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News des 26. September 2007

In einem ersten Test hat man sich bei TweakTown die Performance der Radeon HD 2900 Pro gegenüber der Radeon HD 2900 XT und der GeForce 8800 GTS 320MB angesehen. Dabei gab es nur positives von der neuen ATI-Karte für das Performance-Segment (zwischen Mainstream- und HighEnd-Segment gelegen) zu berichten: Die Karte lag meist nur ein paar Prozentpunkte hinter der Radeon HD 2900 XT, dafür aber fast in jedem Fall klar vor der (derzeit sogar etwas teureren) GeForce 8800 GTS 320MB. Zudem bedeuten die 512 MB Grafikkartenspeicher dieser Karte gegenüber dem Hauptkonkurrenten GeForce 8800 GTS 320MB auch noch einen langfristig wirkenden Vorteil. Nachteile gibt es allerdings bei der Lautstärke und dem Stromverbrauch zu verbuchen, hier liegt man deutlich gegenüber der GeForce 8800 GTS 320MB zurück.

Insbesondere der Stromverbrauch könnte sich als Spaßbremse im Zielsegment erweisen, da die 150 Watt TDP und geschätzt vielleicht 120 Watt realer Stromverbrauch gerade für Mainstream-PCs deutlich zu viel sein könnten – übliche Mainstream-Grafikkarten wie die Radeon HD 2600 XT oder die GeForce 8600 GTS verbrauchen gerade einmal 50 Watt und auf deutlich mehr sind viele OEM-PCs dann auch nicht ausgelegt. Bei der Radeon HD 2900 Pro ist also ein leistungsfähiges Netzteil mit viel Power auf der 12V-Leitung Pflicht – ganz so, als würde es sich hierbei um eine Karte des HighEnd-Segments handeln. Wenn die Einschränkungen Lautstärke und Stromverbrauch jedoch verkraftbar sind, dann hat ATI derzeit im Preisbereich von 200 bis 250 Euro das klar beste Angebot in der Hand.

The Inquirer haben einige neue Informationen zur kommenden nVidia Refresh-Generation, welche womöglich schon Direct3D 10.1 unterstützen und die aktuellen GeForce8-Grafikkarten (mit einiger Übergangszeit) beerben sollen. Als erstes wird dabei wieder der G92-Chip genannt, welcher zum 5. oder 12. November offiziell vorgestellt werden soll. Nach wie vor ist allerdings nicht sicher, in welche Richtung der G92 eigentlich gehen wird – vom Namen her ist es eher ein Chip für das Performance-Segment, oftmals wird der G92 allerdings als HighEnd-Lösung eingeordnet. Gerade die bekannten technischen Daten sprechen eher für erstere Variante. Das würde zwar immer noch reichen, um die GeForce 8800 Serie abzulösen, allerdings würde der G92-Chip die Performancelatte dann nicht noch höher setzen als bisher erreicht.

Möglicherweise hat nVidia also weiterhin noch einen G90-Chip für das "echte" HighEnd-Segment im Hintergrund – sofern der G92 auch auf den Namen "D8P" ("P" für Performance-Segment) hört, deutet das offensichtliche Vorhandensein eines "D8E"-Chips ("E" für Enthusiast- aka HighEnd-Segment) zusätzlich in diese Richtung. Alternativ könnte es aber auch sein, daß nVidia die echte HighEnd-Lösung über zwei G92-Chips auf einer Grafikkarte realisiert – womöglich hat man festgestellt, daß dies effektiver ist, womöglich gibt es Probleme beim G90-Chip, womöglich ist diese Variante aber auch einfach nur wirtschaftlicher herzustellen (ein extra G90-Chip für die geringen Stückzahlen des HighEnd-Segments lohnt eventuell nicht).

Daneben wird erneut der G98-Chip erwähnt, welcher vom Namen her in Richtung LowCost-Segment gehen sollte und damit in Ablöung des G86-Chips (GeForce 8300/8400/8500) – wogegen allerdings wieder der (vermutliche) zusätzliche Codename "D8M" spricht, denn dieser weist durch das "M" auf das Mainstream-Segment hin. Wie man sieht, ist derzeit alles noch recht unsicher, halbwegs bekannt sind nur die Release-Daten: Der G98-Chip soll ebenfalls noch im November antreten, während ein G96-Chip für das Mainstream-Segment als Ablösung des G84-Chips (GeForce 8600 Serie) im April nächsten Jahres zu erwarten ist. Allen genannten neuen Chips ist die 65nm Fertigung gemeinsam, ansonsten ist aber noch nichts sicheres dazu bekannt, wie sich diese kommenden Grafikchips technisch von ihren jeweiligen Vorgängermodellen unterscheiden werden.

