Nachtrag VI

Donnerstag, 13. März 2008
 / von Leonidas
 

Nachtrag vom 12. April 2007

Laut PCPop (maschinelle Übersetzung ins englische) soll der nVidia G84 Mainstream-Grafikchip angeblich nur 32 Shader-Einheiten enthalten – bisher wurden 64 für die GeForce 8600 GTS und 48 (aktive) für die GeForce 8600 GT angenommen. Allerdings stammen die Angaben aus der Hardwarediagnose-Software Everest, welche jedoch mit hoher Wahrscheinlichkeit diese Daten nicht direkt auslesen kann, sondern sie anhand der erkannten Device-ID aus einer natürlich (und gerade vor dem offiziellen Launch) fehlbaren Datenbank entnimmt. Auch die von Everest "erkannten" Shader-Taktraten sind keine sicheren Angaben, da der (bekannte) Chiptakt einer unübertakteten GeForce 8600 GTS als mit "440%" übertaktet angegeben wurde. Insofern sind die kompletten Angaben dieser Meldung vorerst generell zu bezweifeln.

Der letzte Woche an dieser Stelle kommentierte erste Test einer GeForce 8600 GTS durch Au-Ja! ist von dieser Webseite inzwischen wieder heruntergenommen worden, auch wenn die Gründe hierfür nur angedeutet wurden. So hat man mittels eines von nVidia zur Verfügung gestellten neuen Treiber "in einigen Testläufen deutliche Abweichungen" erzielen können, was dann doch darauf hindeutet, daß die bisherigen Vorabtests zu den kommenden nVidia-Grafikkarten womöglich nicht das ganze Potential dieser Karten offenbaren konnten. Nichts desto trotz gibt es bei bei der Overclockers Workbench einen weiteren Vorabtest zur GeForce 8600 GTS zu erspähen. Die dort genannten Daten zur Anzahl der Shader-Einheiten und zum Shader-Takt entstammen jedoch wieder oben genannter Quelle, sind also derzeit nicht ernst zu nehmen..

Die (reichlich unübersichtlichen) Benchmarks der Overclockers Workbench bringen zudem keine neuen Erkenntnisse, da die Mainstream-Karte nicht "artgerecht" entweder ganz ohne Anti-Aliasing oder aber (für diese Karte völlig übertrieben) mit 8x Anti-Aliasing vermessen wurde. Bestätigt werden konnte jedoch die ziemlich gute Übertaktungseignung der GeForce 8600 GTS, welche sich ohne große Umstände von 675/1000 MHz auf 780/1125 MHz übertaktet ließ. Bei einem weiteren Vorabtest seitens der VR-Zone ging es nicht unähnlich bis auf 745/1145 MHz hinauf, auf diesen Taktraten war die Karte dann sogar etwas schneller als eine GeForce 7900 GT. Auch diese Benchmarks wurden jedoch leider ohne Anti-Aliasing durchgeführt, zudem fehlen bei der VR-Zone unverständlicherweise die Tests auf default-Taktung.

Laut DailyTech soll eine GeForce 8800 Ultra nun in der Tat zum recht utopischen Preis von 999 Dollar kommen. Wie nVidia die Leistung für einen solchen Preissprung zur Verfügung stellen will, ist uns allerdings unklar, denn all zu viel Takt läßt sich aus dem G80-Chip wohl nicht mehr herauspressen. Dies würde dann schon eher darauf hindeuten, daß der G80 doch noch und entgegen aller bisherigen Annahmen über (bisher) deaktivierte Hardware-Einheiten verfügen würde. Eine andere Idee zur Erklärung dieses hohen Preises haben hingegen DailyTech höchstselbst: Möglicherweise verbergen sich hinter der "GeForce 8800 Ultra" schlicht zwei G80-Grafikkarten in einer Box bzw. eventuell auch eine DualChip-Grafikkarte ähnlich der GeForce 7900/7950 GX2. Dieses bleibt zum jetzigen Zeitpunkt natürlich abzuwarten, der Launch der GeForce 8800 Ultra soll am 1. Mai sein, Karten soll es dann Mitte Mai geben.

