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News des 13. Juli 2009

Die PC Games Hardware hat sich noch einmal mit der Performance verschiedener Grafikkarten unter World of WarCraft: Wrath of the Lich King beschäftigt, neu hinzugekommen sind einige weitere aktuelle Grafikkarten sowie weitere Bildqualitätsmodi des Spiels. Regulär ist WoW nicht unbedingt als Hardware-Fresser bekannt, was aber für jahrealte MMOs nicht ungewöhnlich ist. Allerdings wurde die Grafikqualität des Spiels auch immer wieder nach oben geschraubt, so daß erstaunlicherweise gerade alte HighEnd-Hardware wie die Radeon X1900 XT oder die GeForce 7900 GTX ernsthafte Probleme haben mitzuhalten, während eine Mainstream-Lösung neueren Datums wie die Radeon HD 4670 das Spiel ziemlich problemlos bewältigt.

Schnellere Grafikkarten sind somit selbst unter 1920x1200 mit 4x Anti-Aliasing schwer dazu veranlaßen, den Frameraten-Bereich von 40 fps nach unten hin zu verlassen. Hierbei kann man die überschüssige Framerate dann natürlich dazu benutzen, in die Ultra-Schatten zu investieren: Selbst wenn dies gegenüber der zweitbesten Schatten-Option ein eher ineffizienter Tausch ist (viel Framerate gegen wenig Bildqualitätsgewinn), reichen es unter 1680x1050 mit 4x Anti-Aliasing immer noch dazu aus, um alles ab einer Radeon HD 4870 1024MB über 40 fps und alles ab einer Radeon HD 4770 über 30 fps zu halten. Demzufolge sind mit leistungsstarken Grafikkarten auch andere Bildqualitätsverbesserungen möglich: Laut der PCGH kostet die HighQuality-Filterung der nVidia-Karten diese nur zwischen 5 und 10 Prozent, verhindert aber das Texturenflimmern weitestgehend und ist daher immer eine gute Wahl.

8x Anti-Aliasing wäre dann eine weitere gangbare Option zur Bildqualitätsverbesserung – obwohl die PCGH hierbei den Beweis schuldig blieb, ob dies noch mit spielbaren Frameraten erreichbar ist (angesichts der Ausgangslage aber höchstwahrscheinlich ja). Zwischen ATI und nVidia sieht die PCGH im übrigen eher nVidia vorn – wobei wir da anderer Meinung sind: Erstens einmal sind die Frameraten allgemein so hoch, daß dies unter World of WarCraft wohl keine große Rolle spielt und zweitens halten die ATI-Karten gemessen an ihrer etwas anderen preislichen Einordnung unserer Meinung nach ziemlich gut mit: So gewinnt die Radeon HD 4870 X2 klar gegenüber der GeForce GTX 295, während der Vergleich Radeon HD 4890 gegen GeForce GTX 275 die nVidia-Karte nur minimal vorn sieht.

Zurückkommend auf die zum Wochenende ausgewertete Umfrage zu den zu favoritisierenden Buffering-Einstellungen wäre nachträglich noch ein Punkt zu erwähnen, welche der bestmöglichen Einstellung "Triple Buffering" ein wenig in die Parade fährt: Jedes zusätzlich vorgehaltene Frame ergibt natürlich einen weiter ansteigenden Anzeigelag – sprich, der Unterschied zwischen dem, was der Computer gerade berechnet, und dem, was gerade auf dem Monitor angezeigt wird. Kommt dann noch ein Monitor hinzu, welcher sowieso nicht besonders schnell reagiert (einige "Bildqualitätsverbesserungs"-Technologien haben diese Eigenschaft), dann können sich unter schnellen Spielen durchaus real bemerkbare Lags ergeben.

Hier greift dann das Setting "Double Buffering ohne Vsync", welches den geringstmöglichen Lag aufweist und auch das Problem der springenden Frameraten umgeht – leider allerdings den Nachteil des Tearings unter sehr hohen Frameraten aufweist. In der Summe ist die letztliche Lösung dieses Problems also sicherlich noch nicht gefunden, denn alle derzeit vorhandenen Möglichkeiten haben wenigens einen Nachteil aufzuweisen. Wirklich lösbar wäre dies wohl nur dann, wenn die Grafikchip-Entwickler sich explizit dieser Problematik annehmen und dafür irgendeine Hardware-Lösung austüffteln würden. Alternativ kann man das Problem natürlich auch mit einem Monitor mit besonders hoher Bildwiederholrate "erschlagen", bei diesem kann man dann (unter "Double Buffering mit Vsync=on") die verfügbare Framerate zumeist ausfahren und dürfte eher selten stark springende Frameraten erleben.

Wie der Planet 3DNow! ausführt, ist es keineswegs sicher, daß der kommende Phenom II X4 965 BE über eine TDP von 140 Watt verfügen wird – die angegebene Codenummer der CPU spricht nämlich für einen Verbleib in der 125-Watt-Klasse. Ob diese jedoch wirklich schon feststeht oder aber eventuell auch nur durch Copy&Paste erzeugt wurde, ist unsicher, so daß es letztlich zwei sich widersprechende Angaben und derzeit keine Klarheit in dieser Angelegenheit gibt. Der Fall ist – abgesehen von der Kompatibilität dieser CPU mit den aktuellen Mainboards, welche zumeist nur auf Prozessoren der 125-Watt-Klasse ausgelegt sind – relevant für die Einschätzung, wieviel AMD noch aus dem 45nm K10-Kern ohne weitere Steppings herausholen kann.

Sofern der Phenom II X4 965 BE tatsächlich eine TDP von 140 Watt aufweist, sind hierbei wohl alle Reserven schon ausgeschöpft, während bei einer TDP von "nur" 125 Watt womöglich noch etwas Spielraum für höhere Taktfrequenzen existiert. Allerdings ist damit die Tür zu mittelfristig steigenden Taktfrequenzen bei den AMD-Prozessoren keinesfalls zugeschlagen – schon ein neues CPU-Stepping könnte schon wieder deutlich mehr Taktspielraum mit sich bringen. Allerdings legt man ein solches neues Stepping auch nicht aller Tage auf, insofern würde eine 140-Watt-CPU zumindest kurzfristig das Ende weiterer Taktsteigerungen bei AMD bedeuten. Langfristig gesehen steht der 45nm K10-Kern aber eher noch am Anfang, sind also durch zukünftige Steppings durchaus noch klar höhere Taktfrequenzen zu erwarten.