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News des 15. Oktober 2008

Bei PCOnline (maschinelle Übersetzung ins deutsche) gibt es einen weiteren Vorab-Test zu Intels Core i7 940 CPU mit 2.93 GHz, welcher sich diesesmal primär mit dem integrierten TripleChannel-Speicherinterface beschäftigt. Dazu wurde dieses Interfaces jeweils mit nur einem, zwei oder drei Speichern belegt, so daß sichtbar wird, wieviel von der maximal zur Verfügung gestellten Speicherbandbreite derzeit benötigt wird. Hierbei ergaben sich teils sehr erhebliche Unterschiede zwischen dem SingleChannel- und dem DualChannel-Speicherinterface, während hingegen der Unterschied zwischen dem DualChannel- und dem TripleChannel-Speicherinterface nur arg geringfügig ausfiel (maximal 6 Prozent bessere Ladezeiten).

Dies deutet darauf hin, daß die im dritten Quartal 2009 antretenden Mainstream-Prozessoren der Nehalem-Architektur auf Basis des Lynnfield-Cores diesbezüglich keinen bedeutsamen Nachteil gegenüber den HighEnd-Ausführung auf Basis des Bloomfield-Cores haben werden, zu welchen auch der besagte Core i7 940 gehört. Der hohe Unterschied zwischen SingleChannel- und DualChannel-Speicherinterface weist aber auch darauf hin, daß sich dies mit der Zeit ändern kann, denn gerade frühere Tests konnten in dieser Frage nur eher geringe Vorteile zugunsten von DualChannel-Speicherinterface konstatieren. In einem weiteren Test haben sich PCOnline dann noch die Wirkung von HyperThreading beim Core i7 940 angesehen, welches trotz der schon vier vorhandenen physikalischen CPUs in gewissen Benchmarks trotzdem seine Vorteile ausspielen kann.

Interessanterweise teilt sich hier das Bild aber recht stark zwischen Anwendungs- und Spielebenchmarks auf: Während der Nehalem-Prozessor unter Anwendungsbenchmarks bei Deaktivierung von HyperThreading teilweise erheblich zurückfällt und somit kaum schneller als ein gleichgetakteter Core-2-basierter QuadCore-Prozessor ist, verliert der Nehalem-Prozessor mit HyperThreading unter Spielen regelmäßig ein paar fps. Generell zeigen die Benchmarks von PCOnline unter Spielen sowieso noch in die Richtung, daß die Nehalem-Architektur wohl noch nicht perfekt von den Spielen bzw. den Grafikkarten-Treibern unterstützt wird, da es trotz eindeutig erwiesener höherer Rohpower nur zu den gleichen Resultaten langt wie bei den aktuellen Core 2 Quad Prozessoren.

Sehr positiv zu bewerten ist dann wiederum der Stromverbrauchs-Test, wo der Core i7 940 mit 2.93 GHz faktisch nur das gleiche zog wie ein Core 2 Quad QX9770 mit 3.2 GHz. Hier hat der Core-2-basierte Prozessor zwar einen Taktvorsprung von 9 Prozent, das annähernd gleiche Stromverbrauchsergebnis für einen Prozessor einer neuen Architektur mit mehr Transistoren und mehr logischen Cores (durch HyperThreading) ist aber aller Ehren wert und läßt Intel vor allem wohl weiterhin Platz für höher getaktete Nehalem-Prozessoren, sollte AMD durch die 45m-Fertigung bei den Taktraten entscheidend aufholen können. Wie schon an dieser Stelle erwähnt, scheint Intel mit der Nehalem-Architektur ein einwandfreies Ass im Ärmel zu haben – welches nur darauf wartet, am 17. November dann ausgespielt zu werden.

Mit der Vorstellung von neuen nVidia-Grafikkarten am heutigen 15. Oktober wird es wohl nichts mehr, dafür hat der Chip-Entwickler neue Mainboard-Chipsätze für Intel-Prozessoren mit integrierter Grafik vorgestellt, GeForce 9300 und 9400 genannt und bisher unter dem Codenamen MCP7A bekannt. Die neuen Chipsätze unterstützen Core-2-basierte Prozessoren im Sockel 775 bis zu einem FrontSideBus von FSB1333, der DualChannel-Speichercontroller kann DDR2-Speicher bis maximal DDR2/800 und DDR3-Speicher bis maximal DDR3/1333 ansteuern (natürlich nicht gleichzeitig). Selbstredend werden die Mainboard-Hersteller diese offiziellen Vorgaben insbesondere beim Speichersupport wiederum überbieten, so daß von den konkreten Mainboards dann sicherlich auch schneller getakteter Speicher angesprochen werden kann.

Interessant ist in erster Linie die neue Grafikeinheit, welche die erste Direct3D10-Lösung von nVidia für Intel-Prozessoren ist. Bisher gab es mit Direct3D10-Fähigkeit nur die Chipsätze GeForce 8200/8300 für die AMD-Prozessoren, welche auch intern gleich sind zu den Chipsätzen GeForce 9300/9400 für Intel-Prozessoren. Geboten werden also wiederum 16 Shader-Einheiten, was vor nicht all zu langer Zeit bei nVidia noch der Standard im LowCost-Segment des Desktop-Markts war. Damit soll sich eine Performance wie bei einer GeForce 8400 GS erreichen lassen, Intel spricht davon, daß alle modernen Spiele unter Auflösungen wie 800x600 oder teilweise auch 1024x768 mit abgesenkter Bildqualität auf 30 fps bringen lassen sollen.

Wie stark die Bildqualität dabei beschnitten wurde, behielt man zwar für sich, aber die vorliegenden technischen Daten sprechen doch für eine gewisse Leistungsfähigkeit der integrierten Grafik. Beispielsweise wurde der Performance-Test des 3DMark Vantage glatt fünfmal schneller als Intels neue GMA X4500 HD Grafikeinheit des G45-Chipsatzes bestritten, wobei diese neue Intel-Grafikeinheit generell nicht als Performance-Bringer bekannt ist, sondern gerade einmal den Rückstand zu AMD und nVidia verkürzt. Allerdings kann man selbst im LowCost-Segment eine GeForce 8400 GS derzeit niemanden mehr mit ruhigem Gewissen als Spieler-Grafikkarte empfehlen, so daß es wohl auch im Fall von GeForce 9300/9400 nicht ausreichen wird, um eine wirkliche Konkurrenz selbst zu den billigsten LowCost-Grafikkarten des Desktop-Segments zu erreichen.

Viel interessanter ist dagegen die Funktion, die integrierte Grafik der neuen Mainboard-Chipsätze als billigen PhysX-Beschleuniger zu nutzen – hier spart man sich die extra Grafikkarte für die Physikbeschleunigung (für welche man unter Umständen sowieso keinen passenden Steckplatz mehr auf dem Mainboard hat) und überträgt diese Arbeit einfach der integrierten Grafiklösung, welche sich – neben einer extra Grafikkarte – sowieso die meiste Zeit langweilen dürfte. Dies ist mal eine einfache wie prägnante Idee, den immer größer werdenden integrierten 3D-Einheiten, welche aber in der Praxis ironischerweise kaum für 3D genutzt werden, ein bißchen Sinn zu geben – und letztlich könnte dieser Anwendungsfall in einiger Zukunft sogar häufiger auftreten als die Nutzung als Grafikbeschleuniger ;).