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News des 22. August 2007

The Inquirer berichten genaueres zum nVidia G92-Chip. Danach soll dieser in 65nm gefertigte Chip für das untere HighEnd-Segment auf Taktfrequenzen von 800 MHz und mehr kommen – was angesichts der Fertigung und wahrscheinlich etwas weniger Hardware-Einheiten als beim G80-Chip (GeForce 8800 Serie) nicht unwahrscheinlich ist. Zudem sollen G92-Boards wohl gleich konsequent mit DisplayPort-Anschlüssen ausgerüstet werden, um entsprechenden Anforderungen von OEM-Seite her (Dell) entsprechen zu können. Bezüglich des Supports von Direct3D 10.1 ist man sich bei The Inquirer noch nicht ganz sicher, hier könnte es weiterhin bei Direct3D10 bleiben – was natürlich für einen reinen Refresh-Chip der G8x-Serie auch keinen Beinbruch darstellen würde, zumal ATIs Direct3D-10.1-Lösung auch erst im Frühjahr ansteht (R7xx-Serie). Interessanterweise redet man zudem von einer Ultra-Version, welche erst dann releast werden soll, wenn sich ATI mit dem R680 offenbart hat – hier könnte es sich durchaus um den G90-Chip handeln.

Laut einer Information der VR-Zone soll der ATI R680-Chip ebenfalls auf Taktraten von über 800 MHz kommen – was aber auch benötigt werden wird, schließlich soll die Anzahl der Shader-Einheiten gegenüber dem R600-Chip nicht steigen. Eventuell tut ATI hier ja noch etwas an der Anzahl der Textureneinheiten, einer klaren Schwachstelle des aktuellen R600-Designs. Zudem sagt die VR-Zone aus, der R680 würde gar schon Direct3D 10.1 unterstützen – was aber vorerst unter starken Vorbehalten zu sehen ist, die Unterstützung für Direct3D 10.1 wurde bisher erst der R7xx-Generation zugeschrieben. Wie nVidias G92-Chip ist der R680-Chip zum Jahresende 2007 oder ganz am Anfang des Jahres 2008 zu erwarten.

Eine weitere Meldung der VR-Zone dreht sich um den ATI RV670-Chip, welcher zeitgleich mit dem R680-Chip antretend für das untere HighEnd- bzw. Performance-Segment gedacht ist. Danach soll der RV670 über ein 256 Bit DDR Speicherinterface verfügen, was schon bekannt war – und zudem über 320 Shader-Einheiten, soviel wie beim R600-Chip. Dies beißt sich allerdings etwas mit den Angaben zum R680-Chip von der gleichen Quelle, denn daß RV670 und R680 die gleiche Anzahl an Shader-Einheiten haben sollen, ist reichlich unwahrscheinlich – eine der beiden Angaben dürfte demzufolge nicht stimmen. Davon abgesehen soll der RV670-Chip unter dem Verkaufsnamen Radeon HD 2950 Pro in zwei taktunterschiedlichen Varianten den Markt erreichen: 750/900 MHz und 825/1200 MHz, letzteres mittels GDDR4-Speicher erreicht.

Leider wieder einmal einen Fehlschlag bezüglich der Direct3D10-Fähigkeiten ist bei dem mit viel Vorschusslorbeeren bedachten BioShock zu verzeichnen: Laut der PC Games Hardware erzeugt der DirectX9-Renderpfad des Spiels die gleiche Bildqualität wie der Direct3D10-Renderpfad, die ComputerBase spricht wenigstens noch von kleinen Unterschieden. Allerdings kostet dieser geringe Unterschied laut den Benchmarks der ComputerBase sowie denen der AMDZone sogar noch etwas Performance – ein Vorzeige-Beispiel für Direct3D10 scheint BioShock kaum zu werden. Was jetzt nichts gegen Direct3D10 an sich sagen soll, aber doch ausdrückt, daß die Durchsetzung von Direct3D10 auf der Spiele-Seite wohl länger dauern könnte als bisher angenommen.

