle Notebook-Benchmarks natürlich weiterhin ein Restrisiko auf, dass unterschiedliche Geräte trotz gleicher Hardware beachtbare Performance-Unterschiede aufweisen können und Verallgemeinerungen auf Basis des Tests einzelner Geräte eigentlich nur unter Irrtums-Vorbehalt getroffen werden können.
Die ComputerBase [3]-Benchmarks zu GeForce RTX 30 Mobile sind mit die vollständigsten, da alle drei neuen Mobile-Grafiklösungen unter zwei Auflösungen im Test waren. Etwas mager ist die Verwendung von jeweils nur drei Benchmarks, selbst wenn die herausgekommenen Zahlen ganz solide aussehen. Die verschiedenen TGP-Klassen wurden seitens der ComputerBase rein (auf demselben Notebook) simuliert, was allerdings unter einen gewissen Vorbehalt zu stellen ist. Schließlich arbeitet hier ein auf 80 Watt Grafik-TGP limitiertes Notebook weiterhin mit einer Kühlung, welche auf maximal 130 Watt Grafik-TGP ausgelegt ist – was zumindest theoretisch ein Vorteil gegenüber einem Notebook sein sollte, dessen Kühlung wirklich nur auf 80 Watt Grafik-TGP ausgelegt ist. Wahrscheinlich ist die hierbei herauskommende Performance-Differenz aber doch eher gering, denn auch die TGP-simulierten Werte der ComputerBase sehen vergleichsweise solide aus: Mit geringen Performance-Differenz, wo es nur 10 Watt weniger sind – und dann mit erheblichen Performance-Differenzen, wo größere Watt-Unterschiede simuliert wurden.
ComputerBase | Hardware | FullHD | 4K |
---|---|---|---|
GeForce RTX 3070 | Desktop (220W) | 100% | 100% |
GeForce RTX 3080 Laptop (90-105W) | Schenker XMG 17 Pro, Core i7-10870H | 67% | 73% |
GeForce RTX 3080 Laptop (sim. 95W) | Schenker XMG 17 Pro, Core i7-10870H | 65% | 68% |
GeForce RTX 3070 Laptop (90-105W) | Gigabyte Aero 15 OLED, Core i7-10870H | 65% | 66% |
GeForce RTX 3070 Laptop (sim. 95W) | Gigabyte Aero 15 OLED, Core i7-10870H | 61% | 64% |
GeForce RTX 3070 Laptop (80-85W) | Asus TUF Dash F15, Core i7-11370H | 50% | 56% |
GeForce RTX 3060 Laptop (115-130W) | Schenker XMG Core 17, Ryzen 5800H | 66% | 62% |
GeForce RTX 3060 Laptop (sim. 105W) | Schenker XMG Core 17, Ryzen 5800H | 63% | 57% |
GeForce RTX 3060 Laptop (sim. 80W) | Schenker XMG Core 17, Ryzen 5800H | 56% | 49% |
GeForce RTX 2070 Mobile (90W) | Razer Blade 15 Base Model 2020, Core i7-10750H | 49% | 48% |
GeForce GTX 1660 Ti Mobile (80W) | Razer Blade 15 Base Model 2019, Core i7-9750H | 43% | 41% |
gemäß der Ausführungen der ComputerBase [3] unter 3 Spiele-Benchmarks |
Positiverweise hat die ComputerBase auch eine GeForce RTX 3070 aus dem Desktop-Segment mitlaufen lassen, welche sich perfekt als Performance-Anker für diese ganze Betrachtung eignet: Die Chip-Basis ist mit dem GA104-Chip dieselbe wie bei GeForce RTX 3070/3080 Laptop, zudem ist die Performance der GeForce RTX 3070 Desktop ausreichend solide bekannt [11]. Somit ist zu erkennen, dass eine auf mittelprächtiger TGP laufende GeForce RTX 3080 Laptop im Bestcase unter der 4K-Auflösung (mit somit negierbarem Einfluß der CPU) auf 73% der Performance einer GeForce RTX 3070 Desktop herauskommt. Eine bei der TGP weiter ausgefahren GeForce RTX 3080 Laptop sollte jener Desktop-Lösung dann nochmals näher kommen, vermutlich sind ca. 90% des Performance-Niveaus der GeForce RTX 3070 Desktop derzeit das maximal mögliche. Dafür müsste man dann allerdings einen wahren Notebook-Boliden mit 150 Watt Grafik-TGP samt dafür passender Kühllösung aufstellen.
Die Performance-Differenzen zwischen GeForce RTX 3070 Laptop und 3080 Laptop sind bei der ComputerBase vergleichsweise gering, sicherlich auch resultierend aus den eher geringen TGP-Unterschieden und dem Punkt, dass hierbei überall der gleiche GA104-Grafikchip zum Einsatz kommt. In dieser Konstellation spielt es augenscheinlich keine so große Rolle, ob man mit mehr freigeschalteten Shader-Clustern samt niedrigerer TGP oder weniger freigeschalteten Shader-Clustern samt hoher TGP anrückt – die Ergebnisse ähneln sich oder liegen zumindest nicht weit auseinander. Eine Abweichung hierfür liegt bei der GeForce RTX 3070 Laptop im "Asus TUF Dash F15" Notebook vor, wofür mehrere Erklärungen herangezogen werden können: Zum einen ist die CPU in diesem Einzelfall deutlich abweichend, hier kam nur ein Vierkerner von Tiger Lake-H35 zum Einsatz. Andererseits handelt es sich hierbei auch um eine dedizierte MaxQ-Lösung mit nur 80 Watt Basis-TGP und 5 Watt dynamischem Spielraum – womöglich ist also auch das Kühlsystem grenzwertig und limitiert vielleicht hier und da die Performance etwas.
Sehr starke Skalierungs-Ergebnisse gibt es dann bei der GeForce RTX 3060 Laptop unter den TGP-Klassen 80W, 105W und 130W zu beobachten. Dabei wäre natürlich auch einzurechnen, dass die GeForce RTX 3060 Laptop auf 130 Watt TGP dann schon nahe dem TDP-Wert von deren Desktop-Ausführung kommt, welcher bei 170 Watt liegt. Damit dürfte es normal sein, dass die jeweilige Desktop-Lösung dann sogar in Sichtweite gerät. Vermutlich kommt die GeForce RTX 3060 Laptop in dieser Maximal-Konfiguration mit 130 Watt TGP (wiederum) auf knapp bis zu 90% des Performance-Niveaus der GeForce RTX 3060 Desktop heraus (was natürlich noch deren exakte Performance-Bestimmung zum am 25. Februar anstehenden Launch abzuwarten bleibt). Rein auf Mobile-Seite gibt es zudem einiges zur Performance-Effizienz höherer TGP-Werte zu erfahren: Zwischen 80W und 115-130W TGP werden für +26% Mehrperformance bei der GeForce RTX 3060 Laptop immerhin +44-63% mehr TGP benötigt, was auf eine maßvolle, grob 50%ige Effizienz der TGP-Steigerung schließen läßt.
Eine weitere wichtige Quelle dieserart Mobile-Benchmarks ist regelmäßig Notebookcheck [5], welche genauso alle drei neuen Mobile-Lösungen sowie wiederum die GeForce RTX 3070 Desktop im Test hatten. Leider gab es dabei wohl ein Problem mit der passenden CPU-Performance, denn die FullHD- und WQHD-Benchmarks der GeForce RTX 3070 Desktop bei Notebookcheck schlagen voll aus dem Rahmen, teilweise wurde da der klar größeren GeForce RTX 3080 (!) eine beachtbar niedrigere Performance zugewiesen. Insofern konnten nur im Fall der 4K-Benchmarks die Werte der GeForce RTX 3070 Desktop als Anker übernommen werden, für die beiden anderen Auflösungen wurde eine Interpolation anhand der anderen vorliegenden Benchmark-Werte versucht. Jene kann nicht perfekt sein, verändert allerdings in jedem Fall nicht die Werterelationen der ausgemessenen Mobile-Lösungen untereinander, deren Abstände sind jederzeit belastbar. Daneben konnten einige der von Notebookcheck angesetzten Benchmarks wegen schwer kurioser Werte nicht benutzt werden, allerdings ergeben die letztlich ausgewählten 11 Benchmarks (keine theoretischen Tester) immer noch den breitesten Testparcour unter den hier betrachteten Benchmarks.
