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News des 23. August 2007

Fudzilla berichten über die bahnbrechende Neuigkeit, daß die aktuellen ATI-Grafikchips RV610 (Radeon HD 2400 Serie), RV630 (Radeon HD 2600 Serie) und R600 (Radeon HD 2900 XT) bereits prinzipiell kompatibel mit PCI Express 2.0 sind, es fehle hier nur ein BIOS-Update. Wirklich neu ist das allerdings nicht, denn ATI hatte dies schon vor längerem ausgedrückt, zudem scheint die Kompatibiliät zu PCI Express 2.0 wohl generell weniger an den Grafikchips zu liegen, sondern eher eine Sache des Mainboard-Chipsatzes sowie des Mainboards selber zu sein. Insofern dürften alle aktuellen Grafikchips problemlos auf PCI Express 2.0 umsetzbar sein, womöglich gilt dies sogar auch noch für ältere Grafikchips. Ein besonderer Gewinn aus dieser Aufwärtskompatibilität dürfte sich jedoch kaum ergeben, da derzeit die meisten Anwendungen im Consumer-Bereich noch nicht einmal PCI Express 1.x ausnutzen.

Der Heise Newsticker berichtet über den Stand der eigentlich mit der vPro-Plattform seitens Intel geplanten Sicherheitsoffensive für im Firmen-Netzwerk stehende PCs. Wie bekannt gibt es hier die Idee, zwei Betriebssysteme auf einem PC laufen zu lassen: Zum einen ein Betriebssystem für den Anwender und zum anderen eines für den Administrator, mit welchem dieser Patches einspielen und die Kompromitierung des Anwender-Betriebssystems sowie des Firmen-Netzwerks verhindern bzw. bekämpfen kann, ohne selbst so einfach angegriffen werden zu können. Wir hatten hier schon letzte Woche über eine entsprechende Zusammenarbeit von Intel und Symantec berichtet, laut dem Heise Newsticker existiert diese Zusammenarbeit allerdings schon des längeren.

Ein konkretes Produkt scheiterte bislang allerdings an Lizenzproblemen mit dem eigentlich als Betriebssystem für die Sicherheitslösung geplanten Windows CE. Um dem abzuhelfen, will man die Sicherheitsanwendungen nunmehr auf ein OpenSource-Betriebssystem portieren, womit wohl irgendeine Linux-Variante gemeint sein dürfte. Was man mit einem lachenden und einem weinenden Auge sehen kann: Zum einen wird es nun noch bis mindestens Mitte 2008 dauern, ehe Symantec mit seiner Sicherheitslösung für vPro fertig sein wird. Und zum anderen ist die Benutzung eines OpenSource-Betriebssystem für eine derart kritische Sicherheits-Infrastruktur generell die bessere Lösung – einmal abgesehen von der leicht ironischen Note, daß sich Microsoft hier offensichtlich freiwillig von einem potentiellen Zukunftsmarkt ausschließt.

Beste Chancen für die "Frechheit des Jahres" hat sich die GEZ "erarbeitet", indem man die Webseite Akademie.de dafür abmahnt, die allgemein gebräuchlichen Begriffe "GEZ-Gebühren", "PC-Gebühr", "Gebührenfahnder", "GEZ-Anmeldung" oder "GEZ-Abmeldung" zu verwenden. Begründet wird dies damit, daß diese Begriffe technisch falsch sind (die GEZ bezieht sich hiermit auf die offiziellen Bezeichnung, die allerdings kaum jemand so kennt) und daß die Nennung der "falschen Begriffe" nur dazu dienen würde, "ein negatives Image der GEZ hervorzurufen". Was spätestens durch die genannte Abmahnung erreicht sein dürfte ;). Wie sich Akademie.de demgegenüber verhalten wird, ist noch nicht ganz klar, für den Moment informiert man nur über das Thema und hat jenen Teil der Webseite, welcher sich (kritisch) mit der GEZ beschäftigt, gleich ganz vom Netz genommen.

