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News des 16. Februar 2009

Die PC Games Hardware hat sich verschiedene Grafikkarten und CPUs unter F.E.A.R. 2: Project Origin angesehen. Der erste FEAR-Teil war seinerzeit noch ein heftiger Hardware-Schocker, der zweite Teil zeigt sich dagegen deutlich genügsamer und läuft auch schon auf Mainstream-Hardware recht problemlos. Auf nicht all zu hohen Auflösungen und ohne Anti-Aliasing kommen sogar ältere Grafikkarten noch ganz gut mit – so liegt eine GeForce 8600 GTS unter 1680x1050 bei immerhin 21 fps, eine Radeon X1950 Pro bei 25 fps. Bei neueren Karten sind dann zumeist noch Reserven für Anti-Aliasing vorhanden, alles ab Leistungklasse GeForce 8800 GT und Radeon HD 4830 hat dann sogar Reserven für HD-Auflösungen samt Anti-Aliasing.

Sehr interessant sind zudem die angestellten Prozessoren-Benchmarks. Auch hier zeigt das Spiel erst einmal keine großen Leistungsanforderungen, dafür aber einen wirklich beträchtlichen Unterschied zwischen SingleCore- und DualCore-Modellen: So liegt ein einkerniger Athlon 64 4000+ mit 2.6 GHz Takt und 1 MB Level2-Cache bei 24 fps, ein zweikerniger Athlon 64 X2 5000+ mit ebenfalls 2.6 GHz Takt und nur 512 kByte Level2-Cache dagegen schon bei 54 fps – mehr als das Doppelte. Zwar würden wir nicht sagen, daß das Spiel auf SingleCore-Prozessoren unspielbar ist, aber der Vorteil von DualCore-Modellen ist doch enorm. Erstaunlicherweise beschränkt sich dieser aber auch auf Zweikern-Prozessoren, QuadCores schneiden dagegen nicht wesentlich besser ab.

Davon abgesehen profitieren Prozessoren mit großen Caches überdurchschnittlich unter F.E.A.R. 2, gut zu sehen am Vergleich von Intels 65nm-Generation (4 MB Level2-Cache) gegen die 45nm-Generation (6 MB Level2-Cache), wo es auf gleichem Takt gleich 12 Prozent Mehrleistung gibt. Erfüllt man allerdings die Anforderung DualCore, ist das Spiel bezüglich der Prozessorenleistung insgesamt doch eher anspruchslos, selbst ein nicht gerade als Spiele-CPU bekannter Pentium E2160 mit 1.8 GHz Takt erreicht noch 40 fps. Besondere Tendenzen pro des einen oder anderen Herstellers hat das Spiel im übrigen nicht, weder bei Prozessoren noch bei Grafikkarten gab es diesbezüglich besondere Ausschläge zu verzeichnen.

Beim Guru3D sowie Golem hat man sich den Amilo Graphic Booster von Fujitsu Siemens angesehen – eine externe Grafiklösung für Notebooks auf Basis einer Mobility Radeon HD 3870. Dabei gab es einige interessante Dinge zu berichten: So funktioniert inzwischen die Beschleunigung des eigentlichen Notebook-Displays über die externe Grafiklösung, man wird also nicht mehr zur Benutzung eines extra Monitors gezwungen. Dafür haben allerdings viele Spiele ein Problem mit den verbauten zwei verschiedenen Grafiklösungen (die interne des Notebooks sowie der Amilo Graphic Booster) – was, auch wenn es eigentlich ein Fehler der Spieledesigner ist, die Nutzbarkeit dieser Idee zumindestens momentan einschränkt.

Hinzu kommen die generellen Probleme des Amilo Graphic Boosters: Dieser funktioniert derzeit nur an einem einzige Notebook von Fujitsu Siemens – somit kann man eigentlich kaum von einer "externen Grafiklösung" sprechen, da dieser Terminus eine allgemeine Verwendbarkeit auch mit anderer Hardware suggeriert, welche jedoch nicht gegeben ist. Auch ist es fraglich, ob Fujitsu Siemens oder andere Notebook-Hersteller demnächst weitere Notebooks mit einem Anschluß für den Amilo Graphic Booster bringen werden – und wirklich sinnvoll ist das Konzept schließlich nur, wenn es auf vielen Notebooks verwendbar ist und wenn es gleichzeitig auch Wahl- und Aufrüstmöglichkeiten bei der externen Grafiklösung gibt.