Notebookcheck | Hardware | FullHD | WQHD | 4K |
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GeForce RTX 3070 | Desktop (220W) | 100% | ||
GeForce RTX 3080 Laptop (90-105W) | Gigabyte Aero 17 HDR YC, Core i9-10980HK | 69% | 72% | 75% |
GeForce RTX 3080 Laptop (80-100W) | Asus ROG Zephyrus G15 GA503Q, Ryzen 9 5900HS | 63% | 65% | 68% |
GeForce RTX 3070 Laptop (125-140W) | Schenker XMG Neo 17 Ampere, Ryzen 7 5800H | 69% | 74% | 76% |
GeForce RTX 3070 Laptop (80-85W) | Asus TUF Dash F15 FX516P, Core i7-11370H | 52% | 54% | 54% |
GeForce RTX 3060 Laptop (115-130W) | Schenker XMG Core 17, Ryzen 7 5800H | 57% | 59% | 53% |
GeForce RTX 2080 Mobile (?W) | MSI GT76 Titan DT 9SG, Core i9-9900K | 69% | 70% | 72% |
GeForce RTX 2070 Mobile (?W) | MSI GP65 Leopard 9SF, Core i7-9750H | 54% | 55% | 54% |
gemäß der Ausführungen von Notebookcheck [5] unter 11 Spiele-Benchmarks; 100% = interpolierte GeForce RTX 3070 Desktop |
Erneut ist hierbei der Effekt zu sehen, dass sich bei den GeForce RTX 3070/3080 Laptops die Performance unter geringen TGP-Differenzen nicht gewaltig unterscheidet. Die nur mit 80-85W TGP laufende GeForce RTX 3070 Laptop im "Asus TUF Dash F15" kommt auch hier wiederum nicht berühmt weg, wobei Notebookcheck nur eine andere GeForce RTX 3070 Laptop in Gewand von gleich 125-140W TGP im Test hatten. Im Vergleich dieser beiden 3070er Lösungen ergibt sich für eine TGP-Differenz von +56-65% ein Performance-Unterschied von +41% unter der 4K-Auflösung, was dann eine sogar beachtbar bessere Skalierung bzw. TGP-Effizienz als beim ComputerBase-Beispiel mit der GeForce RTX 3060 Laptop ist. Hier existiert wohl ein gewisser Spielraum, welchen man aber dennoch in einer groben Faustregel abbilden kann: Eine Anhebung der TGP sollte zu einer Mehrperformance von 50-70% des Niveaus der TGP-Steigerung führen. Diese betrifft typische Notebook-TGPs, denn wenn man Desktop-Wattagen nahekommt, wird die Performance-Effizienz von TGP-Steigerungen hingegen unterhalb von +50% rutschen.
Die GeForce RTX 3060 Laptop auf 115-130W kommt bei Notebookcheck dann beachtbar schwächer als bei der ComputerBase weg – dies allerdings primär unter der 4K-Auflösung, wo jener 6-GB-Grafiklösung dann augenscheinlich hier und da der Speicher ausgeht (oder aber die Speicherbandbreite angesichts des 192-Bit-Interfaces nicht ausreichend ist). Sehr gut ist mit den Notebookcheck-Benchmarks zu sehen, wie eine starke GeForce RTX 3070 Laptop sich schon mit einer mittelmäßigen GeForce RTX 3080 Laptop anlegen kann. Hier kommt natürlich wieder der Effekt des gleichen Grafikchips zum tragen – was dann zwischen GeForce RTX 3060 Laptop und GeForce GTX 3070 Laptop nicht mehr der Fall ist. Auch hier kommt die kleinere Mobile-Grafiklösung mit höherer TGP etwas vor der nominell größeren Mobile-Grafiklösung mit kleinerer TGP heraus, dafür wird allerdings in diesem Fall ein klar größerer TGP-Abstand benötigt. Generell verfestigt sich damit das Bild, dass die nominell kleineren Mobile-Grafiklösungen bei passender TGP die größeren Mobile-Grafiklösungen jederzeit erreichen und teilweise sogar schlagen können.
Notebookcheck haben zudem auch Vergleichs-Objekte aus früheren Mobile-Generationen in Form von GeForce RTX 2070 & 2080 Mobile mitlaufen. Deren TGP-Werte sind zwar nicht bekannt, aber zumindest die GeForce RTX 2080 Mobile scheint anhand ihrer Benchmark-Werte einen vergleichsweise hohen TGP-Wert (Richtung 150 Watt) aufzuweisen, da jene gut mit GeForce RTX 30 Mobile-Lösungen mithalten kann. Ihr gutes Performance-Ergebnis wird aber natürlich auch nur durch eine entsprechend geringere Energieeffizienz erzielt, die GeForce RTX 3080 Laptop kommt auf eine vergleichbare Performance zu einer klar niedrigeren TGP. Um dies genauer zu ermitteln, fehlen derzeit allerdings sowohl die exakten TGP-Angaben für diese früheren GeForce RTX 20 Mobile-Lösungen als auch Tests mit wirklich ausgefahrenen GeForce RTX 3080 Laptop Grafiklösungen auf TGPs um die 150 Watt. Trotzdem scheint es so, als wären unsere früheren Schätzungen zur Performance der GeForce RTX 20 Mobile-Lösungen [12] wohl grundlegend etwas zu niedrig angesetzt – bedingt natürlich dadurch, dass seinerzeit kaum Benchmarks und noch weniger konkrete TGP-Angaben vorlagen, oftmals rein auf Basis der technische Daten geschätzt werden musste.
Der Test von Golem [4] bringt wiederum belastbare Vergleichswerte zur GeForce RTX 3070 Desktop mit bzw. konzentriert sich gänzlich auf die Performance-Einordnung einer auf 115-130W TGP laufenden GeForce RTX 3080 Laptop gegenüber Desktop-Beschleunigern. Die Performance der GeForce RTX 3060 Ti aus dem Desktop-Segment wird dabei zwar nicht ganz erreicht, aber der unter am wenigsten auf die (logischerweise unterschiedliche) CPU-Performance reagierenden 4K-Auflösung liegt die Differenz bei gerade einmal ±6%. Die hierbei auf wie gesagt 115-130W TGP in einem "Asus Zephyrus Duo 15 GX551" Notebook laufenden GeForce RTX 3080 Laptop scheint eine der schnellsten derzeit erhältlichen 3080er Mobile-Lösungen zu sein, an deren Performance-Werte dürfte dann auch eine GeForce RTX 3070 Laptop auf höchstmöglicher TGP nicht mehr herankommen. Umgerechnet auf den 3DCenter Performance-Index [16] würde diese GeForce RTX 3080 Laptop im übrigen auf ~1230% unter FullHD bzw. ca. ~200% unter UltraHD/4K kommen – was grob der Performance der GeForce RTX 2080 FE Desktop entspricht.
