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News des 5. März 2009

Wir kommen noch einmal zurück auf die gestern genannten Die-Fläche des RV740-Chips von nur 136mm² und den sich daraus ergebenden Auswirkungen: Denn damit liegt der RV740-Chip bei nur in etwa der Hälfte der Die-Fläche des RV770-Chips (256mm²), womit sich deutlich mehr Chips aus demselben Wafer schneiden lassen und somit die Produktionskosten des RV740-Chips erheblich unter denen des RV770-Chips liegen dürften. Hinzu kommt das einfachere RV740-Grafikboard, welches wohl eine TDP im Bereich von 90 Watt haben dürfte, während die RV770-Boards deutlich über diesem Wert liegen (Radeon HD 4850 bei 114W TDP und Radeon HD 4870 bei 157W TDP) – auch hier ergibt sich ein klarer Kostenvorteil für den RV740. Damit ergibt sich durchaus ein Anlaß für ATI, den RV770 zugunsten des RV740 abzusetzen.

Da dessen größte Ausführung in Form der Radeon HD 4770 bekannterweise von der Performance her der Radeon HD 4850 schon recht nahekommt (und die Radeon HD 4830 übertrifft), kann der RV740 den RV770-Chip zumindestens an dessen unterer Leistungsskala glatt ersetzen – womit ATI allerdings gezwungen wäre, am oberen Ende der RV770-Leistungskala ebenfalls für Ersatz zu sorgen. Den RV770 nur für die Radeon HD 4870 am Leben zu erhalten, erscheint jedenfalls kaum lohnenswert, dafür sind die Stückzahlen bei nur einer Grafikkartenvariante zu gering. Eher wahrscheinlich ist es, daß in diese Lücke der RV790-Chip hineinspringen wird: Dessen kleinere Variante wird womöglich die Radeon HD 4870 ersetzen, die größere RV790-Variante dann noch etwas Performance obendrauf packen.

Dabei würde es im übrigen keine Rolle spielen, ob der RV790-Chip nun schon in 40nm oder noch in 55nm gefertigt wird – wichtig wäre nur, daß dessen kleinere Version vom Preis und von der Performance her als Ersatz für die Radeon HD 4870 herhalten kann. Sinnvoll wäre es zudem natürlich, wenn die größere RV790-Version dann um die 30 Prozent schneller ist, denn ATI will diese sicherlich wieder im Preisbereich von 200 bis 250 Euro plazieren – so, wie man die Radeon HD 4870 zu ihrem Launch plazierte hatte. In der Summe könnte ATI somit den RV770-Chip komplett ablösen – und so gesehen sind die kürzlichen Preissenkungen bei ATI, welche gerade die Preise der Radeon HD 4870 nach unten gezogen haben, eventuell schon der Beginn einer Abverkaufsaktion an Radeon HD 4800 Modellen auf RV770-Basis.

Das GPUCafé hat mit scharfen Augen auf den ATI-Shots zur Mobility Radeon HD 4860 die Verwendung von mit 2500 MHz spezifiziertem GDDR5-Speicher entdeckt – was wohl bedeutet, daß dieser Speicher auch außerhalb von Pressemustern lieferbar ist. Die Mobility Radeon HD 4860 wird diese Möglichkeit zwar nicht ausnutzen und maximal mit 2000 MHz takten, allerdings könnten andere Grafikkarten mit GDDR5-Speicher davon Gebrauch machen. Insbesondere für den schon vorgenannten RV790-Chip erscheint der Mehrtakt beim Speicher angebracht, denn allein mit mehr Rechenleistung wird man sich nur mühsam vom RV770-Chip absetzen können. Bislang wurden RV790-Grafikkarten zwar allesamt mit unterhalb von 2000 MHz Speichertakt genannt, aber eventuell war dies auch nur Verschleierungstaktik seitens ATI.

