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News des 27./28. Dezember 2007

Wie die PC Games Hardware berichtet, hat PowerColor nun endlich Ernst gemacht und eine leistungsfähige Direct3D10-Grafikkarte für AGP vorgestellt, die "HD 3850 PCS 512MB AGP" auf Basis des Radeon HD 3850 Grafikchips mit 512 MB Grafikkarten-Speicher. Bei den Taktraten will man sich an den Standard der PCIe-Version halten, so daß es sich hierbei mit Sicherheit um die schnellste je gebaute AGP-Grafikkarte handeln sollte. Gerade gegenüber der unter AGP-Usern sehr beliebten Radeon X1950 Pro sollte sich ein ordentlicher Performance-Sprung im Rahmen von um die 60 Prozent ergeben, mittels Direct3D10 und den 512 MB Grafikkartenspeicher sollte die Karte zudem auch noch ziemlich gut für zukünftige Aufgaben gerüstet sein. Leider ist derzeit noch kein Preispunkt bekannt, aber anhand der Preise der PCIe-Version der Radeon HD 3850 512MB dürfte sich der AGP-Preis selbst bei einem gewissen Aufschlag wohl immer noch unter der Marke von 200 Euro bewegen.

Nach den Daten zur Radeon HD 3870 X2 sind in einem türkischsprachigen Forum erneut ATI-Präsentationsfolien zu einem der kommenden ATI-Grafikchips aufgetaucht, diesesmal zur Radeon HD 3400 Serie auf Basis des RV620-Chips. Generell wird damit das schon bekannte Wissen bestätigt, daß der RV620-Chip Direct3D 10.1 und PCI Express 2.0 unterstützen wird, in 55nm gefertigt ist und (wie sein Vorgänger RV615) nur über ein 64 Bit DDR Speicherinterface verfügt. Reichlich überraschend ist jedoch die Nennung von 120 Shader-Einheiten für den RV620 – dies wäre dreimal so viel wie beim RV615 und gehört eher ins Mainstream-Segment, wo der RV630-Chip über genau diese Anzahl an Shader-Einheiten verfügt.

Unserer Meinung nach ist hier eher ein Copy- und Paste-Fehler in dieser Präsentation wahrscheinlicher als denn ATI im LowCost-Bereich mit wirklich so viel Hardware-Power anrückt. Denn dies wäre aus mehreren Gründen unwahrscheinlich: Erstens einmal braucht niemand im LowCost-Segment diese Leistung – die Grafikkarten verkaufen sich dort über den Namen, den Preis und die Featurepalette, kaum über die Performance. Zweitens ist das Speicherinterface des RV620-Chips viel zu klein, um eine solche Shader-Power noch sinnvoll ausnutzen zu können – und besonders hochgetakteter GDDR4-Speicher, nur um dieses Mißverhältnis etwas lindern zu können, passt wieder wenig zum LowCost-Gedanken des RV620-Chips bzw. der Radeon HD 3400 Serie. Und drittens würde dies den Chip dann auch noch zu teuer für einen LowCost-Einsatz machen.

Abgerundet wird das ganze dann noch durch die frühere Information über die Die-Größe des RV620-Chips – in die genannten 67mm² passen unter 55nm nun beim besten Willen keine 120 Shader-Einheiten. Insofern dürfte diese Angabe wohl aus der Präsentation zur Radeon HD 3600 Serie stammen – womit wir im Umkehrschluß wohl in Erfahrung gebracht haben, daß ATI bei Radeon HD 3400 (RV620) und Radeon HD 3600 (RV635) die Anzahl der Shader-Einheiten im Vergleich zu den direkten Vorgängern Radeon HD 2400 (RV615, 40 Shader-Einheiten) und Radeon HD 2600 (RV630, 120 Shader-Einheiten) wohl komplett unverändert gelassen hat. Dies dürfte allerdings gerade bei der Radeon HD 3600 Serie für den Mainstream-Markt noch interessant werden, denn nVidias kommende neue Mainstream-Lösungen auf Basis des G94-Chips gehen wohl mit verdoppelten Hardware-Einheiten ins Rennen.

Laut Hard Tecs 4U will AMD seine TripleCore-Prozessoren in der Tat noch in dem fehlerhaften B2-Stepping in den Markt bringen – was wir für keine gute Idee halten, sowohl Intel als auch die Marktbeobachter dürften dies genüßlich ausschlachten. Zudem wäre es zu bezweifeln, daß diese Prozessoren reichlich Abnehmer finden – entweder hängt diesen Modellen der Ruf eines fehlerhaften Chips an oder aber der BIOS-Fix für den TLB-Bug nimmt dem Prozessor 10 bis 30 Prozent Performance. Zudem dürfte beim geplanten Marktstart der TripleCore-Prozessoren im März das gefixte B3-Stepping schon am Horizont erkennbar ist, besteht dann also kaum noch eine Notwendigkeit, sich noch B2-Prozessoren anzulachen.

Shortcuts: Bei Tom's Hardware hat man zehn aktuelle AM2-Platinen auf die von AMD propagandierte Fähigkeit untersucht, den Phenom-Prozessor tragen zu können. Das Ergebnis ist allerdings eher desaströs, nur auf zwei der getesteten zehn Mainboard lief der neue Prozessor. Eine umfangreiche und ständig erweitere Kompatibilitäts-Aufistung gibt es im übrigen beim Planet 3DNow!, dort steht die Quote derzeit bei 69:12 zugunsten des Phenom-Prozessors. Hard Tecs 4U berichten über die im neuen Jahr anstehenden neuen Athlon-Prozessoren, welche dann nicht mehr den Namen "Athlon 64 X2", sondern nur noch "Athlon" tragen sollen. Höhere Taktraten sind gemäß früheren Informationen allerdings kaum zu erwarten, AMD stellt schlicht nur das bestehende Produktprogramm auf die kleinere 65nm-Fertigung um.