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News des 28. August 2008

Wie die ComputerBase ausführt, sieht nVidia die Grafikchips in fünf Jahren mehr oder weniger befreit von fixen Hardware-Einheiten, alle in den Grafikchips des Jahres 2013 vorhandenen Universal-Einheiten werden dann jeweils alle Funktionen übernehmen können. Ob dies so kommt, sei dahingestellt (die Leistungsfähigkeit diverser Fixed-Einheiten mit einem Universal-Design zu schlagen, dürfte wahrlich nicht einfach werden) – in jedem Fall geht dies aber ganz stark in die Richtung des von nVidia erst kürzlich scharf kritisierten Larrabee-Designs, welches ja schon nach Kräften auf fixe Einheiten verzichtet und sich schon maßgeblich auf die Power seiner Universal-Rechenwerke verläßt.

HT4U berichten über neue Hinweise, die Probleme bei nVidias Mobil-Grafikchips würden auch auf die Desktop-Varianten zutreffen, weil nVidia wohl eine Produktionsänderung der kompletten betroffenen Grafikchip-Serie beschlossen hat. Gänzlich läßt sich das jedoch kaum klären, da die nunmehr geänderten Grafikchips in der Produktion schließlich noch nicht "wissen" können, ob sie später einmal in einem Desktop- oder einem Mobile-Gerät verbaut werden. Ob also nur die Mobile-Ausführungen oder Desktop- und Mobile-Ausführungen gemeinsam betroffen sind, läßt sich aus dieser Produktionsänderung nicht schließen, weil die Produktionsänderung in beiden Fällen wäre gleich. Die reine Grundproblematik, daß aufgrund eines nicht qualitativen Lötmaterials die Verbindungen zum Chip-Package bei häufigen Temperaturwechseln (wie in Notebooks üblich) Schaden nehmen können, trifft rein vom Prinzip auch auf die Desktop-Chips zu, schließlich sind es dieselben Grafikchips.

Allerdings gibt es dieses Temperaturverhalten, welches letztlich die Ausfälle erst hervorruft, eigentlich nur in Mobile-Gerätschaften – genau darum bestand ja auch die erste Hilfsmaßnahme darin, mittels BIOS-Update die Lüfter der Mobile-Grafikchips ständig laufen zu lassen, um diesen heftigen Temperaturschwankungen vorzubeugen. Desktop-Grafikchips laufen in anderen Umgebungen, hier sollten (normalerweise) nicht diese Bedingungen herrschen, um Chipausfälle durch die vorbeschriebene Problematik auszulösen. Nicht auszuschließen ist natürlich, daß die Desktop-Ausführungen letztlich trotzdem in geringem Maß betroffen sind und die Ausfallwahrscheinlichkeit dort einfach nur so niedrig liegt, daß sie für nVidia und die Grafikkartenhersteller keine wichtige Rolle bei deren Kalkulation mehr spielt.

DriverHeaven bieten neu ein nVidia Mobility Modder Tool an, welches reguläre nVidia-Treiber derart modifiziert, daß auch die Mobile-Grafikchips mit unterstützt werden. Dies ist dann nützlich, wenn der eigene Notebook-Hersteller mit dem Treiber-Support zurückhängt, was leider zu oft der Fall ist. Eine schon länger existierende Alternative hierzu stellt die Webseite LaptopVideo2Go dar, welche komplette modfizierte nVidia-Treiber zum Betrieb von Mobile-Grafikchips anbietet. Für ATI-Grafikkarten gibt es schon länger den von der gleichen Webseite angebotenen ATI Mobility Modder, nachdem die offiziellen Catalyst-Treiber leider keine Einträge für die neueren Mobile-Grafikchips mehr besitzen.

Gulli berichten über die neuen Urheberrechtsschutz-Maßnahmen, welche die Medienindustrie mittels des kommenden internationalen ACTA-Abkommens möglichst bald in die nationalen Rechte vieler Staaten überführen will. Hier deutet sich wieder ein Fall an, wo mittels internationaler Gesetze und Vorschriften die nationale Gesetzgebung umgangen wird – national wird dann nur noch darüber entschieden, wie die internationale Vorschrift ins nationale Recht integriert wird, eine Debatte, ob das ganze überhaupt vom Bürger gewollt wird, findet gar nicht mehr statt. Über diesen Umweg könnte Deutschland dann (unter anderem) auch eine "Three-Strikes-Regelung" bekommen, wo nach dem dritten (angeblichen) Urheberrechtsverstoß gleich der komplette Internetzugang gekappt wird.