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News des 31. März 2009

Die ersten Radeon HD 4890 Modelle sind nun bei einigen Onlinehändlern gelistet. Es handelt sich dabei jeweils um ein Modell von Asus sowie um eins von Sapphire. Während das Asus-Modell für 239 Euro angeboten wird, soll das Sapphire-Modell schon ab 229 Euro zu haben sein. Die Taktraten sowie die restlichen Spezifikationen entsprechen jeweils den vorab veröffentlichten Informationen: So soll der Chip-Takt bei 850 MHz liegen und der Speichertakt bei 1950 MHz. Es finden sich 800 Streaming-Prozessoren im Grafikchip und jeweils 1024 MByte GDDR5 Framebuffer auf dem Grafikboard. Es ist aber eher unwahrscheinlich, dass das Erscheinen der Radeon HD 4890 als große Sensation gefeiert werden wird, denn schon zuvor gab es zahlreiche ab Werk übertaktete Modelle der Radeon HD 4870, welche nun mit den Radeon HD 4890 konkurrieren.

So ist an dieser Stelle zum Beispiel die Radeon HD 4870 Overclocked Edition von Club 3D zu nennen. Die Unterschiede liegen neben dem deutlich niedrigeren Preis von nur 159,90 Euro lediglich im etwas niedrigeren Takt von 780/1850 anstatt 850/1950 MHz. Normalerweise müssten sich die neu in den Markt kommenden Radeon HD 4890 an diesem Preis ausrichten, insofern sollten die vorstehend genannten Preise zur Radeon HD 4890 bis zum Launch eigentlich noch klar sinken. Abseits dessen bleiben bei der Radeon HD 4890 natürlich noch deren OC-Modelle interessant, welche derzeit zu Chiptakten von 900 MHz bis 950 MHz gehandelt werden und vielleicht auch die 1000 MHz erreichen – was man dann wieder als werbewirksamen Meilenstein feiern könnte. Allerdings dürfte diese Radeon HD 4890 OC dann preislich auch wieder klar teurer kommen als die regulären Modelle.

Neue Informationen gibt es zur GeForce GTX 275: Diese Karte soll nunmehr auch am 2. April antreten, womit somit ATI als auch nVidia am selben Tag ihre neuen Performance/HighEnd-Lösungen launchen werden. Eine große Differenz dürfte allerdings in der Lieferfähigkeit bestehen: Während die Radeon HD 4890 in Fernost teilweise schon im Handel und auch hierzulande bei den Distributoren vorrätig ist, dürfte nVidia nunmehr einen klassischen Paperlaunch hinlegen. Die Verfügbarkeit der GeForce GTX 275 ist wohl nicht vor Mitte April gegeben – und selbst für diesen Zeitpunkt ist es unsicher, daß nVidia mehr als nur ein paar Exemplare (die dann natürlich sofort vergriffen sein werden) liefern kann. Zudem bestätigt sich auch das Gerücht, daß nVidia die Taktraten der GeForce GTX 275 gegenüber den Vorab-Informationen etwas absenken wird.

Radeon HD 4870 Radeon HD 4890 GeForce GTX 260 (216SP) GeForce GTX 275 GeForce GTX 285
Chipbasis ATI RV770, 55nm, 956 Mill. Transistoren, 256mm² ATI RV790, 55nm nVidia GT200 in 65nm (576mm²) bzw. GT200b in 55nm (470mm²), 1400 Mill. Transistoren nVidia GT200b, 55nm, 1400 Mill. Transistoren, 470mm²
Technik DirectX 10.1, 800 Shader, 40 TMUs, 16 ROPs, 256 Bit DDR Interface DirectX10, 216 Shader, 72 TMUs, 28 ROPs, 448 Bit DDR Interface DirectX10, 240 Shader, 80 TMUs, 28 ROPs, 448 Bit DDR Interface DirectX10, 240 Shader, 80 TMUs, 32 ROPs, 512 Bit DDR Interface
Taktraten 750/1800 MHz 850/1950 MHz 576/1242/1000 MHz 633/1404/1134 MHz 648/1476/1242 MHz
Speicher 512 oder 1024 MB GDDR5 1024 MB GDDR5 896 MB GDDR3 896 MB GDDR3 1024 MB GDDR3
Rechenleistung 1200 GFlops 1360 GFlops 805 GFlops 1011 GFlops 1063 GFlops
Bandbreite 115 GB/sec 125 GB/sec 112 GB/sec 127 GB/sec 159 GB/sec
Preislage 1024-MB-Version derzeit ca. 170 Euro im Bereich von 200-240 Euro derzeit ca. 170 Euro Listenpreis angeblich 249 Dollar derzeit ca. 300 Euro