Laut Fudzilla wird es den Sockel 1156 für die Mainstream- und LowCost-Ausführungen der Nehalem-Prozessorenarchitektur in drei Ausführungen geben: Der zuerst herauskommende Sockel 1156A für die Mainstream-Prozessoren mit Lynnfield-Core, der 2010 anstehende Sockel 1156B für die LowCost-Prozessoren mit Clarkdale-Core samt integrierter Grafik und noch später den Sockel 1156C mit bisher unbekannten Eigenschaften. Ob hier eine Inkompabilität zwischen diesen verschiedenen Ausführungen des Sockels 1156 droht, ist noch nicht heraus – und wäre zumindest im Fall der Sockel 1156A und 1156B zu verschmerzen, denn es dürfte wohl niemand vom QuadCore-Prozessor Lynnfield auf den DualCore-Prozessor Clarkdale umsteigen wollen.

Wie unter anderem HT4U berichten, hat nVidia in einer Telefonkonferenz mit Börsenanalysten über die Entwicklung eines eigenen x86-Prozessorskerns innerhalb der nächsten zwei Jahre laut nachgedacht. Dies bedeutet nicht, daß nVidia so etwas angekündigt hätte – aber man denkt halt in diese Richtung und hält nach eigenem Bekunden eine solche Entwicklung als folgerichtig. Zudem ist unklar, ob es sich hierbei um einen Prozessor für den PC-Bereich handeln wird, denn nVidia erwähnte das x86-Design im Zusammenhang mit dem eigenen SoC (System on Chip) auf ARM-Basis mit nVidia-Grafikkern. Selbst bei gutem Willen ist hiermit höchstens der Netbook-Bereich gemeint, wo ein SoC interessant sein könnte – schon für den Subnotebook-Bereich trifft dies dann aber nicht mehr zu.

Aber natürlich kann man so ein Design durchaus auch als Ausgangsbasis für zukünftige größere Ambitionen ansehen – wenn man erst einmal ein x86-Design in der Hand hat, wäre der Weg zu leistungsfähigeren Modellen sicherlich nicht mehr all zu weit. Der größte Stolperstein auf diesem Pfad dürfte aber weniger das Chipdesign selber sein, was bei dem Leistungsniveau eines SoCs noch absolut beherrschbar ist, als vielmehr die fehlende x86-Lizenz bei nVidia. Und diese bekommt nVidia unter normalen Umständen sicherlich nicht, dafür sind sich Intel und nVidia in letzterer Zeit einfach zu spinnefeind geworden. Wie nVidia diese Idee also realisieren will, bleibt schleierhaft – genauso, wie man solch eine Verlautbarung machen kann, ohne das Hauptproblem hierfür aus der Welt geräumt zu haben.

Shortcuts: Wie WinFuture in Berufung auf offizielle Microsoft-Angaben berichten, wird Windows 7 doch etws später kommen als bislang vorfreudigerweise angenommen: Der Marktstart soll in Deutschland im ersten Quartal 2010 erfolgen. Damit könnte das System von Windows Vista wiederholt werden, welches für OEM-Hersteller schon zum Jahresende 2006 erhältlich war, richtig breit aber erst Anfang 2007 in den Markt ging. Nach der PC Games Hardware soll es zudem auch für die Nutzer von Windows XP vergünstigte Upgrade-Lizenzen für Windows 7 geben. Im Gegensatz zu Windows Vista ist von Windows XP ausgehend allerdings immer eine Neuinstallation notwendig – aber dies ist für Betriebssysteme-Upgrades ja sowieso die generell zu empfehlende Vorgehensweise.

Gemäß Fudzilla wird die GeForce 9800 GTX+ demnächst eingestellt werden, verschiedene Hersteller listen diese Karte bereits schon nicht mehr. Da aber letztlich die GeForce GTS 250 über ein eigenes Design verfügt und somit nicht einfach die "alten" GeForce 9800 GTX+ Karten mittels eines BIOS-Updates zur GeForce GTX 250 umgebrandet werden können, dürfte es in nächster Zeit interessante Abverkaufsaktionen zur GeForce 9800 GTX+ geben. Und letztlich nochmals laut der PC Games Hardware plant PowerColor den letzten Nutzern von AGP-Systemen noch einmal eine Freude in Form einer Radeon HD 4670 auf AGP zu machen. Die Radeon HD 4670 scheint dafür ziemlich gut geeignet, da die Karte ein exzellentes Preis/Leistungs-Verhältnis ohne großen Energiehunger bietet.