Grafikkarten-Marktüberblick Mai 2011 (Seite 2)

Sonntag, 8. Mai 2011
 / von Leonidas
 

Nachdem auf der vorstehenden Seite das komplette reguläre Programm der Grafikchip-Entwickler mit Speichergrößen ab 768 MB abgebildet wurde (welches demzufolge auch die regulär aufgelegten 2048-MB-Varianten umfaßt), geht es bei der nachfolgenden Auflistungen rein nur noch um Grafikkarten ab 2048 MB Grafikkartenspeicher (pro Grafikchip). Hier wurden dann auch nicht-reguläre Hersteller-Varianten gelistet, abgebildet werden soll das komplette Angebot an Grafikkarten ab 2048 MB Grafikkartenspeicher für diejenigen Grafikkarten-Käufer, welche sich explizit für ein Modell mit so viel Speicher interessieren.

Grafikkarten ab 2048 MB Grafikkartenspeicher (inkl. Hersteller-Varianten)
AMD Preislage nVidia
Radeon HD 6990 2x2048MB
2x AMD RV970/Cayman, DirectX 11, 3072 VLIW4 Shader-Einheiten, 188 TMUs, 64 ROPs, 2x 256 Bit DDR Interface, 830/2500 MHz, 2x 2048 MB GDDR5, DualSlot, Verbrauch: 37W/331W, Performance: 380%, Perf./Preis: 0,75, Perf./Verbr.: 1,15
Produkt- und Preissuche: Ciao, PreisRoboter, Geizhals
510-540
Euro
 
  450-480
Euro
GeForce GTX 580 3072MB
nVidia GF110, DirectX 11, 512 (1D) Shader-Einheiten, 64 TMUs, 48 ROPs, 384 Bit DDR Interface, 772/1544/2000 MHz, 3072 MB GDDR5, DualSlot, Verbrauch: ca. 31W/265W, Performance: 280%, Perf./Preis: 0,6, Perf./Verbr.: 1,05
Produkt- und Preissuche: Ciao, PreisRoboter, Geizhals
Radeon HD 6970 2048MB
AMD RV970/Cayman, DirectX 11, 1536 VLIW4 Shader-Einheiten, 96 TMUs, 32 ROPs, 256 Bit DDR Interface, 880/2750 MHz, 2048 MB GDDR5, DualSlot, Verbrauch: 22W/205W, Performance: 240%, Perf./Preis: 0,9, Perf./Verbr.: 1,15
Produkt- und Preissuche: Ciao, PreisRoboter, Geizhals
260-280
Euro
 
  210-240
Euro
GeForce GTX 560 Ti 2048MB
nVidia GF114, DirectX 11, 384 (1D) Shader-Einheiten, 64 TMUs, 32 ROPs, 256 Bit DDR Interface, 822/1644/2000 MHz, 2048 MB GDDR5, DualSlot, Verbrauch: ca. 16W/165W, Performance: 210%, Perf./Preis: 1,0, Perf./Verbr.: 1,3
Produkt- und Preissuche: Ciao, PreisRoboter, Geizhals
Radeon HD 6950 2048MB
AMD RV970/Cayman, DirectX 11, 1408 VLIW4 Shader-Einheiten, 88 TMUs, 32 ROPs, 256 Bit DDR Interface, 800/2500 MHz, 2048 MB GDDR5, DualSlot, Verbrauch: 22W/163W, Performance: 220%, Perf./Preis: 1,1, Perf./Verbr.: 1,35
Produkt- und Preissuche: Ciao, PreisRoboter, Geizhals
200-220
Euro
 
Radeon HD 5870 2048MB
AMD RV870/Cypress, DirectX 11, 1600 VLIW5 Shader-Einheiten, 80 TMUs, 32 ROPs, 256 Bit DDR Interface, 850/2400 MHz, 2048 MB GDDR5, DualSlot, Verbrauch: ca. 21W/170W, Performance: 210%, Perf./Preis: 1,1, Perf./Verbr.: 1,25
Produkt- und Preissuche: Ciao, PreisRoboter, Geizhals
190-210
Euro
 