Golem | Hardware | FullHD | WQHD | 4K |
---|---|---|---|---|
GeForce RTX 3070 | Desktop (220W) | 100% | 100% | 100% |
GeForce RTX 3060 Ti | Desktop (200W) | 90% | 89% | 88% |
GeForce RTX 3080 Laptop (115-130W) | Asus Zephyrus Duo 15 GX551, Ryzen 9 5900HX | 78% | 81% | 83% |
gemäß der Ausführungen von Golem [4] unter 5 Spiele-Benchmarks |
Die letzten zu betrachtenden Benchmarks kommen vom TechSpot [7], welche zwar nur die GeForce RTX 3060 Laptop in zwei TGP-Varianten im Test hat, dafür hingegen vergleichsweise breite Benchmarks zu nVidias Vorgänger-Generation samt auch solider TGP-Angaben zu diesen bereithält. Die zwei Werte zur GeForce RTX 3060 Laptop beim TechSpot liegen erst einmal untypisch nahe beeinander, womöglich eine Folge der Verwendung des gleichen Notebooks und aber unterschiedlicher Prozessoren (unter reinen FullHD-Benchmarks). Am interessantesten ist hierbei der Benchmark-Wert der GeForce RTX 2060 Super Mobile mit satten 200 Watt TGP, sprich dem Maximum, was die GeForce RTX 20 Mobile-Serie bieten konnte. Jenes kann auf dieser extrem hohen und sicherlich außergewöhnlichen TGP durchaus mit den schnellsten GeForce RTX 30 Mobile-Lösungen mithalten – erst wenn diese ebenfalls auf 200 Watt TGP gehen, würde sich wohl eine echte Performance-Differenz ergeben.
TechSpot | Hardware | FullHD |
---|---|---|
GeForce RTX 3060 Laptop (115-130W) | Schenker XMG Apex 17, Ryzen 7 5800H | 60% |
GeForce RTX 3060 Laptop (80-95W) | Schenker XMG Apex 17, Core i7-10870H | 54% |
GeForce RTX 2080 Super Mobile (200W) | ?, Core i9-10980HK | 76% |
GeForce RTX 2070 Super MaxQ (90W) | Gigabyte Aorus 15G, Core i7-10875H | 53% |
GeForce RTX 2060 Mobile (90W) | ?, Ryzen 7 4800H | 44% |
gemäß der Ausführungen von TechSpot [7] unter 9 Spiele-Benchmarks; 100% = interpolierte GeForce RTX 3070 Desktop |
Leider war es dann auch schon mit belastbaren Benchmarks zur GeForce RTX 30 Mobile-Serie. Zwei gute und zwei kurze Benchmark-Serien sind dabei keine besonders berühmte Ausbeute, da dürfen sich die anderen Hardwaretester gern noch ins Zeug legen. Auf was es ankommt, um dabei gute Benchmarks mit belastbaren Aussagen herauszubekommen, war schon dem vorstehenden Text (und zwischen den Zeilen) zu entnehmen: Als Grundbedingung gilt natürlich die Angabe der benutzten TGP (möglichst im Schema "Basis-TGP – maximale TGP"), eine weitere Bedingung liegt sicherlich in einer gewissen Anzahl von Benchmark-Titeln (nicht unterhalb von 5, ein gutes Niveau sind 8-12). Relevant sind natürlich gute Vergleichsobjekte, ob von GeForce RTX 30 oder früher (bei früheren Mobile-Lösungen die TGP-Angabe nicht vergessen!) und jederzeit gern gesehen ist der Vergleich zu einer Desktop-Lösung, weil sich erst dann die erreichte Performance-Höhe wirklich solide einordnen läßt.
Selbst vorstehende Benchmarks erfüllen diese Bedingungen jeweils nur partiell, allein im Mix der Ergebnisse läßt sich eine halbwegs sinnvolle Gesamtwertung aufbauen. Jene ist derzeit noch durch die eigentlich unzureichende Benchmark-Anzahl ziemlich ungenau wie fehleranfällig – aber wenigstens ein grober Performance-Überblick zu den Mobile-Lösungen der GeForce RTX 30 Serie soll nachfolgend doch geboten werden. Selbiger wurde nach einigen markanten TGP-Klassen gestaffelt, denn natürlich bleibt es bei der enormen Wandelbarkeit der Performance dieser Mobile-Lösungen. Jene TGP-Klassen bezeichnen die real anliegende TGP, orientieren sich also primär an der Basis-TGP zuzüglich eines kleinen Zuschlags an dynamischem Boost. Unter der 65W-Klasse könnte man somit beispielsweise eine Mobile-Grafiklösung mit 60W Basis-TGP samt 10-15W dynamischen Boost einordnen, wovon in der Realität vielleicht nur ca. 5 Watt wirksam werden. Alle nachfolgenden Performance-Abschätzungen wurden allein für die 4K-Auflösung angestellt, da die abweichende CPU-Power im Mobile-Segment alle Benchmarks unter kleinen Auflösungen zu stark beeinflußt. Als Werte-Maßstab wurde der 3DCenter UltraHD/4K Performance-Index [17] mit der GeForce RTX 3070 Desktop auf 245% Index-Punkten angesetzt:
4K-Performance | TGP ~65W | TGP ~90W | TGP ~120W | TGP ~150W | Performance-Spannweite |
---|---|---|---|---|---|
GeForce RTX 3070 Desktop | - | - | - | - | 245% bei 220W GCP |
GeForce RTX 3080 Laptop | - | ~170% | ~190% | ~210% | ~160-220% bei 80-165W TGP |
GeForce RTX 3070 Laptop | - | ~155% | ~175% | - | ~145-190% bei 80-140W TGP |
GeForce RTX 3060 Laptop | ~110% | ~135% | ~150% | - | ~105-150% bei 60-130W TGP |
aktualisiert am 8. März 2021 auf Basis neuer Werte (siehe Nachträge) Anmerkung: Genauigkeit ±5 Prozentpunkte ... Performance-Angaben gemäß dem 3DCenter UltraHD/4K Performance-Index [17] |
Das herauskommende Ergebnis ist nochmals leicht stärker als bei der letzten Performance-Abschätzung [1] im Rahmen der CES-Vorstellung dieser Mobile-Beschleuniger, ist nun aber wie zu sehen ganz passabel über reale Benchmarks abgedeckt. Mit obenstehender Tabelle sollte (unter korrekter Anwendung der Prozentrechnung) eine grobe Performance-Orientierung für jedes Notebook mit GeForce RTX 30 Mobile-Grafik möglich sein, sofern nur dessen TGP-Werte bekannt sind. Nicht eingerechnet werden konnten hierbei natürlich Fälle von unzureichenden Kühllösungen, wo die Notebook-Grafikchips dann zu oft zur Taktraten-Drosselung aus thermischen Gründen greifen müssen. Genauso wurde hierbei zugunsten der durchgehenden Verwendung der 4K-Auflösung der Effekt der nur 6 GB Grafikkartenspeicher der GeForce RTX 3060 Laptop nicht beachtet, welche bei einigen Benchmarks unter der 4K-Auflösung schon Nachteile zeigte. Wer lieber in Relationen zur Desktop-Performance der GeForce RTX 3070 rechnet, findet nachfolgend die gleiche Auflistung noch einmal normiert auf diese Desktop-Grafikkarte:
4K-Performance | TGP ~65W | TGP ~90W | TGP ~120W | TGP ~150W | Performance-Spannweite |
---|---|---|---|---|---|
GeForce RTX 3070 Desktop | - | - | - | - | 100% bei 220W GCP |
GeForce RTX 3080 Laptop | - | ~69% | ~78% | ~85% | ~65-89% bei 80-165W TGP |
GeForce RTX 3070 Laptop | - | ~64% | ~71% | - | ~59-77% bei 80-140W TGP |
GeForce RTX 3060 Laptop | ~46% | ~55% | ~61% | - | ~43-62% bei 60-130W TGP |
aktualisiert am 8. März 2021 auf Basis neuer Werte (siehe Nachträge) Anmerkung: Genauigkeit ±2 Prozentpunkte ... Performance-Angaben normiert auf die 4K-Performance der GeForce RTX 3070 Desktop @ 100% |
Zurückkommend zur eigentlichen Technik wäre noch der Punkt zu erwähnen, dass nVidia sowohl bei GeForce RTX 3060 Laptop als auch GeForce RTX 3080 Laptop den jeweils passenden, Chip-gleichen Desktop-Lösungen (im ersteren Fall die GeForce RTX 3060, im zweiteren Fall die GeForce RTX 3070 – nicht 3080) mit seinen Mobile-Ausführungen erstaunlich nahekommt. Grob sind es jeweils 90% des Desktop-Niveaus, welches die Mobile-Beschleuniger erreichen – sicherlich leicht bevorteilt durch jeweils zwei mehr freigeschaltete Shader-Cluster bei den Mobile-Modelle, aber dennoch ein Zeichen hoher Effizienz. Umgedreht bedeutet dies allerdings auch, dass für die gut nur 10% Mehrperformance der Desktop-Beschleuniger dann drastisch mehr Energie investiert werden muß, in beiden Fällen liegt die Desktop-TDP jeweils über +30% höher als die höchste Mobile-TGP. Dies zeigt darauf hin, dass die Möglichkeiten des zugrundeliegenden Siliziums sich hier schon stark dem Ende zuneigen – was der Desktop-Nutzer dann auch über eine klar unterdurchschnittliche Übertaktungseignung zu spüren bekommt. Möglicherweise sieht man hierbei auch eine Eigenheit der Samsung-Fertigung der aktuellen Ampere-Beschleuniger, welche nur bis zu einem gewissen Maß Taktbarkeit und Energieeffizienz ermöglicht, dann jedoch schnell limitiert.
