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News des 24./25. März 2008

Im Gegensatz zu den Ankündigungen über den Launch der GeForce 9800 GTX hat sich nVidia für heute entschlossen, Quad-SLI auf Basis der GeForce 9800 GX2 offiziell vorzustellen – die GeForce 9800 GTX scheint wohl noch eine kleine Ehrenrunde drehen zu müssen, ehe diese dann auch noch in den Markt entlassen wird. Quad-SLI geht da sicherlich in die völlig umgekehrte Richtung: Losgelöst vom Preispunkt nur auf auf die höchstmögliche Performance ausgerichtet. Dies gelingt laut den ersten Tests allerdings nicht immer: Einige Tests bescheinigen Quad-SLI sehr gute Performance-Gewinne, andere dagegen wieder eher nur durchschnittliche. Am markantesten ist dabei noch der Punkt, dass bis auf Crysis derzeit keine Anwendung existiert, wo Quad-SLI auf GeForce 9800 GX2 Basis abgesehen von HD-Auflösungen wirklich notwendig ist.

Allerdings hat gerade nVidia bei den HD-Auflösungen oftmals das Problem, dass dann der Grafikkartenspeicher der GeForce 9800 GX2 von ja auch nur 512 MB pro Grafikchip zu knapp wird und in Folge dessen die Frameraten maßgeblich wegbrechen. Hier befindet sich Quad-SLI in einem ziemlichen Teufelskreis: Unterhalb von HD-Auflösungen wird die höhere Performance in aller Regel nicht benötigt, oberhalb dessen reicht oftmals der Grafikkartenspeicher nicht. Lösbar wäre dieses Dilemma mit einer GeForce 9800 GX2 mit 1 GB Grafikkartenspeicher pro Grafikchip – was sicherlich nicht einfach herzustellen oder aber billig werden würde. Für den Augenblick ist der Blick auf Quad-SLI jedoch erst einmal zwiespältig: Die Theorie sieht meist ganz anständig aus, der reale Praxisnutzen fällt aber oftmals deutlich geringer aus.

Der vor einigen Wochen angekündigte Preisrutsch bei den Radeon HD 3850/3870 scheint sich nunmehr zu vollziehen. Dabei werden diese Karten jeweils um ca. 20 Euro günstiger, was für die Radeon HD 3850 256MB einen Preis von ca. 110 Euro, für die Radeon HD 3850 512MB einen Preis von ca. 125 Euro und für die Radeon HD 3870 einen Preis von ca. 155 Euro bedeutet. Noch sind Angebote zu diesen Preislagen nicht flächendeckend verfügbar, die Hersteller und Händler mit der alten Preislage dürften aber in Kürze entsprechend nachziehen. Im Wettbewerb zu nVidia bedeutet diese ATI-Preissenkung, dass sich ATI erneut klar preisgünstiger positioniert und damit den Leistungsvorsprung von nVidia sehr gut kaschieren kann.

Wirklich deutlich teurer ist nVidia allerdings auch nicht: So kostet die GeForce 8800 GT 512MB derzeit ab 170 Euro (die 256-MB-Version dieser Karte ist nicht mehr wirklich empfehlenswert, weil bei nVidia doch ein beachtbarer Performance-Unterschied zwischen 256- und 512-MB-Ausführungen existiert), die GeForce 9600 GT 512MB ab 135 Euro. Ein gutes Preis/Leistungsverhältnis ist also bei allen genannten Karten gegeben, ATI hat mehr oder weniger nur auf die guten Leistungen der GeForce 9600 GT im Vergleich zur Radeon HD 3850 reagieren müssen. Dennoch kann ATI in diesem Zweikampf ein Plus in einem doch recht bedeutendem Marktsegment verbuchen: Die Radeon HD 3850 256MB ist inzwischen für 110 und teilweise schon für 105 Euro zu haben und bietet für diesen Preispunkt sicherlich hochanständige Leistungen.

Vor allem aber fehlt nVidia in diesem Preisbereich derzeit noch ein griffiges Gegenangebot, die GeForce 9600 GT kommt diesem Preispunkt zwar nahe, dürfte aber für viele potentielle Käufer trotzdem außerhalb des eigentlich angepeilten Preisbereichs liegen. Gleichzeitig schielt die Radeon HD 3850 256MB zu diesem Preis schon in den unteren Mainstream-Markt hinein, wo riesige Volumen und vor allem kaum ernsthafte Konkurrenz warten. Denn GeForce 8600 GT/GTS und Radeon HD 2600/3650 können gegen diese RV670-basierte Karte natürlich nichts ausrichten. Ein wenig unklar bleibt nur, wo ATI da noch einen Platz für die Radeon HD 3830 sieht – die Karte müsste faktisch unterhalb von 100 Euro angeboten werden, um noch verkaufbar zu sein.

Und letztlich bringt die Telepolis noch eine sehr differenzierte Darstellung zum vorläufigen Spruch des Bundesverfassungsgerichts zur Telekommunikations-Vorratsdatenspeicherung. Man weist dabei darauf hin, dass die Möglichkeiten zur Datenherausgabe an polizeiliche Ermittler und vor allem Geheimdienste wesentlich umfangreicher sind als zuerst angenommen. Insbesondere die Herausgabe von Daten, um eine "Gefahr für die öffentliche Sicherheit abzuwenden", ist wohl ein scheunengroßes Einfallstor für BKA und Geheimdienste, denn jede (auch natürlich legale) Demonstration bzw. andere öffentliche Meinungsäußerung kann unter diese Vorgabe fallen. Darüber hinaus wird noch erwähnt, dass es neuerdings in der EU Bestrebungen gibt, zukünftig neben den Flug- auch die Zugreisen der EU-Bürger zu protokollieren.