  165-190
Euro
GeForce GTX 460 2048MB
nVidia GF104, DirectX 11, 336 (1D) Shader-Einheiten, 56 TMUs, 32 ROPs, 256 Bit DDR Interface, 675/1350/1800 MHz, 2048 MB GDDR5, DualSlot, Verbrauch: ca. 16W/135W, Performance: 160%, Perf./Preis: 0,95, Perf./Verbr.: 1,2
Produkt- und Preissuche: Ciao, PreisRoboter, Geizhals

Das Angebot an 2048-MB-Grafikkarten wird derzeit sehr deutlich von den regulären 2048-MB-Karten von AMD in Form von Radeon HD 6950 & 6970 bestimmt, da jene diese Menge an Grafikkartenspeicher ohne echten Mehrpreis anbieten. Die anderen Varianten sind fast ausschließlich Hersteller-Karten abseits des offiziellen Angebots der Grafikchip-Entwickler und dementsprechend teuer, besonders bei der GeForce GTX 580 3072MB zu sehen. Gerade wenn man sich für eine solche Karte mit Mehrpreis interessiert, sollte man sich vorher prüfen, ob der Mehrspeicher überhaupt im persönlichen Nutzungsprofil ankommt – unterhalb extrem hoher Auflösungen (TripleMonitoring, Downsampling) und/oder dem intensiven Einsatz höchstwertigster Anti-Aliasing-Modi lohnt eine 2048-MB-Karte kaum. Bis auf solch spezielle Anforderungen ist daher derzeit noch keine Notwendigkeit zu sehen, zur größeren Grafikkartenspeicher-Menge zu greifen – ganz besonders, wenn es einen Mehrpreis kostet.

Wie schon im Vorspann erläutert, führen wir diesesmal keine extra Auflistung der Grafikkarten mit nur 512 MB Grafikkartenspeicher. In früheren Marktüberblicken ergaben sich hierbei regelmäßig keine guten Angebote – die halbwegs interessanten Karten mit 512 MB Speicher waren oftmals nur 5 Euro günstiger als ihre Counterparts mit 1024 MB Speicher, was in jedem normalen Anwendungsfall einfach nicht lohnt. Als einzige generelle Ausnahme kann der Fall einer extra PhysX-Grafikkarte gelten, wofür gern GeForce GT 430, GeForce GT 440 oder GeForce GTS 450 genommen werden und welche für diesen Anwendungszweck die größere Speichermenge nicht benötigen. Ansonsten lohnt eine 512-MB-Karte heutzutage nicht einmal mehr im absoluten Einsteigerbereich: Radeon HD 5570 und GeForce GT 430 sind derzeit mit 1024 MB DDR3-Speicher für ab 45 Euro zu haben – günstiger ist auch keine der lieferbaren 512-MB-Karte von Radeon HD 5550 über 5570 & 5670 bis zu GeForce GT 240 und 430 & 440.

Abschließend wollen wir die bei diesem Marktüberblick eingesetzten Indizies "Performance/Preis" und "Performance/Spieleverbrauch" noch einmal kummuliert als bessere Entscheidungshilfe betrachten. Dazu haben wir die Ergebnisse aller Grafikkarten jeweils in ein Diagramm zusammengefügt – angefangen mit dem Index "Performance/Preis", welchen man auch als "Framerate pro Euro" bezeichnen kann. Daß dabei die Karten mit steigendem Performancelevel ein immer geringeres Performance/Preis-Verhältnis aufweisen, ist vollkommen normal – relevant sind die relativen Unterschiede zu Karten des gleichen Perfomancebereichs.

Performance/Preis-Index (Mai 2011)

Sehr gut zu sehen ist hierbei, welche die Karten mit dem besten Verhältnis von Performance zu Preislage sind: Radeon HD 5830 & 5850 stechen zu ihren Abverkaufspreisen sehr deutlich aus dem restlichen Angebot hervor. Beachtbar sind daneben die guten Performance/Preis-Verhältnisse von GeForce GTX 460 SE 768MB, GeForce GTX 460 768MB, GeForce GTX 460 1024MB und Radeon HD 6870 – welche allerdings allesamt den Nachteil haben, im Performancefeld von Radeon HD 5830 & 5850 zu liegen und damit derzeit nur zweiter Sieger sein zu können. Daneben erwähnenswert sind die generell schlechten Performance/Preis-Verhältnisse im unteren Mainstream-Markt sowie im HighEnd-Markt – wobei letzteres für dieses Marktsegment normal ist, für die letzten paar Prozentpunkte Performance zahlt man immer übermäßig viel Geld.

