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News des 27. Juli 2009

Wie der Heise Newsticker vermeldet, hat nVidia eine weitere Karte für den OEM-Markt in Form der GeForce GTS 240 vorgestellt. Die Karte basiert auf dem G92b-Chip und kommt mit 112 Shader-Einheiten an einem 256 Bit DDR Speicherinterface sowie Taktraten von 675/1620/1100 MHz daher und gleicht somit direkt keiner der bisherigen GeForce 8/9 Exemplare, allerdings ist die technische Basis identisch zur GeForce 9800 GT. Gegenüber dieser gibt es 8 Prozent mehr Rechenpower und 22 Prozent mehr Speicherbandbreite, dies dürfte die GeForce GTS 240 in etwa auf das Niveau von gut übertakteten GeForce 9800 GT Karten bringen.

GeForce 9800 GT GeForce GTS 240 GeForce GTS 250
Chipbasis nVidia G92, 65nm, 754 Mill. Transistoren, 330mm² nVidia G92b, 55nm, 754 Mill. Transistoren, 276mm²
Technik DirectX 10, 112 Shader, 56 TMUs, 16 ROPs, 256 Bit DDR Interface DirectX 10, 112 Shader, 56 TMUs, 16 ROPs, 256 Bit DDR Interface DirectX 10, 128 Shader, 64 TMUs, 16 ROPs, 256 Bit DDR Interface
Taktraten 600/1500/900 MHz 675/1620/1100 MHz 738/1836/1100 MHz
Speicher 256, 512 oder 1024 MB GDDR3 1024 MB GDDR3 512 oder 1024 MB GDDR3
Rechenleistung 504 GFlops 544 GFlops 705 GFlops
Bandbreite 58 GB/sec 70 GB/sec 70 GB/sec

Allerdings soll die GeForce GTS 240 (wie auch die zuletzt vorgestellten GeForce G210 und GeForce GT 220 rein im OEM-Markt auftreten – und auch nur dort lohnt sich eine solche Karte, welche sich eigentlich viel zu wenig von dem bisher schon verfügbaren nVidia-Produktprogramm abhebt. Aber im OEM-Markt zählt halt auch der Name und da macht sich ein "GeForce GTS 240" allemal besser als ein (inzwischen auch nicht mehr ganz taufrisches) "GeForce 9800 GT". Inwiefern es die GeForce GTS 240 eventuell auch in den Retailmarkt schafft, wird man sehen müssen, bei GeForce G210 und GeForce GT 220 gibt es bis dato noch keine solcherart Versuche zu vermelden.

Im übrigen steht zu vermuten, daß nVidia mit dieser neuen Karte "Plan B" angeworfen hat, denn eigentlich sollten die neueren GeForce GT(S) 2xx Karten allesamt auf den 40nm-Chips von nVidia basieren. Da man derzeit jedoch arge Probleme mit deren Lieferbarkeit hat (insbesondere bei den höherwertigen Modellen), scheint man mit der GeForce GTS 240 auf Basis des 55nm-Chips G92b wohl zur Ausweichvariante gegriffen zu haben. Daß man dies überhaupt tut, deutet zudem darauf hin, daß die 40nm-Probleme auch nicht so schnell behoben sein werden – was auch durch die Meldung zur GeForce GT 230 untermauert wird, welche gar erst im Dezember antreten soll.

In einem Artikel seitens CNet geht man aufgrund verschiedener Anzeichen davon aus, daß die nächste Konsolengeneration noch etwas auf sich warten lassen wird. Bisherige Prognosen haben die Nachfolger von Xbox 360 und Playstation 3 schon im Jahr 2010 gesehen – was allerdings schon angesichts der üblichen Zyklen von fünf bis sechs Jahren zwischen zwei Konsolengenerationen reichlich optimistisch war. Hauptgrund für die eher zunehmende Zykluszeit sind die Kosten, welche für die aktuelle Konsolengeneration noch nicht wieder eingespielt wurden – nicht zu vergessen die Entwicklungskosten für die nächste Generation, welche bisher mit jeder Konsolengeneration deutlich zugenommen haben.

Sollte es zutreffen, daß die nächste Konsolengeneration nicht vor dem Jahr 2011 und eher erst im Jahr 2012 antritt, dann hat dies natürlich auch erhebliche Auswirkungen auf den Grafikchip-Markt im PC-Bereich. Denn dies dürfte die Grafikentwicklung bei den in den nächsten zwei Jahren anstehenden Spielen maßgeblich verzögern – nachdem dieser Effekt ja auch jetzt schon deutlich zu sehen ist. Dies betrifft sowohl die zur Verfügung stehende Hardware-Power als auch die zugrundeliegende 3D-Schnittstelle, wo die Konsolen den PC jetzt schon effektiv ausbremsen – der PC könnte inzwischen deutlich mehr, mit Blick auf die leistungsschwächeren Konsolen wird die Spieleentwicklung aber eben deren Hardware angepasst.

Zwar ergibt sich eine solche Situation schon fast zwangsläufig im Lebenszyklus einer Konsolengeneration, problematisch könnte für den PC-Bereich aber wirklich der Punkt werden, daß die nächste Konsolengeneration vielleicht noch zwei bis drei Jahre auf sich warten läßt. Denn wenn es über einen so langen Zeitraum keine Grafikinnovationen mehr gibt, verschwindet auch die Notwendigkeit einer ständigen Aufrüstung – dies könnte den Grafikchip-Markt empfindlicher treffen als jede Wirtschaftkrise. Insofern muß man aus PC-Sicht geradezu darauf hoffen, daß die nächste Konsolengeneration möglichst bald erscheint und damit die aktuelle Innovationsbremse im Grafikbereich gelöst und nicht noch jahrelang nach hinten verschoben wird.