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News des 10. Dezember 2008

Expreview haben neue, wenngleich etwas verwirrende Daten zur DualChip-Lösung GeForce GTX 295 von nVidia. Danach soll diese Karte am 8. Januar 2009 zum Start der CES mit gleich 2x 240 Shader-Einheiten, aber nur einem 2x 448 Bit Speicherinterface antreten. Damit würde man bei den Recheneinheiten den GT200-Chip voll ausnutzen (wie bei der GeForce GTX 280), beim Speicherinterface allerdings nicht (wie bei der GeForce GTX 260). Letzteres würde dann auch in der wirklich außergewöhnlichen Speicherbestückung von 1792 MB GDDR3 resultieren (2x 896 MB). Damit soll die TDP des gesamten Grafikboards auf 289 Watt kommen, der Realverbrauch dürfte natürlich etwas niedriger liegen, aber immer noch weit über 200 Watt rangieren.

Technisch ist dieses "krumme" Design im übrigen durchaus realisierbar, bei nVidia bedingt die Anzahl der Hardware-Einheiten nicht eine bestimmte Speicherinterface-Breite. Sollte dieses Design so zutreffen, dann ist es zwar ungewöhnlich, allerdings nicht unsinnig: nVidia benötigt derzeit eher mehr Shader-Power, insofern machen mehr freigeschaltete Shader-Einheiten durchaus Sinn. Speicherbandbreite hat man aufgrund des sehr breiten Interfaces dagegen mehr als genügend zur Verfügung, bei einer DualChip-Lösung wird sogar relativ gesehen weniger davon benötigt. Hier scheint man sich also zu einem Einschnitt entschlossen zu haben, welcher faktisch keine Leistung kostet, aber das Grafikboard etwas günstiger macht als die "Vollvariante" mit 2x 512 MB Speicherinterface und 2x 1024 MB Speicher.

Gemäß der VR-Zone soll zum gleichen Termin zudem noch eine GeForce GTX 285 in den Markt kommen. Dahinter verbirgt sich eine GeForce GTX 280 mit höheren Taktraten auf Basis des 55nm GT200b-Chips – welcher nun also doch seitens nVidia für höher getaktete Grafikkarten und nicht nur die vorstehende DualChip-Lösung GeForce GTX 295 benutzt werden wird. Wie weit nVidia mit den Taktraten für die GeForce GTX 285 hochgehen wird, ist allerdings noch nicht bekannt. Zumindest wird die GeForce GTX 280 damit aus dem Markt verschwinden, nVidia wird in Zukunft also im HighEnd-Bereich nur noch die neue GeForce GTX 260 (216SP) sowie die kommenden Lösungen GeForce GTX 285 & 295 anbieten.

ExtremeTech haben sich die Grafikkarten-Performance unter World of WarCraft angesehen. Allerdings wurden hierbei nur Performance- und HighEnd-Modelle getestet, obwohl die herausgekommenen Benchmarks selbst unter 1920x1200 mit 4x Anti-Aliasing aufgrund der nahezu identischen Ergebnisse eine CPU-Limitierung des Spiels nahelegen. Generell ist die ganze Idee sowieso etwas anzuzweifeln, weil einige Jahre alte Onlinespiele trotz grafischen Auffrischungen in aller Regel keine besonderen Hardware-Anforderungen aufweisen. Daß sich World of WarCraft mit HighEnd-Hardware perfekt spielen läßt, ist also keine echte Frage – interessant wäre da eher schon die Performance von LowCost- und Mainstream-Hardware unter diesem Spiel.

Beim chinesischen Expreview waren kurzzeitig Spiele-Benchmarks eines Phenom II X4 940 aufgetaucht, des mit 3.0 GHz taktenden kommenden Spitzenmodells von AMD. Der entsprechende Artikel ist dort allerdings inzwischen entschwunden, so daß die damit vorhandenen Testbedingungen nicht mehr rekonstruierbar sind, nur die puren Ergebnisse haben sich über diverse Foren erhalten und sind nachstehend abgebildet. Die Tests wurden zudem unter eher Grafikkarten-limitierten Szenarien durchgeführt (Auflösung überall 1680x1050, teilweise mit Anti-Aliasing), was zwar realistische Durchschnitts-Frameraten ergibt, aber nicht das Leistungspotential der Prozessoren in eher CPU-limitierten Szenen zeigt. Trotzdem schlägt sich der Phenom II X4 940 schon ziemlich gut:

Phenom X4 9950 Core 2 Quad Q9550 Phenom II X4 940 Core i7 940
Clear Sky (2xAA/16xAF) 37,4 fps 41,2 fps 41,7 fps 42,5 fps
Crysis Warhead 34,6 fps 35,0 fps 35,7 fps 33,9 fps
Dead Space (4xAA/16xAF) 174,8 fps 214,4 fps 219,0 fps 233,0 fps
Far Cry 2 (2xAA/16xAF) 40,3 fps 46,2 fps 54,4 fps 48,4 fps
CoD: World at War (4xAA/16xAF) 37,8 fps 55,6 fps 48,7 fps 57,3 fps
World in Conflict (2xAA/16xAF) 64,5 fps 95,0 fps 92,7 fps 117,3 fps

Zu beachten wäre hier insbesondere der Umstand, daß die beiden mitgetesteten Intel-Prozessoren preislich überhalb des AMD-Prozessors angesetzt sind: Der Core 2 Quad Q9550 steht für 316 Dollar in Intels Preisliste, der Core i7 940 gar für 562 Dollar – während der Phenom II X4 940 wie bekannt wohl für einen Listenpreis von 275 Dollar antreten wird und damit der Core 2 Quad Q9400 mit 2.66 GHz für 266 Dollar der passendere Vergleich wäre. Rechnet man dies ein, steht der kommende AMD-Prozessor sogar richtig gut da, im Schnitt der Benchmarks erreicht man die Werte des preislich wie gesagt höher angesetzten Core 2 Quad Q9550 Prozessors. Natürlich können Vorab-Benchmarks aus unsicherer Quelle nicht den alleinigen Bewertungsmaßstab darstellen, aber sie deuten doch an, daß AMD endlich wieder einmal auch bei Prozessoren für Spieler mitmischen können wird.