Genaueres zu den Zufallsfunktionen des kürzlich schon erwähnten Shooters "Borderlands" hat der Heise Newsticker: Danach soll es eine enorme Vielzahl an Waffen geben (angeblich 500.000, wobei diese sehr hohe Zahl wohl nur durch sehr geringe Unterschiede zustandekommen kann) und sich zudem die Gegner auch jedesmals entsprechend anders verhalten (wird allerdings auch schon seit Jahren von den Spieleentwicklern versprochen), allerdings keine veränderlichen Levels. Über veränderliche Missionen, Gegenstände und Spielcharakter-Anpassungen, wie noch am Wochenanfang notiert, berichtete der Heise Newsticker nichts. Für den Erfolg des Zufallsprinzips in diesem Spiel wird natürlich ausschließlich der reale Spieleindruck relevant sein, nicht die technischen Ansetzungen.

Der Fall des Berliner Soziologen Andrej H., welcher unter Terrorismus-Verdacht kürzlich festgenommen wurde, köchelt nun schon seit einigen Tagen vor sich hin. Von Anfang an war dabei klar, daß die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft unhaltbar waren, die unter äußerst fadenscheinigen Mutmaßungen der Ermittler konstruierte angebliche Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung sich als klar falsch herausgestellt hat. Laut dem Heise Newsticker wird dem auch international beachteten Fall nun noch die Krone aufgesetzt durch die Information, wie die Ermittler auf ihre Schlüsse gekommen sind: Danach hat eine einfache Google-Suche nach bestimmten, auch von einer (angeblich) terroristischen Gruppe benutzten Stichworten ausgereicht, um den Soziologen ins Visier der Ermittler zu bringen.

Wenngleich letzteres noch nicht sträflich ist, so ist die darauffolgende einjährige Überwachung inklusive Lauschangriff und kürzliche Festnahme wohl das eigentliche Ärgernis: Offensichtlich sind hier Teilen (?) von Staatsanwaltschaft und Polizei jegliches Maß verloren- und über all der Terrorhysterie der Kontakt zur Realität abhandengekommen. Für den Normalbürger muß hieraus leider die Lehre gezogen werden, daß man über strittige Themen im Internet eigentlich nur noch streng unter Wahrung der Anonymität schreiben kann. Ansonsten sollte man sich jederzeit dessen bewußt sein, daß übervorsichtige Ermittler keinerlei Probleme haben, selbst für noch so geringfügige Ansätze gleich die größtmöglichen Ermittlungsmethoden einzusetzen.

Shortcuts: Laut Hard Tecs 4U hat AMD auf der Games Convention sein Demo-System mit K10-basierendem QuadCore-Prozessor auf 3.0 GHz nochmals präsentiert. Intel zeigte hingegen laut nochmals Hard Tecs 4U seinen Mobile-Prozessor Core 2 Extreme X7900, welcher in Gaming-Notebooks verbaut werden soll. Normalerweise ist dieser Prozessor aufgrund eines freien Multiplikators und einer TDP von nur 44 Watt (bei immerhin 2.8 GHz und DualCore) eigentlich sehr interessant, zu einem Preis von 851 Dollar allerdings auch klar zu teuer. Von Fudzilla kommt die Information, daß gemäß Intel-Spezifikationen Grafikkarten-Kühler nicht mehr als 480 Gramm wiegen dürfen, was damit all zu aufwendige Kühlkonstruktionen und insbesondere die Verwendung schwerer Materialien wie Kupfer doch limitiert.

Laut der VR-Zone sind die abgespeckten R600-Lösungen Radeon HD 2900 GT und Pro im Zeitrahmen September/Oktober zu erwarten. Bei ExtremeMhz hat man sich die Overclocking-Fähigkeiten des Core 2 Quad Q6600 im G0-Stepping angesehen. Dabei erreichte dieser per default nur auf 2.4 GHz antretende Prozessor aus dem Stand heraus 3.4 GHz, mit Spannungszugabe und Wasserkühlung waren auch 4.0 GHz möglich – dies will Intel mit den Penryn-Prozessoren regulär erst im Laufe des nächsten Jahres erreichen. Das Daten-Chaos berichtet über einen weiteren Verbreitsweg des Bundestrojaners: Einfach an die Installations-CD eine ISPs anhängen und in den Briefkasten des Verdächtigen einwerfen. Was allerdings nicht einfach nur eine Idee darstellt, sondern wirklich so vorgekommen sein soll ;). Und letztlich noch zwei Korrekturen vorangegangener News: Der Anfang der Woche erwähnte Core 2 Duo E4600 hat natürlich schon 2.4 GHz Takt, nicht 2.2 GHz. Und gleichzeitig nennt Intel sein GPGPU-Projekt "Larrabee" mit zweimal "r" – und nicht "Larabee".