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News des 18. Mai 2007

Hard Tecs 4U berichten sehr umfangreich zu den kommenden Mobile-Prozessoren von AMD. Interessant bei diesen ist, daß AMD im Stromsparmodus die minimale Prozessor-Taktfrequenz von bisher 800 MHz auf ca. 200 bis 300 MHz (ein Achtel des Nominaltakts der jeweiligen CPU) absenkt – was gerade im Idlebetrieb immer noch ausreichend sein sollte, dafür aber höhere Akkulaufzeiten verspricht. Eine andere Optimierung bezüglich der Leistungsaufnahme betrifft DualCore-Modelle, welche nun je nach Auslastung mit unterschiedlicher Spannung betrieben werden können. Schade ist in diesem Zusammenhang nur, daß solche Entwicklungen nicht auch stärker in den Desktopmarkt getragen werden, wo zumindestens die Absenkung der Idle-Taktfrequenz auf wirklich niedrige Werte zu begrüßen wäre (ein Core 2 Duo E6300 mit 1.86 GHz geht im Stromsparmodus gerade einmal auf 1.66 GHz herunter, was doch eher witzlos ist) ...

... Hochinteressant ist aber auch eine weitere Entwicklung von AMD, welche das Stromsparen der Grafiklösung betrifft: Dabei will man bei zukünftigen AMD-gepowerten Notebooks mittels des 780er Mainboard-Chipsatzes eine integrierte Direct3D10-Grafiklösung verbauen, gleichzeitig soll für die Notebook-Hersteller allerdings die Möglichkeit für eine weitere, leistungsfähigere Grafiklösung gegeben sein. Der Sinn der Angelegenheit besteht hierbei nicht im "entweder oder", sondern es sollen beide Grafiklösungen verbaut werden: Die extra Grafiklösung primär für den Betrieb am Stromnetz, die integrierte Grafiklösung primär für den Batteriebetrieb – wobei der Nutzer diese Vorgaben auch aufheben kann. Auch diese Entwicklung wäre im Desktopbereich sicherlich nicht verkehrt, könnte man somit doch im normalen Arbeitsalltag mit einer integrierten Grafiklösung leben, während die stromfressende HighEnd-Grafikkarte zu dieser Zeit abgeschaltet ist (diese Abschaltfunktionalität muß allerdings wohl der Grafikkartenhersteller zur Verfügung stellen) und dann nur für Spiele zum Einsatz kommt.

Seitens der Zeit gibt es einen weiteren Artikel zur Online-Durchsuchung. Bemerkenswert ist dabei, mit welcher Begründung die Bundesanwaltschaft die Online-Durchsuchung trotz fehlender Gesetzesgrundlage bisher ansetzt (angeblich gibt es bisher 12-15 Fälle, wobei dies wohl die insgesamten Versuche darstellen dürften): Danach stelle die Online-Durchsuchung nichts anderes als eine andere Form der Hausdurchsuchung dar. Die Vorschrift, daß der Beschuldigte bei dieser Maßnahme anwesend sein müsse, werde bei der Online-Durchsuchung dadurch gedeckt, daß der Beschuldigte schließlich online sei. Ehrlicherweise fehlen einem hier fast die Worte: Denn einmal abgesehen davon, daß ein online befindlicher PC nicht darauf schließen läßt, daß auch der Benutzer zwingend online sein muß, bedingt eine Hausdurchsuchung in allererste Linie das direkte Wissen des Beschuldigten um diese Maßnahme ...

... Dies alles kann aber bei einer heimlichen Durchsuchung nicht der Fall sein. Zudem hat die gewöhnliche Hausdurchsuchung noch ein paar andere Regeln, wie beispielsweise die vorherige Vorlage eines richterlich abgezeichneten Durchsuchungsbeschlusses oder auch eine Quittung der ermittelnden Beamten über alle beschlagnahmten Güter – welche bei einer heimlichen Online-Durchsuchung allesamt nicht erfüllbar sind. Es spricht nicht unbedingt für den vielzitierten Rechtsstaat, wenn ausgerechnet die Bundesanwaltschaft zugunsten der Online-Durchsuchung nicht nur das hierfür gar nicht gedachte Recht auf Hausdurchsuchungen ansetzt, sondern auch gleich noch dessen Regeln auf infamste (und womöglich strafbare?) Art und Weise verbiegt.

Shortcuts: Gemäß Fudzilla soll ATIs kommender R650-Chip nicht einfach nur eine 65nm-Version des R600 darstellen, sondern auch einige Schwachstellen des R600-Chips angehen. Genannt wurde hier insbesondere die Texturierungsleistung, welche beim R600 wohl nicht ganz zur starken Shader-Rechenleistung und zum sehr breiten Speicherinterface passt. Terminlich wird derzeit August bis September für den R650 genannt – dann sollte aber ebenfalls auch nVidias Refreshchip G90 anstehen. Der Planet 3DNow! berichtet von einem Bundle-Angebot aus P35-Mainboard mit 2 GB DDR3-Speicher seitens Asus – für satte 650 Euro. Für diesen Preis kann man allerdings auch schon ein DDR2-unterstützenden P35-Board samt locker und leicht 4 GB DDR2/1066-Speicher erwerben ;) ...

... Laut einem Thread unseres Forums befindet sich im aktuellen Beta-Treiber 158.42 seitens nVidia ein SLI-Profil für den Direct3D10-Part von "Lost Planet", welcher somit inoffiziell die SLI-Unterstützung von Direct3D10-Hardware in einem der nächsten offiziellen Treiber ankündigt. Bei The Inquirer hat man sich ein Vorabexemplar der Radeon HD 2600 XT auf Basis des RV630-Chips angesehen, ATIs wahrscheinlich recht potente Antwort auf die GeForce 8600 GTS. Allerdings wurde die Karte ihrem Vorserienstatus vollkommen gerecht, es lief kein einziger Benchmark fehlerfrei durch. Somit lassen sich derzeit nur die Taktfrequenzen von 800/1100 MHz und eine Leistungsaufnahme von nur 40 bis 45 Watt zu dieser Karte berichten ...

... Die PC Games Hardware berichtet von einem DDR2/800-Speicher seitens Kingston, welcher mit Speichertimings von 3-3-3 spezifiziert ist. Dies ergibt eine absolute Zugriffsszeit von nur noch 7,5ns, was dem ab und zu mit besseren absoluten Latenzzweiten beworbenen DDR3-Speicher weiter zusetzen dürfte. DDR3/1333 müsste hier bereits Timings von 5-5-5 anbieten, um diese Latenzzeit von 7,5ns erreichen zu können – derzeit ist dieser Speicher aber auf Timings von gar 9-9-9 spezifiziert. Passend zum Thema berichtet die ComputerBase von nochmals weiter gesunkenen Speicherpreisen, welche sich seit dem Jahresanfang glatt geviertelt haben. Und letztlich hat man bei Nordic Hardware noch den geplanten Taktfrequenzen des R650-Chips ein wenig vorgegriffen und eine Radeon HD 2900 XT Grafikkarte mittels Kühlung durch flüssigen Stickstoff auf satte 1200 MHz Chiptakt gebracht.