Nachtrag vom 14. April 2007

Weitere Details zum ATI R600 HighEnd-Grafikchip gibt es bei DailyTech: So deutet sich nun immer stärker die Namenswahl "Radeon HD 2000 Serie" an, wobei die R600-Boards sich Radeon HD 2900 XT und XTX nennen, die RV630-Boards Radeon HD 2600 Pro und XT und die RV610-Boards Radeon HD 2400 Pro und XT. Die komplette Serie soll zudem über ein neues Anti-Aliasing verfügen, welches bis auf 24x Anti-Aliasing hinaufgehen soll – wobei diese höchste Variante sicherlich nur von den HighEnd-Ausführungen sinnvoll nutzbar sein dürfte. Zudem soll der R600-Chip nun über gar 320 Stream-Prozessoren verfügen – was natürlich noch keinen Hinweis auf eine potentielle Überlegenheit zum G80-Chip (128 Stream-Prozessoren) gibt, da damit schließlich noch nichts über die Leistungsfähigkeit dieser Stream-Prozessoren gesagt ist.

Gemäß The Inquirer soll die kommende HighEnd-Serie von ATI die bisherigen HighEnd-Grafikkarten auf G80-Basis seitens nVidia preislich klar unterbieten – um 100 bis 150 Dollar. Wie ATI dies realisieren will, bleibt allerdings unklar: Die Grafikchips selber kosten keine 100 Dollar das Stück, so daß ATI bei einem niedrigerem Gesamtpreis auf Mithilfe der Grafikkarten-Hersteller setzen müsste – und die werden sich sicherlich ihre Gewinnmarge nicht so einfach nehmen lassen. Davon abgesehen ist das Boarddesign der R600-Grafikkarten wie bekannt außerordentlich aufwendig – unklar ist also, wo hier die Spielräume für große Preisabschläge gleich zum Launch sein sollen. Allerdings hat das ganze womöglich auch eine ganz einfache Auflösung: Eventuell bezieht sich diese Aussage nur auf die offiziellen Listenpreise der G80-Grafikkarten von 449 Dollar für die GeForce 8800 GTS 640MB und 599 Dollar für die GeForce 8800 GTX.

Allerdings werden die nVidia HighEnd-Grafikkarten bekannterweise längst nicht mehr zu diesen Listenpreisen verkauft, sondern siedeln sich derzeit ca. 100 Euro niedriger an. Und sicherlich wird ATI mit der massiven zeitlichen Verzögerung den R600-Boards gleich vom Start weg einen passenderen Listenpreis geben müssen – und das dann dabei durchaus 100 Dollar Unterschied zum nVidia-Listenpreis entstehen können, wäre kaum verwunderlich. Dies ändert aber letztlich doch nichts an den Straßenpreisen, bei welchen die R600-Boards auf etwa ähnlichem Niveau wie die G80-Boards zu erwarten sind. Zudem halten wir die generelle Idee, AMD könnte einfach mal so mit seiner Erfahrung bei der 65nm-Fertigung bei der Produktion von ATI-Grafikchips unterstützend zur Seite stehen, für nicht wirklich ausgereift.

Denn die ATI-Grafikchips werden weiterhin vollumfänglich bei TSMC gefertigt und eine (potentielle) Unterstützung durch AMD wird zumindestens nicht in kurzfristigen Erfolgen resultieren können. Doch selbst wenn TSMC durch AMD-Unterstützung künftig günstiger fertigen kann als bisher, lassen sich hiermit keine durchschlagenden Preisvorteile für den Endkunden erzielen, da am Gesamtpreis einer Grafikkarte auch der benötigte Speicher und das Grafikboard selber eine entscheidende Rolle spielen. Wollte man wirklich günstige HighEnd-Grafikkarten bauen, müsste man in erster Linie einen Grafikchip mit geringem Stromverbrauch, kleinem Speicherinterface und geringen Anforderungen bezüglich der Klasse des verbauten Speichers erstellen – dann könnten das Boarddesign sowie die Kosten für den Speicher dramatisch sinken. Allerdings erscheint gerade der R600 als das genaue Gegenteil dieser Beschreibung ;).

Nachtrag vom 16. April 2007

The Inquirer haben recht vollständige 3DMark 03/05/06 Werte der kommenden nVidia LowCost- und Mainstream-Riege GeForce 8500 GT, 8600 GT und 8600 GTS. Vergleichswerte hierzu lassen sich beispielsweise hier finden, zu beachten wäre allerdings gerade bei den Zahlen ohne Anti-Aliasing der Einfluß der CPU, da bei den Vergleichswerten ein höher getaktetes Prozessormodell zum Einsatz kam. Nichts desto trotz läßt sich sagen, das sich die neuen Mainstream-Grafikkarten von nVidia irgendwo auf der Performance der letzten Mainstream-Karten (mit HighEnd-Basis) um Radeon X1950 Pro/XT und GeForce 7900 GS/7950 GT einordnen lassen, allerdings wohl nicht wirklich schneller sein werden. Genaueres werden dann die zum Dienstag zu erwartenden Launchartikel zu diesen neuen nVidia-Karten sagen können.