In jedem Fall ist nVidia mit dieser Mobile-Generation rein auf Chip-Seite durchaus wieder sehr nah an der Desktop-Performance dran. Namenstechnisch passt es natürlich nicht, denn hierbei hat sich nVidia einige "Namens-Verschiebungen" erlaubt, womit bei der GeForce RTX 3080 zwischen Desktop und Mobile gar unterschiedliche Grafkchips (GA102 & GA104) stehen, bei der GeForce RTX 3070 immerhin noch beachtbar unterschiedliche Hardware-Daten. Aber um den GA102-Chip der GeForce RTX 3080 Desktop ins Mobile-Segment zu bringen, hätte man wohl TGP-Klassen von 150-220 Watt ansetzen müssen, was zwar baubar ist, aber in der Praxis einfach zu selten vorkommt. Auf gewöhnlichen TGP-Werten von bis zu 150 Watt könnte es nVidia hingegen passieren, dass der GA102-Chip gar nicht mehr Performance als eine (GA104-basierte) GeForce RTX 3080 Laptop erzielt. Selbst bei einem geringen Performanceplus wäre der hierfür zu leistende Aufwand mit dem deutlich größeren GA102-Chip samt GDDR6X-Speicher im Notebook nicht wirklich sinnvoll, weswegen man sich (wie schon bei der vorhergehenden Turing-Generation) auf den zweitbesten Gaming-Grafikchip als größtmöglicher Mobile-Lösung beschränkt hat. Bei AMD dürfte es kaum viel anders sein, auch dort wird derzeit bestenfalls "Navi 22" im Mobile-Segment erwartet.
In der Summe der Dinge hat nVidia mit der GeForce RTX 30 Mobile-Serie ziemlich potente Mobile-Beschleuniger hingestellt, welche gerade mit den drei jetzt zuerst vorgestellten Varianten ein hohes Performance-Level samt Flexibilität in Richtung maximaler Performance oder aber eher weniger Performance und dafür leichteren Geräten bieten. Mit dem Aufkommenen einer Bewertung dieser Mobile-Grafiklösungen nach ihrer TGP-Klasse sowie im Vergleich zu Desktop-Lösungen wird endlich auch deren grundsätzliche Performance besser erfassbar, selbst wenn jedes einzelne Notebook davon immer noch erheblich abweichen könnte. Möglicherweise erreichen zukünftige Mobile-Benchmarks eine Qualität wie Anzahl, dass auf deren Basis noch genauere Vergleichs-Tabellen aufzustellen sind und mehr Erfahrungswerte über verschiedene Performance-Charakteristiken im Mobile-Segment entstehen können. Perspektivisch könnte somit der bisherige Wildwuchs bei Notebook-Tests zurückgedrängt und dem Notebook-Käufer solide Informationen zur zu erwartenden Grafik-Performance geboten werden.
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Nachtrag vom 19. Februar 2021
Von der PC Games Hardware [19] kommt eine weitere Ausarbeitung zur Performance von Mobile-Ampere. Im Test befindlich sind hierbei zwei GeForce RTX 3080 Laptop sowie zwei GeForce RTX 3070 Laptop. Leider wurde zur jeweils verwendeten TGP nur ein nicht spezifizierter Wert notiert – ob jener die Basis-TGP oder die maximale TGP darstellen soll, bleibt offen. Regulär sollte man eigentlich beide Angaben bringen. Dann würde sich auch klären lassen, wieso die PCGH für die beiden GeForce RTX 3070 Laptop-Lösungen andere TGP-Werte angibt, als Notebookcheck [9] in ihrer entsprechenden Übersichtsliste notieren. Damit sind derzeit die beiden Performance-Werte zur GeForce RTX 3070 Laptop unter gewissen Vorbehalt zu stellen (wenngleich nicht wirklich abweichend), während man mittels der beiden Performance-Werte zur GeForce RTX 3080 Laptop auf das gewichtige Phänomen hingewiesen wird, dass sich selbst unter gleicher TGP auf sogar gleichem Prozessor, gleichem Notebook-Hersteller und ähnlicher Gewichtsklasse gewisse Performance-Differenzen (in diesem Fall um ±4%) ergeben können.
PC Games Hardware | Hardware | FullHD |
---|---|---|
GeForce RTX 3080 Laptop (115-130W) | Asus ROG Zephyrus Duo 15 SE, Ryzen 9 5900HX | 80% |
GeForce RTX 3080 Laptop (115-130W) | Asus ROG Strix Scar 15, Ryzen 9 5900HX | 77% |
GeForce RTX 3070 Laptop (120W ?) | Schenker XMG Neo 17, Ryzen 7 5800H | 70% |
GeForce RTX 3070 Laptop (100W ?) | Gigabyte Aorus 17G XC, Core i7-10870H | 66% |
gemäß der Ausführungen der PC Games Hardware [19] unter 4 Spiele-Benchmarks; 100% = interpolierte GeForce RTX 3070 Desktop |
Nachtrag vom 7. März 2021
Vom TechSpot [20] kommt eine weitere Ausarbeitung zur Performance der GeForce RTX 30 Mobile-Lösungen, diesesmal unter Hinzunahme zweier Varianten der GeForce RTX 3070 Laptop sowie positiverweise auch der Desktop-Ausführung der GeForce RTX 3070. Damit wird vor allem die insgesamte Performance-Einordnung leichter, denn ansonsten hängen Mobile-Benchmarks mangels eines allgemeingültigen Ankerpunkts immer irgendwie in der Luft. Die bislang [21] zu den (früheren) Mobile-Benchmarks vom TechSpot getroffene Simulation der GeForce RTX 3070 zeigte sich damit auch gleich um ein paar Prozentpunkte falsch angesetzt, was die Wichtigkeit jener Ankerpunkte unterstreicht. Innerhalb der eigentlichen Mobile-Benchmarks gibt es dagegen keine Überraschungen mehr: Logischerweise kommt die GeForce RTX 3060 Laptop auf 115-130 Watt TGP knapp oberhalb der GeForce RTX 3070 Laptop auf 80-95 Watt TGP heraus, der (klar) höhere Stromverbrauch ersterer egalisiert hierbei die bessere Hardware zweiterer.
