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News des 31. August 2009

Die letzten nVidia-Treiber tragen schon einige Hinweise auf die kommenden GT3xx-basierten Mobil-Grafiklösungen in sich – genannt werden hierbei GeForce 305M, 310M, GT 330M, GT 335M, GTS 350M und GTS 360, was auf ein vollständiges Programm von LowCost bis HighEnd hindeutet. Allerdings sind solche Hinweise in den Treibern doch mit Vorsicht zu genießen, weil sich in der Vergangenheit durchaus Fälle ereignet haben, wo gewisse mittels Treiber prognostizierte Grafikkarten dann doch nicht erschienen sind. Diese Vorsicht gilt ganz besonders in diesem Fall, wo hier schon ein vollständiges GT3xx-basiertes Mobile-Portfolio notiert wird, während noch nicht einmal der GT300-Chip erschienen ist und die kleineren GT3xx-Abwandlungen sicher erst im Jahr 2010 erscheinen werden. Von einem kleinen Spaß der nVidia-Treiberentwickler bis hin zu einer unerwarteten weiteren Umbenennungsaktion ist hier noch alles möglich.

Die PC Games Hardware hat einen der beliebten Grafikkartenspeicher-Tests hingelegt, wobei hier speziell die Auswirkungen von 1792 bzw. 2048 MB Speicher bei nVidias Top-Modellen untersucht wurde, was natürlich nicht so einfach auf andere Situationen (ATI-Grafikkarten oder Karten eines gänzlich anderen Preissegments) umzulegen ist. Aber auch so ist die Grafikkartenspeicher-Frage immer wieder interessant, denn jene nVidia-Grafikkarten werden nun inzwischen doch schon ohne deutlichen Mehrpreis mit gleich 1792 bzw. 2048 MB Grafikkartenspeicher angeboten, was durchaus zum Nachdenken über diese Angebote anregt.

GTX275: 1792 zu 896 MB GTX285: 2048 zu 1024 MB
1280x1024 4xAA -0,4% ±0
1680x1050 4xAA -0,3% +0,3%
1920x1200 8xAA +6,3%
(ein Spiel reagiert deutlich, die anderen gar nicht)
±0
2560x1600 8xAA +55,8%
(ein Spiel reagiert drastisch, eines deutlich, eines geringfügig und eines gar nicht)
+8,2%
(ein Spiel reagiert deutlich, eines geringfügig, die anderen gar nicht

Die Ergebnisse sind jedoch etwas überraschend, denn man hatte durchaus mehr von dem Mehrspeicher erwarten können. Praktisch profitiert die GeForce GTX 275 von 1792 MB Speicher aber nur so deutlich in höheren Auflösungen, weil die Spieleentwickler offenbar oftmals explizit auf 1024 MB Speicher bei ihren höchstmöglichen Qualitätseinstellungen setzen und dafür die regulären 896 MB dieser Karte zu klein sind. Die GeForce GTX 285 mit regulär 1024 MB beweist aber, daß es nicht unbedingt 1792 bzw. 2048 MB sein müssen, sondern das 1024 MB sehr lange ausreichend sind. Erst auf der Auflösung von 2560x1600 samt 8x Anti-Aliasing reagiert diese Karte – und 8,2 Prozent Performancegewinn sind angesichts dieser Auflösung nun auch nicht weltbewegend.

Hinzu kommt der Punkt, daß die Benchmarks ein wenig praxisfremd angestellt wurden: Wenn, dann setzt man 8x Anti-Aliasing auf den kleineren Auflösungen an und 4x Anti-Aliasing auf den größeren, denn für 8x Anti-Aliasing unter 2560x1600 ist auch eine GeForce GTX 285 hier und da schon zu langsam. Rechnet man diesen Punkt auch noch mit ein, so macht der Mehrspeicher bei diesen nVidia-Grafikkarten derzeit wohl keinen großen Sinn – spezielle Fälle wie GTA IV einmal ausgenommen. Da die nVidia-Grafikkarten als eher "speicherfressend" bekannt sind, läßt sich diese Erkenntnis sogar auf die ATI-Modelle ausdehnen: Da diese eine etwas bessere Speicherverwaltung haben, sollte der Effekt von 2048 MB Grafikkartenspeicher bei diesen sogar noch geringer ausfallen als bei den Tests der PCGH mit den nVidia-Modellen.

