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News des 22./23. März 2008

In den News des 19. März ist noch ein heftiger Fehler enthalten: Denn Intel wird den Level3-Cache der Nehalem-Prozessoren nicht extra herstellen (wie seinerzeit beim Pentium III), sondern doch direkt zusammen mit dem eigentlichen Prozessor auf einem Die fertigen. Nachvollziehen lässt sich dies mittels eines Nehalem Die-Shots (© Chip-Architect), welches die vier Cache-Blöcke als Teil eines einheitlichen Dies zeigen. Damit scheint Intel beim Cache-Design des Nehalem in eine andere Richtung zu gehen als ursprünglich an dieser Stelle gedacht: Der Level3-Cache des Nehalem-Designs wird kein großer, aber langsamer Zusatz-Cache, sondern scheint die bisherige Funktion des Level2-Cache zu übernehmen.

Denn durch die direkte Anbindung an den Prozessor können natürlich ganz andere Interfaces und vor allem auch die Prozessor-Taktfrequenz für den Level3-Cache genutzt werden – wie halt beim bisherigen Level2-Cache. Dieser wird bei Nehalem wie bekannt auf 256 kByte pro Core limitiert und dürfte somit – geht man von einem schnell angebundenen Level3-Cache – ebenfalls beschleunigt werden, um einen klaren Performance-Vorteil gegenüber dem Level3-Cache zu behalten. Insofern wird der Level2-Cache bei Nehalem wahrscheinlich eher die Rolle eines weiteren Level1-Caches einnehmen, der neue Level3-Cache die Rolle des bisherigen Level2-Cache. Allein dadurch dürfte sich schon ein guter Performance-Sprung realisieren lassen, denn nach wie vor reagieren heutige Prozessoren-Designs recht gut auf schnelle oder/und große Cache-Bausteine.

Phoronix haben sich die GeForce 9600 GT unter Linux angesehen und dort mit Radeon HD 3850/3870 sowie GeForce 8600 GTS verglichen. Dabei zeigten sich diese Grafikkarten unter den wenigen unter Linux zur Verfügung stehenden Benchmarks (und Spielen) als in etwa gleich gut. Die von Windows her bekannten Unterschiede wurden hierbei anscheinend durch die Linux-Treiber von ATI und nVidia maßgeblich verwischt – wobei natürlich auch der Verzicht auf Benchmarks mit Anti-Aliasing nicht wirklich geeignet ist, um besondere Unterschiede zwischen den genannten Grafikkarten aufzuzeigen. So lässt sich faktisch nur mitnehmen, dass die neuen Performance-Lösungen von ATI und nVidia auch unter Linux eine ausreichende Performance innerhalb derzeit üblicher Auflösungen bis 1680x1050 bieten, aber leider noch keine Aussage zum Thema Anti-Aliasing unter Linux treffen.

Schon lange einmal eine Erwähnung verdient das Tool cFosSpeed, hinter welchem sich eine Internet-Beschleunigung-Software verbirgt. Normalerweise kann man bei solchen Bezeichnungen grundskeptisch sein, denn eine regelrechte Beschleunigung des Internet-Verkehrs per Software ist eigentlich nicht möglich. Interessant an dem Programm ist aber vielmehr die Funktion der Traffic-Priorisierung, mittels welcher Datenpakete bestimmter Programme vorgezogen werden können. Dies hilft bei allen Anwendungen, wo es in erster Linie auf eine hochstabile Verbindung ankommt, welche man aber zusammen mit anderen Internet-Anwendungen im Hintergrund nutzt. Solange man also nur ein Online-Spiel nutzt und sonst keine Internet-Aktvitäten hat, kann das Programm ergo nichts ausrichten.

Spielt man dagegen ein Online-Spiel oder/und hört ein Internet-Radio und hat gleichzeitig im Hintergrund Downloads laufen oder/und schaut sich gleichzeitig Web-Seiten an, dann kann das vorgenannte Tool teilweise erheblich weiterhelfen. Es würde dann dafür sorgen, dass der Kontakt zu dem Online-Spiel oder/und Internet-Radio nicht abreißt, selbst wenn man wie gesagt im Web herumsurft oder/und Downloads im Hintergrund laufen hat. Dabei wird schlicht der Netzwerk-Treiber angewiesen, die Datenpakete des Online-Spiels bzw. des Internet-Radios zu bevorzugt und die Datenpakete des Browsers und des Download-Managers dann untergeordnet zu behandeln. An der verfügbaren Datenraten ändert dies gar nichts, auch wird nichts beschleunigt, wenn man nur eine Internet-Anwendung am laufen hat. Der Effekt tritt wie gesagt nur dann hervor, wenn man mehrere Anwendungen mit Internet-Zugriff gleichzeitig am laufen hat und darunter solche sind, bei denen ein (selbst kurzzeitiger) Verbindungsabbruch ungünstig wäre – wie eben Online-Spiele oder/und Internet-Radios.

Sofern man in dieser Konstellation keine Probleme mit seinem Internet-Zugang hat, wird das Tool natürlich nicht benötigt – im gegenteiligen Fall kann es jedoch hochnutzvoll sein. Konkretes Beispiel des News-Redakteurs: Bei gleichzeitig laufendem Eve Online ist es ohne cFosSpeed nicht möglich, mehr als zwei bis drei Internet-Seiten gleichzeitig aufzumachen, dann bricht die Verbindung zum Online-Spiel regelmäßig ab. Mit cFosSpeed funktioniert nun sogar der persönliche Web-Watch des News-Redakteurs, bei welchem ca. 50 Internet-Seiten in einem Browser aufgemacht und gleichzeitig angewählt werden – ohne dass deswegen die Verbindung zum Online-Spiel verloren geht :). Der Effekt ist in diesem Fall dermaßen deutlich (und inzwischen auch über Wochen erprobt), dass keinesfalls von Zufall oder einem nur geringfügigen Einfluss gesprochen werden kann.