Der Rabenhorst berichtet recht eingehend über den für 2009 geplanten neuen biometrischen und elektronischen Personalausweis, welcher gleichzeitig auch als Identitätsnachweis im Internet fungieren soll. Dazu wird der Personalausweis im Chipkarten-Format kommen und mit einer PIN-Nummer ausgestattet sein, um sich somit bei virtuellen Behördengängen oder aber Internet-Angeboten, welche eine Altersverifikation voraussetzen, ausweisen zu können. Diese Funktionalität hört sich durchaus sehr nützlich an, sollte sie zuverlässig und ohne Datenlecks funktionieren – auf der anderen Seite steht aber natürlich auch zu befürchten, daß nach der hundertprozentigen Durchsetzung dieser neuen Personalausweise bis zum Jahr 2020 dieses System in vielerlei Hinsicht mißbraucht werden könnte.

Denn eine eindeutige Identifizierung ist nicht nur für gewisse Angebote und Dienste im Internet sicherlich notwendig, sondern natürlich auch für alle anderen kommerziell betriebene Angebote aus Marketinggründen immer hochinteressant. Wo man jetzt für kostenlose Angebote noch mit der Angabe von Name und eMail-Adresse wegkommt, wird man dann "einfach" nach seinem Personalausweis und der PIN-Nummer gefragt – denn wenn jeder den Ausweis hat und aufgrund elektronischer Steuererklärung etc. der Umgang damit allgegegenwärtig ist, erscheint das wohl nicht mehr als große Hürde. Das Prinzip "wenn etwas da ist, wird es auch benutzt" würde hier zweifellos im Laufe der Zeit zuschlagen und ein identifikationsloses Surfen wohl unmöglich machen.

Der größere Widerstand gegenüber den neuen Personalweisen dürfte sich jedoch daran entzünden, daß diese nun wie die kommenden neuen Reisepässe zwei elektronisch gespeicherte Fingerabdrücke enthalten sollen. Und da im Gegensatz zum Reisepass der Personalausweis Pflicht für alle bundesdeutschen Staatsbürger ab 16 Jahren ist, wird Vater Staat somit im Jahr 2020 (wenn die letzten "alten" Personalausweise ungültig werden) die Fingerabdrücke der kompletten Bevölkerung (ab 16 Jahren) besitzen. Derzeit ist zwar geplant, daß auf diese Daten nur die lokale Polizeistelle des Wohnorts Zugriff nehmen kann – aber bis 2020 kann vieles passieren, oder wie es unser Bundesinnenminister zum Thema der Garantien gegenüber stückchenweiser Gesetzesverschärfungen so schön formuliert: "Ich bin mit Aussagen für die Ewigkeit sehr zurückhaltend." ;)

Hier dürfte sich sicherlich noch einiger Diskussionsstoff bis zum Jahr 2009 ergeben – und hoffentlich noch vor dem Jahr 2009, denn wenn etwas einmal beschlossen wurde, gibt es die offensichtliche Tendenz, daß ganze dann auch gegen alle Widerstände durchzusetzen und auszusitzen. Bestes Beispiel hierfür sind die ab diesen November kommenden neuen Reisepässe, für welche man Verbrecher-like antreten und zwei Fingerabdrücke abgeben darf. Wer sich nicht unbedingt derart behandeln lassen will, muß seinen neuen Reisepass noch vor November beantragen – und wenn möglich nicht unbedingt auf dem letzten Drücker, denn schon bei der letzten Passänderung hatten einige Meldeämter schon einige Wochen vorher nur noch Anträge für neue Pässe entgegengenommen. Ganz ohne Biometrie geht es aber auch hier nicht, denn selbst die aktuellen Reisepässe speichern ein elektronisches Passfoto und kommen mit einem RFID-Chip daher (welchen Paranoiker natürlich sofort nach Erhalt zerstören).