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News des 16. Oktober 2008

Gemäß CENS geht die kommende 40nm-Generation von ATI und nVidia im Sommer 2009 an den Start, während die Tape-Outs schon dieses Jahr über die Bühne gehen sollen. Dies läge – für HighEnd-Grafikchips einer neuen Generation – im üblichen Zeitrahmen, wonach der Tape-Out zwischen drei und sechs Monate vor dem Marktstart fertiger Produkte liegt, je nach Komplexität des Produkts. Explizit wurden dabei im übrigen die Chipnamen RV870 und GT216 genannt, was aus dem Munde einer industrienahen Quelle dann doch schon reichlich sicher klingt. Zudem wird für das demnächst anbrechende Weihnachtsgeschäft noch ein Preisverfall von 20 Prozent vorhergesagt – bei nVidia womöglich angestoßen durch den GT206-Chip, einer GT200-Ausführung in 55nm.

Expreview berichten über zwei weitere DualCore Phenom-Prozessoren, welche im ersten Quartal 2009 an den Start gehen sollen. Dabei wird AMD erneut diese Prozessoren nicht "Phenom X2" nennen, sondern Athlon X2 7550 mit 2.5 GHz und Athlon X2 7750 mit 2.7 GHz, nachdem der erste dieser Prozessoren unter dem Namen "Athlon 6500" (mit 2.3 GHz) derzeit in Asien verkauft wird. Die neuen DualCore-Modelle sollen dann gegen die Core 2 Duo E7x00 Serie von Intel antreten, ergo im Preisbereich von um die 100 Euro liegen. Mit den genannten Taktraten dürfte dies wohl funktionieren, allerdings haben die AMD-Prozessoren gegenüber den Intel-Kontrahenten immer den Nachteil, daß es eigentlich QuadCore-Modelle mit zwei deaktivierten Cores sind, die Stromaufnahme somit eher in Richtung QuadCore anstatt in Richtung DualCore geht.

Die ersten ausführlichen Tests zu nVidias neuen Mainboard-Chipsätzen GeForce 9300/9400 bzw. der Performance der integrierten Grafiklösung geben dieser prinzipiell gute Noten, ohne daß sich allerdings ein echter Performance-Schub einstellt. Letztlich laufen GeForce 9300/9400 im selben Rahmen, wie bisher schon die Chipsätze GeForce 8200/8300 für AMD-Prozessoren oder auch die AMD-Angebote in Form des AMD 790GX Chipsatzes mit integrierter Radeon HD 3200 Grafiklösung. Einzig allein Intels G45-Chipsatz fällt hier stark zurück bzw. wird vor allem dadurch ausgebremst, daß dieser viele moderne Spiele schlicht gar nicht erst korrekt darstellen kann. Insofern sind GeForce 9300/9400 "nur" ein Fortschritt gegenüber dem G45 von Intel, bringen aber die integrierte Mainboard-Grafik im allgemeinen doch nicht entscheidend voran.

Bei Heise Security berichtet man von einer neuen Möglichkeit, Online-Banking besser gegenüber Schadsoftware abzusichern. Hierfür macht sich die "SiteTrust" genannte Software die Idee von Rootkits zueigen, welche in einer möglichst tiefen Systemebene agieren, um die Kontrolle gegenüber den üblichen Gegenmaßnahmen zu behalten. Für den "Sicherheits-Rootkit" gilt letztlich das gleiche: Wenn man auf einer möglichst tiefen Systemebene ansetzt, dann liegt man im Normallfall immer noch unterhalb der Ebene von Schadprogrammen, womit selbst ein von Schadprogrammen infiziertes System noch sicheres Online-Banking durchführen könnte.

Natürlich ist es etwas kurios, hier Feuer mit Feuer bekämpfen zu wollen (ironischerweise gehört dies jedoch zum Regelwerkzeug bei Flächenbränden), zudem müsste man dann diesem "positiven Rootkit" auch absolutes Vertrauen entgegenbringen – aber als reine Idee hört sich das erst einmal nicht ganz abwegig an. Sicherlich sind für erfahrene Nutzer andere Möglichkeiten vorzuziehen, allerdings muß man hier auch an die Masse der Nutzer denken, wo mangels Computerwissen und -erfahrung niemals eine echte Sicherheit herzustellen sein wird. Hier kann man nur mit technischen Hilfsmitteln kommen, egal ob mit diesen Perfektion nicht zu erreichen sein wird. Die Idee, eine Sicherheitssoftware nur fürs Online-Banking als Rootkit ins System zu verankern, kommt der Perfektion aber schon ziemlich nahe, denn wird diese Software nicht gerade selber angegriffen, sollte sie eigentlich sicher sein.

Shortcuts: Fudzilla bringen in zwei Meldungen (QuadCores & DualCores) die Kunde von im ersten Quartal 2009 auslaufenden Intel-Prozessoren. Darunter befinden sich fast alle derzeit noch erhältlichen 65nm-Typen, allerdings auch schon erste 45nm-Modelle, wobei letztgenannte dann vorwiegend durch schneller getaktete Modelle zum gleichen Preis ersetzt werden. Wie TG Daily berichten, werden die am 17. November anstehenden ersten Nehalem-Prozessoren derzeit schon (an große OEMs und Distributoren) ausgeliefert. Dies deutet darauf hin, daß Intel seinen eigenen Zeitplan übererfüllt hat und daß der kommende Launch problemlos und mit überzeugender Produktverfügbarkeit über die Bühne gehen wird. Und letztlich wurde heute noch der Catalyst 8.10 Treiber endlich offiziell, welcher als sehr interessantes neues Feature über eine Lüftersteuerung für die ATI-Grafikkarten verfügt.