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News des 21. Juli 2008

Bei HardSpell gibt es angebliche Spezifikationen zu den nächsten HighEnd-Chips von ATI und nVidia. Mit recht hoher Wahrscheinlichkeit sind dabei die Spezifikationen zu einer "GeForce GTX 350" Nonsens, zu diesem frühen Zeitpunkt sind solche genauen Spezifikationen einfach noch nicht üblich – ganz besonders nicht die Nennung exakter Taktraten, welche doch normalerweise erst wenige Wochen für dem Produktlaunch festgelegt werden. Im Fall der Spezifikationen zum RV870-Chip trifft dies allgemein auch zu, allerdings sind hier die Angaben auch – passend für den frühen Zeitpunkt – unvollständig und teilweise verwirrend, so daß dieser Meldung eine bessere Chance einzuräumen ist.

Hauptsächlich unklar bleibt allerdings, wie ATI es hinbekommen will, trotz (angeblich) 20 Prozent mehr Shader-Einheiten den RV870 selbst in (angenommen) der 40nm-Fertigung auf eine Die-Größe von 140 mm² zu schrumpfen – der aktuelle RV770 in 55nm ist ja auch nur 260 mm² groß. In jedem Fall wird der RV870 somit aber hauptsächlich als Performance- und Fertigungsupdate des RV870 beschrieben, der Sprung zwischen beiden Grafikchips wäre damit allerhöchstens mittelmäßig (20 Prozent mehr Shader-Einheiten zuzüglich einen eventuellen Taktsprung, welcher aber mittels der kleineren Fertigung machbar sein sollte). Sollten diese Angaben zutreffen, könnte man den RV870 somit als Refreshchip des RV770 beschreiben.

Zudem wird dem RV870 eine neue Verbindungstechnologie zwischen den einzelnen Grafikchips angedichtet, womit dann regelrechte DualCore-Designs ähnlich wie bei CPUs möglich sein sollen. Ob das zutrifft, bliebe stark abzuwarten, ähnliches wurde ja auch schon mehr oder weniger fest zum R700-Chip versprochen, welcher nunmehr doch "nur" als zwei RV670-Chips auf einem Grafikboard besteht. Auf der anderen Seite muß diese Entwicklung irgendwann einmal kommen, wollen die Grafikchip-Entwickler ihr Zukunftsmodell durchziehen, wonach mehrere Grafikchips zumindest für HighEnd-Gefilde zum Standard werden sollen.

HT4U berichten über eine neue Serie an Solid State Disks seitens Transcend, deren kleinstes Exemplar in Form eines 32-GB-Modells für schon knapp unter 100 Euro erhältlich ist. Dies erkauft man sich allerdings mit dem etwas langsameren MLC-Flashspeicher und einer Schreibrate von nominal nur 43 MB/sec, welche in der Praxis dann eventuell noch etwas niedriger sein könnte. Nichtsdestotrotz tut sich in letzter Zeit gewaltig etwas bei diesem Thema, erinnert sei hier auch an die kommende neue SSD-Serie von OCZ, welche preislich in einer ähnlichen Liga spielt und für welche OCZ sogar Schreibleistungen von 80 bis 93 MB/sec verspricht.

Golem berichten über die ersten Reaktionen auf die Idee der bayrischen Medienregulatoren, eine Lizenzpflicht für Internet-TV über Live-Stream (bei mehr als 500 gleichzeitigen Teilnehmern) einführen zu wollen. Dabei ist dies noch nicht einmal ein bayrischer Alleingang, vielmehr ist eine solche Lizenzpflicht auch Teil des kommenden 12. Rundfunkstaatsvertrag und wird somit bundesweit möglich werden. Angesichts dieser Aussichten hat der erste Internet-TV-Anbieter schon damit begonnen, seine Geschäftsaktivitäten in die Schweiz zu verlagern – andere deutsche Anbieter haben sich wohlweislich erst gar nicht in Deutschland niedergelassen und ihre Aktivitäten gleich generell aus dem Ausland aufgebaut.

Nach der unseligen Killerspiel-Debatte mit den entsprechenden langfristigen Folgen für die Spiele-Industrie (und dem weiterhin drohenden Wegzug der deutschen Spieleschmiede Crytek) ist dies ein weiteres Beispiel, wie man mit dumpfer Paragraphenreiterei neue und hoffnungsvolle Industrien in Deutschland gleich von Anfang an zerstört. Besonders bemerkenswert ist an diesem Fall zudem, daß eine Lizenzerteilung für Internet-TV sachlich gar nicht notwendig ist. Die Lizenzvergabe stammt schließlich aus einer Zeit, wo Sendeplätze über Antenne, Kabel und Satellit rar waren und demensprechend reguliert werden mussten – beim Internet ist dies aber vollkommen unnötig und daher auch überflüssig.