Launch-Analyse: nVidia GeForce GTX 560 (Seite 2)

Dienstag, 17. Mai 2011
 / von Leonidas
 
ComputerBase 560 vs. 460/1024MB 560 vs. 560Ti 560 vs. 6850 560 vs. 6870
1680x1050 4xAA +20% (-17%) -10% (+11%) +26% (-20%) +6% (-6%)
1920x1200 4xAA +19% (-16%) -10% (+11%) +21% (-17%) +3% (-3%)
2560x1600 4xAA +17% (-15%) -13% (+15%) +18% (-15%) ±0% (±0%)
benutzte Treiberversionen: leider wilder Mischmasch von Catalyst 10.10e bis 11.4 und nVidia-Treiber 262.99 bis 275.20
benutzte Filtersettings: AMD "HighQuality" vs. nVidia "Quality"
Performance-Einordnung GeForce GTX 560, Teil 4
Hardware.fr 560 vs. 460/1024MB 560 vs. 560Ti 560 vs. 6850 560 vs. 6870
1920x1080 4xAA +17,6% (-15,0%) -10,6% (+11,8%) +13,2% (-11,7%) -3,0% (+3,1%)
benutzte Treiberversionen: AMD @ Catalyst 11.5, nVidia @ 275.20 Beta
benutzte Filtersettings: unbekannt, höchstwahrscheinlich AMD "Quality" vs. nVidia "Quality"
Performance-Einordnung GeForce GTX 560, Teil 5
TechPowerUp 560 vs. 460/1024MB 560 vs. 560Ti 560 vs. 6850 560 vs. 6870
1680x1050 4xAA +17% (-15%) -10% (+11%) +17% (-15%) -1% (+1%)
1920x1200 4xAA +19% (-16%) -8% (+8%) +14% (-13%) -4% (+4%)
2560x1600 4xAA +19% (-16%) -11% (+13%) +10% (-9%) -8% (+8%)
benutzte Treiberversionen: 5850/6850/6870 @ Catalyst 11.4, 460/560Ti @ 270.61, 560 @ 275.20,
benutzte Filtersettings: unbekannt, höchstwahrscheinlich AMD "Quality" vs. nVidia "Quality"
Performance-Einordnung GeForce GTX 560, Teil 6

Die Benchmark-Ergebnisse zur (regulär getakteten) GeForce GTX 560 sind nicht ganz einheitlich, da bei verschiedenen Tests doch leicht abweichende Resultate herauskamen. In der Summe kreisen alle Ergebnisse jedoch um den Punkt, daß die (regulär getaktete) GeForce GTX 560 in etwa die Performance einer Radeon HD 6870 hält, damit etwas schneller als die Radeon HD 5850 ist und innerhalb der nVidia-Karten in der Mitte zwischen GeForce GTX 460 1024MB und GeForce GTX 560 Ti mit leichter Tendenz zur schnelleren Karte rangiert.

Bezüglich der vielfältigen ab Werk übertakteten Ausführungen der GeForce GTX 560 kann zudem gesagt werden, daß sich deren Chip-Mehrtakt meist wunderbar in Performance umsetzen läßt, kaum gebremst von den meist deutlich kleineren Speicherübertaktungen (Performancegewinn unter 1920x1200 4xAA):

Hardware Canucks Takt Taktgewinn Perform.-Gewinn
Gigabyte GTX 560 OC 830/1660/2000 MHz +2,4/+0% +1,5%
MSI N560GTX TwinFrozr II OC 870/1740/2040 MHz +7,4/+2,0% +6,1%
Asus GTX560 DirectCu II TOP 925/1850/2100 MHz +14,2/+5,0% +12,2%

Insbesondere die Asus-Karte kommt demzufolge schon verdammt nahe an eine regulär getaktete GeForce GTX 560 Ti heran – mit ein klein wenig mehr Takt dürfte diese dann auch überrundet werden können. Wie schon angedeutet, ist es damit möglich, im gesamten Performancebereich zwischen regulärer GeForce GTX 560 und regulärer GeForce GTX 560 Ti bei der Performance entsprechend abgestufte Lösungen zu finden, da die übertakteten Ausführungen der GeForce GTX 560 die Performancedifferenz zur regulären GeForce GTX 560 Ti komplett abdecken.

Allerdings haben diese ab Werk übertakteten Modelle nicht von der Hand zu weisende Nachteile bei der Stromaufnahme – eine stark übertaktete GeForce GTX 560 kann problemlos mehr Saft ziehen als eine reguläre GeForce GTX 560 Ti bei annähernd gleicher Performance, was also ein schlechter Tausch wäre. Eine reguläre GeForce GTX 560 wurde zwar heute nicht bezüglich des Stromhungers der reinen Grafikkarte getestet, läßt sich aber aus den vorhandenen Werten auf ca. 135 Watt unter Spielen schätzen – wie bei der Performance irgendwo in der Mitte zwischen GeForce GTX 460 1024MB und GeForce GTX 560 Ti, verglichen mit AMD allerdings etwas energiehungriger als von der Radeon HD 6870 (124 Watt unter Spielen) her bekannt.