TechSpot #2 | Hardware | FullHD |
---|---|---|
GeForce RTX 3070 | Desktop (220W) | 100% |
GeForce RTX 3070 Laptop (115-130W) | Schenker XMG Apex 17, Ryzen 9 5900HX | 74% |
GeForce RTX 3070 Laptop (80-95W) | Gigabyte Aorus 15G, Core i7-10870H | 64% |
GeForce RTX 3060 Laptop (115-130W) | Schenker XMG Apex 17, Ryzen 7 5800H | 65% |
GeForce RTX 3060 Laptop (80-95W) | Schenker XMG Apex 17, Core i7-10870H | 59% |
GeForce RTX 2080 Super Mobile (200W) | ?, Core i9-10980HK | 81% |
GeForce RTX 2070 Super MaxQ (90W) | Gigabyte Aorus 15G, Core i7-10875H | 58% |
GeForce RTX 2060 Mobile (90W) | ?, Ryzen 7 4800H | 48% |
gemäß der Ausführungen von TechSpot [20] unter 11 Spiele-Benchmarks |
Um das ganze nochmal ein wenig griffiger zu machen, wurden die generelle Performance-Aussage des entsprechenden Artikels zur GeForce RTX 30 Mobile-Performance nachfolgend noch in ein Übersichts-Diagramm gegossen. Selbiges ist sortiert nach der jeweiligen TDP-Klasse: Die Abstände der Datenpunkte entsprechen somit den Abständen auf der TDP-Skala (TGP im Mobile-Bereich, GCP im Desktop-Bereich), nicht jedoch den Performance-Abständen. Zur Orientierung wurde auch die Performance der jeweiligen Desktop-Lösungen eingezeichnet, von GeForce RTX 3060 bis 3070. Ausgangspunkt war generell die 4K-Performance gemäß des 3DCenter UltraHD/4K Performance-Index [17], da bei FullHD-Werten der Einfluß der CPU-Performance zu stark werden kann: Zum einen limitierend durch die geringere Performance-Skalierung der kleineren Auflösung, dann aber teilweise wieder größerwerdend durch den beachtbaren Abstand der CPU-Performance zwischen Desktop und Notebook. Alle Performance-Angaben sind dennoch nur bis zu einem gewissen Grad genau (hoffentlich nicht stärker als ±5 Prozentpunkte), da viel zu wenige belastbare Mobile-Benchmarks vorliegen.
Demzufolge kann man auch keine wirklich genauen Aussagen zur konkreten Differenz von Mobile- zu Desktop-Beschleunigern treffen. Aber es läßt sich im Vergleich der Hardware-ähnlichen Lösungen erkennen, dass nVidia mit seinen Mobile-Beschleunigern tatsächlich und im Gegensatz zu manch anderer zu lesender Aussage sehr nahe an die Performance der jeweiligen Desktop-Lösungen herankommt. Natürlich gibt sich nVidia hierbei den Vorteil von generell zwei Shader-Clustern mehr auf Mobile-Seite, gänzlich perfekt ist dieser Vergleich nicht. Doch eine vollausgefahrene Mobile-Lösung ist unter der Ampere-Generation [24] durchaus in der Lage, 90% des Performance-Niveaus des Desktop-Pendants zu erreichen. Allerdings sind jene vollausgefahrenen Mobile-Lösungen in der Praxis zumindest bei GeForce RTX 3070 Laptop & 3080 Laptop eher selten, der hierbei notwendige Kühlaufwand ist nur für wenige Notebook-Projekte sinnvoll. Eine Ausnahme stellt die GeForce RTX 3060 Laptop dar, welche sogar recht häufig mit TGPs von 115-130 Watt anzutreffen ist – und damit auch in der Praxis der GeForce RTX 3060 Desktop sehr nahekommen kann.
Mobile | Desktop | Perf-Diff. | |
---|---|---|---|
GA104 #1 | GeForce RTX 3080 Laptop 48 SM @ 256-bit, TGP 80-165W, Perf. 160-220% |
GeForce RTX 3070 Desktop 46 SM @ 256-bit, GCP 220W, Perf. 245% |
–35% bis –10% |
GA104 #2 | GeForce RTX 3070 Laptop 40 SM @ 256-bit, TGP 80-140W, Perf. 145-190% |
GeForce RTX 3060 Ti Desktop 38 SM @ 256-bit, GCP 200W, Perf. 212% |
–32% bis –10% |
GA106 #1 | GeForce RTX 3060 Laptop 30 SM @ 192-bit, TGP 60-130W, Perf. 105-150% |
GeForce RTX 3060 Desktop 28 SM @ 192-bit, GCP 170W, Perf. 161% |
–35% bis –7% |
Genauigkeit der Performance-Angaben zu den Mobile-Lösungen: ±5 Prozentpunkte ... Performance-Werte gemäß dem 3DCenter UltraHD/4K Performance-Index [17] |
Nachtrag vom 8. März 2021
Angesichts der gestrigen Berichterstattung [25] zur Performance der GeForce RTX 30 Mobile-Lösungen bot sich dann doch noch einmal eine "Neukalkulation" der hierzu aufgestellten Performance-Werte an – welche bislang nur Abschätzungen darstellten, da ursprünglich nur zwei halbwegs vollständige Testartikel (ComputerBase [3] & Notebookcheck [5]) hierzu existierten. Nun sind jedoch seitens PC Games Hardware [19] und TechSpot [20] zwei weitere umfangreiche Artikel erschienen, womit sich die Erstellung eines auf Zahlenbasis erstellten Index anbietet. Jener bestätigt nahezu die vorherigen Schätzungen, denn bei GeForce RTX 3060 Laptop & 3070 Laptop ergeben sich nur minimale Werte-Verschiebungen. Nur die Spitzenwerte zur GeForce RTX 3080 Laptop mussten angepasst bzw. jeweils um –10 Prozentpunkte nach unten korrigiert werden. Hierzu liegen derzeit aber auch noch die allerwenigstens Benchmarks vor – augenscheinlich baut kaum noch jemand Notebook-Designs mit 150 Watt Power allein für die Grafiklösung. Das hierzu erstellte Info-Diagramm [23] wurde genauso angepasst – sinngemäß ändert sich kaum etwas, nur sind die präsentierten Gesamtwerte nunmehr besser mittels Zahlenmaterial abgesichert.
4K-Performance | TGP ~65W | TGP ~90W | TGP ~120W | TGP ~150W | Performance-Spannweite |
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GeForce RTX 3070 Desktop | - | - | - | - | 245% bei 220W GCP |
GeForce RTX 3080 Laptop | - | ~170% | ~190% | ~210% | ~160-220% bei 80-165W TGP |
GeForce RTX 3070 Laptop | - | ~155% | ~175% | - | ~145-190% bei 80-140W TGP |
GeForce RTX 3060 Laptop | ~110% | ~135% | ~150% | - | ~105-150% bei 60-130W TGP |
Anmerkung: Genauigkeit ±5 Prozentpunkte ... Performance-Angaben gemäß dem 3DCenter UltraHD/4K Performance-Index [17] |
Nachtrag vom 26. April 2021
Von Gen X Reviews @ YouTube [26] kommt ein weiterer Test von Mobile-Ampere – in diesem Fall interessanterweise von GeForce RTX 3060 Laptop, 3070 Laptop & 3080 Laptop allesamt auf demselben Power-Limit von 115 Watt. Leider wurde nicht explizit ausgeführt, wie selbiges garantiert wird, denn normalerweise müsste die Angabe aus zwei Werten bestehen – Basis-TGP und maximale TGP. Da allerdings die grundsätzlich selben Notebook-Designs verwendet werden (Asus ROG Strix G17 für 3060 & 3070, Asus ROG Strix Scar 17 für die 3080), kann man zumindest von der grundsätzlichen Eignung des Kühlsystems für diese Stromverbrauchswerte ausgehen. Die angetretenen immerhin 8 Spiele-Benchmarks zeigen im Schnitt eine gegenüber den bisherigen Mobile-Ergebnissen etwas unterdurchschnittliche Skalierung – möglicherweise resultierend aus der alleinigen Benutzung der FullHD-Auflösung, wo die Prozessoren-Performance dann stärker bremsend wirkt. Dies zeigt sich sogar augenscheinlich in zwei der Spieletests (F1 2018 & Far Cry 5) – und nimmt man diese aus der Rechnung heraus, sieht die Skalierung dann schon etwas freundlicher aus.
