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News des 15. Mai 2009

Fudzilla berichten über einen seitens AMD im dritten Quartal geplanten Phenom II mit 3.0 GHz und auf 95W abgesenkter TDP. Der bisherige Phenom II 945 tritt noch mit einer TDP von 125W an und zumindest das Spitzenmodell mit 3.2 GHz (Phenom II 955) reizt diese Vorgabe auch vollkommen aus. Insofern dürfte hinter dieser abgesenkten TDP dann auch wirklich eine Produktionsverbesserung (wohl in Form eines neuen Steppings) stehen – welche auf der anderen Seite auch höher getaktete Phenom II Prozessoren möglich machen sollte, die dann trotzdem noch unter die 125W-TDP-Grenze passen. Pur hochgerechnet müssten bei gleicher CPU-Spannung bis zu 4 GHz innerhalb von 125W möglich sein, wenn 3 GHz innerhalb von 95W möglich sind.

In der Praxis kommt natürlich immer etwas weniger heraus, aber 3.6 GHz sollten eventuell doch möglich sein. Und eigentlich müssen sie auch möglich sein, denn im dritten Quartal wird Intel seine Lynnfield-Prozessoren auf Nehalem-Basis herausbringen und damit neuen Schwung ins Mainstream/Performance-Segment bringen, in welchem Intel seit Monaten ja nichts mehr getan hat. Darauf wird AMD eine Antwort haben müssen und da man derzeit keine neue Architektur- oder Plattform-Verbesserungen zur Verfügung hat, geht es für AMD nur über die Taktrate, welche sich – zum Glück für AMD – bei Intel nach wie vor eher gemächlich entwickelt (das vorerst schnellste Lynnfield-Modell kommt mit 2.93 GHz).

Der Planet 3DNow! hat hingegen plausible Informationen, wonach AMD bei den kommenden weiteren K10-Varianten endlich einmal auf zwei echte neue Prozessoren-Dies setzen wird. Weiterhin werden zwar alle K10-basierten Prozessoren mit Level3-Cache derselben Fertigung entnommen werden, egal ob daraus (durch Deaktivierung von einzelnen Rechenkernen) dann DualCore-, TripleCore- oder QuadCore-Modelle werden. Für die K10-basierten Modelle ohne Level3-Cache (irrierenderweise allesamt als "Athlon II" benannt) sollen dann aber gleich zwei abweichende Prozessoren-Dies Verwendung finden: Eines für die TripleCore- und QuadCore-Modelle und eines für die DualCore-Modelle.

Mit letzterem würde AMD erstmals seit dem Start der K10-Prozessorenserie wieder einen DualCore-Prozessor nativ auch so fertigen und nicht ein QuadCore-Die teildeaktiviert als DualCore-Prozessor ausliefern. Diese extra Prozessoren-Dies bedeuten zwar erst einmal einen höheren Aufwand vor allem in der Produktionsvorbereitung, ermöglichen AMD aber auch einen niedrigeren Fertigungspreis speziell bei den Prozessoren für die niedrigeren Preisbereiche – genau dort, wo die K10-Modelle ohne Level3-Cache hingehen werden. Sofern AMD die Produktion dieser zwei extra K10-Dies entsprechend hochfahren kann, dürfte man den Markt ab dem dritten Quartal mit billigen K10-basierten Prozessoren überschwemmen können, welche sich trotz des niedrigen Abgabepreise trotzdem noch für AMD rentieren.

Hartware berichten über eine angebliche Retourrate von Netbooks von bis zu 30 Prozent – basierend auf dem Umstand, daß diese in der Werbung falsch als vollwertiger Notebook-Ersatz angepriesen wurden. Nun ist dieser Punkt nicht ganz falsch, allerdings stammt die ganze Meldung letztlich von Intel, welche dem Netbook-Boom von jeher sehr skeptisch gegenüberstehen – pulverisiert dieser doch die bisher guten Geschäfte mit den teuren Subnotebook-CPUs zugunsten der billigen Atom-Prozessoren, welche seitens Intel ja eigentlich für Mobile Internet Devices (MIDs) und nicht für Netbooks gedacht waren. Dabei gibt es sicherlich einiges, was Netbooks von vollwertigen Notebooks trennt – wenn man sich allerdings die Alltagsverwendung der allermeisten Notebooks ansieht, so nehmen die wirklich performancerelevanten Anwendungen nur einen wirklich kleinen Bruchteil der Nutzungsdauer in Anspruch.

Und für das Intel-Beispiel der HD-Inhalte benötigt es schlicht einer passenden Grafiklösung, welche diese Aufgabe in Ermanglung ausreichender CPU-Power übernehmen kann – daß Intel so etwas nicht liefern kann, macht Netbooks nicht generell HD-unfähig, sondern klassifiziert nur die Intel-Chipsätze als nicht marktgerecht ;). In der Summe rührt Intel also erneut die Werbetrommel für die eher höherwertigen Lösungen – welche ja keinesfalls verkehrt sind, nur daß das Argument, ein Netbook habe keine Power für Alltagsaufgaben, einfach nicht zieht. Sicherlich schwimmen Intel hier einige Felle in Form von früher sicheren Pfründen nunmehr davon, aber dies ist der Lauf der Welt und die goldigen Zeiten, wo man Subnotebooks für den doppelten Preis eines regulären Notebooks verkaufen konnte, sind einfach vorbei.