So tritt die neue nVidia-Karte nunmehr nicht mehr mit 633/1404/1164 MHz, sondern mit 633/1404/1134 MHz an. Waren es also vorher 8,4 Prozent mehr Rechenleistung gegenüber der GeForce GTX 280 und 8,5 Prozent weniger Speicherbandbreite, sind es nunmehr 10,9 Prozent weniger Speicherbandbreite – sicherlich absolut verschmerzbar, aber wahrscheinlich gerade so ausreichend, daß sich die GeForce GTX 275 kaum schneller als die GeForce GTX 280 ausfallen dürfte. Aber wahrscheinlich ging es nVidia bei dieser Änderung auch weniger um den Vergleich zur GeForce GTX 280, sondern vielmehr zur Radeon HD 4890, welche auch in ihrer OC-Version offensichtlich nicht stark genug ausfällt, um der GeForce GTX 275 wirklich das Wasser reichen zu können. Die große Frage ist jedoch noch, ob nVidia den angeblichen Preispunkt von 249 Dollar für die GeForce GTX 275 halten kann – dann wäre die Karte doch sehr interessant, weil schließlich kaum langsamer als die 300-Euro-Lösung GeForce GTX 285.

OnBoard-Grafik ist nicht gleich OnBoard-Grafik: So berichtete uns ein Mainboard-Hersteller (inoffiziell), daß die integrierte Grafiklösung ATI Radeon HD 3200 im AMD 780G Mainboard-Chipsatz in der Regel mit 40 Streaming Prozessoren ausgestattet sei, gelegentlich aber auch nur 20 bietet. Damit ist die Radeon HD 3200 nicht immer ein vergleichbarer Ersatz zur dedizierten Radeon HD 3450 – was sie jedoch aufgrund ihrer ungünstigen Speicheranbindung (welche über den Prozessor führt), wohl auch mit 40 Streaming Prozessoren nicht sein dürfte. Wer nun die OnBoard-Radeon an den Pranger stellen möchte, sollte bedenken, dass es ähnliche Gerüchte über eine beschnittene OnBoard-Grafik auch schon bei der GeForce 8200 gab, so dass dieser Pragmatismus nicht ausschließlich von AMD gepachtet zu sein scheint. Schlussendlich bleibt einem wohl nichts anderes übrig, als auch OnBoard-Grafik-Benchmarks zu vergleichen, um solchen Fettnäpfchen aus dem Weg zu gehen. Denn allein am Preis sowie den offiziellen Spezifikationen des Mainboards lässt sich die Leistung leider nicht abmessen.

SSD-Laufwerke sind auf dem Vormarsch. Schon jetzt gibt es allein hierzulande über 200 Modelle, im Vergleich zu 500 bis 600 Modellen im HDD-Segment. Dies erweckt den Eindruck, als ob SSD-Laufwerke so langsam ihre HDD-Kollegen einholen würden – was allerdings nur eine Illusion ist, denn im Vergleich zum HDD-Segment gibt es es SSDs derzeit noch deutlich mehr Anbieter, welche somit das vermeintliche Angebot an SSD-Laufwerken strecken. Tatsächlich unterscheiden sich viele SSD-Modelle leider nur beim Hersteller- und Produkt-Namen, aber nicht bei der verwendeten Technik oder gar beim verwendeten Produkt. Etwas Abwechslung kommt aber nun doch ins Spiel und zwar durch Western Digital, die dem SSD-Markt bisher keine große Beachtung schenkten.

Der bekannte Festplatten-Hersteller hat sich nun dazu entschlossen, das kleine Unternehmen Silicon Systems Inc. zu schlucken, welches dem Festplatten-Konzern vor allem mit Know-How und Patenten bei SSDs aushelfen soll. Die einverleibte Firma stellt damit das Fundament der neuen WD Solid-State Storage Sparte dar, welche SSD-Laufwerke für Notebooks, Clients und Workstations entwickeln soll. Schon jetzt ist man damit im guten Mittelfeld angesiedelt, für die Zukunft und mit den Möglichkeiten die Western Digital bietet, erhofft man sich jedoch noch sehr viel mehr. WD ist damit nach Samsung der zweite große HDD-Hersteller, welche auch unter die SSD-Hersteller geht. Langsfristig ist es wohl zu erwarten, daß alle HDD-Hersteller ihr Heil auch bei SSDs suchen werden.

PS: Aufgrund Krankheit gibt es heute nur diese abgespeckte Form der News ohne Linklisten. Wir bitte um Entschuldigung und hoffen, daß sich dies baldigst wieder einrenkt und die News dann wieder in gewohnter Form erscheinen können.