Gen X Reviews | Hardware | FullHD/1080p | 6 von 8 Tests |
---|---|---|---|
GeForce RTX 3080 Laptop (115W) | Asus ROG Strix Scar 17, Ryzen 9 5900HX | 100% | 100% |
GeForce RTX 3070 Laptop (115W) | Asus ROG Strix G17, Ryzen 9 5900HX | 94,1% | 92,7% |
GeForce RTX 3060 Laptop (115W) | Asus ROG Strix G17, Ryzen 7 5800H | 85,0% | 82,4% |
gemäß der Ausführungen von Gen X Reviews @ YouTube [26] unter 8 Spiele-Benchmarks |
Generell wird diese Problematik aber alle Mobile-Benchmarks unter FullHD betreffen: Die Prozessoren-Abhängigkeit ist hierbei einfach stärker, womit somit die Ergebnis-Differenzen kleiner werden als auch beachtbare Unterschiede zwischen Notebooks mit selber Grafiklösung aber abweichenden CPUs herauskommen können. Aus diesem Grund arbeitet der aufgestellte Performance-Überblick zu Mobile-Ampere auch mit der 4K-Auflösung, weil jene eine bessere Skalierung der Grafiklösungen als auch einen geringeren Einfluß der CPU-Performance bietet. Dabei ist es durchaus machbar, deren Werte-Skalierung auch unter FullHD zu erleben – dafür muß man sich einfach nur auf jene Benchmarks ohne größeren CPU-Einfluß konzentrieren. Mit der Zeit bzw. mit NextGen-Spielen dürfte sich sowieso eine stärker ansteigende Grafiklast ergeben und somit irgendwann die (zukünftigen) FullHD-Benchmarks auf das (jetzige) Performance-Bild der 4K-Benchmarks drücken.
Nachtrag vom 21. Mai 2021
Bei Bjorn3D [27] beleuchtet man den Vergleich von GeForce RTX 3080 Laptop vs. Desktop – mit dem wenig überraschenden Ergebnis, dass die Desktop-Lösung zwischen 20-42% schneller als die Mobile-Lösung ist. Dies mag gegenüber früheren Mobile-Generationen von nVidia nach einer großen Differenz klingen, hängt in diesem Fall aber auch an der falschen Benchmark-Ansetzung: Denn eine GeForce RTX 3080 Laptop entspricht mit 48 Shader-Clustern auf Basis des GA104-Chips eben nicht wirklich einer GeForce RTX 3080 Desktop mit 68 Shader-Clustern auf Basis des GA102-Chips. Nur weil nVidia hierbei gleiche Verkaufsnamen gewählt hat (weil man den GA102-Chip nicht ins Mobile-Segment bringen wollte), bedeutet dies keine gleichwertige oder gar ähnliche Hardware. Ein zielführender Vergleich zur GeForce RTX 3080 Laptop wäre jener zur GeForce RTX 3070 Desktop gewesen, selbige bringt 46 Shader-Cluster auf Basis des GA104-Chips auf die Waage.
GeForce RTX 30 Desktop | GeForce RTX 30 Mobile | ||
---|---|---|---|
GA102, 82 SM @ 384 Bit, 350W | GeForce RTX 3090 | ||
GA102, 68 SM @ 320 Bit, 320W | GeForce RTX 3080 | ||
GA104, 46 SM @ 256 Bit, 220W | GeForce RTX 3070 | GeForce RTX 3080 Laptop | GA104, 48 SM @ 256 Bit, 80-165(+)W |
GA104, 38 SM @ 256 Bit, 200W | GeForce RTX 3060 Ti | GeForce RTX 3070 Laptop | GA104, 40 SM @ 256 Bit, 80-140W |
GA106, 28 SM @ 192 Bit, 170W | GeForce RTX 3060 | GeForce RTX 3060 Laptop | GA106, 30 SM @ 192 Bit, 60-130W |
GeForce RTX 3050 Ti Laptop | GA107, 20 SM @ 128 Bit, 35-95W | ||
GeForce RTX 3050 Laptop | GA107, 16 SM @ 128 Bit, 35-95W |
Besser macht dies der Testbericht seitens Hardware Unboxed @ YouTube [28], wo u.a. gezielt zwischen GeForce RTX 3080 Laptop und GeForce RTX 3070 Desktop verglichen wurde. Gänzlich gleichzumachen geht dies natürlich auch nicht in diesem Fall, da es noch eine kleine Differenz bei der Anzahl der freigeschalten Shader-Cluster (zugunsten der Mobile-Lösung) gibt. Zudem hat die Mobile-Lösung natürlich ein niedrigeres Power-Limit, im konkreten Fall lag jenes bei 135 Watt Base-TGP samt 20 Watt dynamischen Boost – sprich im Maximal-Fall bei 155 Watt. Gegenüber der GeForce RTX 3070 Desktop mit ihrerseits 220 Watt Power-Limit ist dies dennoch ein gewisser Unterschied, insofern fällt das erzielte Performance-Ergebnis überraschend ähnlich aus: Im Schnitt kam die Mobile-Lösung gegenüber der (Hardware-ähnlichen) Desktop-Lösung nur um –9% weniger (unter WQHD) heraus.
Auf hohen TDPs kommen nVidias Mobile-Lösungen also durchaus weiterhin dem Ideal nahe, nur vergleichsweise wenig Performance gegenüber den (passenden) Desktop-Pendants einzubüßen. Allerdings zeigt diese geringe Performance-Differenz auch darauf hin, dass die Desktop-Lösungen für die letzten 10% Performance ziemlich unverhältnismäßig an Energie verschleudern, die TDP-Differenz liegt in diesem konkreten Fall bei immerhin +40-60%. Sicherlich könnte nVidia der Mobile-Lösung auch noch über ausgesuchte Grafikchips mit der Eignung für besonders niedrige Chip-Spannungen auf die Sprünge geholfen haben – sprich, auf identischer Spannungszugabe könnten jene Differenzen kleiner ausfallen. Der gänzlich faire Vergleich wird sich hierzu wahrscheinlich nie anstellen lassen – auch deswegen, da sich jener nur unter theoretischen Bedingungen ergeben könnte, welche dann nicht mehr den in der Praxis kaufbaren Produkten entsprechen.
Nachtrag vom 23. Juni 2021
Bei Golem [31] hat man sich unter der Prämisse eines eventuellen Notebook-Kaufs anstatt einer überteuerten Grafikkarte die Performance einer GeForce RTX 3070 Laptop im Vergleich zum Desktop-Pendant angesehen. Allerdings stimmen hierbei wie bekannt die Verkaufsnamen zwischen Desktop- und Mobile-Portfolio nicht überein, die GeForce RTX 3070 Laptop (40 SM @ 256-bit) entspricht unter Desktop-Gesichtspunkten viel eher einer GeForce RTX 3060 Ti (38 SM @ 256-bit) – und nicht einer GeForce RTX 3070 (46 SM @ 256-bit). Somit ist auch die Hardware-normierte Performance-Differenz durchaus kleiner als seitens Golem mit –23% ausgemessen (geometrisches Mittel): Gegenüber einer GeForce RTX 3060 Ti sollte die GeForce RTX 3070 Laptop unter FullHD eher nur noch mit ca. –15% zurückliegen.