HT4U Idle MultiMon. Spiele FurMark TDP
Radeon HD 6850 18W 40W 104W 117W 127W
Radeon HD 5850 20W 42W 111W 150W 151W
Radeon HD 6870 18W 43W 124W 145W 151W
GeForce GTX 460 1024MB 16W 55W 123W 158W 160W
GeForce GTX 560 16W ~52W ~135W ~170W 150W
MSI N560GTX TwinFrozr II OC 16W 55W 144W 182W 150W
Asus GTX560 DirectCu II TOP 16W 58W 160W 200W 150W
GeForce GTX 560 Ti 16W 57W 153W 193W 170W

Damit haben wir zusammenfassend mit der GeForce GTX 560 eine Karte, welche unübertaktet auf dem Performanceniveau der Radeon HD 6870 liegt und mit den vielfältigen ab Werk übertakteten Karten dann die Performancedifferenz zur GeForce GTX 560 Ti schließt. Der Stromhunger ist etwas größer als bei AMD und die ab Werk übertakteten Modelle gehen schnell in der Leistungsaufnahme in die Höhe, dafür ist die Übertaktungseignung wieder mal sehr gut und die heute getesteten Karten haben auch durchgehend gute Noten bezüglich deren Geräuschkulisse bekommen. Insgesamt ist die GeForce GTX 560 also eine gute Programmergänzung ohne größere Ausreißer nach oben und unten hin.

Bleibt die Frage nach dem Preis, welchen nVidia und die Grafikkartenhersteller hierfür zu machen gedenken. Leider läßt sich der Punkt des Performance/Preis-Verhältnisses heute noch nicht wirklich ausdiskutieren, denn es fehlen entsprechende Händlerlistungen, die erst in den nächsten Tagen zu erwarten sind. Vor allem aber sind die angesetzten Listenpreise in gewissem Sinne absurd – nVidia gibt für die reguläre GeForce GTX 560 eine unverbindliche Preisempfehlung von 166 Euro heraus, die unverbindlichen Preisempfehlungen der (zumeist ab Werk übertakteten) Herstellerkarten liegen dagegen zwischen 173 und 191 Euro.

Zum Glück für nVidia wollen wir diese Listenpreise heute nicht bewerten – weil wenn, dann müsste man den Daumen ganz radikal über der GeForce GTX 560 senken. Schließlich liegen die Preise zur GeForce GTX 560 Ti inzwischen schon nahe der 170-Euro-Marke – wer da eine GeForce GTX 560 (ganz gleich der Übertaktung) zum gleichen oder gar höheren Preis in den Markt schicken will, der hat den Schuß nicht gehört. Auch aus anderen Ecken kommen ganz andere Preise: Die reguläre GeForce GTX 460 1024MB ist teilweise schon ab 110 Euro zu haben, exzellent übertaktete Versionen mit dem Leistungspotential einer regulären GeForce GTX 560 gibt es für um die 150 Euro. Und dann ist da noch die als gleichschnell klassifizierte Radeon HD 6870, deren Preise derzeit schon ab 135 Euro anfangen.

An diesen Preisen muß und wird sich die GeForce GTX 560 ausrichten – ansonsten brauchen die Grafikkarten-Hersteller und Einzelhändler die Karte gar nicht erst ins Angebot aufnehmen. Schon allein, um einen ausreichenden Abstand zur GeForce GTX 560 Ti und Platz für die ab Werk übertakteten Versionen zu haben, sollte die reguläre GeForce GTX 560 bei Preisen von 150 Euro anfangen, angesichts der Preise zur Radeon HD 6870 wäre sogar ein Preis von nur 140 Euro für die reguläre Version der GeForce GTX 560 anzuraten. Dann würden Performance, Stromverbrauch und Preis zusammenpassen – aber eben auch nur dann.

Mit den gleichen oder minimal besseren Preisen als bei der GeForce GTX 560 Ti braucht sich die GeForce GTX 560 dagegen nicht im Markt sehenlassen. Es wäre also in den kommenden Tagen und Wochen zu beobachten, ob es die GeForce GTX 560 schafft, diesen Zielpreis zu erreichen. Vorher kann leider kein echtes Urteil zu dieser Karte gefällt werden – deren Sinn sich eben nur dann ergibt, wenn sie nicht nur bezüglich der Performance zwischen GeForce GTX 460 1024MB und GeForce GTX 560 Ti steht, sondern eben auch beim Preis diese Performanceeinschätzung wiederspiegelt.