Der nachfolgende Index "Performance/Spieleverbrauch" läßt sich dagegen auch als "Framerate pro Watt" übersetzen – es geht um die Energieeffizienz der Karten. Hierbei sollten normalerweise alle Karten vom Mainstream- bis Performance-Segment eine ähnliche Energieeffizienz aufweisen und vor allem die Ausreißer innerhalb desselben Performancebereichs interessant sein. Das HighEnd-Segments ist in dieser Frage dann etwas extra zu betrachten, in diesem geht die Energieeffizienz dann üblicherweise merkbar zurück.

Performance/Spieleverbrauch-Index (Mai 2011)

Selbiges ist auch grob zu beobachten, wobei es bezüglich der Energieeffizienz in allen Marktsegmenten klare Ausreißer nach unten hin gibt, welche also keine gute Energieeffizienz aufweisen. Zudem ist in der generellen Tendenz auch zu sehen, daß die AMD-Beschleuniger in allen Perfomancebereichen bezüglich der Energieeffizienz vorn liegen, fast nirgendwo ein nVidia-Beschleuniger in dieser Disziplin wirklich mitmischt. Herausragende Angebote sind hierbei Radeon HD 5570 DDR3, Radeon HD 6570 GDDR5, Radeon HD 6670 GDDR5, Radeon HD 5750/6750, Radeon HD 6850, Radeon HD 5850 und Radeon HD 6870 – wie gesagt allesamt von AMD stammend. Natürlich gibt es auch von AMD ein paar Karten mit schwache Energieeffizienz, aber generell hat AMD in dieser Disziplin doch einen bemerkbaren Vorteil.

Nachtrag vom 12. Mai 2011

HT4U haben den eher seltenen Test einer Mainstream-Grafikkarte aus nVidias GeForce GT 400 Serie angetreten – der Zotac GeForce GT 440 1024MB GDDR5. Die dabei erzielte Performance passt grob in den Rahmen aller Vorhersagen, nVidias Lösungen für das untere Mainstream-Segment können knapp mit AMDs alter Mainstream-Riege in Form der Radeon HD 5500/5600 Serie mithalten, nicht aber mehr mit AMDs neuer Mainstream-Serie in Form der Radeon HD 6500/6600 Serie. Eine deutliche Überraschung gab es dann beim Stromverbrauch der Testkarte: Dieser lag mit 57 Watt unter Spielen deutlich höher als prognostiziert – bisher ließ sich dieser Wert für die GeForce GT 440 GDDR5 nur schätzen/interpolieren und lag mit (angenommenen) 40 Watt für diese Karte sehr deutlich niedriger als nun ausgemessen.

Wie üblich bei LowCost- und Mainstream-Beschleunigern dürfte dabei der GDDR5-Speicher keinen unerheblichen Anteil am Stromverbrauch daran haben – AMD hat beispielsweise bei der Radeon HD 6450 DDR3 eine TDP von 20 Watt angegeben, bei der GDDR5-Variante sind es aber gleich 27 Watt TDP, was den klar höheren Stromverbrauch von GDDR5-Speicher schon andeutet. Aber auch ansonsten scheint der GF108-Chip der GeForce GT 400 Serie kein Kostverächter in Energiefragen zu sein, die bisher gerade im Marktüberblick angegebenen guten Performance/Stromverbrauch-Verhältnisse dieser nVidia-Karten wurden demzufolge entsprechend nach unten korrigiert. Die Mainstream-Beschleuniger von nVidia fallen damit in dieser Disziplin merkbar hinter ihre AMD-Kontrahenten zurück – was aber angesichts desselben Vergleichs in anderen Marktsegmenten nicht überraschend kommt, AMD liegt derzeit beim Performance/Verbrauch-Verhältnis generell vorn.