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News des 6. November 2009

XTreview haben eine Intel-Aussage, wonach die offizielle Ankündigung von Larrabee zum Jahresanfang 2010 stattfinden wird. Explizit fiel dabei das Wort "Announcement" ("Ankündigung"), was also keinesfalls mit einem vollständigen Launch & Kartenverfügbarkeit gleichzusetzen ist – welches dementsprechend erst später stattfinden dürfte. Um wieviel später, ist derzeit noch vollkommen unklar – zwischen einer Ankündigung und dem eigentlichen Launch kann nur ein Monat, aber ebenso auch ein ganzes Jahr liegen. Daneben hat Intel laut der DigiTimes noch Meldungen zurückgewiesen, man wolle sich für Larrabee weitere Grafikkarten-Partner an Bord holen – laut Intel-Aussage will man Larrabee nunmehr komplett selber fertigen.

Laut den neuesten nVidia-Geschäftszahlen geht es nVidia inzwischen nahezu so gut wie vor der Wirtschaftkrise: Man liegt sowohl bezüglich Umsatz als auch Gewinn wieder in einem normalen Bereich, was erneut ein hoffnungsvolles Signal von einem der wichtigsten Player in der IT-Branche ist. Das ganze ist um so mehr erstaunlich, als daß dieses Jahr im Grafikkarten-Bereich ja primär für sinkende Durchschnittspreise steht, zudem fehlte die meiste Zeit des Jahres auch der Schwung durch großartige Neuvorstellungen (gerade bei nVidia). Offensichtlich aber haben beide Grafikchip-Entwickler (auch bei AMD steht derzeit die ATI Grafikchip-Abteilung ziemlich gut da) sehr schnell einen Weg gefunden, mit der neuen Marktsituation umzugehen. Daneben hatte nVidia offensichtlich auch noch Zeit für ein paar Scherze gegenüber Intel:

nVidia vs. Intel

Mehr davon gibt es auf Intel's Insides, einer trotz des Namens natürlich zu nVidia gehörenden Webseite. Jetzt einmal ganz abgesehen vom Witzgehalt läßt es doch einigermaßen tief über das Verhältnis zwischen nVidia und Intel blicken, wenn sich nVidia solcherart öffentliche Bloßstellung gegenüber einem viel größerem Wettbewerber leistet – fast könnte man sagen, daß angesichts dessen der Stab zwischen nVidia und Intel wohl endgültig zerbrochen sein muß. Dabei ist derzeit viel eher Intel in der Position, absolut nichts mehr von nVidia zu wollen – nachdem man sich SLI auch für den P55-Chipsatz sichern konnte und damit der einzige Chipsatz-Hersteller ist, welcher SLI und CrossFire auf demselben Mainboard sowohl im Mainstream- wie auch HighEnd-Bereich anbieten kann.

Eine ganze Reihe von Webseiten hat sich den Phenom II X4 965 BE in AMDs neuem C3-Stepping angesehen, womit die offizielle TDP dieses Prozessors von bisher 140 Watt auf nunmehr 125 Watt gesenkt werden konnte. In der Praxis konnten dieser Vorteil weitgehend bestätigt werden, die meisten Testberichten zeigten Last-Stromeinsparungen von zwischen 15 bis 25 Watt, hinzu kommt ein kleiner Vorteil beim Idle-Stromverbrauch. Zudem ließ sich das C3-Stepping durchgehend etwas besser übertakten: Gegenüber dem gleichen Prozessor im C2-Stepping waren im Schnitt der Testberichte zwischen 150 bis 200 MHz mehr Übertaktung drin, hier und da wurde mit dem Phenom II X4 965 BE im C3-Stepping somit die 4-GHz-Grenze stabil erreicht. Eine wirklich bedeutsame Verbesserung ist das neue C3-Stepping damit allerdings natürlich nicht.

Zwar wird AMD alle Prozessoren des aktuellen Produkt-Portfolios mit der Zeit durch Modelle des C3-Steppings ersetzen und somit auch dort den Strombedarf etwas senken sowie die Übertaktungsfähigkeit etwas steigern, aber dies ändert nichts am Gesamtbild, wo Intel beispielsweise beim Strombedarf nach wie vor klar genügsamere Modelle im Angebot hat. Vor allem aber eröffnet das C3-Stepping AMD keine großen Möglichkeiten zu schnelleren CPUs, welche eigentlich aufgrund der schon im Markt befindlichen Core i5/i7 Prozessoren und den zum Jahresanfang 2010 neu antretenden Core i3/i5 Prozessoren benötigt werden würden: Schon allein eine Takterhöhung des Phenom II X4 auf 3.6 GHz würde wiederum eine CPU mit einer TDP von 140 Watt ergeben – und danach ist dann auch schon wieder Schluß mit dem Taktspielraum für AMD. So sieht es weiterhin nach freier Fahrt für Intel aus, was diese – wie in der jüngsten Vergangenheit – dazu nutzen werden, auf die früher üblichen regelmäßigen Preissenkungen und die Vorstellung neuer Taktfrequenzen zu verzichten.