Dabei wäre Akademie.de durchaus ein gewisser Konfrontationskurs anzuraten, um die Sache vor Gericht auszufechten und zu gewinnen. Die Chancen hierfür sind nämlich als ziemlich hoch einzuschätzen, denn die GEZ hat eigentlich überhaupt nichts vorzuweisen: Als faktische Behörde ist sie kein Wettbewerber am Markt und kann sich demzufolge auch nicht auf die entsprechenden Paragraphen der Wettbewerbsgesetzgebung beziehen, wonach Schmähungen und Falschdarstellungen zwischen Wettbewerbern nicht zulässig sind. Damit würde man noch nicht einmal prüfen müssen, ob die von Akademie genutzten Begriffe überhaupt den von der GEZ behauptete Tatbestand erfüllen. Im Fall des Falles dürften diese aber wahrscheinlich ebenfalls vor Gericht nicht durchkommen – schließlich werden diese Begriffe allgemein genutzt, womit sich ziemlich eindeutig ergibt, daß diese Begriffe "Meinung" und nicht "Schmähung" darstellen.

Gulli berichten über die neueste Piraterie-Studie der Contentindustrie, wonach der Musikindustrie im Jahr angeblich 12,5 Milliarden Dollar durch Piraterie verloren gehen würden und 71.000 Jobs nicht geschaffen werden könnten. Neben der seitens Gulli angemerkten kleinen Ironie, daß ja wenigstens die Jobs der Studien-Macher gesichert sein dürften, ist aber sicher noch folgender Punkt interessant: Wie kann eine nur mittelgroße Industrie im Jahr mit 12,5 Milliarden Dollar Einnahmenverlust überhaupt durchkommen? Jede andere Industrie in dieser Größenordnung würde mit großem Knall zusammenbrechen und danach Jahre des schmerzhaften Wideraufbaus benötigen. Daß solches bei der Musikindustrie nicht im Ansatz zu beobachten ist, kann wohl nur bedeuten, daß das Geschäft dieser Industrie nicht wirklich koscher verläuft – hier also ein deutliches Anzeichen auf die Ausschaltung des allgemein anerkannten Korrektivs in einer Marktwirtschaft (dem Markt) vorliegt ;).

Shortcuts: Die gestern genannten Daten zum RV670-Chip lassen sich nunmehr durch diese Tabelle im Prinzip als sicher bestätigen. Hard Tecs 4U haben mit AMD darüber gesprochen, daß die Top-Prozessoren von AMD immer noch in 90nm gefertigt werden. Als Grund hierfür gab AMD Kostengründe für die entsprechende Umstellung auf 65nm an – und inzwischen dürfte man die 65nm-Ressourcen sowieso eher für die K10-basierenden Prozessoren zurückhalten. Gemäß der Infoweek will Festplatten-Hersteller Seagate sich künftig auch dem Thema (reiner) Flashspeicher-Festplatten widmen. Was sicherlich nicht verkehrt ist, dürften doch Flashspeicher-Festplatten aufgrund des Preisverfalls von Flashspeicher in den kommenden Jahren aus ihrem derzeitigen Nischendasein herauswachsen, selbst wenn gewöhnliche Festplatten mittelfristig immer noch günstiger sein sollen.

Im Forum von 2K Games wird ein von einem User erstellter Patch angeboten, mittels welchem sich BioShock auch auf Shader 2.0 Grafikkarten (Radeon 9500 bis X850, GeForceFX) spielen lassen soll. Die PC Games Hardware hat sich hingegen nochmals genauer mit den Unterschieden zwischen DirectX9- und Direct3D10-Version von BioShock beschäftigt – und dann doch noch etwas gefunden ;). Währenddessen hat Gabe Newel von Valve laut dem Heise Newsticker die Entscheidung seitens Microsoft, Direct3D10 nur für Windows Vista zu ermöglichen, als Fehler bezeichnet. Und in der Tat bedeutet dies für die Spieleentwickler ein langes Warten darauf, bis sich Direct3D10 bei der installierten Basis durchsetzen wird. Und letztlich noch eine Korrektur zu den gestrigen News: Der dort erwähnte Core 2 Extreme X7900 ist natürlich ein DualCore-Modell. QuadCores im Notebook gibt es zwar bereits in Form eines sehr teuren Eurocom-Notebooks, hierbei werden allerdings gewöhnliche Desktop-Prozessoren verwendet, der Kühlaufwand hierfür dürfte also nicht gerade gering sein.