Gerade letzter Punkt wird angesichts der verbauten Mobility Radeon HD 3870 immer relevanter, schließlich gibt es in Form der Mobility Radeon HD 4800 Serie inzwischen schon klar leistungsfähigere 3D-Beschleuniger für den Mobile-Einsatz, selbst wenn entsprechende Produkte gerade erst in den Markt kommen. Aktuell liegt der konkrete Vorteil des Amilo Graphic Boosters somit nur darin, daß die für den 3D-Einsatz zuständige Grafiklösung außerhalb des Notebooks angebracht ist und daher im normalen Windows-Betrieb keinen Strom frisst sowie das Notebook im Außeneinsatz nicht unnötig schwer macht. Rein von der Performance her – und dies war ja eigentlich mal der ursprüngliche Gedanke – ist der aktuelle Amilo Graphic Booster aber auch schon wieder überholt.

Unsere Wochenend-News war in Punkto der Steam-Kritik leider von falschen Fakten begleitet: Auch Importversionen von F.E.A.R. 2 lassen sich für bundesdeutsche Spieler über Steam aktivieren, wie die GameStar berichtet. Wir bitten diesen Fehler zu entschuldigen – welcher allerdings nichts an der generellen Kritik an der Marktmacht von Steam ändert. Dies ist schließlich nicht einmal ein Steam-exklusives Problem, auch andere Dienste werden davon betroffen sein oder sind es schon – wie Microsofts "Games for Windows live", wo der Jugendschutz schon per Design dabei ist und Microsoft sogar offensiv damit wirbt. Auch wenn das Problem derzeit wohl doch noch nicht akut ist, wird es sich auf lange Sicht gar nicht verhindern lassen, daß solcherart Dienste ihre Nutzer auch nach den jeweils geltenden Jugendschutzgesetzen beschränken.

Eine gewisse Abhilfe könnte hier aber durch eine Initiative des EU-Parlaments kommen, über welche Gulli berichten: Danach soll es zukünftig europaweit eine einheitliche Jugendschutzkennzeichnung geben, hierfür soll das bereits existierende PEGI-System dienen. Leider ist das EU-"Parlament" rechtlich ziemlich zahnlos, da es faktisch nur Vorschläge einreichen und nichts in Eigenregie beschließen darf. Es kommt also entscheidend darauf an, ob die EU-Kommission Gefallen an diesem Vorschlag findet – wenn ja, würde dies aber mittelfristig das Ende des USK-Systems bedeuten. Allerdings ist damit die bundesdeutsche Indizierungspraxis noch nicht direkt betroffen, vielmehr würde es eben "nur" EU-weit einheitliche Jugendfreigaben für Spiele geben. Da Deutschland jedoch die weltweit höchsten Jugendschutzauflagen hat, würde sich diese Änderung zuerst einmal in durchschnittlich humaneren Spieleratings niederschlagen.

Allerdings könnte eine EU-verbindliche Jugendschutzregelung – je nachdem wie diese konkret formuliert ist – durchaus auch an der bundesdeutschen Indizierungspraxis als ganzem rütteln. Schon jetzt widerspricht diese eigentlich dem "freien Warenverkehr" in der EU – liegt dann aber auch noch eine regelrechte EU-Jugendschutzregelung vor, kann sich Deutschland den gewählten Sonderweg rechtlich kaum noch leisten. Bei optimalen Verlauf der Dinge könnte die Indizierungspraxis somit durchaus fallen – darauf setzen sollte man vorerst aber noch nicht. Es läßt sich jetzt schon ausmalen, daß in diesem Fall reihenweise Politiker ihr "Gewissen" entdecken und sich gegen die "automatische Übernahme jedmöglicher EU-Vorschriften" wehren werden – mit Vorliebe dieselben Politiker, die jetzt noch jede so grundgesetzwidrige EU-Vorschrift "mit Bedauern" durchboxen, weil sie ja eben "umgesetzt werden muß".

Shortcuts: Bei der SSD-Technologie geht es derzeit Schlag auf Schlag, DailyTech berichten über die kommende Vertex-Serie von OCZ, welche einen regelrecht neuen Controller in sich tragen und damit für einen noch höheren Datendurchsatz stehen soll. Gleichzeitig steigen wie üblich die Kapazitäten und sinken trotzdem die Preise der Solid State Disks auf breiter Front. Gemäß Golem nimmt Intel viele seiner UltraLowVoltage-Prozessoren ersatzlos aus dem Programm. Wir gehen allerdings nicht konform mit der Auslegung, daß dies wegen des Netbook-Booms am Boden liegenden Subnotebook-Markts passiert, vielmehr profitiert auch diese Gerätesparte vom Erfolg der Netbooks. Allerdings ist es aufgrund der Netbook-Preislage nun nicht mehr möglich, wie bisher heftige Preisaufschläge für ULV-Prozessoren zu verlangen, auch im Subnotebook-Bereich kommen jetzt in erster Linie Standard-CPUs oder LowCost-Serien zum Einsatz.