Golem | Hardware | FullHD |
---|---|---|
GeForce RTX 3070 | Desktop (220W) | 100% |
GeForce RTX 3070 Laptop (125-140W) | Alienware M15 R4, Core i7-10980HK | 76,5% |
gemäß der Ausführungen von Golem [7] unter 6 Spiele-Benchmarks |
Eine Grundaussage des Golem-Artikels wird damit allerdings genauso getroffen: Die Performance-Differenz zwischen Mobile & Desktop ist doch eher maßvoll, gerade angesichts der viel größeren Differenz bei der Leistungsaufnahme. Dass, was die Desktop-Beschleuniger an Mehrperformance bieten, erzielen jene ergo über einen sehr deutlich höheren Stromverbrauch. Die andere Grundaussage des Golem-Artikels ist dagegen eher denn streitbar: Anstatt einer überteuerten Grafikkarten lieber ein ganzes Notebook zu kaufen, konnte sinnvoll sein zu Zeiten echter Verfügbarkeits-Probleme. Heuer jedoch sind alle Grafikkarten (bis auf die GeForce RTX 3060 Ti) jederzeit kaufbar, womit die Preis/Performance-Kalkulation in den Vordergrund rückt. Und da ist dann zur jeweiligen Mobile-Performance die passende Desktop-Performance zu vergleichen – und eben nicht pur nach Grafikkartenname. Die getestete GeForce RTX 3070 Laptop ist dabei vermutlich ca. 10% schneller als eine GeForce RTX 3060 (Desktop), aber dies ist der für diese Konstellation zweckmäßigste Mobile/Desktop-Vergleich – welchen die Desktop-Karte (ca. 650-750 Euro [32]) sehr deutlich gegenüber dem Notebook (um die 2400 Euro) gewinnt.
Selbst bei den schnelleren Mobile-Lösungen funktioniert dieser Schleichweg nicht mehr, denn eine GeForce RTX 3080 Laptop dürfte niemals gegenüber einer GeForce RTX 3070 Ti (Desktop) gewinnen, gibt es diese Mobile-Lösung aber auch nur in richtig teuren Notebooks und kommt die genannte Desktop-Lösung derzeit auf Preise sogar schon unterhalb 1000 Euro herunter (ca. 950-1150 Euro [33]). Notebooks mit GeForce RTX 3070/3080 Laptop sind wohl generell zu teuer für diesen Weg – dies funktionierte nur bei (günstigen) Notebooks mit GeForce RTX 3060 Laptop zu Zeiten, wo die (allerdings schnellere) GeForce RTX 3060 (Desktop) noch für über 1000 Euro angeboten wurde. Derzeit haben jedoch eher die Notebook-Preise angezogen und bewegen sich die Grafikkarten-Preise weiterhin auffallend nach unten – der im Frühjahr hier und da gangbare Weg des Mobile-Ersatz einer Desktop-Grafikkarte lohnt sich heute nicht mehr.
GeForce 30 Mobile | GeForce 30 Desktop |
---|---|
GeForce RTX 3080 Laptop GA104, 48 SM @ 256-bit, 8/16 GB GDDR6 | GeForce RTX 3070 Ti GA104, 48 SM @ 256-bit, 8 GB GDDR6X |
GeForce RTX 3070 GA104, 46 SM @ 256-bit, 8 GB GDDR6 | |
GeForce RTX 3070 Laptop GA104, 40 SM @ 256-bit, 8 GB GDDR6 | |
GeForce RTX 3060 Ti GA104, 38 SM @ 256-bit, 8 GB GDDR6 | |
GeForce RTX 3060 Laptop GA106, 30 SM @ 192-bit, 6 GB GDDR6 | |
GeForce RTX 3060 GA106, 28 SM @ 192-bit, 12 GB GDDR6 |
Nachtrag vom 27. Juni 2021
Beim TechSpot [34] hat man sich den Vergleich von GeForce RTX 3080 Laptop vs. Desktop angesehen, mit im Test dabei war allerdings auch eine gewisse Anzahl anderer RTX-Mobilelösungen mit jeweils ganz unterschiedlichen Zielsetzungen. Die Performance-Skalierung gegenüber den Desktop-Modellen fällt allerdings bemerkbar niedriger aus, da im Desktop nur ein Core i5-10600K als CPU-Unterbau zum Einsatz kam. Deswegen ergibt sich auch erst unter WQHD eine beachtbare Differenz zwischen GeForce RTX 3070 & 3080 (jeweils Desktop), während gleichzeitig die Mobile-Lösungen womöglich eine Spur zu nahe an die Desktop-Lösungen herankommen. Nichtsdestotrotz stellt sich letztlich eine erhebliche Performance-Differenz zwischen GeForce RTX 3080 Laptop und GeForce RTX 3080 Desktop ein. Jene ergibt sich natürlich allein schon anhand des jeweils eingesetzten Grafikchips – GA104 und GA102 stehen sich hierbei gegenüber.
TechSpot | Hardware | FullHD | WQHD |
---|---|---|---|
GeForce RTX 3080 | Desktop (320W) | 109% | 120% |
GeForce RTX 3070 | Desktop (220W) | 100% | 100% |
GeForce RTX 3080 Laptop (135-155W) | MSI GE76 Raider, Core i9-10980HK | 83% | 92% |
GeForce RTX 3070 Laptop (115-130W) | ?, Ryzen 9 5900HX | 74% | 78% |
GeForce RTX 3070 MaxQ (80-95W) | ?, Core i7-10870H | 65% | 65% |
GeForce RTX 3060 Laptop (115-130W) | ?, Ryzen 7 5800H | 66% | 64% |
GeForce RTX 3060 MaxQ (80-95W) | ?, Ryzen 5 5600H | 60% | 59% |
gemäß der Ausführungen von TechSpot [34] unter 8 Spiele-Benchmarks |
Die Namenswahl von nVidia im Mobile-Segment ist sicherlich suboptimal, erklärt sich jedoch schlicht dadurch, dass der größte Ampere-Chip "GA102" für das Mobile-Segment (abseits von seltenen Spezial-Lösungen) einfach nicht geeignet ist. AMD hat es bekannterweise nicht besser gemacht, auch dort basiert die Radeon RX 6800M [35] nicht auf dem Navi-21-Chip, sondern hingegen dem Navi-22-Chip – welcher im Desktop als "Radeon RX 6700 XT" läuft. Der TechSpot-Test bringt zudem einen weiteren Hinweis auf die Wichtigkeit des jeweiligen TGP-Limits im Mobile-Bereich, wenn sich eine GeForce RTX 3060 Laptop auf 115-130W TGP erfolgreich mit einer GeForce RTX 3070 MaxQ auf 80-95W TGP anlegen kann.
