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News des 9. April 2009

Golem berichten über Intels Pekinger IDF, auf welchem sich der Prozessorenbauer in erster Linie ob seines doch recht erfolgreichen Starts der Nehalem-Xeons selbst gefeiert hat. Eine kurze Erwähnung fand dabei auch Intels Grafikprojekt Larrabee, zu welchem Intel Skalierungsbenchmarks dabeihatte. Dabei zeigte sich – unter professionellen Anwendungen – eine nahezu perfekte Skalierung bis zu 64 Rechenkernen, was aber unter diesen Begleitumständen auch wenig verwundert. Unter Spielen soll Larrabee dagegen gemäß früheren Angaben bis ungefähr 48 Rechenkerne gut skalieren, während die Spieleperformance mit 64 Rechenkernen dann kaum noch höher liegen soll. Allerdings sind diese Informationen auch schon wieder fast ein Jahr alt, inzwischen könnte sich einiges getan haben.

Getan hat sich auf jeden Fall etwas in Bezug auf die Bewertung der Larrabee-Rechenleistung: Wenn wir von einem Top-Modell mit 32 Rechenkernen ausgehen, welches ungefähr eine Rechenleistung von 2 TerraFlops erreicht, so haben wir diese letztes Jahr noch als eher unzureichend für einen wirklich überzeugenden HighEnd-Chip für das zweite Halbjahr 2009 eingeschätzt. Schließlich kamen zu diesem Zeitpunkt RV770 und GT200 mit Rechenleistungen von 1 TerraFlops und mehr heraus und es war anzunehmen, daß diese Werte ein Jahr später (also im Sommer 2009) durch ATI und nVidia längst verdoppelt werden würden. Dem wird nun aber offensichtlich nicht so sein, vor der Winter-Generation mit den DirectX11-Chips wird bei ATI und nVidia an der absoluten Leistungsspitze wohl nichts mehr entscheidendes passieren.

Insofern ergibt sich somit durchaus eine höhere Chance für Larrabee als bisher gedacht. Natürlich muß man bei dem Intel-Design immer einrechnen, daß es jederzeit mehr Rechenleistung als die konventionellen Beschleuniger von ATI und nVidia benötigt, weil viele fixed-Einheiten fehlen und deren Funktionalität in Software ausgeführt wird, was eben zusätzliche Rechenleistung verschlingt. Wieviel Rechenleistung Larrabee mehr gegenüber den Designs von ATI und nVidia benötigt, kann derzeit niemand außer die Intel-Ingenieure beurteilen – da tappen alle anderen noch im tiefen Dunklen. Und selbst beim Veröffentlichungszeitpunkt läßt sich Intel derzeit noch Spielraum: Weiterhin heisst es unbestimmt "Ende 2009 bis Anfang 2010".

Wie bekannt wird Intel für die kommenden LowCost- und Mainstream-Prozessoren der Nehalem-Prozessorenarchitektur im dritten Quartal die 5er Chipsatz-Serie um die Chipsätze P55 (Retail), G55 (integrierte Grafik) und Q55 (Business) sowie weitere entsprechend abgespeckte Varianten aufstocken. Fudzilla berichten nun von einer im ersten Quartal 2010 anstehenden Erweiterung dieser Chipsatz-Generation um neue Chipsatz-Varianten: X57 (HighEnd), P57 (Mainstream) Q57 (Business) und H57 (Zweck noch unbekannt). Mit diesen 57er Chipsätzen gibt es eine Reihe neuer Features, welche aber – da Speicher- und Grafikkartenanbindung bei diesen Prozessoren in der CPU liegt – allesamt wenig mit dem grundsätzlichen Zusammenspiel von CPU, Speicher und Grafikkarte zu tun haben sollten.

Mit dem heutigen Tag startet Google in seinem Werbe-Netzwerk "Google Adsense" die sogenannten "interessenbasierten Anzeigen". Dahinter verbirgt sich schlicht, daß Google versucht, die Interesse des konkreten Websurfers an seinem Surfverhalten zu erkennen und dann entsprechende Werbung einzublenden. Dazu führt Google alle Daten zusammen, über welche man verfügt – und dies sind nicht wenige, nach eigenen Angaben deckt man direkt mit den zu Google gehörenden Webseiten (Google, YouTube) sowie indirekt über diverse Google-Dienste wie eben Adsense satte 80 Prozent des weltweiten Web-Traffics ab (wobei hier nur der HTML-Traffic ohne Videos, P2P, etc. gemeint sein dürfte).

Über Cookies kann Google dann den Surfer durchaus auch über mehrere Webseiten beim Surfen "begleiten" – und somit automatisch auch ein Profil anlegen. Im Gegensatz zu staatlichen Schnüfflern dient dieses natürlich nicht der Informationsgewinnung über eine bekannte reale Person – denn welche reale Person sich letztlich hinter einem Google-Cookie verbirgt, dürfte Google weitestgehend egal sein, so lange nur das Interessenprofil zutreffend ist. Aber trotzdem dürfte es einige Internetnutzer geben, welche diese Datengewinnung über viele Webseiten hinweg dann doch zu weit geht. Diesen sei generell empfohlen, Cookies von Drittanbietern im Browser zu deaktivieren – damit könnte Google seine Schnüffel-Cookies nur noch auf Webseiten setzen, die Google selber betreibt.

Wir als 3DCenter werden wie schon angekündigt zukünftig von Google Adsense als Werbevermarkter Abstand nehmen – was allerdings ehrlicherweise auch zu einem gutem Teil damit zusammenhängt, daß die Performance in letzter Zeit eher grauenhaft ist (trotz blendender Google-Geschäftszahlen – jeder mag sich da selber seinen Reim drauf machen). Wir lassen Google Adsense allerdings (etwas widerwillig) noch ein paar Tage auf einigen Restplätzen mitlaufen, da Google immer erst beim Erreichen von gewissen Schwellensummen zahlt und wir den bislang aufgelaufenen Betrag (egal wie klein) Google unmöglich in den gierigen Rachen werfen wollen ;). Abseits dessen nutzen wir keine Google-Dienste, die auf Google basierende Techweb-Suche (wird leider zu wenig beachtet) bindet auf den 3DCenter-Seiten keinen Google-Content ein und zeigt die Ergebnis-Seiten aus technischen Gründen sowieso direkt bei Google an.