Im Forum von Xtreme Systems behauptet ein User, einen der noch nicht offiziell im Markt befindlichen, aber hier und da schon erhältlichen Athlon II X4 620 Prozessoren freigeschaltet zu haben – und zwar um den 6 MB Level3-Cache, welchen dieses Modell vom Phenom II X4 trennt. Regulär ist dies erst einmal unmöglich, da der Athlon II X4 auf einem eigenen Prozessorcore ganz ohne Level3-Cache basiert – und was physikalisch nicht da ist, kann auch nicht freigeschaltet werden. Allerdings könnte AMD durchaus für diese Prozessoren auch Phenom-Kerne mit deaktiviertem Level3-Cache verwenden, da die Prozessorencores ansonsten identisch sind. AMD könnte einen solchen Schritt tun, weil möglicherweise derzeit noch nicht genügend Prozessoren der Athlon II X4 Serie gefertigt wurden – alternativ kann man damit auch Phenom-Kerne "loswerden", welche Fehler im Level3-Cache aufweisen.

In jedem Fall würden wir aber vermuten, daß es sich hierbei um einen begrenzten Spaß handelt: Jene Athlon II X4 Prozessoren sind (angesichts der dafür angedachten niedrigen Absatzpreise) nur dann wirtschaftlich zu fertigen, wenn man auch den dafür gedachten kleineren Core benutzt, der Core vom Phenom II ist dafür einfach zu teuer in der Fertigung. Und wenn es sich um Phenom-Kerne mit Fehler im Level3-Cache handelt, dürfte sich davon nur ein geringfügiger Bruchteil ohne Stabilitäts-Probleme freischalten lassen. Im übrigen ist nicht ganz auszuschließen, daß es sich hierbei wieder einmal um eine kleine Marketing-Aktion seitens AMD handelt – in letzter Zeit tauchten bei AMD doch reichlich freischaltbare Modelle auf, auch wenn die Freischaltquote dann in der Masse niemals so gut ausfiel wie noch nach den jeweils ersten Newsmeldungen zu vermuten.

Letzte Woche schon verlinkt, aber noch nicht extra angesprochen wurde eine Meldung seitens Heise Security, wonach 80 Prozent aller Surfer mit verwundbaren Flash-Versionen unterwegs sind. Dies ist um so bedenklicher, als daß man heutzutage davon ausgehen kann, daß im Prinzip jeder Surfer Flash installiert haben wird – hier ergibt sich ein noch effektiveres Einfallstor als mittels ungepatchter Windows- oder IE-Versionen. Es kann nur dringend empfohlen werden, den eigenen PC demgegenüber zu checken. Ganz allgemein wirft die Angelegenheit ein Licht auf die Problematik, daß es allein mit den aktuellen Windows-Patches heutzutage nicht mehr getan ist, da sich auf jedem PC genügend andere Anwendungen mit Angriffspotential befinden – und diese natürlich auch ihre Sicherheitsupdates benötigen.

Leider kann dies bei vielen installierten Anwendungen schnell zum Klein-Klein ausarten, weswegen so ein Hilfsmittel wie der auch von Heise Security empfohlene Secunia Personal Software Inspector (PSI) sicherlich in vielen Fällen nutzvoll ist. Das Programm untersucht die komplette eigene Software-Landschaft auf unaktuelle Programmversionen und bietet im Zweifelsfall sogar Direktlinks zu den jeweils neueren Programmversionen an. Sofern man Secunia vertraut (schließlich werden alle auf dem eigenen PC gefundenen Programmdaten mit der Online-Datenbank von Secunia abgeglichen, daraus kann man natürlich persönliche Angriffsprofile basteln), kann der PSI doch sehr nutzvoll sein, um auf einen Blick zu sehen, wo aus Sicherheitssicht die Schwachpunkte der eigenen Software-Landschaft liegen.