Nachtrag vom 16. August 2021
Notebookcheck [36] haben eine Runde an Spiele-Benchmarks zur GeForce RTX 3050 Laptop angestellt, nach welcher jene kleinste Mobile-Lösung der Ampere-Generation [37] langsamer herauskommt als GeForce RTX 2060 Mobile sowie GeForce GTX 1660 Ti Mobile. Insbesondere letzteres überrascht Notebookcheck, da man bei der 1660Ti deutlich weniger FP32-Einheiten zählt als bei der 3050 (1536 vs 2048). An dieser Stelle hätte man sich jedoch besser an den reinen Shader-Cluster orientieren sollen, denn in dieser Frage liegt die 1660Ti klar vor der 3050 (24 vs 16). Die Verdopplung der FP32-Einheiten bei der Ampere-Generation [24] stellt zwar einen erheblichen Pluspunkt dieser Grafikchip-Architektur dar, der Praxiseffekt ist jedoch (sehr) weit weg von einer realen Performance-Verdopplung – womit die Zählung nach FP32-Einheiten zumindest Generation-übergreifend aufs Glatteis führt.
Hardware | FullHD/1080p | Wertequelle | |
---|---|---|---|
GeForce RTX 3050 Laptop | GA107, 16 SM, 2048 FP32 @ 128 Bit, TGP 35-50W plus dynamisch 0-20W | 100% | Dell Inspiron 16 Plus 7610 |
GeForce RTX 2060 Mobile | TU106, 30 SM, 1920 FP32 @ 192 Bit GDDR6, TGP 65-90W | 121,5% | Durchschnitt von 2-21 entsprechenden Notebooks |
GeForce GTX 1660 Ti Mobile | TU116, 24 SM, 1536 FP32 @ 192 Bit GDDR6, TGP 60-80W | 116,6% | Durchschnitt von 2-40 entsprechenden Notebooks |
Performance gemäß der Benchmarks seitens Notebookcheck [36] unter 17 Spielen |
Hinzu kommt an dieser Stelle auch der Nebenpunkt, dass TU116 & TU106 als Mittelklasse-Grafikchip mit 192bittigem Speicherinterface konzipiert wurden, der GA107 der GeForce RTX 3050 Serie hingegen als Mainstream-Grafikchip mit nur 128bittigem Speicherinterface. Dass selbiger in seiner kleinsten Ausführung nicht die größeren Grafikchips der Vorgänger-Generation schlagen kann, ist durchaus verständlich – eine GeForce RTX 3050 Ti Laptop mit gleich 20 Shader-Clustern und 2560 FP32-Einheiten könnte sich, einen guten TGP-Rahmen vorausgesetzt, hier vielleicht besser präsentieren. Daneben zeigen die Notebookcheck-Benchmarks auch auf eine vergleichsweise kleine Praxis-Differenz zwischen GeForce GTX 1660 Ti Mobile und GeForce RTX 2060 Mobile hin: Jene resultiert vermutlich aus nahezu gleichen TGP-Werten der jeweiligen Notebooks, womit der dickere TU106-Chip sein Potential nicht wirklich abrufen kann.
Verweise:
[1] https://www.3dcenter.org/news/nvidia-stellt-geforce-rtx-30-mobile-serie-vor-erste-3dmark-werte-ermoeglichen-performance-absch
[2] https://www.computerbase.de/2021-01/nvidia-geforce-rtx-3000-laptop-gpu-test/
[3] https://www.computerbase.de/2021-02/nvidia-geforce-rtx-3060-laptop-gpu-test/
[4] https://www.golem.de/news/geforce-rtx-3080-im-test-schnellste-laptop-gpu-ist-auf-effizienz-getrimmt-2102-154088.html
[5] https://www.notebookcheck.com/Performance-Test-GeForce-RTX-3070-Laptop-RTX-3080-Laptop.516764.0.html
[6] https://www.notebookcheck.com/Performance-Test-Nvidia-GeForce-RTX-3060-Laptop-GPU.519180.0.html
[7] https://www.techspot.com/review/2193-geforce-rtx-3060-laptop/
[8] https://www.notebookcheck.com/Alle-Notebooks-mit-einer-NVIDIA-GeForce-RTX-3060-Laptop-GPU-inklusive-ihrer-TGPs.515465.0.html
[9] https://www.notebookcheck.com/Alle-Notebooks-mit-einer-NVIDIA-GeForce-RTX-3070-Laptop-GPU-inklusive-ihrer-TGPs.518298.0.html
[10] https://www.notebookcheck.com/Alle-Notebooks-mit-einer-NVIDIA-GeForce-RTX-3080-Laptop-GPU-inklusive-ihrer-TGPs.518300.0.html
[11] https://www.3dcenter.org/artikel/launch-analyse-nvidia-geforce-rtx-3070
[12] https://www.3dcenter.org/news/nvidia-stellt-geforce-rtx-2070-super-geforce-rtx-2080-super-fuer-notebooks-vor
[13] https://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=604916
[14] http://www.3dcenter.org/artikel/performance-ueberblick-zu-geforce-rtx-30-mobile
[15] https://www.3dcenter.org/users/leonidas
[16] https://www.3dcenter.org/artikel/fullhd-ultrahd-performance-ueberblick-2012-bis-2019
[17] https://www.3dcenter.org/artikel/fullhd-ultrahd-performance-ueberblick-2012-bis-2019#4k
[18] http://www.3dcenter.org/artikel/performance-ueberblick-zu-geforce-rtx-30-mobile/performance-ueberblick-zu-geforce-rtx-30-mob
[19] https://www.pcgameshardware.de/Notebook_Laptop-Hardware-201330/Tests/Geforce-RTX-3000-GPU-1367115/
[20] https://www.techspot.com/review/2206-geforce-rtx-3070-laptop-vs-desktop/
[21] https://www.3dcenter.org/artikel/performance-ueberblick-zu-geforce-rtx-30-mobile/performance-ueberblick-zu-geforce-rtx-30-mob
[22] https://www.3dcenter.org/dateien/abbildungen/nVidia-GeForce-RTX-30-Mobile-Performance.png
[23] https://www.3dcenter.org/abbildung/nvidia-geforce-rtx-30-mobile-performance
[24] https://www.3dcenter.org/news/nvidia-ampere
[25] https://www.3dcenter.org/news/hardware-und-nachrichten-links-des-67-maerz-2021
[26] https://www.youtube.com/watch?v=0d3z3fRxwAI
[27] https://bjorn3d.com/2021/04/nvidia-rtx-3080-versus-nvidia-rtx-3080-laptop-gpu/
[28] https://www.youtube.com/watch?v=jLFeJHiqGZE
[29] https://www.3dcenter.org/dateien/abbildungen/GeForce-RTX-3080-Laptop-vs-GeForce-RTX-3070-Desktop.png
[30] https://www.3dcenter.org/abbildung/geforce-rtx-3080-laptop-vs-geforce-rtx-3070-desktop-hardware-unboxed
[31] https://www.golem.de/news/nvidia-geforce-rtx-3070-mobile-statt-teurer-grafikkarte-einen-laptop-kaufen-2106-157231.html
[32] https://geizhals.de/?cat=gra16_512&v=l&hloc=at&hloc=de&sort=p&bl1_id=30&xf=9810_06+16+-+RTX+3060
[33] https://geizhals.de/?cat=gra16_512&v=l&hloc=at&hloc=de&sort=p&bl1_id=30&xf=9810_06+16+-+RTX+3070+Ti
[34] https://www.techspot.com/review/2254-geforce-rtx-3080-laptop/
[35] https://www.3dcenter.org/news/amd-stellt-die-radeon-rx-6000m-serie-rdna2-basierten-mobile-beschleunigern-vor
[36] https://www.notebookcheck.com/Ups-die-brandneue-GeForce-RTX-3050-ist-langsamer-als-die-GTX-1660-Ti-und-die-RTX-2060.555076.0.html
[37] https://www.3dcenter.org/news/nvidia-stellt-geforce-rtx-3050-3050-ti-laptop-vor-erste-performance-abschaetzung-anhand-unabhae
[38] http://www.3dcenter.org/artikel/performance-ueberblick-zu-geforce-rtx-30-mobile/performance-ueberblick-zu-geforce-rtx-30-mob-0